Rückblick auf den vierten Oberligaspieltag
Nach vier Spieltagen in der Oberliga hat nur noch die Reserve der TSG Altenhagen/Heepen, die im Bielefelder Stadtderby den Rivalen TuS 97 ohne Probleme mit 25:21-Toren besiegte, eine weiße Weste. Die Überraschung des Spieltages gelang der Truppe des ASV Senden, die beim Tabellenführer TV Isselhorst mit 32:35-Toren gewann. Die ersten Punkte verbuchte die Spvg. Steinhagen, die im Kellerduell gegen Lit 1912 3 ganz knapp mit 26:25-Toren gewann. Der VfL Mennighüffen musste beim TV Verl auf fünf Stammkräfte verzichten, aber nach Anlaufschwierigkeiten siegte die Truppe des Trainer Andre Fuhr am Ende klar mit 32:39-Toren. Der TuS Möllbergen (30:28-Auswärtserfolg bei der HSG Werther/Borgholzhausen), der TuS Spenge 2 (30:24-Heimsieg über die Reserve der Ahlener SG) und Aufsteiger TuS Brockhagen (35:30-Auswärtssieg beim TuS Brake) haben alle 6:2-Zähler eingesammelt und hoffen auf den ersten Ausrutscher der TSG Altenhagen/Heepen 2.
TV Verl – VfL Mennighüffen 32:39 (14:16)
Der VfL erfüllte seine Pflichtaufgabe in der Oberliga. Beim bisher punktlosen TV Verl siegten die Mannen von Trainer Andre Fuhr am Ende sicher mit 39:32 (18:16)-Toren.“Es muss aber auch unser Anspruch sein, das wir solche Spiele deutlich gewinnen“, forderte der Trainer. Das gelang den Gästen dann auch trotz Personalnot. Neben den Langzeitverletzten Tim Huckauf, Daniel Danowsky und Justus Böttcher fielen auch noch Arne Kröger und Christian Menkhoff aus. Zudem ging Marvin Vieregge angeschlagen in die Partie. Aus der A-Jugend der JSG LöMO war Kreisläufer Jonathan Kramer in Verl dabei. Nach ausgeglichenem Beginn konnte sich der VfL auf 11:14 absetzen und erlaubte sich dann eine Schwächephase, die Verl durch einen 5:0-Lauf zur 16:14-Führung nutzte. Ganz lange konnten sich die Gastgeber daran aber nicht erfreuen, denn beim Pausenpfiff lagen die Gäste wieder mit 16:18-Toren vorn und lagen nach sechs gespielten Minuten in Durchgang zwei schon klar mit 17:24 vorn. Dabei war Fynn Walter überhaupt nicht von der TV-Abwehr zu stoppen. Er sorgte mit seinen vier Treffern fast im Alleingang für die klare Führung seines Teams. In der 49.Minute kam Verl noch einmal auf 27:30 heran. Dies gefiel Andre Fuhr überhaupt nicht. Doch sein Rumpfaufgebot fing sich wieder und konterte zum 27:34. Darauf hatten die Hausherren keine Antwort mehr. Tore: Fynn Walter (10), Mats Rinne (6), Preben Barthold (5), Tim Held (5), Soenke Reitemeier (4), Luke Heinrichsmeier (3), Marvin Vieregge (3), Jona David (2) und Simon Harre (1).
Gleiches Muster auch im vierten Spiel des TV Verl in der Handball-Oberliga: In guten Phasen beweist die Mannschaft von Torben Gottsleben Konkurrenzfähigkeit, doch am Ende reicht es nicht für Punkte.
