Rückblick auf die drei Oberligaspiele der letzten Woche

Rückblick auf die drei Spiele in der Oberliga in der letzten Woche

In der letzten Woche fanden drei Spiele in der Oberliga statt. Und dabei mussten die Kellerkinder Federn lassen und konnten sich nicht weiter verbessern. Schlusslicht TV Verl empfing unterhalb der Woche den ungeschlagenen Spitzenreiter TSG Altenhagen/Heepen 2. Die Gäste ließen nichts anbrennen und bauten durch einen ganz klaren 27:38-Auswärtserfolg ihre Tabellenführung aus. Die Spvg. Steinhagen hatte beim VfL Handball Mennighüffen nichts zu bestellen und traten mit einer 34:23-Packung die Heimreise an. Lediglich der Tabellenvorletzte TuS Brake konnte in der Partie gegen den Aufsteiger HSG Werther/Borgholzhausen bis kurz vor dem Ende auf einen Punktgewinn hoffen. Aber das Glück war den Bielefeldern nicht hold, am Ende entführten die Gäste beim knappen 23:24 beide Zähler.

TV Verl – TSG Altenhagen/Heepen 2 27:38 (15:18)

Dass beim TV Verl personeller Handlungsbedarf besteht, zeigte auch die Niederlage im Nachholspiel am Mittwoch gegen Spitzenreiter TSG Altenhagen II. Denn beide Teams setzten nach dem 27:38 (15:18) geendeten Vergleich Letzter gegen Erster in der Verler Dreifachhalle ihre Serien fort: Die Bielefelder streben mit 16:0-Punkten weiter makellos Richtung Regionalliga, den Verlern droht bei 0:16-Zählern die Verbandsliga. Bei im zweiten Durchgang klaren Verhältnissen sind die Gastgeber erneut an ihrer viel zu hohen Fehlerquote gescheitert. Ballverluste im Positionsspiel und vergebene Chancen gab es zuhauf, und die wurden von den konternden Bielefeldern schonungslos bestraft. Deutlich wurde aber auch, dass die Moral weiter intakt ist und dass die von Torben Gottsleben mit einer guten Mischung aus Realismus, Ruhe aber auch Rigorosität geführte Mannschaft auch in der aktuellen Besetzung Potenzial hat, um konkurrenzfähig zu seien. Dabei fehlten am Mittwoch noch Rückraumspieler Lennart Voss (krank), Kreisläufer Raphael Voßhans (Rücken) und Torwart Torben Fischedick, während Linkshänder Simon Hartkämper vorläufig Spielpraxis in der zweiten Mannschaft sammeln soll. Nach ausgeglichenem Start (4:5, 7. Minute) kassierten die Verler zwar einen Sieben-Tor-Lauf zum 4:12 (14.), meldeten sich dann aber – begünstigt durch einige Wechsel auf Bielefelder Seite – im Spiel zurück. Mit nun vier Rückraumspielern holte das TV-Team auf, den Angriff zum 13:16 durch Lukas Hartkämper begleitete die Tribüne mit lange nicht gehörtem rhythmischem Klatschen. Den respektablen Pausenstand von 15:18 machten sich die Verler gleich mit Wiederbeginn kaputt, als in vier Minuten vier Gegentore zum 15:22 kassierten. Danach nahm die Angelegenheit ihren erwarteten Lauf, jedoch ohne im ganz großen 40-Gegentore-Fiasko zu enden. „Insgesamt haben wir wieder Lehrgeld bezahlt“, sagte Gottsleben, den der Start in den zweiten Durchgang und die Gegentore von den Außenpositionen ärgerten. Gefallen hatte dem Trainer dagegen die Aufholjagd mit griffiger Abwehr. „Da hat Verl gute Lösungen gefunden“, sagte auch TSG-Trainer Arjen Haenen, der insgesamt sehr zufrieden mit der Leistung seines Teams war. Einen Neuzugang mit Wikipedia-Eintrag gibt es in der Handball-Oberliga nicht alle Tage. Entsprechend stolz verkündete Jasmin Baltic, Sportlicher Leiter des Schlusslichts TV Verl, gestern Nachmittag die Verpflichtung von Jens Bechtloff. Spielberechtigt ist der 39-Jährige aber erst zum März 2026. Denn Bechtloff ist aktuell für Drittligist TSG Altenhagen-Heepen aktiv. Der Vertrag wird zum Jahreswechsel aufgelöst. Für die TSG hatte der fünffache Nationalspieler nach sieben Bundesligajahren beim TBV Lemgo (202 Spiele, 543 Tore) bereits von 2020 bis 2023 sowohl auf der angestammten Linksaußenposition als auch im Rückraum gespielt und seine Karriere dann beendet. Nicht zuletzt durch die Verletzung des ehemaligen Harsewinkelers Malik St. Claire hatte sich der Routinier von den Bielefeldern zu einem Comeback überreden lassen. Dabei habe ich nach zwei Jahren ein bisschen Zeit gebraucht, obwohl ich mich individuell in Form gehalten habe. Aber jetzt bin ich wieder voll drin und fit“, sagt der in Lemgo wohnhafte Bechtloff, der zuletzt noch beim Sieg über Aurich viermal für Altenhagen-Heepen getroffen hat. „Damit bringt Jens genau das mit, was wir brauchen, nämlich Qualität, Führung und Erfahrung vor allem bei der Spielsteuerung“, sagt Jasmin Baltic. So wird Bechtloff nach Ablauf seiner Sperre auf der Mitte spielen.Mit Paul Freier und Rückkehrer Johannes Dorow am Kreis wird Trainer Torben Gottsleben dann eine konkurrenzfähige Mannschaft beisammen haben. Aber ob die Zeit noch reicht, um dann die nötigen Punkte für den Klassenerhalt zu sammeln? „Ich hoffe schon, dass sich zeitnah das ein oder andere Erfolgserlebnis mit Punkten einstellt. Sonst dürfte es schwierig werden“, so Bechtloff, der ab dem neuen Jahr mittrainiert, um die Abläufe kennenzulernen. „Das dürfte aber schnell gehen“,, sagt der Vollbluthandballer, der Baltic seit fast 20 Jahren kennt und den es reizt „in Verl etwas aufzubauen, was den Verein wieder Richtung Regionalliga bringt.“ So läuft der Vertrag auch für die kommende Saison.

