(bg) Der neunte Spieltag der Handball-Oberliga bestätigte die Kräfteverhältnisse, denn sowohl der weiter verlustpunktfreie Spitzenreiter TSG A-H Bielefeld als auch seine unmittelbaren Verfolger punkteten doppelt. Die einzige echte Überraschung war der glatte Heimsieg von Neuling TuS Ferndorf II über LiT Tribe Germania, wodurch sich die Abstiegssorgen von Augustdorf/Hövelhof und vor allem Schlusslicht Gevelsberg-Silschede (nur 14 Tore in Mennighüffen) weiter verschärft haben.

 

NW Bielefeld. Das Heimspiel gegen die auswärts noch sieglosen, trotzdem aber leicht favorisierten Gäste vom Soester TV wurde vom Bielefelder Anhang als richtungsweisend eingestuft: „Wenn wir heute verlieren, spielen wir schwer gegen den Abstieg“, war auf der Jöllenbecker Tribüne zu hören. Ob das 26:26 (11:12)-Unentschieden die Gemüter beruhigt? Wohl eher nicht. Die Bielefelder begannen couragiert, führten nach Toren von Nils Grothaus, Jakob Röttger und Moritz Klapdohr schnell mit 3:0 (4.). Bis zum 6:3 (12.) dominierten die Gastgeber – das Angriffsspiel der Bördestädter wirkte aber auch seltsam einsilbig und ohne Tempo vorgetragen. Wenig später hatte Soest das Spiel trotzdem gedreht (7:6, 16.). Die offensive 4:2-Abwehrformation der Gäste verursachte Schwierigkeiten: „Uns haben die Ideen gefehlt“, bemängelte TuS-97-Trainer Sven-Eric Husemann. Selten nutzten die Bielefelder die Räume, die ihnen die offensive Gästeabwehr zugestand, so kreativ, wie es Christian Niehaus und Kreisläufer Lukas Heins mit einem feinen Doppelpass taten – 7:8 (17.). Generell wurde das Spiel fahrig, gar scheußlich und torarm. Aufregung kam erst nach Wiederbeginn auf, als einige Beobachter bemängelten, dass für die Gäste ein Tor zu viel notiert worden sei. Nach kurzer Beratung entschieden die Schiedsrichter, dass keine Korrektur des Spielstandes nötig ist. Dirk Lohse, innovativer Trainer der Gäste, reagierte: Er bot im Angriff konsequent einen siebten Feldspieler für einen Torwart auf. Doch auch nach plötzlichen Ballgewinnen gelang es den verunsicherten Jöllenbeckern nicht, die vermeintlich einfachen Versuche auf das leere Tor zu treffen. Kraatz und Grothaus verfehlten in Halbzeit eins, Keeper Trittin und Meyer in Halbzeit zwei. Leon Ludwigs machte es erst im fünften Versuch besser – 16:21 (47.). „Lange Zeit zu überlegen, ob du werfen sollst, hast du als Spieler nicht. Der Wechsel ist perfekt eingespielt“, lobte Husemann die Taktik. „Soest spielte seine Angriffe mit einer unfassbaren Geduld und sehr diszipliniert“, erkannte auch Kapitän Leon Ludwigs, der sein Heim-Comeback gab. Als dann noch Rückraumschütze Axel Loer traf und Soest mit 23:17 führte (50.), schien das Spiel entschieden. Doch plötzlich starteten die Bielefelder noch eine beherzte Aufholjagd: Arne Kämper spielte stark auf, Daniel Meyer traf seine Siebenmeter und Rechtsaußen Kraatz verwandelte jetzt sicher. Das 26:26 erzielte Leon Ludwigs 20 Sekunden vor dem Ende per Gegenstoß, nachdem er selbst einen Pass abgefangen hatte. „Ehrlich gesagt, habe ich nicht mehr an ein Unentschieden geglaubt. Mit dem Punkt müssen wir heute zufrieden sein“, wusste Ludwigs. Eine Chance, die Schiedsrichter noch einmal über das vermeintliche Phantomtor auszufragen, hatten die Gastgeber eh nicht: „Da kannst du nichts machen. Dirk Lohse belagert seit Minuten die Kabine der Schiedsrichter“, berichtete Jöllenbecks Sportlicher Leiter Thorsten Lehmeier. Auch Lehmeier war tief zufrieden. Nur der Gästetrainer fühlte sich insbesondere in den Schlussminuten benachteiligt.

Soester Anzeiger. Der Soester TV hat am Samstagabend seinen ersten Auswärtssieg der Saison verpasst – trotz eigentlich starker Vorstellung beim TuS Bielefeld-Jöllenbeck. Dabei führte der STV knappe zehn Minuten vor dem Ende noch mit sechs Toren. Entsprechend enttäuscht war Soests Trainer Dirk Lohse nach dem Spiel.

„Wir haben in der Schlussphase einige wichtige Abschlüsse liegen gelassen. Schade für meine Spieler. Die bessere Mannschaft ist nicht belohnt worden. Das Ergebnis fühlt sich sehr blöd an.“ Was er nicht ansprach, waren auch einige sehr umstrittene Entscheidungen gegen Soest in der Schlussphase. So bekam Max Picht in der 52. Minute eine sehr überzogene Zeitstrafe, den Soestern wurde relativ früh Zeitspiel angezeigt – und im letzten Angriff wurde Vukoja Augenblicke vor dem Ende auf dem Weg zum Abschluss zurückgepfiffen; wegen eines Fouls an Max Loer, der ihn bedient hatte. Den folgenden direkten Freiwurf setzte Axel Loer über das Tor. Doch die Soester mussten die Gründe für den Punktverlust auch bei sich suchen. Waren sie nach der Pause im Angriff 20 Minuten lang sehr treffsicher, sank die Quote gegen Ende der Partie doch sehr ab – was auch am guten TuS-Keeper Christian Trittin lag. Die Gastgeber wurden mit jedem Treffer, den sie näher heran kamen, selbstbewusster. Arne Kämper und Till Kratz trafen aus erster und zweiter Welle oder Rechtsaußen in den letzten Minuten fast nach Belieben. Zweieinhalb Minuten vor Schluss waren es nach Max Loers Siebenmetertor aber immer noch drei Tore Vorsprung für Soest, das danach aber gar nicht mehr traf. Kämper und Kraatz brachten Jöllenbeck eine Minute vor Schluss auf 25:26 heran. Soest nahm Zeit von der Uhr, Lohse 30 Sekunden vor Schluss eine Auszeit.

