Oberliga

Rückblick auf den 16. Oberligaspieltag Diesmal kamen nur vier der sieben Partien zur Austragung. Aufgrund des Orkantiefs Sabine wurden die Spiele TSG AH Bielefeld – HSC Haltern/Sythen, CVJM Rödinghausen – TuS Möllbergen und VfL Handball Mennighüffen gegen den Soester TV abgesetzt. Die beiden Abstiegsduelle fanden am Samstag statt und dabei gelang dem FC Schalke 04 ein Befreiungsschlag. Beim HTV Hemer siegten die Blauen ganz deutlich mit 23:33 und hat nun fünf Punkte Vorsprung auf die Abstiegsränge. Im anderen Kellerduell lag der TuS 97 Bielefeld vor eigenem Publikum schon klar zurück, aber am Ende belohnten sich die Schützlinge von Trainer Pierre Limberg beim 26:26 gegen das Schlusslicht HC Tura Betgkamen immerhin noch mit einem Punkt. Die Spitzenteams ASVHamm 2 (27:22 in Ferndorf) und Sportfreunde Loxten (34:31-Heimrfolg gegen VfL Gladbeck) zeigten diesmal keine Schwächen. Bielefeld. Einen Sieben-Tore-Rückstand aufgeholt, dem letzten Angriff des Gegners erfolgreich standgehalten und das Remis gesichert: Der TuS 97 hat zwar den achten Pluspunkt der Saison gesammelt, so richtig zufrieden war nach dem 26:26 (12:14)-Unentschieden gegen Oberliga-Schlusslicht HC TuRa Bergkamen aber kaum ein Bielefelder. „Es ist ein klarer Punktverlust“, bilanzierte Jöllenbecks Trainer Pierre Limberg, „ein Spiel wie dieses musst du zu Hause gewinnen.“Wieder einmal hatte seine Mannschaft den Start in die Partie völlig verschlafen. Beim 2:7 sah sich der TuS-Coach zur Auszeit gezwungen (11.). „Das ist unser großes Problem im neuen Jahr, dass wir nie in die Partie reinfinden. Das macht mich nachdenklich, in der Hinsicht bin ich ratlos“, sagte Limberg. Besserung stellte sich nur schleichend ein, wie schon vor zwei Wochen gegen Haltern/Sythen waren die 97er mit 6:13 im Hintertreffen (22.). Und wie schon beim letzten Heimsieg markierte dieses Ergebnis gewissermaßen den Wendepunkt, diesmal herbeigeführt von Neuzugang Nikolai Krspogacin. Der Rückraumschütze sorgte mit vier leichten Toren und einem herrlichen Assist nahezu im Alleingang dafür, dass Jöllenbeck zur Pause wieder dran war. „Diese einfachen Tore verlangen wir von ihm. Das hat er heute ganz gut gemacht“, freute sich Limberg. Im zweiten Durchgang entwickelte sich dann ein für den Abstiegskampf typisches Biegen und Brechen. Bergkamen kam nur noch über schlichte Einzelaktionen. Das Momentum lag offensichtlich auf Seiten der Jöllenbecker. Krspogacin wurde inzwischen mit einer Manndeckung bedacht, die offensive Gästeabwehr brachte aber viele Räume für einen anderen TuS-Akteur hervor: Der quirlige Brian Weigang kam im rechten Rückraum besser zur Geltung und begeisterte mit einigen wichtigen Toren die Fans.So übernahmen die Ostwestfalen in der Schlussphase immer mal wieder die Führung. Auf auf mehr als ein Tor zogen sie aber nicht weg. „Es ist das alte Bild“, meinte der verzweifelte Limberg und ergänzte: „wir erarbeiten uns genug Chancen, machen sie aber nicht rein.