Rückblick auf den letzten Oberligaspieltag

 

Rückblick auf den letzten Oberligaspieltag

Oberliga Westfalen Abstiegsrunde

Am zweiten Spieltag der Abstiegsrunde übernahm der VfL Mennighüffen durch einen glanzlosen 33:29-Erfolg über den HTV Hemer die Tabellenführung, da der TuS 97 Bielefeld am Ende etwas glücklich noch zu einem 23:23- Unentschieden gegen den TuS Ferndorf 2 kam. Der TuS Brake und der TV Isselhorst bleiben weiterhin die Punktelieferanten. Während Isselhorst gegen die HSG Gevelsberg/Silschede eine klare 22:29-Heimniederlage einstecken musste, schrammte Brake in seiner Heimpartie gegen Tura Bergkamen knapp an einem Punktgewinn vorbei. Die Gäste siegten am Ende knapp mit 25:27-Toren.



VfL 1. Herren – HTV Hemer 33:29 (15:17)

Hauptsache gewonnen. So kann man die sechzig Minuten im Abstiegsspiel zwischen dem VfL und den Gästen aus Hemer kurz und knapp umschreiben. Der VfL hatte die Gäste, die auf viele Akteure verzichten mussten, offensichtlich unterschätzt. Die Abwehr agierte viel zu abwartend, Torhüter Kevin Körtner kam dadurch nicht ins Spiel und im Angriff wurde schlecht abgeschlossen und viele technische Fehler waren an der Tagesordnung. Nach knapp zehn Minuten stand es 6:6-Unentschieden. Und in der Folgezeit dominierten die Gäste, die im Angriff das Tempo clever verschleppten, das Spiel. Beim 7:10, 8:11, 12:15 und 13:16 lag Hemer mit drei Buden vorn. Und so ging es beim Stand von 15:17 in die Kabinen. In Durchgang zwei lief der Ball im VfL-Angriff jetzt viel besser und in der 34.Minute brachte Daniel Danowsky mit einem Siebenmeter sein Team beim 19:18 endlich wieder in Front. In der Folgezeit spielten die Hausherren zweimal in Überzahl und setzten sich auf 23:21 ab. Innerhalb der nächsten zehn Minuten erhöhte der VfL durch einen 6:2-Lauf auf 29:23 und hatte die Vorentscheidung geschafft. Am Ende siegten die Hausherren mit 33:29-Toren und setzten sich durch diesen Sieg mit 13:3-Punkten an der Tabellenspitze der Abstiegsrunde fest. Als Daniel Danowsky in der 34.Minute rot sah, da er den gegnerischen Torhüter beim Siebenmeterwurf im Gesicht getroffen hatte, zeigte Tim Huckauf als Spielmacher seine Klasse und traf noch viermal für seine Farben.

Tore VfL: Fynn Walter (8), Daniel Danowsky (7/4), Arne Kröger (7), Tim Huckauf (4), Mats Köster (3), Finn Heinemann (1), Marcel Schumann (1), Malte Tretzack (1) und Till Orgel

TVIsselhorst – HSG Gevelsberg/Silschede 22:29 (12:16)

Am vergangenen Wochenende hatte der TV Isselhorst die Mannschaft der HSG Gevelsberg Silschede zu Gast. Doch auch das zweite Spiel der Oberliga-Abstiegsrunde ging aus Sicht des TVI verloren. Dabei fing die Mannschaft von Trainer Michael Jankowski hervorragend an und führte zunächst. Der Ball lief schnell durch die Reihen und die daraus resultierenden Chancen wurden konsequent genutzt. Aufgrund fehlender Rückraum Shooter ist der TVI dabei allerdings auf schnelles, fehlerfreies Spiel angewiesen. Und insbesondere Letzteres klappt selten über 60 Minuten. So schlichen sich vorne die üblichen technischen Fehler und Fahrkarten ein, und in der Folge übernahm der Gast aus Gevelsberg die Führung (17. Minute). Bis zum 20:22 (50. Minute) konnte der TVI noch in Schlagdistanz bleiben, danach zog Gevelsberg dann davon.

Beste Werfer waren Moritz Lühnstroth mit 6 und Nico Vossen mit 4 Treffern. Bei den Gästen trafen Josip Jukic (8/4) und Sebastian Breuker (7) am besten.



