Oberligarückblick

Rückblick auf den zwölften Oberligaspieltag Der FC Schalke 04 bezwang den TuS Ferndorf 2 mit 28:26-Toren und feierte den zweiten Saisonsieg. Damit reichte der FC die rote Laterne an den Aufsteiger HC Tura Bergkamen weiter, der am Freitag in Soest ganz deutlich mit 34:22-Toren verlor und die sechste Niederlage in Folge kassierte. Die TSG AH Bielefeld kam beim starken Aufsteiger CVJM Rödinghausen über ein 24:24-Unentschieden nicht hinaus. Der Tabellenführer ASV Hamm 2 war spielfrei und freute sich über den Punktverlust der Altenhagener. Die TSG hat jetzt schon sechs Punkte Rückstand auf die Reserve des Zweitligisten. Unsere erste Mannschaft hätte beim Tabellenzweiten Sportfreunde Loxten durchaus punkten können, aber das schwache Überzahlspiel brachte die Zwiener-Schützlinge um den Lohn ihrer Arbeit. Kurz nach dem Wechsel führte der VfL mit 15:17 und spielte danach zehn Minuten lang in Überzahl. Diese Phase verlor der VfL mit 6:2 und stand dann am Ende beim 29:26-Erfolg der Frösche mit leeren Händen da. Da aber die Kellerkinder TuS 97 Bielefeld, HTV Hemer, Tura Bergkamen und TuS Ferndorf 2 allesamt ihre Spiele verloren, blieb unsere Truppe im Mittelfeld der Tabelle. Einen Fehlstart ins neue Jahr legte der HC TuRa bei seinem Gastspiel in Soest hin. In der letzten Partie der Hinrunde kassierte die Mannschaft von Trainer Thomas „Tomek“ Rycharski eine derbe Niederlage in der Bördestadt und bleibt mit fünf Punkten auf einem Abstiegsplatz. Rycharski war zwar über das Ergebnis und die Leistung seines Teams nicht gerade begeistert, aber er verwies darauf, dass man in Soest nicht unbedingt gewinnen müsse, da der TV auch wieder in voller Stärke auflaufen konnte. Zu Beginn sah es nicht danach aus, als würde der HC TuRa, der erstmals mit Neuzugang Florian „Totti“ Schöße auflaufen konnte, eine solch derbe Klatsche kassieren. So führten die Gäste aus Bergkamen mit 2:0 und 3:1, wobei HCT-Top-Torschütze Pascal Terbeck in diesen ersten Minuten seine einzigen beiden Tore erzielte. Nach 23 Minuten glich TuRa dann beim 8:8 das letzte Mal aus. „Dann haben wir aber wieder viel zu viele leichte Fehler produziert und oft die falschen Entscheidungen getroffen“, analysierte Rycharski. Aus den Fehlern im Angriff kam Soest zu einfachen Kontertoren. „Davon haben wir bestimmt zwölf bis 15 kassiert“, war der Trainer mit der Angriffsleistung nicht zufrieden. „Wenn Soest eine super Deckung und einen tollen Torhüter gehabt hätte, dann wäre das schon verständlich gewesen, so aber war es nicht der Fall.“ Mit einem Vier-Tore-Rückstand für den HCT wurden die Seiten gewechselt. Nach 40 Minuten beim Stande von 12:20 war nach Aussage des TuRa-Coaches „die Messe gelesen. Da sind wir wieder in unsere alten Muster verfallen.“ Zwar kamen die Gäste noch einmal auf 20:27 heran, nachdem es zwischenzeitlich schon 14:25 stand, aber mehr war an diesem Tag nicht drin. „Im Endeffekt sind wir an uns selber gescheitert. Aber wir werden auf keinen Fall den Kopf in den Sand stecken. Wir haben jetzt Zeit, an unseren Schwächen zu arbeiten, da wir in der nächsten Woche spielfrei sind.“ Diese Zeit soll genutzt werden, Neuzugang Schöße weiter zu integrieren. „Da fehlen doch noch die Abläufe.