Rückblick auf den dritten Oberligaspieltag

Rückblick auf den dritten Oberligaspieltag

Nach drei Spieltagen sind nur noch die Teams des TV Isselhorst und der TSG Altenhagen/Heepen 2 verlustpunktfrei. Im Spitzenspiel kassierte der VfL Mennighüffen gegen den TV Isselhorst besonders in der ersten Hälfte zu viele Gegenstoßtore. Am Ende wurde es noch einmal eng, aber die Gäste aus dem Kreis Gütersloh brachten ein 31:33 ins Ziel. Regionalligaabsteiger TuS Möllbergen zeigte nach der klaren 19:35-Niederlage in Altenhagen/Heepen die richtige Reaktion und bezwang die Reserve des TuS Spenge überraschend mit 35:33-Toren. Ein erstes Lebenszeichen sendete der TuS Brake, der nach zwei ganz deftigen Niederlagen beim ASV Senden beim 30:36-Auswärtserfolg die beiden ersten Punkten einfuhr. Die Spvg. Steinhagen (28:32 im Ortsderby in Brockhagen), Lit 1912 (22:28-Heimniederlage gegen die HSG Werther/Borgholzhausen) und der TV Verl (24:28-Niederlage bei TuS 97 Bielefeld) zieren mit jeweils 0:6-Punkten das Tabellenende. Die TSG Altenhagen/Heepen 2 hatte die Partie bei der Ahlener SG 2 nach acht Minuten voll im Griff und siegte mit 35:32-Toren, wobei die TSG schon zwischenzeitlich mit 29:21 vorne lag.

VfL Handball Mennighüffen – TV Isselhorst 31:33 (14:16)

Der VfL machte im Spitzenspiel der Oberliga gegen den TV Isselhorst ein paar Fehler zu viel und folgerichtig kassierte die Truppe von Trainer Andre Fuhr die erste Saisonniederlage. Der Trainer meinte nach der intensiv geführten Partie: „Der Sieg für Isselhorst geht in Ordnung. Sie waren etwas besser und reifer als wir. In so einem Spitzenspiel entscheiden die Kleinigkeiten. Wir haben unsere Chancen bekommen, die dann aber fahrlässig vergeben. Was meine Mannschaft auszeichnet, ist, das sie bis zum Ende kämpft. Aber wir haben noch Entwicklungsfelder, in denen wir besser Handball spielen müssen“. Es war ein prima Oberligaspiel mit kernigen Abwehrreihen, starken Torhütern auf beiden Seiten, schneller Spielweise und ordentlicher Schiedsrichter. Für die knapp 300 Zuschauer war die Begegnung sehr unterhaltsam und zum Ende hin auch noch spannend. Insgesamt machte der VfL vielleicht sechs, sieben Fehler zu viel und damit mehr als die starken Gäste. Unter anderem vergaben die Hausherren drei Siebenmeter. Dass sich Isselhorst in der ersten Hälfte nicht schon früher absetzen konnte, verdankte der VfL seinem überragenden Keeper Tristan Frerichs, der einige Gegenstöße glänzend abwehrte. Der VfL wurde in Hälfte eins von den schnellen Gästeangreifer zeitweise überrollt. In Durchgang zwei hatten die Gastgeber das Tempospiel ihres Gegners besser unter Kontrolle und zwangen die Isselhorster ins Positionspiel. Doch auch das beherrschten sie. Beim 19:25 in der 40.Minute sah es nach einer deutlichen Niederlage für den VfL aus. Doch Andre Fuhr reagierte, spielte zwischendurch mit zwei Kreisläufern und stellte die Abwehr auf 5:1 um, mit Preben Barthold als vorgezogener Akteur. Die Isselhorster übertrieben es jetzt mit der Härte in der Abwehr und kassierten einige Zeitstrafen. Der VfL kam heran und Fynn Walter hatte die Möglichkeit beim 28:30 in der 53.Minute per Weitwurf ins leere Tor bis auf einen Treffer zu verkürzen – doch der Ball rollte am linken Pfosten vorbei. Negativer Höhepunkt war die rote Karte gegen Kevin Thormann, der Mennighüffens Mats Rinne bei einem Durchbruch rüde schubste. Da stand es 31:33, zu spielen waren noch 75Sekunden. Beim fälligen Siebenmeter wollte Tim Held den Ball durch die Beine von Isselhorsts Torwart Patrick Gerloff werfen, doch der roch den Braten. Tore VfL: Mats Rinne (7), Fynn Walter (7), Marvin Vieregge (6), Arne Kröger (4), Marco Büschenfeld (2), Luke Heinrichsmeier (1), Preben Barthold (1), Soenke Reitemeier (1), Tim Held (1) und Christian Menkhoff (1). Bei den Gästen führten Alexander Wiese (9), Marvin Gregor (8) und Moritz Lünstroth (6) die Torschützenliste an.