TuS 97 Bielefeld – TuS Ferndorf 2. 23:23 (7:11) 

TuS Ferndorfs Trainer Michael Feldmann kommentierte den Spielausgang nach der Reise nach Jöllenbeck, wo die Trauben für Ferndorfer Mannschaften schon immer sehr hoch gehangen haben, mit „wenigstens einen Punkt gewonnen. Vor dem Spiel hätte ich den gerne genommen.“ Auch wenn es für Feldmann und sein Team am Ende eher ein gefühlter Punktverlust war, war der Coach froh, dass die Heimfahrt aus Ostwestfalen nicht mit ganz leeren Händen angetreten werden musste. „Früher haben wir nach so einem Spielverlauf verloren“, merkte Feldmann an.

Man hätte allerdings auch „Wir haben den Sack nicht. zugemacht“ sagen können. Vor allem in den Schlussminuten boten sich den Ferndorfern genau diese Situationen. Sie vergaben aber fünf hundertprozentige Torchancen, die eine Entscheidung gebracht hätten. Und den Lohn für 60 Minuten Dominanz. Erst zum 17:17 nach 51 Minuten gestatteten die Nordsiegerländer den Gastgebern den Gleichstand. Und danach erst wieder quasi als Quittung für die ausgelassenen Chancen in der Crunchtime zum 21:21 und 22:22.
Wie so oft in dieser Saison hatten die Ferndorfer in der ersten Viertelstunde großartig losgelegt. Abwehr und der überragende Keeper Niklas Broszinski, der seinen Kasten vernagelt hatte, sorgten für einen 8:2-Vorsprung (17.). „Danach haben wir weitere gute Chancen ausgelassen“, so Feldmann. Schon zur Pause hätte man alles klar machen können.

Stattdessen schmolz Ferndorfs Vorsprung sukzessive bis auf 11:10. Aber die Gäste blieben ruhig und legten zunächst immer wieder ein bzw. zwei Tore vor. Erst zum 17:17 (51.) war dieser Vorteil aufgebracht. Trotzdem blieben die Siegerländer bis zur entscheidenden Phase mit 21:19 vorne. Knapp vier Minuten waren noch zu spielen.

Schließlich standen noch 45 Sekunden auf der Uhr, als Leon Sorg das 23:22 erzielte. Die Gastgeber nahmen bei verbliebenen 30 Sekunden ihre letzte Auszeit und wechselten einen siebten Feldspieler für den Torhüter ein. Wie geplant erspielten sich die Bielefelder auf Linksaußen eine Überzahl, so dass drei Sekunden vor Schluss Frederick Steppeler aus optimaler Position zum Endstand traf.

Tore TuS Ferndorf 2.: Barth (2), John (3), Schneider (3), Sorg (7), Klein (2), Ronge (4/1), Scholemann (2).

TuS-Trainer Pierre Limberg konnte es nicht fassen. Nach vierzehn Minuten nahm er schon die Auszeit und das war auch dringend notwendig. Zu diesem Zeitpunkt führte Ferndorf schon klar mit 1:7-Toren. Bis zur Halbzeit konnte der TuS bis auf 7:11 verkürzen, aber seine Angreifer standen zunächst völlig neben sich. Sieben Tore in Durchgang eins und dann sechzehn Treffer in der zweiten Hälfte bedeuteten am Ende ein schmeichelhaftes 23:23-Unentschieden. Jan-Luca Borutta (5) und Justus Clausing (4) führten bei den Bielefeldern die Torschützenliste an.



TuS Brake – HC Tura Bergkamen 25:27 (11:15)

Lange Zeit konnte die Truppe von Trainer Siggi Jedrzej in der Partie gegen Bergkamen vom dritten Saisonsieg träumen. Bis zum 9:10 konnte sich kein Team absetzen, dann aber nutzten die Gäste eine Schwächephase des TuS aus und zogen bis zum Pausenpfiff auf 11:15 davon. Aber in der 50.Minute hatten die Hausherren beim 20:21 den Anschluss geschafft. Bergkamen zog noch einmal auf 21:24 davon, doch beim 24:25 und beim 25:26 in der 58.Minute war es ganz eng. 24 Sekunden vor dem Ende erhielt Bergkamen einen Siebenmeter zugesprochen, der dann den 25:27-Endstand brachte. Während beim TuS Moritz Eichelsbacher und Marius Tiemann viermal erfolgreich waren, traf für Bergkamen Pascal Terbeck (6 Tore) am besten.

 

Aufstiegsrunde



TSG Harsewinkel – VfL Gladbeck 30:29 (13:17)

Wenn in Harsewinkel „Humba-Täterä-Musik“ gespielt wird, ist Karneval oder die Handballer der TSG haben gewonnen. Beim 30:29-Sieg gegen den VfL Gladbeck in der Oberliga-Aufstiegsrunde boten sie am Samstag auch noch „ganz großen Sport“, wie Hans Feuß den 400 begeisterten Zuschauern schon mitteilte, als Luca Sewing mit einem seiner Gewaltwürfe zum 27:27 (54.) die spannende Schlussphase eingeläutet hatte.