Und das am Samstag in eigener Halle auch mit deutlichem Ergebnis. Die torreiche Partie gegen das weiter verlustpunktfreie Gästeteam von Andre Fuhr verlor das punktlose Schlusslicht mit 32:39 (16:18). „Und der Spielstand geht auch in Ordnung“, hatte Trainer Gottsleben zu viele einfache Gegentore durch die starke gegnerische Rückraumachse, angeführt vom zehnfachen Torschützen Fynn Walter, gesehen. Und obwohl sich die Verler lange gegen eine hohe Niederlage stemmten, kassierten sie zum Spielende, als die Kräfte nachließen, noch Gegenstöße und vergaben gute Torchancen. Das hatte im ersten Durchgang noch anders ausgesehen. Da hatte sich das TVV-Team, das kurzfristig auf den in Jöllenbeck überzeugenden Lennart Voss (am Donnerstagstraining umgeknickt) verzichten musste, auf Augenhöhe gegen den Vizemeister der Vorsaison gezeigt. So eroberte Verl nach 9:12-Rückstand (17. Minute) eine 16:14-Führung (25.). Mittelmann Mattis Leitner mit sechs Treffern und Moritz Herzog auf Halblinks setzten sich gegen Mennighüffens starken Innenblock durch. Hinten gelang es fünf VfL-Angriffe ohne Gegentor zu verteidigen. Als Herzog mit Kniebeschwerden nicht weitermachen konnte und Leitner eine Pause brauchte, begann die Partie zu kippen. Mit vier Toren in Folge warf sich Mennighütten zur Pause mit 18:16 nach vorn und legte nach Wiederbeginn direkt zwei Treffer nach. „Als wir einfachen Handball gespielt haben, waren wir erfolgreich. Als wir begonnen haben, Fernsehhandball zu spielen, wurden zu viele Bälle einfach weggeworfen“, sagte Gottsleben. Dazu kamen vergebene gute Chancen von Außen und vom Kreis, wobei Rechtsaußen Lukas Hartkämper mit sechs Treffern ein gutes Spiel machte. Am Ende fehlten die Wechselmöglichkeiten im Rückraum, wo sich immerhin Thilo Vogler mit sechs Treffern behauptete. Auch im Überzahlspiel hatten die Gäste Vorteile. Wenn wir nicht am Maximum spielen, können wir unsere Schwachen nicht kompensieren“, zog Gottsleben sein Fazit. Mit 0:8-Punkten liegen die Verler gemeinsam mit Lit (25:26 gegen Steinhagen) am Tabellenende.
Nächste Niederlage für den TV Verl: Der Fehlstart in die Saison 2024/2025 ist für den heimischen Handball-Oberligisten nun endgültig perfekt. Doch nach der 32:39 (16:18)-Heimniederlage gegen den VfL Handball Mennighüffen herrschte neben Frust auch Zuversicht. Positiv war TVV-Coach Torben Gottsleben vor allem aufgrund der Leistung seiner Mannschaft in Durchgang eins gestimmt. Gegen den erfahrenen, ambitionierten Gast hatte der TVV die Partie offen gehalten und bei 16:14 (25.) mit zwei Toren geführt. „Wir hatten den Gegner ins Nachdenken gebracht, haben dann aber wieder wilde Sachen versucht. Da fehlte uns die Klarheit im Kopf, und so eine gute Mannschaft spielt sich dann über Gegenstöße wieder zurück“, ärgerte sich „Torgo“, dass der Gast nach der Verler 4:0-Serie einen eigenen 6:0-Lauf anschloss (20:16, 32.). Dass es sein Team verpasst hatte, nach „20 starken Minuten“, die Moritz Herzog und Mattis Leitner im Rückraum geprägt hatten, nicht weiter davonzuziehen, sah Gottsleben als „Knackpunkt für dieses Spiel“ an. Denn im zweiten Abschnitt übernahm der VfL früh die Initiative, führte rasch mit sieben Toren Vorsprung (24:17, 36.) und ließ nun allenfalls noch Verler Aufflackern zu. Torben Gottsleben: „In Hälfte zwei hatten wir keine Chance mehr.“ 0:8 Zähler nach vier Partien – der TVV ist geteiltes Schlusslicht. Hoffnung besteht nun vor allem darin, nach der Herbstpause auf Gegner zu treffen, die auf eigener Augenhöhe angesiedelt sind. TV Verl: Tigges/T. Fischedick – L. Hartkämper (6), Vogt (4), Leitner (6), Gerlach, Herzog (3), Erichlandwehr (1), S. Hartkämper, Jogereit (5/4), Schlüter, Vogler (6), Voßhans (1).
