VfL – Sauerland Wölfe

Ralf Isemann von der NW Bad Oeynhausen schrieb folgenden Artikel zum Spiel: 

 

 

VfL Mennighüffen – Sauerland Wölfe Menden 35:33 (19:15)

Der VfL setzte in der Oberliga ein Ausrufezeichen. Gegen den Tabellendritten Sauerland Wölfe zeigten die Grünen eine grandiose Leistung und fuhren einen niemals erwarteten 35:33-Sieg ein. Nach zuletzt drei Auswärtsniederlagen in Folge und der 21:37-Klatsche im Hinrundenspiel ging der VfL als krasser Außenseiter in die Partie. Zudem wussten die beiden Trainer Lukas Mailänder und Andre Zwiener kurz vor dem Spiel noch nicht einmal, welche Akteure zur Verfügung standen. Rückraumspieler Arne Kröger meldete sich kurz vor dem Anpfiff mit einer Magen- und Darmgrippe ab. Mats Rinne und Simon Harre hatten krankheitsbedingt nicht trainieren können, saßen aber auf der Bank. Mats Köster machte eine Schulterverletzung zu schaffen, doch er biß auf die Zähne. Und das taten auch seine Mitspieler. Die Grün-Weißen zauberten ihre beste Saisonleistung aus dem Hut und hatten den Gegner eigentlich über sechzig Minuten lang im Griff. Die Wölfe führten einmal beim 2:3, Mennighüffen drehte das Spiel zum 8:5 und gab die Führung bis zum Abpfiff auch nicht mehr her. Das klang simpel, war es aber nicht. Die Hausherren leisteten bis zum Ende Schwerstarbeit. „Es war ein Sieg des Willens“, stellte Trainer Lukas Mailänder fest. Den Unterschied machten die Torhüterleistungen. Tobias Bekemeier zeigte eine sehr gute Leistung, wurde dann in der 45.Minute durch Tristan Frerichs ersetzt, der sorgte mit seinen Paraden für den tollen VfL-Sieg. Die Wölfe wechselten ihre drei Torhüter hin und her, aber alle drei bekamen nicht viel an die Finger. Die Gäste spielten ihren gewohnten Tempohandball und gönnten sich und dem Gegner keine Atempause. Nach vielen Toren lag der Ball nur wenige Sekunden später auf der anderen Seite im Netz. Aber der VfL war optimal auf diese Spielweise eingestellt und fand immer die richtigen Gegenmittel. „Ich bin von der Mannschaft einfach nur begeistert. Alle personellen Probleme wurden weggesteckt“, meinte ein zufriedener Andre Zwiener. Und auch kleinere Durchhänger wurden überwunden. Aus dem 11:7 wurde ein 14:13, aus dem 21:15 und 23:18 ein 25:24. Aber psychologisch wichtig war: den Ausgleich musste Mennighüffen nicht hinnehmen. Aus dem 30:29 wurde ein 33:29. Diesen Treffer erzielte Tim Held, der seinen 25.Geburtstag mit einem Heimsieg feierte. Aber auch nach dem 33:29 war die Partie noch nicht gelaufen. Es begann eine dramatische Schlussphase. Abwehrchef Marco Büschenfeld sah nach einem Schlag gegen Johannes Degenhardt die rote Karte, auf der Gegenseite traf es nur eine Minute später Max Klein. Er hatte den überragenden Tim Huckauf niedergestreckt. Der ließ sich aber auch durch diese Aktion nicht davon abhalten, die beiden letzten VfL-Tore zu erzielen. Davor musste Schlussmann Tristan Frerichs noch ein paar Bälle gegen völlig freistehende Wölfe halten und wurde neben Huckauf zum Helden in der Schlussphase.

Tore VfL: Tim Huckauf (13/2), Marvin Vieregge (8), Tim Held (6), Mats Köster (5), Marco Büschenfeld (2) und Linus Korf (1).

Bei den Gästen trafen Tim Brand (7) und Nils Flor (6) am besten.