Oberligarückblick

Rückblick auf den 15. Oberligaspieltag Jetzt hat es auch den Tabellenführer ASV Hamm 2 erwischt. Nachdem der Verein unter der Woche mitgeteilt hatte, das in der nächsten Saison Dirk Schmidtmeier den Erfolgstrainer Christian Feldmann ablösen wird, gab es die erste Niederlage beim VfL Gladbeck. Damit können die Verfolger Loxten (nur 24:24 im Heimspiel gegen den CVJM Rödinghausen) und Bielefeld (26:23-Erfolg bei Schalke) wieder auf die Tabellenführung schielen. Im Tabellenkeller blieb alles beim alten. Tura Bergkamen, HTV Hemer und der TuS 97 Bielefeld verloren ihre Spiele. Dabei überraschte die ganz hohe 48:26-Niederlage der Jöllenbecker beim Soester TV. Der VfL hätte beim Aufsteiger Haltern/Sythen durchaus einen Punkt holen können, aber neun schwache Minuten kurz vor der Pause besiegtelten die knappe 26:27-Niederlage. Haltern machte aus einem 10:10 bis zum Wechsel ein 17:12 und gestattete dem VfL keine Führung mehr. Am kommenden Wochenende spielen die vier Kellerkinder unter sich. TuS 97 Bielefeld empfängt den Tabellenletzten Tura Bergkamen und der HTV Hemer setzt sich vor eigenem Publikum mit dem FC Schalke 04 auseinander. Der VfL, der mit elf Punkten längst noch nicht aus dem Schneider ist, erwartet den Soester TV, der aus den letzten fünf Spielen 8:2-Punkte holte und inzwischen auf den fünften Rang geklettert ist. Im oberen Drittel wird mit Spannung die Partie zwischen den Sportfreunden Loxten und dem Hamm-Bezwinger VfL Gladbeck erwartet.
Bielefeld. Natürlich drängen sich Formulierungen auf, die Floskeln über Maloche und Vergleiche zur Schwerindustrie beinhalten, wenn ein 26:23 (12:10)-Erfolg der TSG A-H Bielefeld gegen den FC Schalke 04 zu vermelden ist. Vereine aus dem Ruhrgebiet gelten immer noch als handfeste Truppen, die es verstehen zuzupacken. War es so? Das kann am besten einer einschätzen, der sogar Vereinsmitglied beim FC Schalke ist. „Es ist eine ganz besondere Atmosphäre. Hinter den Toren hängen große Schalke-Banner. Vor der Partie spielen sie das Steigerlied“, beschreibt TSG-Keeper Johnny Dähne, seit 2001 Angehöriger der Königsblauen. Sportlich läuft Dähne allerdings für die TSG auf und lässt sich vom leicht angestaubten aber kumpelhaften Charme des FC nicht beeindrucken. Auch Dähnes Kollegen zeigten zunächst, wer beim Abstiegskandidaten die Favoritenrolle inne hat. Auf 5:1 setzte sich das Team von Coach Leif Anton schnell ab. „Zu Beginn hatten wir eine hohe Angriffseffektivität. Dann sind wir allerdings fahrig mit unseren Chancen umgegangen“, analysierte der Bielefelder Trainer. In dem Moment waren sie da – die Malocher aus dem Pott. Torwart Dähne kennt die Mentalität seiner „Vereinskollegen“ und erklärt: „Beim 5:1 kann es ein entspannter Abend für uns werden, aber wenn die Schalker merken, dass etwas geht, fighten sie sich zurück.“ Beim 6:6 drohte den Ostwestfalen bereits vor der Pause ein harter Aufschlag auf dem Holzparkett der altehrwürdigen Sporthalle Schürenkamp. Luca Werner hatte die TSG rechtzeitig zum Halbzeitpfiff mit 12:10 nach vorne gebracht, aber nach dem Seitenwechsel blieb es spannend. Jetzt mussten auch die Bielefelder beweisen, dass sie die Ärmel hochkrempeln und ranklotzen können. Nicht so einfach, wenn ausgerechnet der beste „Schwerarbeiter“, Rückraumhüne Maximilian Schüttemeyer, verletzt fehlt. Doch allein das Zeitstrafenverhältnis von sechs (FC) zu zwölf (TSG) Strafminuten