“ Neuzugang Florian „Totti“ Schöße und Dimitrij Stukalin trafen jeweils fünfmal für ihr Team. Der Jahresauftakt für den TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck ist, obwohl der Januar mit ungewöhnlich milden Temperaturen daherkommt, ins Eiswasser gefallen. Während Konkurrent Schalke 04, der sich am kommenden Wochenende in Jöllenbeck vorstellt, seinen zweiten Sieg schaffte, unterlagen die Bielefelder mit 28:33 (13:17) beim TuS Möllbergen. Die Jöllenbecker sind offensichtlich heimatverliebt. Die Jungs aus dem Handballdorf haben zu Hause Mennighüffen und Hemer niedergerungen. Loxten, Gladbeck und Soest mussten sich ihre Punkte schwer erkämpfen. Auswärts will bisher nicht viel zusammenlaufen, und auch das Spiel in Möllbergen bildete da keine Ausnahme. Die Akteure des TuS 97 waren Statisten in einer für sie unangenehmen Achterbahnfahrt: Kaum angeschnallt stürzten die Bielefelder ohne Vorwarnung böse ab – 0:4. „Wir haben hektisch abgeschlossen, einfach nicht vernünftig gespielt“, bemängelte ein enttäuscht klingender TuS-97-Coach Pierre Limberg. Seiner Mannschaft habe die nötige Struktur gefehlt, klagte der Coach. Mühsam kletterten die Bielefelder über 3:4, 4:5 und 5:6 den Roller Coaster hinauf. Wer diesmal auf eine muntere Abfahrt oder gar einen spaßigen Looping gehofft hatte, wurde bitter enttäuscht. Die folgende Wildwasserabfahrt erwies sich als kalte Dusche für die Bielefelder. Besonders hart hatte es die Außenspieler der Jöllenbecker erwischt, die sieben vielversprechende Tormöglichkeiten vergaben. Die Folge, eine zwischenzeitliche 7:12-Verbindlichkeit (21.), erwies sich als irreparabel. „Diesem Rückstand sind wir über die verbleibende Spielzeit hinterhergelaufen“, erklärte Limberg. Nennenswerte Highlights, rasante Kurven oder Figurenkombinationen hatte die Fahrt nicht mehr zu bieten. Zwischenzeitlich konnten die Bielefelder ihren Rückstand auf 12:15 (28.) reduzieren, und sich immerhin eine Pommes oder ein Eis verdienen. Die nächste Eiswasserdusche folgte jedoch prompt – 19:27 (45.). Auch wenn die Bielefelder nach ihrem Ausflug in den Freizeitpark durchaus unglücklich wirkten, stellte Limberg das Positive in den Vordergrund: „Immerhin haben wir 28 Tore geworfen.“ Es sei die Chancenverwertung gewesen, die mehr verhindert hätte, betonte Limberg: „Wir haben zu viele Dinger liegen gelassen. Gerade auswärts hast du dann keine Chance“, betonte der Coach. Überhaupt sei die Mannschaft von der Porta eine schwierige Aufgabe gewesen: „Möllbergen ist uns in der Entwicklung voraus. Da, wo sie jetzt stehen, da wollen wir hin“, meint Limberg. Der TuS Möllbergen war nach der blutleeren Vorstellung beim Kreispokal hochmotiviert und kämpfte den TuS mit den vielen Fans im Rücken nieder. Bei den Hausherren trafen Federic Altvater und Arne Kämper jeweils fünfmal. Justus Clausing (7) und Daniel Bruelheide (6) führten beim TuS die Torschützenliste an. Der HTV Hemer, der mit 5:3-Punkten in die Saison gestartet war, ist nach der klaren 28:20-Niederlage beim VfL Gladbeck in den Abstiegskampf verwickelt. Aus den letzten acht Spielen holten die Schützlinge von Trainer Tihomir Knez nur noch einen Zähler und rangieren mit 6:18-Punkten auf dem viertletzten Platz. In Gladbeck hielt der HTV