“ Eine Minute vor dem Ende hatte Jöllenbeck den Ball. Ausgerechnet Weigang brachte aber nach einem seiner zahlreichen Durchbrüche den Ball nicht im Tor unter. Und so drohte 30 Sekunden vor Schluss bei Ballbesitz der Gäste dann doch noch alles zu kippen. Der finale Bergkamener Angriff wurde aber gestoppt. Trotz der mäßigen Leistung waren nach dem Schlusspfiff die meisten Jöllenbecker Anhänger zufrieden – vermutlich wegen des Comebacks ihres Teams. Und der Abstand in der Tabelle auf Bergkamen bleibt mit zwei Punkten gleich. TuS 97: Weinholz / Südhölter; Clausing (7/4), Krspogacin (6), Weigang (4), Heidemann (3), Bruelheide, Kraatz (je 2), Borutta, Küthe (je 1), Markworth, Steffen, Wehmeyer. TSG-Spiel abgesagt, Wadenbeinbruch bei Dähne . Das das Heimspiel der TSG Altenhagen-Heepen gegen den HSC Haltern-Sythen ausfiel, lag nicht am Wadenbeinbruch des TSG-Torhüters Johnny Dähne. Die Partie in der Seidensticker-Halle platzte schlicht, weil der Busunternehmen der Halterner sich weigerte, vor allem die Heimreise durch das Sturmtief „Sabine“ anzutreten. Am Freitagabend zuvor hatte sich Dähne im Training verletzt – beziehungsweise: er wurde verletzt. Bei einem Zusammenprall mit dem Keeper-Kollegen Paul-Janis Twarz. Beim Kicken. Ob der Bruch operiert werden muss, ist noch unklar, die Pause dürfte mit und ohne Eingriff etwa zehn Wochen betragen. Der Termin für das Spiel gegen Haltern ist noch offen, Dähne könnte wohl erst ab Mitte April eingesetzt werden. Loxten. Noch auf dem Spielfeld brüllten die Sportfreunde Loxten unbändig und fast ungläubig ihre Freude heraus. Mit 9:17 hatten sie gegen einen zunächst bärenstarken VfL Gladbeck schon zurückgelegen (19.), auch beim 19:24 (39.) schienen die Punkte weg. Doch Loxten gab nicht auf, ließ sich vom Publikum tragen und drehte mit zwei Geniestreichen die Partie. Linksaußen Timo Menger klaute zwei Mal die Kugel, passte sie auf Max Harnacke und der stellte von 24:25 auf 26:25 (47.). Es war das Zeichen für eine Schlussphase des puren Willens, in der Keeper Marco Possehl noch zwei Siebenmeter von Gladbecks Torjäger Max Krönung parierte. Max Harnackes 33:31 (60.) versetzte den Gästen den Knockout, beim 34:31 durch Jan Schröder war die Halle schon im Partymodus. „Wir haben uns gesagt: Einfach immer weiter!“, jubelte Possehl nach dem Schlusspfiff. Mit diesem Willen hatten er und seine Jungs den Fans einen unvergesslichen Abend beschert. Loxten: Welge (1.-9.), Possehl (9.-60.); Menger (2), Stockmann (3), Harting (1), J. Patzelt (4), Harnacke (6), Weigel, Müller, Bauer, Schulz (4/3), Meyer (5), Steinlechner, Schröder (9). Gladbeck: Spierau; Arens, Brockmann, Sankalla (2), Winkelmann, Käsler (5), Krönung (14/6), Dalian, Janus (1), Schmiemann, Blißenbach, Büttner (6), Rolf (3). „Es ist bei diesem Ergebnis nichts passiert“, so TuRas Trainer Thomas Rycharski nach der Punkteteilung in Bielefeld bei einem unmittelbaren Konkurrenten um den Klassenerhalt. Auf jeden Fall hat der Tabellenletzte aus Bergkamen den direkten Vergleich gegen die Bielefelder gewonnen. Und bei diesem direkten Vergleich müsste der HCT eigentlich den Platz mit dem Vorletzten aus Hemer tauschen, denn gegen den HTV hatte der HC TuRa in der Vorrunde gewonnen. Eigentlich sah es in der ersten Halbzeit danach aus, als könne Bergkamen beide Punkte mit aus der Realschulsporthalle mitnehmen. 