Rückblick auf den zehnten Oberligaspieltag

Rückblick auf den zehnten Spieltag in der Oberliga

Am zehnten Spieltag wurden in der Oberliga nur sechs Partien angepfiffen. Die Überraschung gab es in Nordhemmern, denn die Drittvertretung von Lit schickte den Regionalligaabsteiger TuS Möllbergen mit einer 31:26-Niederlage auf die Heimreise. Damit hat sich die Torge-Truppe aus der Spitzengruppe der Oberliga verabschiedet. Die Nordies verschafften sich durch ihren zweiten Saisonerfolg etwas Luft im Abstiegskampf. Alle anderen Spitzenteam ließen nichts anbrennen und fuhren klare Siege ein. Während der Tabellenführer TSG Altenhagen/Heepen 2 (40:29-Erfolg beim TuS Brake), der Tabellenzweite TV Isselhorst (30:21-Heimsieg über den TV Verl) und der Rangdritte TuS Spenge 2 (36:29-Erfolg bei der Spvg. Steinhagen) klar gewannen, tat sich der Rangvierte VfL Handball Mennighüffen beim Aufsteiger HSG Werther/Borgholzhausen schwerer und siegte ganz knapp mit 31:32-Toren. Der TuS Brockhagen schickte die Reserve der Ahlener SG nach anfänglichen Problemen mit einer deutlichen 31:22-Niederlage auf die Heimreise und rückte auf den achten Tabellenplatz vor.



Lit 1912 3 – TuS Möllbergen 31:26 (17:16)

Die favorisierten Gäste aus Möllbergen gerieten von Beginn an ins Hintertreffen und enttäuschten auf breiter Front. Trainer Andre Torge nahm bereits nach 13Minuten beim Zwischenstand von 6:11 die zweite Auszeit. Zwar schlossen die Möllberger dann mit einem Zwischenspurt zum 15:15 auf, brachten sich dann aber wieder durch viele technische Fehler ins Hintertreffen. Trainer Andre Torge vermisste vor allen Dingen bei seinen Führungsspielern die nötige Bissigkeit auf dem Parkett und monierte bei allen Akteuren die Körpersprache. Auf der anderen Seite steigerten sich die Spieler von Trainer Olaf Grintz, der auf die A-Jugendlichen, die zeitgleich spielten, verzichten musste und mit einigen Spielern aus der vierten Mannschaft agierte, immer mehr in einen Spielrausch. Beim 28:24 schien die Vorentscheidung bereits gefallen zu sein. Doch als GianLuca Tesi für den TuS auf 28:26 verkürzte, rochen die Gäste noch einmal Lunte. Dann schlug jedoch die Stunde von Lit-Goalie Marlon Grote, dem zuvor schon ein Treffer ins leere Möllberger Tor zum 26:23 gelungen war. Er wehrte vier Würfe der Gäste in Serie ab und ließ bis zum Ende der Partie kein Gegentor mehr zu. Auf der anderen Seite waren seine Mitspieler noch dreimal erfolgreich. Während bei Lit Jannes Jasper (9) und Torben Meinking (6) die Torschützenliste anführten, trafen für die Gäste GianLuca Tesi (9) und William Schläger (5) am besten.

HSG Werther/Borgholzhausen – VfL Handball Mennighüffen 31:32 (16:21)

Auch im zweiten Spiel unter Interimscoach Christaki Kolios fuhren die Handballer des VfL einen Sieg ein. Der 31:32-Erfolg bei der HSG Werther/Borgholzhausen erschien knapper als er war. „Wir haben ein gutes Spiel gemacht und den Gegner in weiten Teilen dominiert“, lobte „Otto“ Christaki sein Team. Die Gäste führten von Beginn an und lagen zwischenzeitlich sogar mit sieben Toren vorn. Dabei hatte Trainer Kolios nicht alle Spieler dabei. Arne Kröger hatte sich krank abgemeldet und Torhüter Tristan Frerichs und Simon Harre waren verhindert. Dazu war Mittelmann Mats Rinne gesundheitlich angeschlagen, spielte aber mit. Eine überragende Partie bot Marvin Vieregge, der den Gastgebern zehn Feldtore einschenkte. Beim 27:30 in der 56.Minute durfte er dann auch einen Siebenmeter werfen und ausgerechnet den vergab er. Als Mats Rinne eine Minute vor dem Abpfiff zur 29:32-Führung traf, war das Spiel entschieden. Die beiden letzten Treffer der HSG dienten nur noch der Statistik. „Wir haben wieder einmal gesehen, dass 45Minuten Leistungsbereitschaft nicht ausreichen. Die Konzentration lässt nach, der gegnerische Torwart hält etwas mehr und dann wird der Gegner auch besser“, beschrieb Christaki das Spiel. „Zum Ende hin haben wir es dann clever und routiniert gemacht“. Zwischendurch hatte der VfL mit 18:24 (37.) und 22:27 (46.) geführt. Eine überzeugende Partie bot Schlussmann Tobias Bekemeier, der auf siebzehn Paraden kam.