die Partie bis zum 5:4 offen. Dann setzte sich Gladbeck auf 10:5 ab und ging mit einer 15:9-Führung in die Pause. Nach dem Wechsel war das Spiel beim Zwischenstand von 20:12 entschieden. Die schönste Nachricht zu seinem 39. Geburtstag ist für Sebastian Hosenfelder diese: Seine Handballer sind nicht mehr das Schlusslicht der Oberliga. Und über die ersten 45 Minuten durfte sich der Trainer sogar mächtig freuen, weil sein Team da eine astreine Leistung geliefert und den TuS Ferndorf II vor unlösbare Probleme gestellt hatte. Am Ende hieß es dann beim zweiten Saisonsieg nur noch 28:26 (17:9). As Jan Grzesinski in jener 45. Minute zum Schalker 24:15 getroffen hatte, entwickelten sich auch schon die ersten Formulierungen. Etwa, dass die königsblauen Handballer elf Tage nach Silvester ein Feuerwerk gezündet hätten. Und was für eins! Es lief hinten, so dass sich die Reserve des Zweitligisten ständig quälen musste, um den starken Fabian Sinkovec zu überwinden. Es lief auch vorne, weil von allen Positionen Gefahr ausging und TuS-Trainer Jens Münker seine ohnehin nicht gut aufgelegte Mannschaft nach seiner Auszeit in Minute zwölf durch drei Wechsel noch mehr schwächte. Und dann verließ nach 20 Minuten auch noch Kai Rottschäfer, der 35-Jährige, der unzählige großartige Zweit- und Drittliga-Spiele in seiner Biografie hat, entnervt seinen Kasten. „Ich denke, dass wir die Ferndorfer Stärken ganz gut im Griff hatten“, sagte Sebastian Hosenfelder. Nur selten konnten sich die gefürchteten Rückraum-Spieler Kai Ronge, Linus Michel und Kevin John richtig entfalten, zumal sie eben auch immer wieder in Fabian Sinkovec ihren Meister fanden. „Er hat wirklich gut gehalten“, sagte der Schalker Trainer, der von der Möglichkeit, den im letzten Spiel 2019 beim ASV Hamm-Westfalen II so starken Veit Lichtenegger beginnen zu lassen, schon vor dem Anpfiff hatte Abstand nehmen müssen. Der 39-Jährige klagte über Achillessehnen-Probleme. Der TuS Ferndorf II hatte sein Glück nach der Pause mit einer 4:2-Deckung versucht, um die Kreise der Schalker Rückraum-Asse Thorben Kirsch und Jan Grzesinski einzuengen. Das funktionierte jedoch nicht wirklich – ebenso wenig wie die Maßnahme Jens Münkers, ab der 48. Minute regelmäßig mit sieben Feldspielern zu agieren. Dass es dann doch noch mal etwas brenzlig wurde, nahm Sebastian Hosenfelder zum Teil auch auf seine Kappe, weil er Philipp Gemsa eingewechselt hatte. „Zwei schnelle Abschlüsse, zwei Gegentore“, sagte der Schalker Trainer. Wirklich zittern musste er jedoch nicht, weil Thorben Kirsch, der inzwischen ebenso wie Jan Grzesinski eng gedeckt wurde, eiskalt von der Siebenmeter-Marke zum 27:22 und Felix Busjan ins leere Ferndorfer Tor zum 28:22 traf, so dass das fröhliche Geburtstagsständchen für den Trainer in der 58. Minute endgültig gesichert war. „Wir hatten am Ende zu viel Unruhe“, sagte Sebastian Hosenfelder. „Wir hätten das cleverer machen können. 45 Minuten lang war alles gut. Jetzt müssen wir daran arbeiten, dass wir das auch 60 Minuten hinkriegen.