The man of the match“ hatte der Hallensprecher mit sich überschlagender Stimme da auch schon ausgemacht: „Die Nummer dreiiiii – Felix Hendrichhhhh“.

Allerdings blieb bis zur letzten mitreißenden Parade vor allem gegen die Gladbecker Außen Leon Prüßner und Jan Schmiemann offen, ob der TSG- Schlussmann („Bei so einer Stimmung muss man einfach alles geben“) das Publikum angetrieben hatte, oder die Fans („Ohne Felix wär’ hier gar nichts los“) den Torwart. Der stand übrigens 60 Minuten lang unter Volldampf, weil sein Gespannpartner Maik Schröder verletzt fehlte. Nach der 1. Halbzeit hatte es noch nicht nach diesem Überraschungscoup des Tabellenletzten (1:13 Punkte) gegen den Spitzenreiter (13:1) ausgesehen, der Spannung in die Aufstiegsrunde zur 3. Liga bringt. Vor allem über ihren Mittelmann Fynn Bießenbach (2), den Halblinken Max Krönung (9/5) und Linksaußen Prüßner (7) hatten die Gäste ihre Angriffe lange und überlegt ausgespielt, während die TSG ihre überhastet abschloss und bei 29 Versuchen nur auf 13 Treffer kam. Als der Favorit die 17:13-Pausenführung zum 19:13 ausbaute und bis zum 24:19 (43.) hielt, schien die Punkteverteilung geregelt zu sein.

Doch dann hat Felix einen gehalten,, Luca einen versenkt und die Halle war da.“ Manuel Mühlbrandt erklärte die Wende im Spiel aber nicht nur mit der auf den Rängen aufkommenden Stimmung. „Endlich haben die Jungs da auch die Bereitschaft gezeigt, alles zu geben“, lobte der TSG-Coach. Besonders wichtig für ihn: „Das war in der 2. Halbzeit einfach geile Abwehrarbeit.“ Weil seine Jungs nun bereit gewesen seien, noch diesen einen Schritt mehr zur Seite und nach vorn zu machen, hätten sie auch die in der 1. Halbzeit spielbestimmenden Gladbecker Angreifer in den Griff bekommen. Gladbeck lag 53Minuten lang vorn, teilweise schon mit sechs Toren Vorsprung. Und so war die Enttäuschung beim neunfachen Torschützen Max Krönung riesengroß.

Sportfreunde Loxten – Soster TV 29:36 (17:17)