Spvg. Steinhagen – Lit 1912 3 26:25 (15:10)
Die Nordies laufen weiter dem ersten Punktgewinn hinterher. Im Duell der beiden sieglosen Teams in Steinhagen liefen die Gäste lange einem Rückstand hinterher. Doch sie kämpften vorbildlich und schafften in der 54.Minute durch Jannes Jasper den 23:23-Ausgleichstreffer. Danach ging Lit sogar in Führung, doch nach Jaspers achtem Treffer zum 24:25 war Schluss. Steinhagen warf noch zwei Tore und holte sich den Sieg. Während bei den Gästen aus Nordhemmern Jannes Jasper und Thorben Meinking jeweils achtmal erfolgreich waren, trafen für die Spvg. Tim-Michael Ansorge (6), Jona Schröder (5), Leonhard Janzen (4), Colin Peperkorn (4) und Linus Duemke (4) am besten.
HSG Werther/Borgholzhausen – TuS Möllbergen 28:30 (15:13)
Durch den dritten Saisonsieg setzte sich der TuS Möllbergen in der Spitzengruppe der Oberliga fest. Doch beim Aufsteiger musste sich die Torge-Sieben arg strecken. Die Hausherren lagen mit 10:5 und 12:9 zwischenzeitlich recht klar vorn. Nachdem der TuS beim 16:16 ausgeglichen hatte, geriet er beim 20:17 erneut in Rückstand. Dann drehte Fynn Achtelik auf, erzielte drei der nächsten vier Gästetreffer und warf den TuS in der 44.Minute mit 21:22 in Front. Diese Führung ließen sich die Möllberger nicht mehr nehmen. Beim 28:29 wurde es noch einmal spannend, doch die TuS-Abwehr ließ in der letzte Spielminute keinen Gegentreffer mehr zu. Fynn Leike setzte mit seinem Treffer in der letzten Sekunde zum 28:30 den Schlusspunkt. Haupttorschützen Möllbergen: William Schläger (9), Gianluca Tesi (8) und Fynn Achtelik (4). Haupttorschützen Werther/Borgholzhausen: Fabian Jarosch (8), Max Kleinepaehler (8) und Maurice Dingwerth (5).
TV Isselhorst – ASV Senden 32:35 (12:15)
In der letzten Woche überzeugte der TV Isselhorst im Spitzenspiel beim VfL Mennighüffen und siegte dank der vielen Tempogegenstöße verdient mit 31:33-Toren. Dagegen enttäuschte der ASV Senden vor eigenem Publikum gegen den TuS Brake und kassierte eine deftige 30:36-Niederlage. Und so diskutierten die Fans im Vorfeld der Partie Isselhorst gegen Senden nur über die Höhe des Sieges der Gütersloher. Aber es kam ganz anders. Zunächst ging Isselhorst mit 3:1 in Führung, doch in den nächsten sieben Minuten zog die offensive 3:3-Deckung der Gäste dem TV den Zahn. Durch einen 0:8-Lauf zog Senden auf 3:9 davon. Während Isselhorst überhaupt nicht sein gefürchtetes Tempospiel aufziehen konnte, kamen die Gäste zu einigen einfachen Gegenstoßtoren. Bis zum 4:11 sah es ganz böse für die Hausherren aus, die dann aber besser ins Spiel fanden und bis zur Pause auf 12:15 herankamen. In Durchgang zwei kam der TV nicht mehr richtig in Schlagdistanz. Beim 13:15 gleich nach der Pause hofften die Isselhorster Fans auf die Wende. Aber weit gefehlt. Senden zog nach dem 17:20 auf 17:23 davon und hatte in der 51.Minute beim Stand von 23:31 die Vorentscheidung geschafft. Die Hausherren konnten nur noch auf 32:35 verkürzen und kassierten die erste Saisonniederlage. Überragender Akteur bei den Gästen war Rückraumschütze Jakob Janssen, der gleich zwölfmal ins Schwarze traf. Des weiteren war Vincent Lukas ein Aktivposten. Er zeichnete für acht Treffer verantwortlich. Bei Isselhorst trafen Maximillian Kollenberg (7) und Moritz Lünstroth (6) am besten.
TSG Altenhagen-Heepen – TuS 97 Bielefeld/Jöllenbeck 25:21 (12:9)
Am vergangenen Wochenende kam es in der Oberliga Westfalen zum mit Spannung erwarteten Bielefelder Derby: Unsere Zweitvertretung empfing den TuS 97 Bielefeld/Jöllenbeck. In einer intensiven Partie setzte sich die TSG am Ende verdient mit 25:21 durch und sicherte sich damit nicht nur zwei wichtige Punkte, sondern auch den Prestigeerfolg im Stadtduell.