8:3 (14.) und 13:6 (22.) lauteten die Zwischenstände für die Gäste und es sah nach einem klaren Sieg für den HCT aus. Grundstein für den Erfolg legten die Rycharski-Truppe mit einem gut aufgelegten Torhüter Niklas Walter in der bewährten 4:2-Abwehr. Im Angriff waren Pascal Terbeck und Florian „Totti“ Schöße für die wichtigen Tore zuständig. In den letzten sieben Minuten gelang ihnen allerdings nur ein Tor, sodass Bielefeld aus einem 8:13 ein 12:14 bis zum Halbzeitpfiff machte. In der zweiten Hälfte war Bergkamen nicht gerade mit der Glücksgöttin Fortuna im Bunde. „Acht, neun, zehn Mal ging der Ball bei uns vom Pfosten zum Pfosten und dann raus und bei Jöllenbeck war es umgekehrt. Da waren die Bälle dann im Tor“, haderte Rycharski schon ein wenig mit dem Schicksal. Auf beiden Seiten gab es auch einige „unnötige Ballverluste und es wurde um jeden Zentimeter gekämpft“ (Rycharski). Auf jeden Fall konnte er beobachten, dass die Summe der Fehler nicht so hoch war wie in den letzten Partien. „Da stand heute schon eine andere Mannschaft auf dem Feld“, konnte der Trainer eine unübersehbare Verbesserung feststellen. Besonders erfreut hat ihn, dass das Team auch nach einem Rückstand den kühlen Kopf behielt. „Es ist ein gerechtes Unentschieden, obwohl bei mehr Coolness mehr drin gewesen wäre.“ Am nächsten Wochenende hat der HC TuRa spielfrei, da sein Spiel gegen den VfL Mennighüffen wegen einer Musikveranstaltung in der Friedrichsbergsporthalle auf Freitag, 3. April, verlegt wurde. HCT: Walter, Stork; Schöße (6), Damian Nowaczyk (1), Terbeck (6), Stukalin (5/4), Saarbeck (1), Kurschuss, Domanski (2), Fülber (3), Kauer (2), Kamaric. Obwohl die Körpersprache der Spieler des TuS Ferndorf 2. als Verlierer gegen den Spitzenreiter ASV Hamm 2. beim Schlusspfiff verständlicherweise etwas anderes aussagte, konnten alle stolz sein und hätten mit breiter Brust vom Feld gehen können. Sie hatten genau 46.Minuten lang den Tabellenführer geärgert. Hamm trat zweifellos nicht so souverän auf wie in der Vergangenheit manch andere Oberliga-Spitzenreiter, zeigte aber in den wichtigen Phasen seine Qualitäten. Dann waren sie noch aufmerksamer in der Abwehr und vereitelten genau die Torchancen, mit denen sie von den Ferndorfern noch hätten in Gefahr gebracht werden können. Insgesamt war es auch eine starke Abwehrleitung der Mannschaften von Trainer Michael Feldmann, der die Stärken des Teams seines jüngeren Bruders Christian genau analysiert hatte. Die Gäste, die vor einer Woche in Gladbeck ihre erste Niederlage kassiert hatten, waren auch gut beraten, mit drei Spielern aus dem Kader der Zweitliga-Mannschaft anzutreten. Der lange David Mirko Spiekermann (6 Tore) auf der Königsposition Rückraum links war schwer zu verteidigen. Auch die Kreise des Ex-Ferndorfers Michel Sorg (4 Tore) waren schwer zu stören. Trotz der starken Leistung von Ferndorfs Torwart-Routinier Kai Rottschäfer waren die Gäste ab dem 5:5 (12.) stets im