Rückblick auf den ersten Spieltag der Oberliga Staffel 1

Rückblick auf den ersten Spieltag

Die hohen Titelfavoriten TV Isselhorst, TSG Altenhagen/Heepen 2, TuS Spenge 2 und VfL Mennighüffen ließen am ersten Spieltag der Oberliga Staffel 1 nichts anbrennen und fuhren alle ganz klare Siege ein. Der TuS Spenge gewann beim Aufsteiger TuS Eintracht Brockhagen nur mit 32:26-Toren. Isselhorst (39:21 gegen Spvg. Steinhagen), TSG Altenhagen/Heepen 2 (36:24 beim Lit) und Mennighüffen (42:27 gegen den TuS Brake) deklassierten ihre Gegner. Die Überraschung des ersten Spieltages gelang dem Aufsteiger HSG Werther/Borgholzhausen. Die Schützlinge von Trainer Albert Kreismann gewannen beim ASV Senden ganz knapp mit 25:24-Toren.

VfL Handball Mennighüffen – TuS Brake 42:27 (21:10)

Handball-Oberligist VfL Mennighüffen hat geliefert. Und wie. Gegen den TuS Brake brannte die Mannschaft von Trainer Andre Fuhr ein Feuerwerk der Spielfreude ab und überforderte seinen Gegner mit Tempohandball vom Allerfeinsten. Am Ende stand ein 42:27 zu Buche, wobei der Unterschied noch deutlicher war. Der neue VfL-Trainer Andre Fuhr meinte nach der einseitigen Partie: „Ich bin zufrieden. Wir haben viele Tore geworfen und schnell nach vorne gespielt. In der ersten Hälfte war das phasenweise attraktiver Handball“. Wohin die Reise gehen sollte, wurde den rund 250Zuschauern von Beginn an klar. Die ersten beiden Tore erzielte VfL-Linksaußen Simon Harre zwar erst nach zwei Minuten Spielzeit, dafür aber innerhalb von zwölf Sekunden. Der überragende VfL-Keeper Tobias Bekemeier hatte ihn zum Tempogegenstoß geschickt. Brake deckte offensiv 3:2:1, außerdem nahm Trainer Matthias Wieling im Angriff relativ früh seinen Torwart heraus und agierte mit dem siebten Feldspieler. Die Hausherren nutzten diese Situation eiskalt aus und erzielten fünf Tore per Weitwurf ins leere Gästetor. Erst nach einer guten Viertelstunde beendete Wieling das Experiment – da stand es aber nach achtzehn Minuten schon 13:7. Der VfL stellte eine 6:0-Abwehr, mit der die Gäste nicht zurechtkamen. In der 26.Minute lag der VfL beim Zwischenstand von 18:8 das erste Mal mit zehn Treffern vorn. Nachwuchsmann Soenke Reitemeier traf Sekunden vor der Pause zum 21:10-Halbzeitstand. Zu Beginn des zweiten Durchganges intensivierte der VfL seine Abwehrarbeit und beim 26:11 in der 35.Minute drohte den Brakern ein Debakel. Dazu kam es nicht, weil VfL-Trainer Andre Fuhr experimentierte. Alle Spieler kamen zum Einsatz. Auf der Mittelposition ließ er zum Beispiel den jungen Jona David ran. In der letzten Viertelstunde kamen die Gäste dann doch noch zu zehn Treffern, kassierten aber am Ende eine ganz deutliche 42:27-Klatsche. Noch einmal der VfL-Trainer: „Eine solch hohe Intensität können wir aber auch nicht sechzig Minuten aufrechterhalten“. Linksaußen Simon Harre überragte und kam am Ende auf blitzsaubere elf Feldtore. Torschützen: Simon Harre (11), Marvin Vieregge (8), Mats Rinne (6), Fynn Walter (4), Soenke Reitemeier (4), Preben Barthold (3), Christian Menkhoff (2), Tim Held (2), Luke Heinrichsmeier (1) und Tobias Bekemeier (1).

