Rückblick auf den zwölften Oberligaspieltag
Rückblick auf den zwölften Oberligaspieltag
Der ungeschlagene Tabellenführer TSG Altenhagen/Heepen 2 nahm auch die hohe Hürde beim ASV Senden. Nach dem hart umkämpften 32:30-Erfolg gehen die Bielefelder ungeschlagen in die Winterpause. Der TuS Spenge 2 bleibt Verfolger Nummer eins. In Isselhorst siegten die Spenger ganz klar mit 35:24-Toren. Nachdem der TV Isselhorst in der Vorwoche beim Tabellenführer Altenhagen/Heepen eine deutliche 25:38-Klatsche einstecken musste, gab es jetzt auch vor eigenem Publikum eine weitere bittere Pleite. Isselhorst fiel auf den vierten Tabellenplatz zurück. Der TuS Möllbergen unterlag in eigener Halle der Reserve von der Ahlener SG klar mit 30:36-Toren und kassierte die dritte Niederlage in Folge. Damit hat die Torge-Sieben keinerlei Chancen mehr auf den direkten Wiederaufstieg. Einen ganz wichtigen Sieg im Abstiegskampf konnte Lit 1912 3 verbuchen. Die Truppe von Trainer Olaf Grintz besiegte etwas überraschend den TuS 97 Bielefeld klar mit 26:21-Toren. Im Gütersloher Derby setzte sich der Aufsteiger TuS Brockhagen mit 24:20-Toren gegen den Tabellenvorletzten TV Verl durch.
TuS Brockhagen – TV Verl 24:20 (11:9)
Der Wunsch, mit einem guten und erfolgreichen letzten Spiel vor Weihnachten in die Pause zu gehen, haben die Oberligahandballer sich selbst und ihrem Trainer nicht erfüllt. In einem nicht gut anzuschauenden Kreisderby beim TuS Brockhagen unterlag die Mannschaft von Torben Gottsleben mit 20:24 (9:11), wobei das Ergebnis noch das Beste war. Im ersten Durchgang agierten die Verler zwölf Minuten in Unterzahl, dazu die frühe rote Karte nach der dritten Zeitstrafe in der 23. Minute für Moritz Herzog, den Haupttorschützen der letzten Wochen. Immer wieder rieben sich die TVV-Angreifer am starken Abwehr-Innenblock mit Yannec Ergun und Arne Grabowski auf. Doch auch die Gastgeber ließen im Angriff viel liegen, auch weil Henri Tigges bis zum Pausenpfiff eine starke Leistung mit sechs Paraden zeigte. So war bis zur Pause beim 11:9 noch alles drin im Abnutzungskampf zweier Teams, die sich im Angriff schwer taten. Doch während die Verler nach Wiederanpfiff bis zum Treffer von Niklas Fischedick zum 16:10 acht Minuten ohne Tor blieben, zogen die mit einer neuen Rückraumreihe (Linkshänder Mescher, Mittelmann Linkert und Eckstein auf links) angetretenen Brockhagener entscheidend davon.
Immer wieder setzte sich das Trio in den Zweikämpfen durch, ließ aber auch letzte Konsequenz vermissen, so dass der Verler Rückstand nur zweimal beim 20:12 und 21:13 acht Tore betrug und sich das Team in den letzten dreieinhalb Minuten wieder von 23:16 auf den 24:20-Endstand herankämpfte. Was Trainer Gottsleben aber alles andere als versöhnlich stimmte. Zu viele eklatante Fehlpässe, zu viele Abweichungen vom Spielkonzept und zu wenig Einsatz, auch beim Zurücklaufen, hatte der Trainer zuvor gesehen. „Ich habe bisher niemanden an den Pranger gestellt, bin aber nicht mehr bereit, alles abzufedern. Jeder darf Fehler machen, muss aber bereit sein, sich hier voll einzubringen. Deshalb muss sich der eine oder andere fragen, ob er weiter Bock hat, alles zu geben oder eben nicht“, hatten vor allem „Lustlos-Pässe“ den Trainer auf die Palme gebracht: „Ich hatte das Gefühl, nicht alle haben verstanden, was oder um was wir hier spielen.