TuS 97 Bielefeld – TV Verl 28:24 (12:11)

45 Minuten lang war der TV Verl am Samstagabend dem TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck ebenbürtig und durfte beim Zwischenstand von 19:19 an einem Überraschungspunkt schnuppern. „Dann sind es eben zwei, drei blöde Fehler zu viel“, sagte TVV-Trainer Torben Gottsleben, dessen Mannschaft in der nun folgenden, hektischen Phase wieder einmal Lehrgeld bezahlte und am Ende mit 24:28 (12:11) verlor. Die gute Nachricht trotz des 0:6-Punktestarts: Der TV Verl ist in der Handball-Oberliga konkurrenzfähig. Die schlechte Nachricht: Es braucht eben mehr als diese 45 Minuten, um erfolgreich sein zu können. „Vielleicht sind es im nächsten Spiel schon fünf, sechs Minuten mehr und irgendwann stoßen wir den Bock dann um“, bleibt Gottsleben positiv gestimmt. Bezogen auf die kämpferisch einwandfreie Leistung bei dem nach eigenen Anspruch in höheren Oberligagefilden ansässigen TuS 97 kann „Torgo“ das ohnehin sein. Nach zwei frühen Zeitstrafen gegen den allerdings ohnehin angeschlagen in die Partie gegangenen Thilo Vogler ackerten Lars Jogereit und Raphael Voßhans sowie der phasenweise im Innenblock für Entlastung sorgende Moritz Herzog vorbildlich. Vielleicht wäre auch mehr drin gewesen, wenn die Verler in der Anfangsphase ein wenig besser performt hätten. Jogereit gelang nach zwei zuvor sicher verwandelten Siebenmetern erst in der 13. Minute das erste Feldtor zum 3:5 aus Sicht der Gäste. „Nach dieser schwierigen Anfangsphase, in der schon ein wenig das Händchen flatterte, waren wir aber im Spiel und komplett auf Augenhöhe“, sagte Torben Gottsleben. Das 6:10 (22.) konterten die Verler mit drei Toren auf Reihe zum 9:10 (25.). Nach dem Seitenwechsel erwischte der TVV den deutlich besseren Start. Lennart Voss sorgte mit dem 13:13 (35.) für den ersten Ausgleich überhaupt im Spiel, nach dem 14:14 brachten Fynn Schlüter und Paul Vogt den TV Verl sogar mit 16:14 in Führung (37.). Das Momentum war nun klar auf Seiten der Gäste, doch ebenso schnell gaben sie das Heft auch wieder aus der Hand – Jöllenbeck ging beim 17:16 (41.) selbst wieder in Front. Nach dem 19:19 sorgte der TuS 97 mit vier Toren auf Reihe zum 23:19 (52.) für die Vorentscheidung. „Die Niederlage ist schon ärgerlich, aber sie wirft uns nicht um“, sagte Torben Gottsleben, der sich viel mehr über die drei Zeitstrafen ärgerte, die seine Mannschaft wegen Undiszipliniertheiten kassierte.

TV Verl: Tigges/T. Fischedick – L. Hartkämper (3), Vogt (2), N. Fischedick, Leitner (1), Voss (5), Herzog (4), Erichlandwehr, S. Hartkämper (1), Jogereit (4/3), Schlüter (4), Vogler, Voßhans.