Lit 1912 3 – TSG Altenhagen/Heepen 2 24:36 (9:18)

Bereits zur Pause war die Partie entschieden. In der Anfangsphase hielten die Grintz-Schützlinge noch gut mit und führten in der neunten Minute nach einem Treffer von Jonas Tabel noch mit 5:4. Danach nahm das Unheil dann aber seinen Lauf. Bereits zur Pause führte der Favorit aus Bielefeld mit 9:18-Toren und siegte am Ende standesgemäß mit 24:36.

Am Sonntag setzte sich die Mannschaft der TSG Altenhagen/Heepen bei LIT III souverän mit 36:24 (16:12) durch und legte damit einen gelungenen Auftakt hin.

Schon in den Anfangsminuten zeigte die TSG, dass sie hellwach war. Mit einer konzentrierten Abwehrleistung wurde LIT früh zu Fehlern gezwungen und ein kleiner Vorsprung herausgespielt. Zwischen der 10. bis 16. Minute gelang der TSG dann ein 7-Tore-Lauf zum Stand von 5:11. Auch als der Gastgeber zwischenzeitlich besser ins Spiel kam, blieb die TSG ruhig und kompakt. Durch konsequentes Arbeiten in der Defensive und geduldige Angriffe ging es mit einer verdienten klaren Führung in die Halbzeit.
Nach dem Seitenwechsel erhöhte die Mannschaft das Tempo und nutzte ihre Ballgewinne für schnelle Tore. So wurde der Vorsprung rasch ausgebaut und die Partie früh in eine klare Richtung gelenkt. In den letzten Minuten ließ die TSG nichts mehr anbrennen: die Abwehr blieb aufmerksam und im Angriff wurden die Chancen konsequent genutzt.
Mit dem klaren Auftaktsieg hat die TSG Selbstvertrauen für die kommenden Aufgaben gesammelt. Bereits am nächsten Wochenende steht das erste Heimspiel auf dem Programm. Mit Möllbergen, dem Absteiger aus der Regionalliga, wartet dabei ein starker Gegner. Die Mannschaft will an die gute Abwehrarbeit anknüpfen und ihren positiven Start in die Saison vor heimischem Publikum bestätigen.
TSG Altenhagen-Heepen II: Bjarne Franz (6), Nikolaos Grugel (5), Hannes Krassort (5), Julian Niedergriese (5), Jannik Ullmann (5), Tim Schuwerack (3), Lennart Eschler (2), Tim Stuecken (2), Tjorven Werner (1), Mamoudou Sidibe (1), Fynn Magnus Zitzke (1), Leo Ernesto Abel, Milan Krspogacin, David Stanjek, Leon Throne, Pascal Welge. Bei den Nordies trafen Sverre Wischneski (6), Torben Meinking (5), Fynn Benecke (5) und Tim Westerhoff (4) am besten.

TuS Möllbergen – TV Verl 27:20 (11:11)