“ FC Schalke 04: Sinkovec, Zindel (n. e.) – Schwengers (n. e.), Gemsa, Fa. Hentschel, Lenz (2), Heming (3), Kirsch (8/3), Busjan (5), Ruskov (2), Grzesinski (5), Fr. Hentschel (3), Helfrich. „Wir haben in der letzten Viertelstunde unsere verdiente Niederlage wenigstens noch optisch erträglich gestaltet“, kommentierte Jens Münker. Der Co-Trainer hatte die alleinige Verantwortung, weil Michael Feldmann als Lehrer eine dienstliche Verpflichtung mit der alljährlichen Ski-Freizeit des Gymnasiums Kreuztal hatte. „Wir wussten zwar, dass die Schalker besser sind als ihr Tabellenplatz, aber wir haben in der 1.Halbzeit schlecht gespielt und lagen gerechtfertigt bereits zur Pause mit acht Toren hinten“, führte Münker aus. Die Schalker hatten einen guten Torhüter, der viele Bälle abwehrte, zugleich gelangen den Gastgebern viele Tore aus dem Rückraum, auch weil sie nicht konsequent attackiert worden waren. Für die 2.Halbzeit hatten sich die Ferndorfer zwar einiges vorgenommen. Aber es dauerte noch eine Viertelstunde, bis sich etwas änderte. Beim 15:24 war sogar der Höchststand mit neun Toren Unterschied erreicht. Zu diesem Zeitpunkt schalteten die Schalker auch im Gefühl des sicheren Sieges gedanklich etwas zurück. Hingegen trauten sich jetzt die Gäste etwas. Sie tauschten bei Ballbesitzt grundsätzlich den Torhüter gegen einen weiteren Feldspieler. Ihr volles Risiko wurde auch belohnt. Nachdem sieben Minuten vor Schluss Kevin John auf 21:25 verkürzt hatte, hatten die Ferndorfer eine weitere Konterchance. Mit der Entscheidung der Unparteiischen waren sie dann jedoch nicht einverstanden. Währenddessen liefen die Schalker den Gengenkonter und erzielten ihren 26. Treffer. Kurz danach führten sie wieder mit 28:22. Bei drei verbleibenden Minuten lief den Ferndorfern die Zeit weg. Sie nutzten zwar noch zwei Schalker Zeitstrafen um noch vier Tore gut zu machen. Die „Blau-Weißen“ retteten sich dann mit der ablaufenden Zeit in Ziel. Erfreulich war, dass sich Ferndorfs personeller Engpass etwas lichtet. Jonas Haupt spielte nach langer Verletzung wieder mit. Auch Leon Sorg half nach nur drei Trainingseinheiten nach seinem mehrmonatigen Australien-Trip seinen Teamkameraden. TuS Ferndorf 2: Rottschäfer, Broszinski – John (6), Haupt, Florian Schneider(1), Nenne-Kolb (5), Fabian Schneider, Dischereit, Weigelt(1), Sorg(1/1), Ronge (4), L. Michel (7/2), Baust (1), Mentges Der Titelfavorit TSG AH Bielefeld kam wie auch schon zu Saisonbeginn beim TuS Möllbergen beim Start in das Jahr 2020 beim Aufsteiger CVJM Rödinghausen über ein Unentschieden nicht hinaus und hat nun schon sechs Punkte Rückstand auf den Tabellenführer ASV Hamm 2. In Rödinghausen sahen die völlig begeisterten Fans eine völlig verrückte Schlussphase. Knapp zwei Minuten vor dem Ende erzielte Daniel Meyer für die TSG das 21:24 und das sollte dann wohl die Entscheidung sein. Aber weit gefehlt. 90 Sekunden vor dem Abpfiff verkürzte Malte Henninger zum 22:24 und Marvin Stender schaffte 50 Sekunden vor dem Ende den 23:24-Anschlusstreffer. Und Bielefeld vertändelte auch den nächsten Angriff. Und dann zeigten die Unparteiischen zwei Sekunden vor dem Ende auf den Siebenmeterpunkt. Jonas Zwacka ließ sich diese Chance nicht entgehen und traf zum 24:24-Unentschieden. Während beim CVJM die Youngster Marvin Stender und Malte Henninger die Torschützenliste anführten, trafen bei der TSG Dusan Maric (7/4) und Max Schüttemeyer (6) am besten.