Sa 15.11.2025 VfL – Spvg. Steinhagen 34:23 (22:10)

Oberligist VfL Mennighüffen erlebte gegen Steinhagen ein Heimspiel mit Hindernissen. Die Partie war längst entschieden, als nach gut 53Minuten ein Spielabbruch erfolgte. Grund dafür war ein Feueralarm in der altehrwürdigen Mennighüffer Sporthalle. Dies geschah nicht zum ersten Mal in den letzten Jahren. Die Halle musste komplett geräumt werden. Kurze Zeit später standen vier Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr vor der Sporthalle, um einen Fehlalarm festzustellen. Das Spiel wurde nach einer langen Unterbrechung nicht mehr fortgesetzt. Beide Seiten einigten sich darauf, den Zwischenstand von 34:23 vor dem Abbruch als Endergebnis in den Spielberichtsbogen einzutragen. Die Fans sahen ein einseitiges Handballspiel, das vom VfL-Team von der ersten Sekunde an dominiert wurde. Die Gäste aus Steinhagen traten mit ihrem letzten Aufgebot an und boten mit Jonas Schröder nur einen etatmäßigen Torhüter auf. Die Frage nach dem Sieger wurde über die Zwischenstände von 6:3, 10:4 und 14:6 schnell beantwortet. Steinhagen kam als Aufbaugegner gerade recht. Die Schnapsstädter konnten den VfL zu keiner Zeit ernsthaft fordern. In der zweiten Hälfte ließen es die Grünen etwas ruhiger angehen, was Trainer Andre Fuhr seiner Mannschaft auch nicht übel nahm. „In so einem Spiel kann die Konzentration schon einmal nachlassen“. Nach dem 22:10-Halbzeitstand geriet der Sieg nicht mehr in Gefahr. Die Gäste hatten vom 29:18 bis zum 29:21 einen kleinen Lauf, bevor Andre Fuhr in einer Auszeit sein Team wieder aufwecken konnte. In der Fortsetzung warfen sich die Hausherren zum klaren Sieg, der ohne das vorzeitige Ende wohl noch deutlicher ausgefallen wäre. Tore: Marvin Vieregge (7), Fynn Walter (5), Mats Rinne (5), Luke Heinrichsmeier (4), Simon Harre (4), Arne Kröger (3), Daniel Danowsky (3), Soenke Reitemeier (2) und Tim Held (1). Bei den Gästen führte Torben Bode die Torschützenliste an. Er traf gleich sechsmal ins VfL-Tor.

TuS Brake – HSG Werther/Borgholzhausen 23:24 (13:12)

Die Gäste gingen schnell mit 1:3 in Führung, doch danach waren die Hausherren im Angriff effektiver und zogen über 6:4 und 8:5 auf 11:8 davon. Der Rückraum der HSG war in Durchgang eins relativ harmlos, lediglich Jasper Borgstedt traf mit seinen verdeckten Schlagwürfen. Aber immer wurden die Kreisläufer gesucht und durch deren Tore kam die HSG bis zur Pause wieder auf 13:12 heran. Nach der Pause blieb es spannend, dabei wechselten die Führungen ständig. Beim 19:18 lag Brake das letzte Mal vorn, schaffte aber achtzig Sekunden vor dem Ende den 22:22-Ausgleichstreffer. Nachdem Julian Schüpping die Gäste wieder mit 22:23 in Front gebracht hatte, traf Jannis Johannmeier 33Sekunden vor dem Ende vom Siebenmeterpunk zum 23:23-Unentschieden. Aber mit der Sirene warf TomLuca Helling den Siegtreffer für den Aufsteiger und Brake stand mit leeren Händen da. Haupttorschützen Brake: Jannis Johannmeier (8) und Marius Tiemann (5) Haupttorschützen Werther: Julian Schüpping (7) und TomLuca Helling (4).