Dem Regionalligaabsteiger TuS Möllbergen in dessen Halle nicht nur lange Paroli geboten, sondern die erste Halbzeit weitgehend bestimmt. Und auch, als der Favorit im zweiten Durchgang mehr Zugriff bekam, hielt der TV Verl im ersten Saisonspiel der Handball-Oberliga bis zur Schlussphase (23:20, 56. Minute) Anschluss. Erst zum Ende wurde die Niederlage der mit vielen neuen Gesichtern inklusive Trainer Torben Gottsleben und Jasmin Baltic (Sportlicher Leiter) angetretenen Verler Mannschaft deutlich. „Das Ergebnis ist zu hoch ausgefallen“, bilanzierte Gottsleben, war aber ansonsten weit davon entfernt, die Niederlage zu feiern. „Es ist ärgerlich, weil auch einfache unnötige Fehler mit entscheidend waren. Und auch ich habe bestimmt Fehler gemacht“, gab der Trainer zu, mit der Intention, in der Abwehr auf Körperlichkeit zu setzen, im zweiten Durchgang zu lange mit einem langen Wechsel agiert zu haben. Auf der anderen Seite war es die starke Abwehr, die den auch nach dem Abstieg von Andre Torge trainierten Gastgebern erst einmal den Zahn zog. So lag das laut eigener Einschätzung um den Klassenerhalt kämpfende TVV-Team beim 4:7 (13. Minute) erstmals mit drei und beim 6:10 sogar mit vier Treffern in Führung. Doch in Überzahl nach dem 7:10 kassierten die Gäste auch noch einen Treffer zum 8:10 und brachten den ebenfalls auf vielen Positionen veränderten Gegner so wieder ins Spiel. Dann wurde mit dem Pausenpfiff auch noch ein Siebenmeter vergeben. Bis zum 16:16 (45.) blieb die Partie aber völlig ausgeglichen. „Wie schon in der Vorbereitung ist bei uns noch das Problem, dass die Auftakthandlungen so wie jeder gerade meint und nicht so wie besprochen ausgeführt werden. Dann verlieren wir Struktur“, so Gottsleben, der eigentlich die Abwehr in den ersten Saisonspielen als größere Baustelle ausgemacht hätte. „Die war sehr ordentlich“, haben die Verler folglich Grund einiges Positive aus dem Auftaktspiel mitzunehmen. „Wie sich zum Beispiel Mattis Leitner mit 17 Jahren im Angriff gegen den noch neu verpflichteten slowenischen Nationalspieler Kozlina durchgesetzt hat, war mutig und gut“, so Gottsleben. Nach der 20:27 (11:11)-Niederlage des TV Verl beim TuS Möllbergen am 1. Spieltag der Handball-Oberliga schwankte Torben Gottsleben zwischen Lob und Tadel für seine Mannschaft. „Denn vor allem in der ersten Halbzeit haben wir ein gutes Spiel gemacht“, stellte der neue Coach fest und sprach von einer „etwas zu hoch ausgefallenen Niederlage gegen den Regionalliga-Absteiger“. Warum es nicht zu einem besseren Ergebnis gelangt hatte, machte Gottsleben an vielen Kleinigkeiten fest. „In der 18. Minute führen wir mit 10:7 und spielen in Überzahl. Statt den Vorsprung auszubauen, lassen wir es zu, dass Möllbergen durch zwei Siebenmeter auf 9:10 herankommt.“ Auch danach fehlte noch einmal die Konsequenz im Abschluss: Lars Jogereit verwarf einen Siebenmeter. Die Seiten wurden deshalb schon mit 11:11 gewechselt. Nach dem Wiederanpfiff hielten die Verler bis zum 17:18 (47.) Tuchfühlung mit dem besser ins Spiel kommenden Hausherren. „Aber“, setzte Gottsleben zu einer Erklärung für den mit 17:21 (50.) erst deutlich und dann ab dem 20:25 „zu deutlich“ werdenden Rückstand an. „Hatte es unsere Deckung zunächst geschafft, die Möllberger Rückraumschützen vom Wurfkreis fern zu halten, gelang das nun immer weniger.“ William Schläger (10/5 Tore) und Gianluca Tesi (8) nutzten dies mit zunehmender Spielzeit immer besser aus. „Und dann wird es schwierig für den Torwart.“ Gottsleben monierte jedoch auch, dass im Angriff „die Auslösehandlungen nicht mehr auf den Punkt gespielt“ wurden und sich seine Mannschaft zu viele „halbgare Wurfchancen genommen“ hatte. Letztlich hätte der TuS Möllbergen, der kurzfristig noch den slowenischen Ex-Nationalspieler Miladin Kozlina verpflichtet hatte, um seine Abwehr zu stärken, deshalb verdient gewonnen, aber letztlich eben „etwas zu hoch“. TV Verl: T. Fischedick/Gerlach – L. Hartkämper (3), Wisniewski, Vogt (1), N. Fischedick, Leitner (3), Voss, Herzog (6/1), Erichlandwehr, S. Hartkämper, Jogereit (3), Schlüter (1), Vogler (3)

Ahlener SG 2 – TuS 97 Bielefeld 23:30 (6:14)