verrät, dass Antons Schützlinge sich nicht den Schneid abkaufen ließen.Letztlich brachte eine einfache Umstellung die Wende zugunsten der Gäste. Bevor die 5:1-Deckung mit Vorgezogen Nils Strathmeier aber wirkte, war Schalke vom 14:16 (38.) über 17:16 (40.) auf 21:20 und 22:21 davongezogen. Doch „Strathi“ bekam Schalkes überragenden Mittelmann Thorben Kirsch immer besser in den Griff. „Die Jungs haben Moral bewiesen und einen kühlen Kopf bewahrt“, lobte Anton. Dähne kehrte nach einer kurzen Pause ins Tor zurück und hielt dem Team den Rücken frei. Nach dem 25:23 für die Ostwestfalen verwarf Schalke einen Siebenmeter (59.). Jannis Louis machte mit dem 26. Treffer alles klar. „Es sind zwei Punkte, die uns wieder mehr Sicherheit geben“, sagte Anton. Nur das Schalke-Mitglied in seinem Team hatte ein weinendes Auge. „Ein bisschen tut es mir leid.“ Aber sportlich, daran gibt es keinen Zweifel, malocht Dähne eben doch für die TSG. Fast alle Akteure konnten sich in die Torschützenliste eintragen, die von Luca Werner, der fünfmal für die TSG traf, angeführt wurde. Eine schmerzliche Heimniederlage musste der HC TuRa Bergkamen am 15. Spieltag hinnehmen. Dabei wäre bei den anderen Ergebnissen ein Sieg so wichtig gewesen im Kampf um den Klassenerhalt. Zwei Punkte gegen die Zweitligareserve aus Ferndorf, sowie ein Sieg am kommenden Samstag in Jöllenbeck und die Aussichten auf ein weiteres Jahr im westfälischen Oberhaus wären sprunghaft gestiegen. So aber bleibt das Team von Trainer Thomas Rycharski Träger der Roten Laterne .Der HC TuRa begann diese wichtige Partie mit einer etwas ungewohnten Aufstellung. Die Deckung lief anstatt mit der gewohnten 4:2- mit einer 6:0-Formation auf. Pascal Terbeck stand nur in der Abwehr, während Kreisläufer Kevin Saarbeck im Angriff agierte. Dafür fand sich Linkshänder Mirko Kauer im Mittelblock wieder. Die ersten Minuten standen im Zeichen der beiden Torhüter, die jeweils einen Strafwurf entschärften. Nach zehn Minuten gingen die Rot-Weißen durch einen Treffer von Florian „Totti“ Schöße das erste Mal mit 4:3 in Führung. Mitte des ersten Durchgangs schafften die Gastgeber den ersten Zweitore-Vorsprung (7:5). Die Gäste aus dem Siegerland ließen sich aber nicht abschütteln und spielten ihren Streifen runter. Besonders Mittelmann und Spielmacher Linus Michel, der achtmal erfolgreich war, zog geschickt die Fäden des Ferndorfer Spiels. Sieben Minuten vor dem Halbzeitpfiff der beiden Unparteiischen, deren Entscheidungen oft auf beiden Seiten nur Kopfschütteln hervorriefen, führte der HC TuRa 12:10 und hatte die Möglichkeit, sich weiter abzusetzen. Aber das Gegenteil traf ein und der TuS glich aus. „Anstatt dass es möglicherweise 15:11 steht, gehen wir mit 12:12 in die Pause“, so der enttäuschte TuRa-Coach. In der Halbzeit schienen die TuRaner ihrem Trainer nicht zugehört zu haben, denn es kam zu einem unerwarteten Einbruch. Ferndorf machte aus einem 13:13 innerhalb von vier Minuten ein 17:13 und 120 Sekunden später führten sie sogar mit 20:15. Damit war schon eine Art Vorentscheidung gefallen. Die gab es in Minute 48 beim 18:25. Die Gastgeber erlaubten sich einfach zu viele Fehler, besonders im Angriff. Da war es für Ferndorfs Torhüter keine große Kunst, sich zu steigern und die teilweise halbherzigen und überhasteten Würfe zu entschärfen und teilweise zu fangen. Da nutzte es dann auch nichts, dass der eingewechselte