Tore: Marvin Vieregge (10), Fynn Walter (6), Preben Barthold (5), Mats Rinne (4), Christian Menkhoff (2), Luke Heinrichsmeier (2), Tim Held (29 und Tobias Bekemeier (1).

TV Isselhorst – TV Verl 30:21 (15:14)

Mit einem 30:21 (15:14)-Sieg gegen den TV Verl ist der TV Isselhorst am Freitagabend seiner Favoritenrolle im Gütersloher „Südkreis“-Derby der Handball-Oberliga gerecht geworden. Vor allem in der ersten Halbzeit war es aber „viel mehr Ortskampf, als uns lieb war“, räumte Sebastian Ziemba ein. Natürlich war der Teammanager des TVI trotzdem happy. „Denn letztlich war es ein hochverdienter Sieg“, stellte er zu recht fest und freute sich schon einmal auf die Belohnung. „Mit jetzt 17:3 Zählern sind wir weiterhin Tabellenzweiter, haben in zwei Wochen ein absolutes Topspiel beim verlustpunktfreien Spitzenreiter TSG Altenhagen/Heepen II, und am 20. Dezember kommt der Tabellendritte TuS Spenge II zum Jahresabschluss.“ Bei einem wohlgefälligen Blick auf die mit mehr als 400 begeisterten Zuschauern gefüllte Tribüne in der Gütersloher Innenstadtsporthalle freute sich Ziemba auf „das nächste Highlight“. Immer lauter hatten die Anhänger der Gastgeber in der zweiten Halbzeit ihr „Hier regiert der TVI!“ gesungen. Immer öfter wurde nach Torerfolgen der Ballermann-Hit „Der Zug hat keine Bremse“ eingespielt. Doch Stefan Hamsen schaute genauer hin. „Vielleicht ja doch. Denn wenn wir in Altenhagen oder gegen Spenge so eine katastrophale Anfangsviertelstunde hinlegen, dann wird es bitter.“ Der Coach attestierte seiner Truppe nur für die Aufholjagd nach dem 2:8 (10.) sowie die bis zum 27:17 (48.) heraus gespielte Führung eine Tabellenplatz und Ambitionen gemäße Leistung. Der schwache Start der Gastgeber war aber nicht nur der von Hamsen kritisierten „fehlenden Konzentration“ geschuldet. Beflügelt vom ersten Saisonsieg gegen Brake in der Woche zuvor hatte der Tabellenvorletzte TV Verl selbstbewusst begonnen. Dank der sechs Treffer des stark aufdrehenden Moritz Herzog konnten die Gäste bis zum 10:9 vorlegen. „Wenn wir immer so spielen würden, ständen wir in der Tabelle ganz wo anders.“ Sogar Trainer Torben Gottsleben staunte. Über eine Steigerung der Deckung und von Torhüter Tobias Linke kämpften sich die Isselhorster in die Partie. Weil Mittelmann Max Kollenberg auch den Angriff in Schwung brachte, waren die Turner spätestens nach dem 15:14-Führungstreffer von Marvin Gregor mit dem Halbzeitpfiff auf dem erwarteten Siegkurs. Nach dem Wechsel verfielen die Gäste in alte Schwächen. Sie verhaspelten sich ein ums andere Mal im Angriff und wurden ein Opfer des schnellen Isselhorster Umschaltspiels. „Was für Ballverluste“, stöhnte Gottsleben angesichts der Fehlwürfe und technischen Fehler. Hamsen registrierte dagegen zufrieden, dass sich seine Jungs aus einer von den Verlern kaum noch zu knackenden 6:0-Deckung heraus im Stile einer Spitzenmannschaft erst ab- und dann durchsetzten. „Am Ende war es klar, und ich konnte sogar noch durchwechseln“, erklärte der Coach. „Aber diese Anfangsphase, als ob bei der Besprechung keiner zugehört hätte oder sie einfach nicht zupacken wollten.“TV Isselhorst: Linke/Gerloff – Vossen (1), Gregor (3), Reckmann (1), Lünstroth (2), Thormann, Marquardt (2), Martinez (1), Eweler, Kollenberg (7), Walhorn (5), Wiese (5/3), Schräder (1). TV Verl: Gerlach/Tigges – L. Hartkämper, Vogt (2), Fischedick, Leitner (1), Voss (1), Altenau, Herzog (7), Dorow (2), Erichlandwehr (2), Jogereit (1).