Der TuS 97 feierte zum Saisonauftakt bei der Reserve der Ahlener SG einen feinen Start-Ziel-Sieg. Nah fünfzehn Minuten führte die Truppe von Trainer Jannik Nierste mit 3:8-Toren. Über 4:11 stand beim Pausenpfiff ein für Ahlen enttäuschendes 6:14 auf der Anzeigetafel. In Durchgang zwei wurden die Angriffsleistungen der Hausherren besser, aber sie kamen nur noch dreimal (17:21, 18:22 und 19:23) bis auf vier Treffer heran. Die Gäste spielten einfach cleverer und setzten sich von 19:23 und 19:26 ab und hatten die Vorentscheidung geschafft. Während beim TuS Dominic Wehmeyer (9), Henning Fynn Koch (7) und Benny Gehring (7) die Torschützenliste anführten, trafen bei den Hausherren Neuzugang Anton Peuker (8), Jonas Horstmann (7) und Routinier Bastian Frenzel (5) am besten.

TV Isselhorst – Spvg. Steinhagen 39:21 (20:6)

In diesem Gütersloher Derby standen die Gäste aus Steinhagen in Durchgang eins völlig neben sich. Sowohl im Angriff als auch in der Abwehr funktionierte nichts. Nach 21Minuten führten die Hausherren bereits mit 14:3 und beim Pausenpfiff lag Isselhorst beim Spielstand von 20:6 mit vierzehn Buden vorn. In Hälfte zwei hielt Steinhagen dagegen und verlor die zweiten dreißig Minuten nur noch mit 19:15-Toren. Am Ende freute sich der TV über einen 39:21-Kantersieg. Bei den Hausherren trafen Moritz Lünstroth (12), Marlon Walhorn, Marvin Gregor und Kevin Thormann (jeweils 5 Treffer) am besten. Bei Steinhagen spielte Torben Bode mit sieben Toren den Alleinunterhalter.

TuS Eintracht Brockhagen – TuS Spenge 2 26:32 (13:14)

Der TuS Spenge war ohne Max Schüttemeyer und Justus Aufderheide zum Aufsteiger TuS Brockhagen gereist. Und die Reserve des Drittligisten tat sich lange Zeit sehr schwer. 2:0,5:8, 9:9, 11:11 und 13:14 lauteten die Zwischenstände bis zum Pausenpfiff. Und auch in der 36.Minute waren die Hausherren beim Stand von 17:18 noch dran. Dann blieb Brockhagen knapp acht Minuten lang ohne Torerfolg. Spenge nutzte die Gunst der Stunde, setzte sich auf 17:21 ab und hatte beim 20:27 die Vorentscheidung geschafft. Nach diesem 3:9-Lauf war der Widerstand der Hausherren gebrochen und die Gäste gewannen standesgemäß mit 26:32-Toren. Für Brockhagen trafen Mathis Griese und Serge Braun jeweils sechsmal ins Schwarze. Soenke Raschkowski (6), Bennet Brinkmeier (6), Philipp Richter (5) und Philipp Holtmann führten bei Spenge die Torschützenliste an.

ASV Senden – HSG Werther/Borgholzhausen 24:25 (13:9)

Gut 57Minuten lang lagen die Hausherren im Eröffnungsspiel der Oberliga Westfalen Staffel 1 gegen den Aufsteiger HSG Werther/Borgholzhausen vorn und standen dann beim Schlusspfiff mit leeren Händen da. In Durchgang eines hatte sich Senden bis auf 13:8 abgesetzt und auch in der zweiten Hälfte sah es bei den Zwischenständen von 20:15 und 22:18 nach einem glatten Erfolg der Gastgeber aus. Dann aber gelang Senden nach dem 23:20 in den letzten sieben Minuten nur noch ein Torerfolg. Vom Siebenmeterpunkt glich Felix Kordes achtzig Sekunden vor dem Ende zum 24:24 aus, doch Maurice Dingwerth brachte die HSG mit seinem zehnte Treffer endgültig auf die Siegerstraße. Danach kannte der Jubel bei den Gästen keine Grenzen mehr. Während bei Senden Jakob Janssen (5), Luca Kuckhermann (4) und Janis Wieczorek (4) die Torschützenliste anführten, waren bei der HSG Maurice Dingwerth (10) und Fabian Jarosch (6) die Garanten für den Last-Minute-Sieg.