Kevin Stork noch einen Siebenmeter parierte. Zu allem Übel verletzte sich Kevin Saarbeck kurz vor Schluss am Fuß. Ob er am kommenden Samstag ausfallen wird, wird eine genauere Untersuchung zeigen. Sarkastisch war die Reaktion von „Tomek“ nach dem Spiel: „Die Würfe, die wir uns nehmen, die würde ich auch noch halten. Wenn man sieht, wie meine Spieler teilweise geworfen haben, da frage ich mich, ob das den Jungs reicht“, haderte der Trainer wieder einmal mit der Torausbeute seiner Mannschaft. „Was ich vorher schon gesagt habe, mit 22 Toren gewinnt man kein Oberligaspiel. Dazu kommen aber insgesamt 22 Fehlwürfe. Wir müssen einfach an der Qualität der Würfe arbeiten.“ HCT: Walter (1. – 48.), Stork (ab 48.); Schöße (5/1), Damian Nowaczyk (n.e.), Webers (n.e.), Terbeck, Stukalin (4), Darius Nowaczyk (3/1), Saarbeck, Kurschuss, Domanski (8), Fülber (1), Kauer (1), Kamaric. „Favoritenschreck“ ist nun langsam aber sicher der inoffizielle Titel der Oberliga-Mannschaft des CVJM Rödinghausen. Auch im Spiel beim Zweitplatzierten SF Loxten machten die Handballer vom Wiehen ihrem Namen alle Ehre. Mit dem 24:24 (14:14)-Unentschieden „klaute“ der Aufsteiger aus Rödinghausen wiederum einem Titelfavoriten einen Punkt. Und nur der Pfosten rettete die klar favorisierten Hausherren, bei einem direkten Freiwurf von Marvin Stender in den Schlusssekunden, vor einer Niederlage. Beachtlich: Wenige Sekunden zuvor besaßen die Rödinghauser schon einmal die Möglichkeit, mit 25:24 in Führung zu gehen. Doch Corbinian Krenz scheiterte am einmal mehr starken SF-Torwart Patrick Welge. „Am Ende ist es ein klar gewonnener Punkt. Ein Punkt in Loxten hätte ich zuvor blind unterschrieben“, hob CVJM-Trainer Pascal Vette hervor. Die rund 500 Zuschauer in der Sparkassen Arena in Versmold erlebten ein stark umkämpftes Spiel. Der CVJM startete gut in die Partie und zwang Loxtens Trainer Dirk Schmidtmeier in der 18. Minute, beim Zwischenstand von 11:8 für die Gäste, zur Auszeit. Danach neu im Spiel: Loxtens Torwart Pascal Welge. „Am Ende wieder der spielentscheidende Mann“, lobte Vette den gegnerischen Keeper. Immer wieder scheiterten seine Jungs an dem Schlussmann. „In der Auszeit musste ich den Jungs erst einmal erklären, dass Welge kein Raketenabwehrsystem ist, sondern auch nur ein Torwart“, so Vette. In die zweiten 30 Minuten starteten die Gastgeber besser und legten zum 17:14 vor. Vette: „Wir haben einfach nicht aufgegeben und weitergekämpft.“ Fünf Minuten vor Schluss, beim Zwischenstand von 24:22 für Loxten, setzte Vette auf ein taktisches Mittel, das schon einige Favoriten gestürzt hatte. Mit der offenen 4:2-Deckung provozierten sie Fehler und glichen aus. „Die Schlussminuten waren turbulent. Doch mit einem 24:24-Unentschieden können wir mehr als zufrieden sein“, fasste der CVJM-Coach zusammen. Auch in Loxten sei der entscheidende Faktor die Willensstärke und die mannschaftliche Geschlossenheit gewesen. „Jeder hat seine Leistung gebracht und wir haben exzellent verteidigt.