Doch Bekels erster Pass landete anschließend bei den Gastgebern. Ludwigs glich aus. Noch einmal kam Soest. Max Loer passt zu Vukoja. Der trifft. Aber es wird Foul an Loer gepfiffen. Das Ende ist bekannt. Vor der dramatischen Schlussphase schien der TuS eigentlich mausetot. Soest hatte die Partie, stand super in der Deckung, traf ein ums andere Mal nach Balleroberungen aus dem Gegenzug. Von 13:13 zog der STV auf 17:13 davon. Auch das Positionsspiel – ob zu sechst oder zu siebt – funktionierte, denn auch Axel Loer im Rückraum kam nun besser zum Zug. Über 21:16 (47.) und 23:17 (50.) schien Soest dem sicheren Sieg entgegen zu spielen. Diese Dominanz hatte sich schon in der ersten Hälfte angedeutet. In den Anfangsminuten sah es zwar nicht gut aus für den STV, als vorne einige Bälle leichtfertig hergegeben wurden, doch spätestens durch den Einsatz von Max Loer im Angriff und des Angriffsspiels zu siebt und mit zweitem Kreisläufer war Soest in der Partie. Aus einem 1:4 (8.), machte Soest ein 6:6 (15.), wenig später traf Picht von Linksaußen zur ersten Führung (7:6). Jöllenbeck wehrte sich, ließ sich nicht abschütteln, doch immerhin gelang Max Loer mit der Pausensirene der Treffer zur 12:11-Führung, die zu diesem Zeitpunkt schon mehr als verdient war.

 

Haller Zeitung. Als die Hoffnung schwand, flüchteten sich die Loxtener Fans in Galgenhumor. „Ohne Holland fahr’n wir zur WM“, höhnte es aus dem Block der Gastgeber, als Spenges gleichnamiger Rückraumschütze zum Siebenmeter antrat. Doch Phil Holland, anders als sein Name vermuten lassen könnte ein Landsmann der deutschen Fußballweltmeister, ließ sich nicht aus der Ruhe bringen und verwandelte souverän zum 24:18 für den TuS. Es war vor allem diese Abgezocktheit, die am Samstagabend vor 700 Zuschauern in der Sparkassen-Arena den Unterschied zwischen der jungen Loxtener Mannschaft und einem ehemaligen Zweitligisten machte. „Wir sind ihnen in die offenen Arme gelaufen und haben ein bis dahin gutes Spiel innerhalb weniger Minuten weggegeben“, beschrieb SFL-Trainer Thomas Lay die vorentscheidende Phase. Mitte der zweiten Halbzeit war es, als die Gäste ihre größte Stärke gnadenlos ausspielten: Kaum mehr als 60 Sekunden brauchten Rechtsaußen René Wolff (2) und Holland, um mit drei Gegenstößen aus einer knappen 20:18-Führung ein komfortables 23:18 (51.) für Spenge zu machen.

Die Köpfe der Sportfreunde gingen danach sichtbar runter. Mehr aus Enttäuschung, denn schämen brauchten sie sich für ihre Leistung nicht. Auch wenn es in der Schlussphase so wirkte: „Das war alles andere als eine lockere Aufgabe für uns“, betonte Zehnfach-Torschütze Holland nach der Partie.  Bis zum 1:5 (9.) dauerte es, ehe die Loxtener ihren Respekt vor Spenges massiver 6:0-Deckung abgelegt hatten. Dann brachte Lay sein Team mit ein, zwei taktischen Kniffen auf den richtigen Weg – und Spenge vorübergehend aus dem Rhythmus. Mit der Hereinnahme des agilen Max Schäper, einem blendend aufgelegten Heiner Steinkühler (acht Tore vor dem Seitenwechsel) und den Paraden ihrer Torhüter Pascal Welge und Daniel Plum, der einen Siebenmeter von Holland entschärfte, drehten die Sportfreunde das Spiel. Mit stehenden Ovationen und einer 11:9-Führung verabschiedeten die heimischen Anhänger ihre Mannschaft in die Kabine. „Irgendwann haben uns vorne die Ideen gefehlt“ Doch die Aufholjagd hatte Kraft gekostet. Christian Kalms verfolgte die zweite Halbzeit nach einem Pferdekuss weitgehend von der Bank. Steinkühler konnte sich gegen den von Gästecoach Heiko Holtmann umgestellten und nun deutlich effektiver agierenden Spenger Innenblock kaum mehr durchsetzen. „Irgendwann haben uns vorne die Ideen gefehlt“, gab Loxtens bester Werfer zu.  Für die Freunde kurioser Statistiken ging es am Ende des Spiels noch um die Höhe des Spenger Sieges. Erst mit der Schlusssirene verhinderte der Treffer von Leon Prüßner, dass der TuS die Loxtener zum sechsten Mal mit fünf Toren Unterschied bezwang. Und Phil Holland? Er fährt mit seiner Mannschaft zwar tatsächlich nicht zur WM – aber dafür mit viel Selbstvertrauen zum Topspiel am Freitag bei der TSG A-H Bielefeld.