“ Nämlich um den Klassenerhalt, der nach den Siegen von LiT III und Ahlen nicht einfacher geworden ist, auch wenn Neuzugang Paul Freier im neuen Jahr wieder fit sein sollte. Andererseits fehlt Moritz Altenau (Auslandsreise) fast die komplette Rückrunde. Nach der 20:24 (9:11)-Niederlage des TV Verl im Kreisderby der Handball-Oberliga beim TuS Brockhagen war Torben Gottsleben am Samstagabend restlos bedient. Wütend kickte der Trainer des Tabellenvorletzten eine leere Plastikflasche durch die Halle und verschwand in der Kabine. Nach einer Viertelstunde Bedenkzeit brodelte die Enttäuschung über eine ganz schlechte Leistung seiner Mannschaft zwar immer noch in ihm, doch der 47-Jährige analysierte den Hinrundenabschluss präzise: „Die erste Halbzeit war ja noch okay, obwohl wir gefühlt die ganze Zeit in Unterzahl spielen. Und wenn Lars Jogereit mit dem Pausenpfiff den Siebenmeter verwandelt, liegen wir ja auch nur 10:11 zurück. Aber was wir in der zweiten Halbzeit spielen, das geht gar nicht.“ Tatsächlich gaben die Verler gegen einen dank seiner äußerst offensiv und aggressiv interpretierten 6:0-Abwehr auch nur in der Abwehr überzeugenden TuS Brockhagen schon in den ersten zehn Minuten nach dem Wiederanpfiff mit sechs technischen Fehlern beziehungsweise Fehlwürfen die Chance auf einen Punktgewinn im Kampf um den Klassenerhalt aus der Hand. Als Niklas Fischedick den ersten Treffer für die Gäste in der zweiten Halbzeit zum 10:16 (38.) erzielte, rannten die der Musik längst aussichtslos hinterher. Und das Wie brachte Gottsleben doch noch einmal so richtig in Rage. Erstmals in dieser schwierigen Hinrunde nach dem Neuaufbau der Mannschaft kritisierte er die Einstellung seiner Spieler: „Ich hatte heute nicht das Gefühl, dass alle verstanden haben, um was wir hier gespielt haben und was wir spielen wollten.“ Vor allem Lennart Voss („Mondpässe“) und Paul Vogt („Wie in der Jugend“) bekamen ihr Fett weg. Weil die Abwehr des TV Verl nach der Pause den nun von Timo Linkert (6 Tore) gesteuerten und deutlich zielstrebigeren TuS-Angriff nicht mehr zu stoppen vermochte, konnten sich die Hallenherren auf bis zu acht Tore absetzen. Auch weil im Verler Angriff – mit Ausnahme der am Ende über Rechtsaußen herausgespielten Tore – nicht viel lief, da es an Durchsetzungsvermögen, Passsicherheit und Bewegung ohne Ball fehlte. „Wenn mit Moritz Herzog ein wichtiger Rückraumspieler ausfällt, ist das aber auch schwer“, kam der Verler Coach auf die Schiedsrichter zu sprechen, die die erste Halbzeit mit sechs Zeitstrafen gegen die Gäste geprägt hatten, während sie die Gastgeber, obwohl auch nicht nur Lämmer, ungeschoren davon kommen ließen. Nach seiner dritten Zeitstrafe (23.) war für Herzog, in den letzten Wochen der beste Werfer des TV Verl, das Derby (zu) früh zu Ende. TV Verl: Tigges/T. Fischedick, Gerlach – Hartkämper (2), Vogt (1), Leitner, Voss (2), Altenau, Herzog (2), Dorow, Erichlandwehr (2), Jogereit (4/2), N. Fischedick (2), Schlüter (2), Vogler (3).
Lit 1912 3 – TuS 97 Bielefeld 26:21 (16:11)
Getragen von der lautstarken Unterstützung der Regionalliga-Truppe zeigten die Gastgeber eine sehr starke Defensivleistung.“Wir haben den Gästen keine Lücke gelassen und haben im Angriff die Ruhe bewahrt. 26 Tore sind zwar nicht die Welt. Aber insgesamt war die Leistung meiner Mannschaft richtig gut“, meinte Trainer Olaf Grintz. Kritisch wurde es nur einmal in der 47.Minute beim Stand von 19:18. „In dieser Phase hat dann aber die Konzentration wieder gepasst“, meinte der zufriedene Trainer. Durch einen 4:1-Lauf setzten sich die Nordies vorentscheidend auf 23:19 ab. Haupttorschützen Nordhemmern: Torben Meinecke (4), Sverre Wischnewski (4) und Fynn Behnecke (4). Bei den Gästen überragte Dominic Wehmeyer, der auf neun Treffer kam.