“ CVJM: Koch, Kreft; Stender (2), Deuker (2), Ziege (1), Götsch (2), Barthel (4), Taubenheim (3), Heininger (1), Zwaka (2), Krenz (4), Byczynski (3). Bielefeld. Mit 26 eigenen Toren kann man auswärts gewinnen. Beim Soester TV ist das allerdings ein bisschen unwahrscheinlicher, denn die Bördestädter gaben bislang nur gegen Tabellenvize Loxten ein Heimspiel ab und blieben nur beim Sieg gegen Schalke unter der erwähnten Grenze. Alles schöne Statistiken. Und dann kam der TuS 97. Endstand aus Sicht der Gastgeber: 48:26 (25:10). Der Liveticker drohte schon zur Pause heiß zu laufen. Da war TuS-Trainer Pierre Limberg längst deutlich über Betriebstemperatur. Auszeit in der sechsten Minute – da stand es bereits 0:5 aus Sicht der Gäste. Die Ansprache verfehlte jegliche Wirkung, denn in der elften Minute stand es 1:11. „Wir hätten in der Halbzeit auch nach Hause fahren können“, übte sich der Bielefelder Coach in Galgenhumor. Es war nicht besonders witzig, was die Bielefelder präsentierten. „Jeder Einzelne war grottenschlecht. Wir haben genau das Gegenteil von dem gemacht, was wir vor dem Spiel besprochen hatten.“ Ausgemacht war, gegen die massive 6:0-Deckung des TV lange Angriffe zu fahren. Stattdessen warfen die Bielefelder reihenweise die Bälle in die Hände der Gegner. „Wir suchen den Kreisläufer, obwohl deren Abwehr noch gar nicht in der Seitwärtsbewegung ist“, nannte Limberg ein Beispiel für die zahlreichen Unzulänglichkeiten. Soest nahm die Einladungen dankend an und stürmte los. „Wenn man zur Pause mit 15 Toren zurückliegt, dann muss man trotzdem weiterspielen“, sagte Limberg. Und er ergänzte: „Für die zweite Halbzeit muss ich mein Team sogar in Schutz nehmen. Da haben wir für unsere Möglichkeiten gut gespielt.“ Dem Soester Dauerfeuer konnte der TuS aber nicht mehr entgehen. Die 26 eigenen Tore – an diesem Abend waren sie unbedeutendes Beiwerk. TuS 97: Weinholz/Sudhölter; Krspogacin (2), Kraatz, Weigang (1), Clausing (9/1), Markworth (1), Steffen, Küthe (4/1), Wehmeyer (4), Borutta (4), Bruelheide (1), Heidemann. Wenn´s drauf ankommt, ist auf die jungen Burschen des TuS Ferndorf 2 eben doch noch Verlass. Als „Vier-Punkte-Spiel“ war vorab nach fünf Niederlagen in Folge das Auswärtsspiel beim Tabellenletzten TuRa Bergkamen eingestuft worden. Die Spieler von Trainier Michael Feldmann überzeugten dann aber vor allem in der 2. Halbzeit und feierten einen letztlich souveränen 27:22 (12:12)-Auswärtssieg. Damit haben die Ferndorfer wieder ein Polster von fünf Punkten zu dem Abstiegsplätzen. Mit Ausnahme des Auswärtsspiels in Schalke haben die Ferndorfer gegen alle Mannschaften, die in der Tabelle hinter ihnen stehen, mindestens einen Punkt geholt. Somit ist endgültig klar, dass die Mannschaft im unteren Drittel auf einem relativ sicheren Platz in der Tabelle eingeordnet werden muss. Nachdem die erste Spielhälfte ausgleichen war und sich beide Mannschaften bei der Führung abgewechselt hatten, galt es die Halbzeitpause zu nutzen. Michael Feldmann stellte die Abwehr nun auf ein 6:0-Systen u. Dadurch wurde auch Keeper Tim Hottgenroth die Aufgabe wesentlich erleichtert. Gemeinsam zog jetzt die Defensivabteilung dem Gegner aus Bergkamen den Zahn.In dem Zusammenhang erhielten die Ferndorfer jetzt auch die Gelegenheiten, um ganz schnell auf Tempospiel umzuschalten. Nachdem Tim Hottgenroth auch mit einigen Glanzparaden Sieger blieb, ging bei seinen Vorderleuten direkt die Post ab. Mit Tempogegenstößen und „schneller Mitte“ wurden die Gastgeber förmlich überrannt. Aus dem 12:12 Pausenstand wurde eine 17:13-Führung (36.) für die Gäste. Die zogen ihr angezogenes Tempo fortan konsequent durch und führten bereits mit 20:15, ehe Bergkamens Trainer versuchte, mit einer Auszeit zu reagieren. Dessen Wirkung funktionierte nur kurzzeitig. Nach dem 20:17 (42.), dem auf drei Tore geschmolzenen Vorsprung, hatten die Ferndorfer prompt die passende Antwort parat. Vier Minuten später waren es bei Überzahl und dem Zwischenstunde von 24:18 schon wieder deren sechs. „Wir haben dann den Vorsprung gehalten und ihn sicher nach Hause gebracht“, freute sich Michael Feldmann über den zweiten Auswärtssieg, der zugleich der vierte Saisonsieg war. TuS Ferndorf 2: Hottgenroth, Rogalla– John (2), Haupt (1), Leon Gießler, Nenne-Kolb (2), Sorg (2), Weigelt (3), Ronge (4), L. Michel (8/3) , Baust (4), von Mende (1) In der Handball-Oberliga hat es den ASV Hamm-Westfalen erwischt! Nach beachtlichen 26:0 Zählern in Serie scheiterte der Tabellenführer beim VfL Gladbeck mit 30:31 (14:15). Nach einer makellosen Hinserie büßten die Westfalen somit die ersten Saisonpunkte im zweiten Rückrundenspiel ein. Und das nur vier Tage nach der offiziellen Vereinsankündigung, die Zusammenarbeit mit Christian Feldmann als Coach nicht über die laufende Spielzeit hinaus zu verlängern. „Die Unruhe im Umfeld der Mannschaft war für uns natürlich nicht unbedingt förderlich. Doch alle haben gekämpft und letztendlich sind wir nicht an eigenen Schwächen gescheitert, sondern weil Gladbeck zumindest an diesem Tag einfach die bessere Mannschaft war“, urteilte Christian Feldmann, der den Verlauf der Partie dennoch als „richtig seltsam“ bezeichnete.Dem Coach fehlte insgesamt die klare Linie im Spiel obwohl sein Team den besseren Start erwischte. „Wir konnten Gladbeck mit einer Fünf-Eins-Abwehr richtig überraschen. Die Anfangsstarre unseres Kontrahenten löste sich erst, als der VfL gegen diese Defensive die passenden Mittel fand“, bescherten dem ASV zwei Treffer von Lars Gudat und ein weiteres Tor durch Alex Rubino einen zweifellos hoffnungsvollen Auftakt. Doch dabei blieb es nicht. Gladbeck kam auf und drehte den Rückstand über 8:8 (17.) in eine 12:9 (24.) Führung um. Erst als Christian Feldmann sein Team mit dem 7. Feldspieler agieren ließ, kam wieder Zuversicht in die Reihen der Gäste. „Die Sechs-Null-Abwehr des VfL konnten wir somit knacken“, erklärte Feldmann –zur Pause war sein Team mit 14:15 wieder dran. Und wieder glückte dem ASV im zweiten Durchgang der bessere Start. Treffer von Julian Krieg, Max Zyska und Niklas Kölsch sicherten den Westfalen eine durchweg knappe Führung. Diese hätte der ASV sogar ausbauen können, doch gleich mehrfach scheiterten die Gäste in den folgenden Minuten mit guten Möglichkeiten. Und da sich der VfL fortan auch auf das Hammer Überzahlspiel mit dem siebten Akteur einstellen konnte, blieb das Treffen lange Zeit hart umkämpft. Doch die individuellen Vorteile der Hausherren setzten sich durch. Mit 25:23 (48.) hatte der VfL das Spiel gedreht- der ASV blieb dennoch in Sichtweite. Obwohl die Westfalen in dieser Phase zwei umstrittene Zeitstrafen kassieren und vier Minuten in Unterzahl spielen mussten. Doch die Gäste zeigten Kämpferqualitäten und die weckten bei Christian Feldmann in den Schlussminuten große Hoffnung. Zwei Folgetreffer von Alex Rubino und Lars Gudat (30:30/59.) brachten den Tabellenführer auch tatsächlich noch einmal in Position. Aber dann war es VfL-Akteur Felix Kaesela, der die Hammer Erfolgsserie beendete. Mit seinem Treffer, drei Sekunden vor dem Spielende, besiegelte der Außenspieler die 30:31 Niederlage des Tabellenführers. ASV: Wesemann, Krömer, Pretzewofsky (3), Zyska (1), Krieg (9/3), Sorg (1), Runkel, Krause (2), Gudat (6), Rubino (4), Kölsch (3), Bihler, Spiekermann (1). Der TuS Möllbergen tat sich vor eigenem Publikum gegen deas Kellerkind aus Hemer sehr schwer. Em Ende siegte die Truppe von Trainer Andre Torge knapp mit 31:29-Toren, wobei die Entscheidung in den letzten zwei Minuten fiel, als der TuS in zweifacher Überzahl vom 29:29 auf 31:29 erhöhte. Porta Westfalia Es war wieder eines dieser Spiele, in denen die Oberliga-Handballer des HTV lange mithielten und durchaus Erfolgschancen besaßen. Doch am Ende reichte es nicht, und die sechste Niederlage in Folge war besiegelt. Zumindest änderte die nichts an der Konstellation im Tabellenkeller, denn auch die Konkurrenz aus Bergkamen und Schalke verlor. Handball-Oberliga: TuS Möllbergen – HTV Hemer 31:29 (15:16). Die personellen Voraussetzungen waren vor der Fahrt nach Ostwestfalen alles andere als günstig. Torben Voigt musste verletzungsbedingt passen, und die A-Jugendlichen Sahlmann und Lübbering bestritten mit ihrer Mannschaft das Heimspiel gegen Oespel. Somit hatte Trainer Tihomir Knez eigentlich nur einen Auswechselspieler zur Verfügung, Verschnaufpausen waren rar. Erschwerend kam hinzu, dass Philip Trattner schon nach 20 Minuten die zweite Zeitstrafe erhielt, was Zurückhaltung im Innenblock, den er mit Bosko Bjelanovic bildete, unumgänglich machte. Dennoch machten es die Gäste gut und setzten sich in der ersten Hälfte zwischenzeitlich bis auf drei Tore ab (6:9, 19.). Dass Möllbergen sich nicht abschütteln ließ, lag nicht zuletzt an Topwerfer Frederik Altvater (15/7), der allein vor der Pause fünf Siebenmetertreffer erzielte. Im zweiten Durchgang schien sich das Blatt gegen die Hemeraner zu wenden, als der TuS nach dem 16:18 (34.) vier Treffer in Folge erzielte.Danach hat man gesehen, dass die Mannschaft intakt ist und alle mit dem Herzen dabei sind“, verwies Knez auf die tadellose Moral des HTV, der beim 21:21 wieder dran war und später auch noch einen Drei-Tore-Rückstand wettmachte. Im packenden Finish gaben die nachlassende Kraft des kleinen Kaders und die zahlreichen Zeitstrafen jedoch den Ausschlag, ansonsten hätte man Zählbares aus Möllbergen mitnehmen können. Beim 29:29 war zwei Minuten vor Schluss noch alles drin, doch dann erhielt Trattner seine dritte Zeitstrafe, auch Paya musste runter, während sich die Hausherren nur eine Zeitstrafe einhandelten. In Überzahl traf Altvater zum 30:29, und Tihomir Knez reagierte mit einer Auszeit, um die letzte Chance zu nutzen. Max Müller räumte das Tor, doch der Angriff verpuffte, und Möllbergen setzte mit einem Wurf ins leere Tor den Schlusspunkt. HTV: Spiller (45. Müller); Henkels (7), Trattner (1), Briatka (6/2), Bjelanovic (5/2), Paya (3), Brieden (3), Frenzel (4); Stracke, D. Wizy. Spielverlauf: 2:5 (7.), 4:5 (13.), 6:9 (19.), 9:9 (22.), 11:11 (26.), 14:14 (29.), 16:18 (34.), 20:18(36.), 21:21 (40.), 26:23 (46.), 27:26 (49.), 28:28 (56.).Trainer Tihomir Knez (HTV): „Diese Niederlage ist ärgerlich und traurig. Der Mannschaft kann ich absolut keinen Vorwurf machen, alle Spieler haben sich 60 Minuten lang zerrissen. Es war ein enges Spiel, das wir auch hätten gewinnen können. Aber bei uns mussten einige Leute durchspielen, und wenn man auf die Verteilung von Zeitstrafen und Siebenmetern schaut, dann ist das schon etwas merkwürdig. Wir haben zehn Minuten mehr als der Gegner in Unterzahl gespielt.“