NW Herford. Es ist angerichtet. „Das sind beste Voraussetzungen für ein spannendes Spiel am Freitag“, sagte Heiko Holtmann, Trainer des Handball-Oberligisten TuS Spenge, nach dem 29:23 (9:11)-Sieg seiner Mannschaft bei den SF Loxten und vor dem Schlagerspiel am kommenden Freitag in der Bielefelder Seidensticker-Halle gegen die TSG A-H Bielefeld. „Da werden sich die beiden besten Mannschaften der Oberliga gegenüberstehen“, glaubt Holtmann. Nach dem Kantersieg gegen Neuling TuS Möllbergen eine Woche zuvor bestätigten die Spenger ihren Leistungsanstieg nun auch in Versmold. Die Gäste kamen – auch dank eines stark haltenden Kevin Becker – gut ins Spiel und gingen schnell mit 5:1 in Führung. Vieles deutete darauf hin, dass erneut ein Start-Ziel-Sieg gelingen würde, denn Loxten verkürzte zwar, beim 9:6 in der 19. Minute aber lag Spenge immer noch in Führung. Dann aber kippte das Spiel. „Pascal Welge hat das Tor zugenagelt“, beschrieb Heiko Holtmann die folgenden elf Minuten, in denen seinen Schützlingen kein Treffer mehr gelang, obwohl sie beste Chancen dazu hatten. Drei Gegenstoß-Möglichkeiten wurden ausgelassen, ein Siebenmeter verworfen. Und so ging Loxten mit einer Führung in die Pause. Nach der war zunächst ein Spiel mit wechselnden Führungen zu sehen, wobei die Sportfreunde beim 16:14 wieder vorn lagen, als Spenge seine Deckung umstellte, um Loxtens Haupt-Torschützen Heiner Steinkühler besser in den Griff zu bekommen. Gordon Gräfe und Oliver Tesch wechselten ihre Plätze, Fabian Breuer und Justus Clausing ebenfalls – das fruchtete. Die TuS-Deckung agierte in der Folge ganz stark, und auch Steinkühler kam nun nicht mehr so zur Geltung wie zuvor. Die Folge: Spenge kam zu leichten Gegenstoß-Toren und hatte die Partie spätens beim 24:28 in der 54. Minute entschieden. Die Gastgeber stellten danach zwar noch einmal ihre Deckung auf einen 4:2-Verbund um, der Titelkandidat aber verteidigte seine Führung und kam damit letztlich sogar zum deutlichsten Sieg überhaupt gegen Loxten, denn in den voraus gegangenen Duellen hatte es ein Unentschieden und fünf Spenger Siege mit jeweils fünf Toren Vorsprung gegeben. Dieses Mal waren es am Ende sechs. „Das war das erste Mal in dieser Saison, dass wir nach einer etwas schwächeren Phase beziehungsweise einer sehr starken Phase des Gegners nicht an uns gezweifelt haben und zurück gekommen sind. Die Mannschaft hat einfach das gemacht, was sie kann“, freute sich Heiko Holtmann. Und nun hofft er natürlich darauf, dass das, was die Mannschaft kann, auch am kommenden Freitag zu einem Sieg gegen Tabellenführer Altenhagen-Heepen ausreicht.

 

IKZ Hemer. HSV Hemer – VfL Gladbeck 24:25 (13:11). Im Oktober hatten die HSV-Handballer einen Lauf und gewannen dreimal in Folge, doch in der Spielpause während der Herbstferien haben sie offenbar elementare Erfolgsvoraussetzungen vergessen. Was sich in Soest andeutete, setzte sich gegen Gladbeck massiv fort, und daher waren es allein die eigenen Unzulänglichkeiten, die zu dieser Niederlage führten.  Natürlich gingen die Hemeraner mit der Absicht ins Spiel, die schwarze Serie gegen Gladbeck zu beenden, doch in die Umsetzung dieses Planes investierten sie von Anfang an zu wenig. Gewiss war es ein Manko, dass der erkrankte Kapitän Lars Henkels ausfiel. Marvin Rosian gab nach langer Pause zwar ein Comeback, doch je länger das Spiel dauerte, desto mehr war die mangelnde Fitness an seinen kraftlosen Würfen zu erkennen. Und was sich wie ein roter Faden durch diese 60 Minuten zog, waren die miserablen Abschlüsse. Viele Würfe waren schlecht vorbereitet und endeten in den Armen der gegnerischen Deckung, und viel zu viele freie Positionen am Kreis wurden nicht genutzt. Zum Glück für die Gastgeber agierte auch Gladbeck mit hoher Fehlerquote, und zudem glänzte Keeper Patrick Spiller mehrfach mit starken Paraden. Die Partie begann mit wenig Tempo und verlief über weite Strecken der ersten Hälfe ziemlich unspektakulär. In der Regel hatte Hemer die Nase vorn, aber für ein kleines Polster hätte man zumindest die klarsten Chancen nutzen müssen. Viel zu selten wurde flott kombiniert, stattdessen gab es ein Fülle unmotivierter Würfe aus dem Rückraum, der keinerlei Durchschlagskraft bewies. Dennoch: Im zweiten Durchgang besaßen die Hausherren lange Zeit Vorteile, sie führten mehrfach mit drei Treffern, schlugen aber alle Einladungen des Gegners aus, sich vorentscheidend abzusetzen. So nach Moritz Frenzels Siebenmeter zum 20:17, dem Spillers Parade folgte – aber eben auch eine Serie eklatanter Fehlschüsse. Strafzeiten kamen hinzu, so dass sich das Blatt allmählich wendete. Acht Minuten vor Schluss hieß es 21:22. Max Klein glich aus, eine HSV-Überzahl schloss sich an, mit der die Mannschaft aber nichts anzufangen wusste. Dass ihr in dieser Phase zwei Siebenmeter verweigert wurden, war gewiss ärgerlich, für die Niederlage aber nicht ausschlaggebend. Einfallslos knallten die Hemeraner Rückraumspieler die Bälle in die Abwehrmauer oder am Tor vorbei, vernünftige Kombinationen unter Einbeziehung der Außenpositionen blieben völlig aus. Weil es Gladbeck jedoch nicht schaffte, den Sack zuzumachen, blieb es bis in die letzten Sekunden spannend. Und kurz vor der Sirene lag der Ball tatsächlich im VfL-Tor, doch Marvin Rosians Treffer gaben die Unparteiischen wegen Stürmerfouls nicht. Nach dieser Leistung steht fest, dass sich die Mannschaft enorm steigern muss, wenn sie im Dezember einen vernünftigen Jahresabschluss hinbekommen will.