Vorteil. Den Unterschied machte erwartungsgemäß die zu verbessernde Chancenverwertung bei den Ferndorfern aus. Dem ganz stark spielenden Linus Michel fehlte mindestens noch ein zweiter Vollstrecker aus dem Rückraum an seiner Seite. Wurfschwäche und einige Ballverluste war dann ein gefundenes Fressen für schnelle Konter von Hamm. Dann zeigte der schnelle Linksaußen Alex Rubino Fernandez mit insgesamt neun Toren, dass er eigentlich zu gut für die Oberliga ist. Die Ferndorfer verkürzten einen Vier-Tore-Rückstand auf 14:15, waren trotz verschossenem Siebenmeter beim 16:19 nochmal auf 18:20 dran, brachen dann aber in vier Minuten auf 18:25 (51.) ein. TuS Ferndorf 2: Rottschäfer, Rogalla– Barth (1), John (4), Florian Schneider, Dischereit(1), Sorg (4), Weigelt, Seifert (1), von Mende (1), Ronge (3/1), L. Michel (6/1) , Baust, Mentges. Handball-Oberliga: TuS Ferndorf II – ASV Hamm-Westfalen II 21:26 (12:13). Es war ein absoluter Mini-Kader den ASV-Trainer Christian Feldmann im Auswärtstreffen seiner Oberliga-Sieben beim TuS Ferndorf zur Verfügung hatte. Jan Pretzewofsky zählte zum zeitgleich spielenden Aufgebot der Zweitligamannschaft und fehlte im Kreuztal ebenso wie der erkrankte Lars Gudat. Auf Fabio Runkel, Max Zyska und Phil Schrage konnte Feldmann nur beding zugreifen – die drei ASV-Akteure hatten unter der Woche auch nur eingeschränkt trainiert. Dennoch hat es für den Tabellenführer aus Hamm zum 26:21 (13:12)-Erfolg gereicht. Nach der Vorwochenniederlage in Gladbeck überraschte der ASV im dritten Rückrundenspiel mit einer demonstrativen Geschlossenheit, zeigte auch enorme kämpferische Qualitäten und hatte sich die Punkte redlich verdient. Beim ASV zeigte sich anfangs noch eine gewisse Nervosität. Doch vier schnelle TuS-Treffer zur Ferndorfer 4:3-Führung schockten die Gäste nicht. Die Hammer Deckung steigerte sich und vorne drehten Treffer von Phil Schrage, Alex Rubino und David Spiekermann den Rückstand in einen ersten 7:5- Vorsprung um. Eine Führung, die der ASV im gesamten Spiel nicht mehr abgab, doch dafür mussten die Gäste auch richtig ehrgeizig kämpfen. Die individuellen Hammer Stärken, schnelle Konter- und Außentreffer durch Alex Rubino, präzise Rückraumwürfe von David Spiekermann und ein umsichtiger Spielmacher Michel Sorg bestimmten im zweiten Durchgang das Match. Und da der ASV auch insgesamt mehr Druck und Tempo in die Waagschale warfen, setzten sich die Gäste zunehmend durch. Hamm führte mit 20:16 (43.) und 22:18 – selbst eine Auszeit des Ferndorfer Trainers rüttelte nicht an der Hammer Übermacht. Im Gegenteil: Drei weitere ASV-Treffer (Krieg, Spiekermann und Rubino) zur 25:18-Führung entschieden das Treffen schon gute zehn Minuten vor dem Ende. Der Rest war reine Formsache für die Westfalen, zumal der gastgebende TuS aus Ferndorf bereits aufgesteckt hatte und lediglich in den beiden Schlussminuten den Rückstand bis auf 21:26 wieder in erträgliche Grenzen brachte. ASV Hamm-Westfalen II: Wesemann, Krömer – Zyska (1), Krieg (3/1), Sorg (4), Runkel, Krause (1), Rubino (9), Kölsch, Schrage (2), Spiekemann (6), Bihler