Wir halten in jedem Spiel mit. Und es wird Woche für Woche für weitere Minuten konstanter, aber es reicht noch nicht für Punkte.“ Die Bilanz von Trainer Torben Gottsleben steht sowohl für eine positive Tendenz des Handball-Oberligisten TV Verl, aber nach der 24:28 (11:12)-Niederlage beim Tus 97 Bielefeld-Jöllenbeck auch für 0:6-Punkte. So waren es nach wechselndem Spielverlauf, bei dem die Verler nach Wiederanpfiff sogar mit 16:14 (37. Minute) führten, aber vier Minuten später wieder mit 16:17 hinten lagen, vor allem die Fehler in den zehn Schlussminuten, die einen nicht unmöglichen Punkt kosteten. „Das ist genau der Zeitpunkt, wo es drauf ankommt, wo sich eben das Team durchsetzt, dass weniger Fehler macht“, sagte Gottsleben und hatte Verständnis: „Fehler und auch die ein oder andere Dummheit gehören dazu, wenn man mit so einer jungen Mannschaft arbeitet.“ Bis zum 19:19 (45.) hielten die Gäste in der Jöllenbecker Realschulhalle mit. Bis zum 25:22 blieben sie in Schlagdistanz, doch dann zogen die favorisierten Gastgeber auf 27:22 davon. Mir ist es lieber, wir machen unsere Fehler jetzt gegen die als stärker eingeschätzten Gegner, als wenn es nach der Herbstpause gegen unmittelbare Konkurrenten wie Werther/Borgholzhausen, Steinhagen, Brake und im Dezember gegen Brockhagen geht.“ Dabei lobte der Trainer seine Mannschaft für Einsatzbereitschaft, gegenseitige Unterstützung und das Zurückkämpfen nach Rückschlägen. „Die Kunst ist, die Moral, die in Jöllenbeck zu jedem Zeitpunkt vorhanden war, aufrecht zu erhalten, auch wenn wir mit 0:10-Punkten starten sollten“, so Gottsleben. Von Ende September bis zum 25. Oktober, dem Auswärtsspiel in Spenge, sind nochmal vier Wochen Pause, um sich besser einzuspielen, sodass der eine Akteur nicht zur Kreuzung ansetzt, wenn sein Partner einen Parallelpass spielt. Wichtig auch: In den stressigen Phasen Ruhe zu bewahren. „Was mich mehr genervt hat als Fehlpässe waren Zeitstrafen wegen Meckerns, obwohl ich mich auch das ein oder andere mal aufgeregt habe, weil den Schiedsrichtern die Linie fehlte“, gab der TVV-Trainer zu. Bei den Hausherren trafen Henning Fynn Koch und Benny Gehring (beide 6 Treffer) am besten.

Lit 1912 3 – HSG Werther/Borgholzhausen 22:28 (14:12)

Die Gastgeber bestimmten lange die Partie gegen den Aufsteiger HSG Werther/Borgholzhausen und lagen in der 38.Minute mit 18:15-Toren vorn. Danach kippte die Partie komplett. Vierzehn Minuten lang blieben die Schützlinge von Trainer Olaf Grintz ohne Torerfolg und die Gäste machten durch einen 0:10-Lauf alles klar. In der 52.Minute leuchtete ein 18:25 auf der Anzeigetafel auf. „Ich weiß auch nicht, was da los war. Da ging nichts mehr“, rätselte der Trainer. Zwei Zeitstrafen taten Lit in dieser Phase weh. Während bei den Hausherren Fynn Benecke (9) und Thorben Meinking (4) am besten trafen, führten bei der HSG Maurice Dingwerth, Fabian Jarosch und Louis Hartmann (alle 5 Treffer) die Torschützenliste an.

TuS Möllbergen – TuS Spenge 2 35:33 (18:15)

Der TuS musste weiterhin auf Nils van Zütphen und Miladin Kozlina verzichten und daher war Trainer Andre Torge nach dem überraschenden 35:33-Erfolg über den Titelaspiranten TuS Spenge 2 hoch zufrieden. „Wir haben das umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten. Wir haben Emotionen auf die Platte gebracht. Das hatte uns in der Vorwoche in Bielefeld gefehlt“, meinte Andre Torge. Gegen seinen Ex-Klub zeigte vor allen Dingen William Schläger eine ausgezeichnete Leistung. Der Mittelmann war Dreh- und Angelpunkt im Möllberger Angriff und konnte sich nach dem Schlusspfiff über zwölf Treffer freuen. Auch Rückraumspieler GianLuca Tesi wusste mit neun Toren zu überzeugen. In der temporeichen und bisweilen ruppigen Partie legte der TuS mit 7:3 und 10:5 zwei deutliche Führungen vor. Doch dann vermehrten sich die Fehler im Angriffsspiel der Gastgeber. Beim 12:11 in der 21.Minute wurde es brenzlig. Die Schwarz-Gelben lösten sich auf 16:11, doch die Gäste um den Routinier Maximillian Schüttemeyer konterten zum 16:15 und blieben danach dran. Die Gastgeber um den starken Torwart Quirin Huwer ließen Spenge aber nie vorbei. So war es auch am Ende. Fynn Leike warf Möllbergen zum 34:31 nach vorn, Justus Aufderheide brachte Spenge bis auf 34:33 heran. Doch zu mehr reichte es für die Gäste nicht. „Wir haben uns für eine starke Leistung belohnt“, meinte Andre Torge. Bei den Gästen aus Spenge trafen Justus Aufderheide (9), Maximillian Schüttemeyer (8) und Philipp Holtmann (6) am besten.