 

WAZ Gladbeck. Die Serien haben gehalten: Der VfL Gladbeck ist nun schon zwei Monate beziehungsweise sieben Spiele ungeschlagen in der Oberliga – seit dem zweiten Spieltag. Und: Wenn Thorben Mollenhauer als Aushilfstrainer  auf der Gladbecker Bank sitzt, gibt es zwei Punkte – zum wiederholten Male war Mollenhauer am Samstagabend in Hemer erfolgreich. Der verletzte Kapitän musste als Verantwortlicher nicht nur auf den kranken Chef Sven Deffte verzichten – er hatte auch eine ganze Hand voll angeschlagener Spieler mit ins Sauerland genommen. Die machten am Ende aber den Unterschied aus. „Ich kann mich über die Leistung sicher nicht beschweren“, war Mollenhauer nachher glücklich, „hintenraus war der Sieg verdient.“ Ja, hintenraus. Es brauchte aber ganze fünfzig Spielminuten, bis der VfL tatsächlich vorne lag – nach einer ganz kurzen 3:2-Führung für den VfL marschierte immer Hemer vorneweg. Gladbeck ließ aber nie abreißen, nicht einmal als Hemer mit einem 4:0-Lauf in der Phase nach dem Seitenwechsel die Partie zu entscheiden schien – 17:13 stand es da. Doch Mollenhauer hatte noch ein Ass im Ärmel. Er brachte Marcel Giesbert – dessen Comeback hatte Sven Deffte im Vorfeld aber eigentlich noch ausgeschlossen. „Er hat dann aber für die wichtigen Aktionen gesorgt“, so Mollenhauer.  Giesberts erstes Tor war das 17:15 – es folgten dann noch zwei ganz wichtige Treffer: Sein zweites brachte den VfL mit 22:21 in Führung, eine Minute und ein Gegentor später machte er dann auch das 23:22. Und das ließen sich die Gladbecker nicht mehr nehmen. „Eine starke kämpferische Leistung“, resümierte Mollenhauer, „Hemer hat fast über das ganze Spiel gegen unseren Angriff keine Lösungen gefunden.“ Daran hatte vor allem ein weiterer Matchwinner großen Anteil. Björn Sankalla traf neunmal (siebenmal aus dem Feld) und glänzte wie üblich in der Deckung. „Er geht nach vorne, in jeden Zweikampf und ist sich für nichts zu schade“, lobte Mollenhauer seine mal wieder bestens aufgelegte Nummer vier. Ebenfalls erwähnenswert, wie sich Dustin Dalian und Sebastian Janus (jeweils vier Tore) trotz Krankheit beziehungsweise Verletzung durchbissen. Die Gladbecker haben jetzt Zeit, Wunden zu lecken: Erst am 9. Dezember geht es zu Hause gegen Jöllenbeck weiter, vor Weihnachten geht es dann noch gegen Hamm. Thorben Mollenhauer verspricht: „Wir werden jetzt nicht die Füße hochlegen, aber schon etwas weniger machen. Und dann kommen wir mit Vollgas zurück.“

NW Bielefeld. Irgendwann in diesem OWL-Derby stand auf Seiten der TSG A-H Bielefeld eine Formation auf dem Feld, die in dieser Besetzung so noch nie zusammengewirkt hatte. Spätestens da waren die Gäste vom TuS Möllbergen, die als Aufsteiger bislang eine solide Saison gespielt hatten, zu Statisten des 39:29 (21:12)-Erfolgs degradiert. Der Tabellenführer aus Bielefeld hatte seine Muskeln, personell wie sportlich, spielen lassen. Der kurzfristige Ausfall von Abwehrchef Gustav Rydergård, der aufgrund von Wadenproblemen aussetzen musste, fiel auf Seiten der Gastgeber nicht ins Gewicht. Tim Schuwerack ersetzte den Schweden auf der Defensivposition zwischen Johannes Krause und Nils Prüßner bestens. Da hatte der TuS schon schwerer an der Abwesenheit von Mittelmann Patrick Richter, sowie dem Ausfall von Top-Torjäger Jan Camen zu knabbern. „Ich hätte mir zu Beginn aber schon eine breitere Brust gewünscht. Da haben wir etwas Mut vermissen lassen“, bilanzierte TuS-Coach André Torge, der ansonsten, wie auch TSG-Trainer Michael Boy, wenig an dem klaren Spielausgang analysieren konnte. Es begann mit einem Doppelschlag von Julius Hinz, der mit zwei Gegenstößen innerhalb von nicht mal anderthalb Minuten den Auftakt markierte. Nach rekordverdächtigen drei Minuten und vier Sekunden nahm Torge die erste Auszeit, nahm anschließend den Torwart raus und brachte einen zusätzlichen Feldspieler. Trotz der zahlenmäßigen Überlegenheit, gelang es den Gästen erst mit ihrem dritten Treffer, die Bielefelder Defensive mal spielerisch zu überwinden: Simon Witte hatte sich über Außen frei gelaufen und traf zum 3:7 (10.) aus Sicht des TuS. Zu diesem Zeitpunkt hatte sich die TSG bereits durch Nils Strathmeier, Nils Prüßner, Marius Kastening, Schuwerack und Johannes Krause abgesetzt. Boy gab der nächsten Rückraumformation die Chance: Luca Sewing und Arne Kröger kamen nach einer guten Viertelstunde im Angriff. Ersterer bediente gleich mit einem sehenswerten Rückhandpass Strathmeier, der zum, 13:7 verwandelte.
Neben den wenigen Momenten der Spielfreude entledigte sich der Tabellenführer oft auch recht humorlos dieser Pflichtaufgabe. „Möllbergen hat in der zweiten Halbzeit das Tempo verschleppt. Wir hätten bei der Chancenverwertung vielleicht noch eine Schippe drauf legen können“, sagte Michael Boy, dem man aber anmerkte, dass er auf gar keinen Fall ein Haar in der Suppe suchen wollte. Es gab auch keins. „Ich bin zufrieden. Die waren nicht in der Lage, uns in den Griff zu kriegen“, so Boy. Der zweite Durchgang begann mit drei Treffern der Gäste, bevor Schuwerack mit der Verwertung eines Abprallers den Torreigen für sein Team fortsetzte. Nach einer Dreiviertelstunde geriet der TuS auch noch in dreifache Unterzahl, was seine Chancen zusätzlich schmälerte. Es folgten – noch einmal als Hingucker für die Fans – zwei lange Zuckerpässe von Jonas Zwaka auf Strathmeier, der beide gekonnt zum 29:20 und 30:20 verwandelt. „Die erste Welle war heute sehr gut“, lobte auch Boy.
Am Ende blieb nur Arne Kröger ohne Treffer. Er nahm es sportlich: „Ich habe mich noch so bemüht“, sagte er lachend, gab aber auch zu, dass einhundert Prozent nicht mehr nötig waren. Johannes Krause meinte: „Es wäre angesichts der Spielstände doch gelogen, wenn wir sagen, dass wir in jede Aktion noch mit voller Pulle gegangen sind.“ Die TSG A-H Bielefeld hat ihr Potenzial aufblitzen lassen. Vor dem ostwestfälischen Derby gegen Spenge am kommenden Freitag konnte Boy seine erste Sieben im Schongang belassen. Bessere Voraussetzungen kann es kaum geben.