Von Beginn an war klar: Beide Mannschaften wollten das Derby unbedingt für sich entscheiden. Die Gäste erwischten den etwas besseren Start, doch die TSG fand schnell ins Spiel. Mit konzentrierter Abwehrarbeit und guten Lösungen im Angriff erarbeitete sich das Team eine knappe Halbzeitführung.
Halbzeitstand:12:9
Nach dem Seitenwechsel erhöhte die TSG das Tempo und baute den Vorsprung zwischenzeitlich auf acht Tore aus. In dieser Phase glänzte besonders Torhüter David Stanjek, der mit zahlreichen Paraden ein starker Rückhalt war.
Doch das Derby blieb bis in die Schlussphase spannend: Jöllenbeck verkürzte nochmals und sorgte für Nervenkitzel auf den Rängen. Die TSG behielt jedoch die Nerven, spielte ihre Angriffe konzentriert zu Ende und entschied das Spiel am Ende souverän mit für sich.
Endstand:25:21
Fazit: Insgesamt zeigte die TSG Altenhagen-Heepen II eine geschlossene Mannschaftsleistung und bewies in den entscheidenden Momenten Nervenstärke. Überschattet wurde der Derbysieg allerdings von der Verletzung von Leon Throne, der die Partie vorzeitig beenden musste. Wir wünschen ihm eine schnelle und vollständige Genesung.
TSG Altenhagen-Heepen: Jannik Ullmann (7), Hannes Krassort (6), Max Langelahn (3), Bjarne Franz (2), Leon Throne (2), Fynn Magnus Zitzke (2), Lennart Eschler (1), Nikolaos Grugel (1), Mamoudou Sidibe (1), Milan Krspogacin, Jakob Ludwig, Julian Niedergriese, Tim Schuwerack, David Stanjek, Tim Stuecken. Für den TuS 97 trafen Jane Heidemann (), Dominic Wehmeyer (5), Benny Gehring (4) und Carl Jarno Küthe (4) am besten.
TuS Brake – TuS Brockhagen 30:35 (14:18)
Der Aufsteiger aus Brockhagen feierte in Brake seinen dritten Sieg und festigte mit 6:2-Punkten seinen Platz im oberen Tabellendrittel. Brake konnte das Spiel in der Anfangsviertelstunde ausgeglichen gestalten und ging durch einen Treffer von Leon Alex in der 17.Minute mit 10:9 in Front. Das sollte dann aber auch die letzte Führung für das Team von Trainer Matthias Wieling sein. Die Gäste lagen beim Pausenpfiff mit 14:18-Toren vorn und blieben auch in der zweiten Hälfte immer in Front. Lediglich beim 23:24 in der 45.Minute schien die Partie zu kippen, aber Brockhagen erzielte danach drei Treffer in Folge, erhöhte auf 23:27 und kam dann nicht mehr in Gefahr. Beim TuS Brake führte wieder einmal Jannis Johannmeier die Torschützenliste an. Er traf zehnmal für sein Team. Des weiteren überzeugten Lasse Stenner (6 Treffer) und Leon Alex (4 Tore). Beim Aufsteiger trafen Lennart Philipp (7), Yannik Sonntag (6), Benjamin Doherty (6) und Mathis Griese (6) am besten.
TuS Spenge 2 – Ahlener SG 2 30:24 (14:14)
Im Duell der Drittligareserven zwischen Spenge und Ahlen ging es sehr lange sehr eng zu. Ahlen führte kurz vor der Pause das 12:13 das letzte Mal. Beim Stand von 14:14 wurden die Seiten gewechselt. In Durchgang zwei schafften die Gäste durch ihren Routinier Bastian Frenzel in der 40.Minute den 18:18-Ausgleichstreffer. In der Folge setzte sich Spenge durch einen 4:0-Lauf auf 22:18 ab und ließ Ahlen beim 26:23 nur noch einmal bis auf drei Tore herankommen. Am Ende siegte die Truppe von Trainer Heiko Holtmann verdient mit 30:24-Toren. Spenge ist in der Breite sehr gut besetzt. Mit Philipp Holtmann, Bennet Brinkmeier, Jannik Osha, Moritz Wilhelm und Marc Schindler trafen gleich fünf Akteure viermal ins Ahlener Tor. Bei den Gästen führten Felix Norkowski (6), Bastian Frenzel (5) und Anton Peuker (4) die Torschützenliste an.