ASV Senden – TuS Brake 30:36 (15:19)

Die in der letzten Saison so heimstarken Handballer des ASV Senden verloren auch ihr zweites Heimspiel in der Oberliga Staffel 1. Nach der knappen 24:25-Auftaktniederlage gegen die HSG Werther/Borgholzhausen verlor die Truppe von Trainer Alex Nolte jetzt auch gegen den TuS Brake. 30:36 hieß es nach sechzig Minuten. Die Gäste reisten mit 0:4-Punkte ins Münsterland und wurden in den beiden ersten Partien arg gerupft. Nach einen schwachen Start (1:4) lag der ASV in der 16.Minute noch knapp mit 11:10-Toren vorn. Aber das sollte dann auch die letzte Führung für die Münsterländer sein. Bis zur Pause hatte sich Brake bis auf 15:19 abgesetzt und lag auch in Durchgang zwei lange klar vorn. Die Fans der Hausherren glaubten an die Wende, als der ASV in der 44.Minute bis auf 24:25 herangekommen war und bis zum 27:29 in Schlagdistanz blieb. In der Folgezeit gelang dem TuS ein 0:4-Lauf zum 27:33 und damit war die Vorentscheidung gefallen.Haupttorschützen ASV Senden: Nick Rueddenklau (6), Vincent Lukas (5), Malte Eierhoff (4) und Jannis Wieczorek (4) TuS Brake: Jannis Johannmeier (11), Edwin Lause (7), Lasse Stenner (5) und Jannis Meierjürgen (5).

Ahlener SG 2 – TSG Altenhagen/Heepen 2 32:35 (16:19)

Die TSG Altenhagen-Heepen II konnte auch auswärts überzeugen und fuhr bei der Ahlener SG II einen knappen, aber verdienten Sieg ein. Mit einem kraftvollen Finish sicherte sich die Mannschaft in einem intensiv geführten Spiel die drei Punkte und zeigte große Moral.
Von Beginn an gestaltete sich die Partie offen: Die Gäste zeigten sich spielfreudig und durchdacht, die Ahlener setzten mit variablen Aktionen Akzente und hielten dagegen. Altenhagen-Heepen übernahm oft durch schnelles Umschaltspiel Verantwortung und schaffte es, das Tempo hochzuhalten. Beide Abwehrreihen präsentierten sich insgesamt stabil, was zu vielen Unterbrechungen und engen Spielständen führte. Zur Halbzeit lagen die Gäste mit einer kleinen Führung vorne – sie nutzten ihre Chancen effektiv, während Ahlen in einigen Phasen ungenau blieb.
Im zweiten Durchgang blieb das Spiel spannend. Altenhagen-Heepen II konnte sich phasenweise absetzen, doch die Ahlener SG II blieb dran und verkürzte mehrfach. In den letzten zehn Minuten zeigte die TSG dann ihre stärkste Phase: Mit entschlossener Abwehr und treffsicheren Abschlüssen zog sie entscheidend davon. Ein wichtiger Faktor war, dass die Mannschaft in dieser Schlussphase nichts mehr anbrennen ließ und auch bei Druck souverän blieb.
Am Ende stand ein Auswärtssieg mit 35:32 auf der Anzeigetafel – ein Ergebnis, das in dieser engen Begegnung verdient scheint.
TSG Altenhagen-Heepen: Leon Throne (7), Jannik Ullmann (7), Bjarne Franz (5), Julian Niedergriese (4), Nikolaos Grugel (3), Hannes Krassort (3), Lennart Eschler (2), Mamoudou Sidibe (2), Leo Ernesto Abel (1), Tim Stuecken (1), Moritz Kessler, Jakob Ludwig, David Stanjek, Sven Walter, Pascal Welge. Bei den Hausherren überzeugten Bastian Frenzel und Leevi Koch, die beide siebenmal ins Altenhagener Tor trafen.

 

 

TuS Brockhagen – Spvg. Steinhagen 32:28 (13:12)

Das Ortsderby war bis kurz vor dem Abpfiff sehr spannend. Die Gäste aus Steinhagen, die zuvor mit 21:39 in Isselhorst verloren hatten und bei ihrer Heimpremiere mit 20:32 gegen ASV Senden eine derbe Klatsche einstecken mussten,hielten in Brockhagen sehr gut dagegen und lagen in der 26.Minute knapp mit 10:11-Toren vorn. Beim Pausenpfiff stand ein 13:12 auf der Anzeigetafel. Nach der Pause führte Brockhagen zwar durchgängig, doch beim 24:24 und 25:25 stand das Spiel auf Messers Schneide. Die Partie kippte zugunsten der Hausherren, als Jona Schröder von der Spvg. Steinhagen in der 56.Minute beim Spielstand von 29:27 die rote Karte sah. Brockhagen freute sich am Ende über den zweiten Saisonsieg und die Truppe aus Steinhagen stand mit leeren Händen da. Haupttorschützen Brockhagen: Marius Pelkmann (7), Sergej Braun (5) und Timo Linkert (5) Haupttorschützen Steinhagen: Tim-Michael Ansorge (7), Lukas Hoevelmann (5) und Linus Duemke (4).