Mindener TB. Auch gegen das zweite Top-Team der Oberliga konnten die Handballer des TuS 09 Möllbergen nicht mithalten und unterlagen bei der TSG Altenhagen-Heepen 29:39 (12:21). Mit 9:9 Zählern rangieren die Portaner aber weiter im Mittelfeld der Liga. „Auch wenn bei uns alles geklappt und Altenhagen-Heepen einen schwachen Tag gehabt hätte, wäre für uns lediglich ein knapperes Ergebnis drin gewesen“, sagte TuS-Trainer André Torge. Die Übermacht des Titelfavoriten zeigte sich bereits in den Anfangsminuten, als sich die Möllberger vor der stattlichen Kulisse von rund 860 Zuschauern noch sammeln mussten. „Da haben wir im Spielaufbau die Bälle leichtfertig hergegeben, und der Gegner hat das natürlich eiskalt bestraft“, so Torge. Nach dem frühen 2:7-Rückstand fingen sich die Gäste und konnten das Spiel offener gestalten, obwohl die Portaner nach dem Geschmack Torges zu wenig Mut zeigten und in der Defensive Keeper Jannis Finke „im Stich ließen“. Nach dem Seitenwechsel agierte Möllbergen entschlossener und konnte durch Alexander Wiemann, Patrick Kurz und den für Finke zwischen die Pfosten gerückten Dominic Donnecker einige Akzente setzen. „Wir hatten dann mehrmals die Möglichkeiten, das Ergebnis ein bisschen knapper zu gestalten. Letztlich ist es ärgerlich, wie in Spenge, so hoch verloren zu haben“, empfand Torge, dessen Team beim 20:30 (47.) erstmals mit zehn Treffern in Rückstand geriet. „Man hat in vielen Situationen eben gemerkt, dass mit Jan Camen und Patrick Richter zwei körperlich robuste Spieler gefehlt haben, die vor allem auch in der Deckung dagegenhalten können“, schloss Torge sein Fazit. Nach den Duellen gegen die Top-Teams der Liga reist der Aufsteiger am kommenden Samstag zum VfL Mennighüffen.

WP Siegen. TuS Ferndorf II – LIT Nordhemmern/Mindenerwald 34:26 (16:10). Überzeugender Start-Ziel-Sieg für die Ferndorfer Reserve, die ihren dritten Erfolg feierte und den Ostwestfalen keine Chance ließ. Trainer Michael Feldmann lobte vor allem seine Außenspieler Magnus Neitsch und Jonas Haupt, die diesmal in die Bresche sprangen für weniger effektives Spiel vom Kreis. Leon Sorg mit seinen acht Treffern war eine weitere wichtige Säule im Spiel der Nordsiegerländer, die zudem vor guten Torhütern konsequent in der Deckung arbeiteten. Der Tus ließ von Beginn an keinen Zweifel darüber aufkommen, wer hier als Sieger die Platte verlässt. Über 4:1 (8.) ging es über 10:5 (17.) zum 16:10-Pausenstand, für den im übrigen Keeper Hilmar Gudmundsson mit seinem zweiten Treffer ins verwaiste LIT-Gehäuse sorgte. Auch nach dem Wechsel hielten die Ferndorfer das Niveau hoch, waren beim 25:17 (45.) erstmals bei acht Toren Differenz angekommen, die auch am Ende den Unterschied machten. „Das war ein verdienter Erfolg“, lautete das Feldmann-Resümee nach 60 guten Ferndorfer Minuten. Nach der Totensonntags-Ruhe am kommenden Wochenende und der Spielpause in allen Klassen wegen der am ersten Advents-Wochenende beginnenden Damen-Weltmeisterschaft steht das nächste Spiel für die Ferndorfer erst am 9. Dezember beim sieglosen Schlusslicht HSG Gevelsberg/Silschede auf dem Programm.