TuS Möllbergen – Ahlener SG 2 30:36 (12:17)
Nun ist der TuS Möllbergen endgültig im Mittelmaß der Oberliga versunken. Nach der dritten Niederlage in Folge rangiert die Truppe von Trainer Andre Torge mit 12:12-Zählern auf Rang sechs. Gegen die Reserve der Ahlener SG verlor der TuS mit 30:36-Toren, wobei das Ergebnis den Hausherren noch etwas schmeichelt. „Das Ergebnis ist für uns eine große Enttäuschung. Wir liegen schnell zurück und danach passte die Körpersprache nicht. 36 Gegentore sind zu viel. Das müssen wir in der kurzen Winterpause aufarbeiten“, meinte Möllbergens Trainer Andre Torge. Die Gastgeber lagen von Beginn an zurück. Knackpunkt war der 4:10-Rückstand nach fünfzehn Minuten. Nochmals Trainer Andre Torge: „Nach einem schwachen Start gingen bei einigen Spielern die Köpfe runter. Danach passte nicht mehr viel zusammen“. Nach dem 12:17 zur Pause lag der TuS zeitweilig sogar mit neun Treffern hinten. Nach dem 21:30 betrieben die Gastgeber zumindest noch Ergebniskosmetik. Mehr war für die Portaner aber nicht drin. Überragender Akteur bei Möllbergen war William Schläger, der auf dreizehn Treffer kam.
TV Isselhorst – TuS Spenge 2 24:35 (10:18)
Die Hausherren wollten nach der 25:38-Schlappe im Spitzenspiel bei der TSG Altenhagen/Heepen im Verfolgerduell gegen den TuS Spenge 2 ein anderes Gesicht zeigen. Und so sah es nach wenigen Minuten auch aus. Die Gastgeber legten ein schnelles 4:1 vor und blieben dann auch bis zum 6:5 vorn. Aber dann brach das Unheil über Isselhorst herein. Währen die Hausherren zwischen der 9. und 19.Minute ohne Torerfolg blieben, drehten die Gäste durch einen 0:8-Lauf die Partie und beim Zwischenstand von 6:13 war die Vorentscheidung sehr früh gefallen. Beim Pausenpfiff führte Spenge beim 10:18 schon sehr klar. Nach 37Minuten freuten sich die Gäste beim Stand von 10:20 das erste Mal über eine Zehn-Tore-Führung. Isselhorst kam nicht mehr entscheidend heran. Über 18:25 und 20:28 siegte Spenge ganz deutlich mit 24:35 und festigte durch diesen Kantersieg seinen zweiten Tabellenplatz. Während bei den Hausherren Maximillian Kollenberg (6), Moritz Lünstroth (5) und Felix Markquardt (4) am erfolgreichsten waren, trafen für Spenge Bennet Brinkmeier (7) und Philipp Holtmann (6) am besten.
ASV Senden – TSG Altenhagen/Heepen 30:32 (14:14)
Der Tabellenführer aus Bielefeld musste sich im Münsterland sehr strecken, um seine weiße Weste zu verteidigen. Die Gäste gingen sehr schnell mit 2:5-Toren in Front und lagen beim Zwischenstand von 9:14 schon klar mit fünf Buden vorn. Aber Senden zeigte eine tolle Moral und hatte bis zum Pausenpfiff beim 14:14 den Ausgleich geschafft. Und in der 43.Minute brachte David Ernst seinen ASV mit 21:20 in Front. Und in der Schlussviertelstunde zeigte Hannes Krassort von der TSG seine ganze Klasse. In den ersten 45 Minuten konnte er nur einen Treffer erzielen, aber in der Endphase schlug der Torjäger dann noch fünfmal zu und besiegte Senden fast im Alleingang. Bis zum 27:28 konnten die Gastgeber noch auf die Sensation hoffen, doch danach setzte sich die TSG auf 28:32 ab. In der letzten Minute traf Senden dann zwar noch zweimal, aber die Gäste feierten ihren zwölften Saisonsieg. Während beim ASV Anton Peuker (7), Jakob Janssen (5) und Hendrik Hüging (5) am besten trafen, führten bei der TSG Hannes Krassort (6) und Bjarne Franz (6) die Torschützenliste an.
