Rückblick auf den letzten Oberligaspieltag

Rückblick auf den letzten Oberligaspieltag

Oberliga Westfalen Abstiegsrunde

Es wurde nur in Mennighüffen gespielt und durch den klaren 29:22-Erfolg über die HSG Gevelsberg/Silschede bauten die Hausherren ihre Tabellenführung aus und rangieren mit 17:3-Punkten unangefochten an der Tabellenspitze. Sollte der VfL aus den verbleibenden sechs Partien noch drei Zähler holen, wäre der Klassenerhalt perfekt.



VfL 1. Herren – HSG Gevelsberg/Silschede 29:22 (16:10)

Der VfL blieb auch im vierten Spiel der Abstiegsrunde erfolgreich und besiegte die HSG Gevelsberg/Silschede deutlich mit 29:22-Toren. Diesmal war der VfL von der ersten Minute an hellwach und legte eine schnelle 3:0-Führung vor. Über 5:1, 6:3 und 9:4 lagen die Schützlinge von Tomek Tluczynski beim 14:8 das erste Mal mit sechs Treffern vorn. Während bei den Hausherren Arne Kröger, Marcel Schumann, Till Orgel und Julian Peitzmeier nicht dabei waren, mussten die Gäste aus ihren Top-Torjäger Josep Jukic (an Corona erkrankt) verzichten. Und so hatten sie im Angriff ihre Probleme gegen die gut verschiebende VfL-Abwehr. Bis zur 20.Minute hatte die HSG mal gerade fünfmal ins VfL-Gehäuse getroffen. In der Abwehr wollten die Gäste den VfL-Angriff durch eine Manndeckung gegen Daniel Danowsky verunsichern. Aber Fynn Walter nutzte die sich bietenden Lücken, riss im Spiel eins gegen eins drei Siebenmeter und traf selbst zum 8:4. Beim Stand von 16:10 wurden die Seiten gewechselt und in Durchgang zwei blieb der VfL tonangebend. In der 40.Minute erzielte Mats Köster den Treffer zum 24:14, wodurch die Hausherren das erste Mal mit zehn Buden vorne lagen. Danach ließ der VfL im Angriff etwas nach, verzettelte sich in zu viele Einzelaktionen, was Gevelsberg zur Ergebnisverbesserung nutzte. Am Ende siegte der VfL ganz deutlich mit 29:22 und hat jetzt bereits fünf Punkte Vorsprung auf den Tabellendritten Gevelsberg. Am Rande sei bemerkt, das Daniel Danowsky in der Abstiegsrunde vierundzwanzig Mal zum Siebenmeter antrat. Er traf 22mal in Folge, heute scheiterte er beim 28:21 das erste Mal.

Tore: Daniel Danowsky (9/7), Mats Köster (7), Tim Huckauf (4), Fynn Walter (4), Marvin Vieregge (2), Finn Heinemann (2) und Luke Heinrichsmeier (1). Bei Gevelsberg führten Bendict Philippi und Christopher Schrouven mit jeweils fünf Treffern die Torschützenliste an.

 

Aufstiegsrunde:

Während Tabellenführer VfL Gladbeck pausierte, gab es im Verfolgerduell zwischen Rödinghausen und Soest ein 28:28-Unentschieden. Besser hätte es für Gladbeck nicht laufen können. Der VfL hat jetzt drei Punkte Vorsprung vor dem ärgsten Verfolger TuS Möllbergen.

 

TSG Harsewinkel – VfL Eintracht Hagen 2 25:25 (11:15)

Wegen der vielen technischen Fehler und schlecht vorbereiteten Angriffsabschlüsse hätten uninformierte Zuschauer die Partie TSG Harsewinkel gegen VfL Eintracht Hagen II eher in der Abstiegs- und nicht in der Aufstiegsrunde der Handball-Oberliga verortet. Weil die Schlussphase dieser „für Sommerhandballtypischen Partie“, so der selbstkritische TSG-Trainer Manuel Mühlbrandt, immerhin spannend war und den Gastgebern mit dem Ausgleich zum 25:25 noch ein versöhnliches Ergebnis, einen Punktgewinn und den Sprung auf Tabellenplatz sechs bescherte, fühlten sich die gut 300 Besucher im „Hasenbau“ gleichwohl gut unterhalten und gingen zufrieden nach Hause.