Mindener TB. Eine enttäuschende Vorstellung lieferte gestern Handball-Oberligist Lit Tribe Germania beim TuS Ferndorf II ab. Beim bisherigen Tabellen-Vorletzten verlor die Mannschaft von Trainer Daniel Gerling deutlich 26:34 (10:16)-Toren. „Wir sind zu keinem Zeitpunkt der Partie für einen Sieg in Frage gekommen. Es war so ein Tag, wo für uns überhaupt nichts zusammenlief“, sagte ein enttäuschter Trainer Daniel Gerling nach der Partie. Zwar fehlte mit Kim-Patrick Kliver ein zentraler Spieler in seiner Mannschaft und zudem war Jannik Borcherding angeschlagen in die Partie gegangen, doch das wollte Gerling nicht als Ausrede gelten lassen. „Wir haben über die gesamte Spielzeit gesehen auch zu viele Großchancen ausgelassen“, kritisierte der Lit-Trainer seine Spieler, nahm aber Torwart Linus Happel aus der Kritik heraus. Mit seinen zwölf Paraden war er ein Garant dafür, dass die Niederlage nicht noch höher ausfiel. Auch Jannik Gartmann präsentierte sich zumindest in der ersten Halbzeit in Normalform und sorgte mit dem 1:0 für die einzige Führung. Anschließend zogen die Gastgeber davon, doch auch die Auszeit nach dem 7:3 (12.) brachte keine Wende zum Guten. Der 14:17 schmeichelte den Gästen doch sehr. In der zweiten Halbzeit sorgten die Hausherren aber schnell für klare Verhältnisse. Mit dem 27:19 (48.) war die Partie vorentschieden.

NW Bad Oeynhausen. Das Ergebnis erscheint wie ein Kantersieg aus der 1980er Jahren: mit 24:14 (12:7) besiegen die Oberliga-Handballer vom VfL Mennighüffen die HSG Gevelsberg Silschede und lassen dem Schlusslicht nicht den Hauch einer Chance. Den Gästen ist nicht einmal etwas vorzuwerfen, denn an der Einstellung liegt es nicht. Ihnen fehlen lediglich die spielerischen Mittel, um mit der erneut starken 6:0-Deckung der Mennighüffener auch nur ansatzweise etwas anfangen zu können. Hinter der VfL-Abwehr glänzt Torwart Calvin Born als als starker Rückhalt. Das ist der Hauptgrund, warum die Gastgeber dieses Spiel gewinnen. Lobend ist allerdings auch zu erwähnen, dass die Gevelsberger nicht die Nerven verlieren, als sie gleich mit 0:3 (7.) und 3:8 (17.) der Kapelle hinterherlaufen. Im Gegenteil – sie bleiben bei ihrem langen Positionsspiel und zwingen die Mennighüffener dazu, sich dem gebundenen Spiel zu stellen. Außerdem zeigen sie ein ordentliches Rückzugsverhalten, was wiederum dazu führt, dass auch Mennighüffen den Torerfolg im Positionsspiel finden muss. Das tun sie auch – und wie. Geduldig, zielstrebig mit vielen Kreuzungen erarbeiten sie sich ihre Chancen, spielen den Ball auf den Punkt und verwerten die meisten Einwurfmöglichkeiten auch. Sehr zur Freude von Trainer Zygfryd Jedrzej. „Es ist natürlich schön, wenn man ein Spiel so gewinnt. Es ist wichtig, dass wir bei einer Viertelchance nicht gleich aufs Tor werfen, sondern den Ball weiterlaufen lassen, bis sich eine besser Möglichkeit ergibt“, lobt „Siggi“ nach dem Abpfiff. „Die Gefahr bestand darin, dass wir und im eigenen Angriff das Leben selbst schwer machen.“ Ladehemmung hat der VfL nur zwischen der 19. und der 25. Minute, was Gevelsberg aber auch nur dazu nutzen kann, um von 4:10 auf 6:10 zu verkürzen. Marco Büschenfeld beendet die Torflaute mit seinem Strafwurf zum 11:6 (25.). In der zweiten Halbzeit lassen die Gastgeber nichts mehr anbrennen und schaffen beim 22:12 (57.) erstmalig die Zehn-Tore-Führung. VfL-Kreisläufer Malte Ames nutzt auch seine zweite Chance. Nachdem er beim Auswärtsspiel in Nordhemmern schon eine starke Leistung brachte, bleibt er auch im Spiel gegen Gevelsberg nach seiner Einwechselung beim 7:3 in der 15. Minute durchgängig auf der Platte. Er ersetzt Ulrich Neumann, der eine Zeitstrafe bekommen hat, nahtlos im Angriff und in der Abwehr. „Ich fühle mich hier sehr wohl. Wir verstehen uns auch außerhalb des Sports gut“, sagt der 22-Jährige, der vom Landesligisten TuS Lahde/Quetzen zum VfL gewechselt war, sich Anfang August aber verletzte und in Nordhemmern erstmalig spielte. „Oberliga-Handball ist körperbetonter als in der Landesliga. Außerdem wird viel schneller gespielt“, erklärt Ames die Unterschiede der beiden Spielklassen. Für Mennighüffen geht es am normalerweise spielfreien kommenden Wochenende mit dem Spiel gegen den TuS Möllbergen weiter. Anwurf der Begegnung in der Sporthalle Mennighüffen ist am Samstag um 18.30 Uhr. Trainer der Möllbergener ist mit André Torge ein VfL-Urgestein.

WP Gevelsberg. Die HSG Gevelsberg-Silschede bleibt in der Handball-Oberliga am Tabellenende kleben. Erneut gab es keinen Sieg, erneut gab es keine Punkte, warten die Schützlinge von Trainer Norbert Gregorz auf den ersten doppelten Punktgewinn. Der einzige Saisonpunkt resultiert aus dem Auftaktremis gegen Augustdorf. Jetzt, am Sonntagabend, behielt der VfL Viktoria Mennighüffen die Oberhand – mit 24:14 (12:7). Der Start in die Begegnung war für den Gevelsberger Angriff zäh. Es brauchte fast sieben Minuten und einen Strafwurf, ehe Christopher Schrouven den ersten Treffer der Gäste markiert – zum 1:3. Es wollte auch in den weiteren Minuten nicht viel besser laufen. Björn Rauhaus markierte das 2:5 (10.), Leo Stippel das 3:5 (11.), Christopher Schrouven zum 4:8 (17.; im Anschluss an einem verworfenen Siebener) und 5:10 (20.; per Strafwurf), Björn Wohlgemuth zum 6:10 (21.) sowie erneut Rauhaus zum 7:12-Pausenstand (30.). Allerdings: Auch die Gevelsberger Abwehr stand vergleichsweise gut. Die lediglich kassierten zwölf Treffer erscheinen akzeptabel. Nach dem Seitenwechsel wiederholte sich das Geschehen aus den ersten dreißig Minuten – zumindest was das Ergebnis betrifft. Denn die Hausherren ließen die Gevelsberger am eigenen Kreis kaum zum Zuge kommen, ließen auch im zweiten Durchgang nur sieben Treffer zu – und erzielten selbst erneut zwölf Tore. Dabei stand die Gevelsberger durchaus ganz ordentlich – und variabel. Mal kompakt als 6:0-Formation, mal offensiver in 5:1- oder 4:2-Systemen. „Wir wollten aus der stabilen Deckung für schnelle Gegenstöße sorgen, die dann zu Treffern führen“, so Gregorz. „Wir standen ganz ordentlich. Nur der Zug nach vorne ist misslungen. Unsere Quoten sind katastrophal.“ Mit zunehmender Spieldauern zeigten sich die Gevelsberger Akteure frustrierter, agierten immer mutloser. „So wird es schwer“, sagt Norbert Gregorz, der hofft, mit der anstehenden Pause neue Impulse der Mannschaften geben zu können.