TuS Brockhagen – Ahlener SG 2 31:22 (13:11)

In der Anfangsphase dominierten die Gäste aus Ahlen die Partie und lagen mit 4:6-Toren vorn. Dank ihrer Leistungssteigerung kamen die Brockhagener beim Sieg gegen Ahlen zu mehr Gegenstoßmöglichkeiten und spielten oft die Außen frei. Dafür bedankte sich der Routinier Sergej Braun mit fünf Toren in den letzten 19 Minuten. Kurz nach dem Wechsel wurde Ahlens Leistungsträger Jonas Horstmann, der bis zu diesem Zeitpunkt schon viermal getroffen hatte, disqualifiziert. Danach setzte sich der TuS schnell auf 17:12 ab und kam über 26:16 zu einem ganz klaren 31:22-Erfolg. Bei den Hausherren trafen Sergej Braun (8) und Jannik Sonntag (5) am besten. Bei Ahlen führten Bastian Frenzel (8) und Jonas Horstmann (4) die Torschützenliste an.

 

Spvg. Steinhagen – TuS Spenge 2 29:36 (11:18)

Steinhagen hatte in dieser Partie nicht den Hauch einer Chance. Nach elf Minuten stand ein 4:9 auf der Anzeigetafel und bereits zu diesem frühen Zeitpunkt stand der Sieg der Gäste fest. Nach vierundzwanzig Minuten belief sich der Vorsprung der Spenger Reserve beim Zwischenstand von 7:16 bereits auf neun Treffer. Beim Stand von 11:18 ging es in die Kabinen. Und auch in Durchgang zwei kam Steinhagen nicht mehr entscheidend heran. Beim Sieger aus Spenge überragte Bennet Brinkmeier, der sich gleich elfmal in die Torschützenliste eintragen konnte. Des weiteren waren Philipp Holtmann (8) und Soenke Raschkowski treffsicher. Für Steinhagen trafen Tim-Michael Ansorge, Jona Schröder und Lukas Hoevelmann jeweils viermal ins Schwarze.

TuS Brake – TSG Altenhagen/Heepen 2 29:40 (15:17)

Knapp vierzig Minuten lang hielt der Tabellenletzte aus Brake im Bielefelder Derby den Tabellenführer TSG Altenhagen/Heepen in Atem, bevor sich in der Schlussphase die TSG entscheidend absetzen konnte und noch einen ganz klaren 29:40-Sieg einfuhr. In der Anfangsphase bestimmte nach der schnelle 0:2-Gästeführung der TuS zunächst das Spiel. Über 10:8 lag Brake in der 18.Minute mit 11:9 vorn. Bis zu Pause drehte der Tabellenführung die Partie und beim Stand von 15:17 wurden die Seiten gewechselt. Bis zur 28.Minute beim Stand von 20:23 blieb Brake in Schlagdistanz. Danach aber zog der Spitzenreiter das Tempo an, setzte sich auf 22:30 ab und kam noch zu einem standesgemäßen 29:40-Erfolg. Die zweite Halbzeit ging mit 14:23 an die TSG. Beim Tabellenführer überragte Hannes Krassort, der sich gleich neunmal in die Torschützenliste eintrug. Ihm am nächsten kam Tim Schuwerak, der fünf Treffer erzielte. Bei den Hausherren trafen Jannis Johannmeier (7), Edwin Lause (6), Marius Tiemann (5) und Matti Eisele (5) am besten.