Eine sehr disziplinierte Vorstellung, dazu ein Zwischenspurt zur rechten Zeit und tolles Unterzahlspiel, als es darauf ankam: Der Soester TV hat auch das schwere Spiel bei den Sportfreunden Loxten gewonnen und damit den Start in die Meisterrunde der Handball-Oberliga eine Woche nach dem Auftaktsieg gegen Harsewinkel perfekt gemacht. Beim 36:29-Erfolg in Versmold waren neben Kapitän Luis Gran, der sieben Tore inklusive dreier Siebenmeter beisteuerte, besonders Max Picht (7 Tore) und Leon Wolff (6) erfolgreich. Und weil Spitzenreiter Gladbeck überraschend in Harsewinkel verlor, rückt die Liga am zweiten Spieltag richtig eng zusammen. Es war insgesamt schwierig, weil wir fünf Ausfälle hatten und mit kleinem Kader angetreten sind“, sagte Soester Trainer Max Loer, der auf Wiggeshoff, Falkenberg, Tischer, Muhr und Danz verzichten musste. „Die, die da waren, mussten es richten. Und es haben alle abgeliefert.“ Loer gefiel besonders die Abgeklärtheit seiner Mannschaft:  „Wir sind vorne extrem ruhig geblieben, haben kaum Fehler gemacht.“ Soest legte einen Blitzstart hin, führte nach zwei Minuten durch Tore von Jünger, Wolff und Gran mit 3:0. Erst jetzt kam Loxten allmählich ins Spiel, arbeitete nach und nach den Rückstand ab, denn Soest traf zehn Minuten lang auch nicht aus dem Spiel, immerhin verwandelte Luis Gran in dieser Phase drei von vier Siebenmetern. „Wir hatten einen super Start, aber es war auch klar, dass es so nicht weitergehen konnte“, sagte Soests Trainer Max Loer. Loxten erhöhte gewaltig den Druck mit seiner zweiten Welle. „Einen Gegner, der die so spielt, hatten wir auch noch nicht“, war Loer angetan, dessen Team ja selbst den Geschwindigkeitshandball zelebriert. Die Folge: Loxten glich nach einer Viertelstunde durch Patzelt aus (7:7; 16.) und übernahm durch Jonas Zwaka 20 Sekunden später erstmals die Führung (8:7; 16.). Die Führung wechselte nun mehrfach hin und her – und mit einem verdienten Gleichstand – Schnorfeil traf Sekunden vor der Pause zum 17:17 – ging es in die Kabinen. Nach Wiederbeginn legte Loxten mehrfach eine Führung vor, die Soester immer wieder ausglich. Nach Meyers 21:20 (35.) aber vernagelte Soest für gut acht Minuten das Tor und traf selbst fünfmal in Folge – Jünger traf zum 25:21 .  Das war das Resultat aus zwei Umstellungen von Soest. Lasse Müller nahm Loxtens Spielmacher Simon Schulz seit Wiederbeginn in Manndeckung, das sorgte für viele Fehler und überhastete Abschlüsse. „Überragend von Lasse“, wie Loer fand. Und im Tor zeigte der nach der Pause eingewechselte Veit Lichtenegger eine starke Vorstellung. Danach wurde es etwas hektischer auf dem Feld – und Soest handelte sich einige Unterzahlsituationen ein. Die erste Zeitstrafe für Leon Wolff (45.) war die zweite überhaupt erst für die bis dahin diszipliniert verteidigenden Soester. Problematisch war das nur, weil sich wenig später auch Max Picht eine einhandelte und Soest in doppelter Unterzahl auf dem Feld stand.Das nutzten die Sportfreunde, waren bald wieder auf ein Tor dran (25:26; 47.). „Das war nochmal eine kritische Phase, da hätte sich fast der Spielverlauf auf den Kopf gestellt“, musste Loer durchschnaufen. Soest selbst kassierte in Überzahl (Strafe für Patzelt; 48.) das 26:27 und legte dann selbst ein überragendes Unterzahlspiel hin, als Vukoja auf die Bank geschickt wurde (49.): Picht (2) und Gran trafen dreimal in Folge für Soest zum 27:30. Wenig später sah Loxtens Jan Patzelt „Rot“ im doppelte Sinne (54.).Auch eine Auszeit der Loxtener konnte die Soester nun auch nicht mehr bremsen, die das Ergebnis weiter in die Höhe schraubten. Bei Loxten trafen Marlon Meyer (8/1) und Simon Schulz (6) am besten. Nach dieser unerwarteten Niederlage dürfte sich Loxten bei nunmehr 7:9-Punkten aus dem Titelrennen verabschiedet haben.



TuS Möllbergen – VfL Eintracht Hagen 2 34:27 (20:13)

Die Truppe von Trainer Andre Torge fuhr gegen Hagen einen ungefährdeten Start-Ziel-Sieg ein. Zur Pause lag der TuS mit sieben Buden vorn und auch beim Schlusspfiff führte Möllbergen mit sieben Toren Vorsprung und freute sich über einen tollen 34:27-Heimsieg. Damit rückte der TuS mit 10:4-Punkten auf dem zweiten Tabellenplatz vor und hat jetzt nur noch einen Zähler Rückstand auf den Tabellenführer VfL Gladbeck. Die Haupttorschützen bei Möllbergen waren Arne Kämper (10), Gerrit Gräper (6) und Arne Ransiek (6).

CVJM Rödinghausen – TuS Bommern 24:28 (15:14)

Zunächst sah es nach dem erwarteten klaren Sieg des CVJM aus. Der Tabellenführer der Vorrunde Gruppe 1 lag nach mal gerade sieben Minuten klar mit 6:1 in Front. Doch danach ging es mit der Truppe von Trainer Alexander Ley stetig bergab. Nach weiteren zehn Minuten war Bommern bis auf 7:6 herangekommen. Und in der 41.Minuten bejubelten die Gäste beim Zwischenstand von 18:19 ihre erste Führung. Bis zum 22:23 blieb es spannend. Die letzten zwölf Minuten gehörten dann wieder den Gästen, die durch einen 2:5-Lauf einen überraschenden 24:28-Auswärtssieg feierten. Während beim CVJM Felix Bahrenberg (6) und Marin Stender (5) am besten trafen, war Maximillian Büchel (8Tore) bei den Gästen der beste Werfer.