 

Westf. Anzeiger. In der Handball-Oberliga hat der ASV Hamm-Westfalen II die ersten Saison-Heimpunkte eingefahren. Doch ehe der 30:25 (14:13)-Sieg über die HSG Augustdorf/Hövelhof in trockenen Tüchern war, mussten die Schützlinge von Coach Tobias Mateina Schwerstarbeit abliefern. „Wir haben einen kampfstarken Kontrahenten erwartet und mussten diesem mit unserem vollen Einsatz das Wasser abgraben. Das ist uns vor allem in der zweiten Spielhälfte absolut gelungen“, erklärte der Hammer Trainer.

Wer nach den Verletzungsausfällen der Ostwestfalen in der Vorwochenpartie gegen Bielefeld damit gerechnet hatte, dass die Truppe von HSG-Trainer Micky Reiners mit angezogener Handbremse in Hamm spielen wird, wurde schon in den Anfangsminuten eines Besseren belehrt. So ließen sich die Gäste auch von einer schnellen Hammer 3:1-Führung nicht beeindrucken. Felix Bahrenberg im Rückraum und Nico Schmeckthal am Kreis sorgten für Irritationen in der Hammer Deckung. Ordentlich Sand im Getriebe steckte allerdings auch im Angriff der Gastgeber, die in den folgenden Minuten gleich fünfmal frei vor dem guten HSG-Schlussmann Robin Wetzel scheiterten. Hinzu gesellten sich weitere Hammer Fehlversuche, und auch bei zwei missglückten Rückhandpässen sahen die oftmals zu übereifrigen Hausherren nicht gut aus. Ein Wunder, dass der ASV bis Mitte der Spielhälfte immer noch mit 7:5 vorne lag. Doch insgesamt fehlte dem Hammer Spiel die Handschrift, so dass Augustdorf über 7:7 einen Führungswechsel erzielte. Maßgeblichen Anteil daran hatte Nico Schmecktal, der gleich drei Kreistreffer bis zum 11:9-Vorsprung markierte. Doch dann sorgten auch Fehlversuche der Gäste wieder für Hoffnung bei den Hausherren. Drei Folgetreffer des sich steigernden David Wiencek, sowie zwei Kontertore von Luca Tröster drehten den knappen Rückstand in eine Hammer 14:13-Pausenführung um. Mit einer offensiven 5:1-Abwehr, in der Phil Schrage bei Zweikämpfen herausstach, kaufte der ASV dem Kontrahenten nach dem Seitenwechsel den Schneid ab. Wenngleich die Hammer Trefferquote immer noch nicht den grünen Bereich erreichte. Selbst in doppelter Überzahl glückte dem Gastgeber lediglich ein Tor von Wiencek. Augustdorf blieb über 16:16, 20:20 noch bis zum 23:22 (46.) Anschluss ständig dran. Und die Ostwestfalen schöpften in dieser Phase sogar zusätzlichen Mut. In Überzahl (Strafe gegen Dennis Richter) drängte die HSG auf den erneuten Ausgleich. „Aber viel zu kopflos“, wie Coach Micky Reiners meinte. Die Hammer zogen durch Treffer von Wiencek, Saalmann und Voss-Fels mit 26:22 (51.) nach vorne. Jetzt waren die Hammer mit Luca Tröster im Spiel.  Mateina: „Wir haben über den Kampf zu unserem Rhythmus gefunden. Das war eine vorbildliche zweite Hälfte meiner Mannschaft.“.

NW Paderborn. Die HSG Augustdorf/Hövelhof versinkt immer tiefer im Tabellenkeller der Handball-Oberliga. Beim ASV Hamm II setzte es für die Sandhasen gestern eine 25:30 (13:14)-Niederlage, die gleichbedeutend mit dem Abrutschen auf den vorletzten Tabellenplatz ist. Grund: Ferndorf II zwang gleichzeitig LIT Tribe Germania an diesem Spieltag überraschend mit 34:26 in die Knie. Die Mannen aus der Senne hatten wiederum beim Gastspiel in Hamm lange Zeit einem ordentlichen Resultat entgegen gesteuert. Die Gastgeber warfen sich zwar früh zu einer 3:1-Führung (3.). Augustdorf/Hövelhof blieb aber dran und gestaltete die Begegnung über 5:5 (7.), 8:7 (18.) und 11:9 (23.) nicht nur ausgeglichen, sondern teilweise auch mit eigenen Führungen. Trotzdem erkämpfte sich die Hammer Reserve ein 14:13 zum Seitenwechsel. „Das hing damit zusammen, dass wir denen da einfach schon zu viele Bälle geschenkt haben“, monierte HSG-Teammanager Udo Schildmann. In Durchgang zwei war ebenfalls einiges für den Gast aus dem Grenzgebiet zwischen den Kreisen Paderborn und Lippe möglich und beim 15:15 (32.), 19:19 (42.) und 22:23 (47.) lag zumindest der Gewinn eines Punktes in der Luft. Doch Hamm zog auf 26:22 (52.) davon, hatte die Partie spätestens beim 28:23 vier Zeigerumdrehungen später entschieden und gewann mit 30:25.

TuS Bielefeld/Jöllenbeck – Soester TV 26:26 (11:12). TuS-Tore: Daniel Meyer (5/5), Leon Ludwigs (4), Arne Kämper (4), Christian Niehaus (4/1), Till Kraatz (3), Moritz Klapdohr (2), Nils Grothaus (2), Jakob Röttger (1), Lukas Heins (1). STV-Tore: Max Loer (8/5), Axel Loer (5), Max Picht (5), Julian Vukoja (3), Jan Franke (2), Anton Schönle (1), Robin Bekel (1), Leon Wolff (1).

 

Spfr. Loxten – TuS Spenge 23:29 (11:9). SF-Tore: Heinrich Steinkühler (10/3), Paul Blankert (3), Max-Leroy Schäper (2), Timo Menger (2), Nils Patzelt (2), Malte Weigel (2), Marlon Meyer (1), Kim Harting (1). TuS-Tore: Phil Holland (10/5), Sebastian Reinsch (6), Oliver Tesch (3), René Wolff (3), Leon Prüßner (2), Sebastian Kopschek (2), Filip Brezina (2), Fabian Breuer (1).

 

HSV 81 Hemer – VfL Gladbeck 24:25 (12:11). HSV-.Tore: Moritz Frenzel (10/1), Tobias Schetters (6/1), Maximilian Klein (4), Marvin Rosian (2), Antonio Mrcela (1), Torben Voigt (1). VfL-Tore: Björn Sankalla (9/2), Sebastian Janus (4), Dustin Dalian (4), Marcel Giesbert (3), Tim Krause (2), Max Krönung (2), Pascal Kunze (1).

 

TSG A-H Bielefeld – TuS  Möllbergen 39:29 (21:12). TSG-Tore: Nils Strathmeier (8), Julius Hinz (7/1), Luca Sewing (5), Nils Prüßner (5), Johannes Krause (5), Tim Schuwerak (3), Jonas Zwaka (2), Marius Kastening (2), Tobias Fröbel (1), Till Kirsch (1). TuS-Tore: Alexander Wiemann (6), Patrick Kurz (6/1), Sebastian Berg (4), Frederic Altvater (4/2), Leon Richter (3), Lukas Eickenjäger (2), Thorben Hanke (2), Fabian Arning (1), Simon Witte (1).

 

TuS Ferndorf II – LiT Germania Tribe 34:26 (16:10). TuS-Tore: Leon Sorg (8), Magnus Neitsch (6), Michel Sorg (4/1), Jonas Haupt (4), Jan Niklas Klein (3), Erik Irle (3), Fabian Paul (2), Hilmar Gudmundsson (2), Mattis Michel (1), Adrian Schmidt (1). LiT-Tore: Lucas Rüter (6/2), Julian Knickmeier (6/2), Jannik Gartmann (6), Jannik Borcherding (4), Jan-Eric Speckmann (2), Patrik Borgmann (1), Arne Ransiek (1).

 

VfL Mennighüffen – HSG Gevelsberg-Silschede 24:14 (12:7). VfL-Tore: Pascal Schumann (5), Tomasz Tluczynski (4/1), Marco Büschenfeld (4/3), Lukas Mailänder (4), Malte Ames (2), Ulrich Neumann (2), Maik Dittrich (2), Arne Halstenberg (1). HSG-Tore: Christopher Schrouven (5/2), Leonard Stippel (2), Björn Rauhaus (2), Sam Lindemann (2), Tobias Fleischhauer (1), Jannik Still (1/1), Björn Wohlgemuth (1).

 

ASV Hamm-Westfalen II – HSG Augustdorf/Hövelhof 30:25 (14:13). ASV-Tore: David Wiencek (8/3), Luca Tröster (7), Vincenz Saalmann (4), Kim Voss-Fels (3), David Spiekermann (3), Melf Krause (2), Sören Feldmann (2), Jannis Bihler (1). HSG-Tore: Dusan Maric (7/3), Nico Schmeckthal (6), Dominik Schmidt (5), Felix Bahrenberg (2), Sven Suton (1), Sebastian Rumniak (1), Lennart Pieper (1), Leonhard Janzen (1), Sergej Braun (1).

 

(bg) Wieder ein Führungstausch bei den Torjägern der Handball-Oberliga: Der Spenger Phil Holland traf zweimal häufiger als der Soester Max Loer und übernahm damit erneut die Spitze. Der Hemeraner Moritz Frenzel, mit 10/1 Treffern Tagesbester, verkürzte den Rückstand zu diesem Duo. Der Bielefelder Julian Hinz musste Rang vier an den Gladbecker Björn Sankalla abtreten. Hier die Spitzengruppe:

 

Phil Holland (Spenge) 65/26

Max Loer (Soest) 64/33

Moritz Frenzel (Hemer) 62/1

Björn Sankalla (Gladbeck) 57/19

Julius Hinz (A-H Bielefeld) 57/21

David Wiencek (Hamm II) 54/24

Dusan Maric (Augustdorf) 50/19

Max Krönung (Gladbeck) 48/7

Mattis Michel (Ferndorf II) 47/7

Sebastian Reinsch (Spenge) 46/2

Julian Knickmeier (LiT) 46/12

Leon Sorg (Ferndorf II) 44

Heinrich Steinkühler (Loxten) 44/9

Lucas Rüter (LiT) 44/19

Felix Bahrenberg (Augustdorf) 43

Jannik Gartmann (LiT) 43

Tobias Schetters (Hemer) 43/10

Daniel Meyer (Bielefeld) 43/18

Tomasz Tluczynski (Mennighüffen) 42/9

Sebastian Berg (Möllbergen) 42/11

Marco Büschenfeld (Mennighüffen) 41/19

Christian Klein (Hemer) 40

Jan-Eric Speckmann (LiT) 40/6

 

 

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