Ihr Held war Nico Schmeckthal. 2:55 Minuten vor Schluss hatte der TSG-Kreisläufer den Ball zum 24:25-Anschlusstreffer ins Hagener Tor gewuchtet und dann, nur Sekunden vor dem Abpfiff, gegen den stark reagierenden Wesley Umejiego noch einmal zum Ausgleich dort hinein, nun ja, gekullert. „Ich schwöre, der Ball war nicht über der Linie“, versicherte Hagens Keeper noch lange nach Spielschluss über den Torpfiff des guten Schiedsrichtergespanns Heppe/Warkus. „Ich wollte den Ball einfach nur noch aufs Tor bringen, denn wenn er nicht reingegangen wäre, hätte es Siebenmeter geben müssen“, kommentierte „Schmeckie“ derweil zufrieden seinen finalen Kraftakt. Ob es dann allerdings noch zum Ausgleich gereicht hätte, ist fraglich, denn die Disziplin Strafwurf zählte am vierten Aufstiegsrunden-Spieltag keinesfalls zu den Stärken der TSG Harsewinkel. Drei von vier Versuchen schnappte sich Umejiego. Wie leichtfertig Florian Bröskamp, vor allem aber Malik St. Claire mit einem im Erfolgsfall frechen, so aber nur überheblichen Heber, sowie Jonas Kalter, der auch gleich noch den Nachwurf  versemmelte, patzten, fand Mühlbrandt indes „bezeichnend für unsere Vorstellung“.

Der TSG-Trainer vermisste aber nicht nur den letzten Einsatz, sondern auch die notwendige Konzentration. „Unglaublich, wie viele Pässe wir ins Nirgendwo geworfen haben“, ärgerte sich Mühlbrandt. Die vielen Unzulänglichkeiten seiner Mannschaft kamen für den TSG-Coach angesichts der Ausfälle von Sven Bröskamp, Luca Sewing und Sergej Braun indes nicht überraschend. „Denn wirklich eingespielt war diese Formation ja nicht“. Trotzdem hätte er sich von den eingesetzten Spielern mehr Durchsetzungsvermögen erhofft. Weil zudem der junge Tom Kalter und der nach seiner Verletzungspause sichtlich zurückhaltend agierende Heiner Steinkühler auf der zentralen Rückraumposition die nötige Führungsqualität vermissen ließen, wirkte das Spiel der Harsewinkeler oft ungeordnet und litt natürlich unter den vielen Ballverlusten. Für ihre elf Treffer im 1. Abschnitt brauchten die Gastgeber 26 Versuche und und für die vierzehn nach der Pause immerhin 25, obwohl sie „angesichts der Voraussetzungen ganz bewusst ein niedrigeres Tempo angeschlagen und längere Angriffe gespielt“ (Mühlbrandt) hatten.

Obwohl seine Mannschaft nach der 15:11-Pausenführung einen beim 23:19 (46.)immer noch vier Tore betragenden Vorsprung nicht ins Ziel gebracht hatte, ging Hagens Spielertrainer Pavel Prokopec mit ihr nicht sonderlich streng ins Gericht. „Man hat da halt gesehen, dass ich dieses Team zusammenwürfeln und sogar Spieler aus unserer Dritten einsetzen musste.



CVJM Rödinghausen – Soester TV 28:28 (17:13)

Niemand freute sich bei Soest über den spät gewonnenen Punkt beim 28:28 beim CVJM Rödinghausen. Mehrfach hatte Soest hoch zurückgelegen, war mehrfach zurückgekommen. Aber über allem schwebte die wirklich schwache Wurfquote: Mindestens 16 Freie hatte Co-Trainer Vadim Lammert verzeichnet, zwischendurch konnte er nicht Buch führen, weil er verletzte Spieler behandeln musste – wie Jan Ole Zülsdorf, der ab Minute 15 mit Turban spielte, nachdem er sich eine Platzwunde zugezogen hatte. Trotzdem großer Respekt an meine Mannschaft, dass sie trotz der Ausfälle und der schwachen Quote hier so gut gespielt und einen Punkt mitgenommen hat“, sagte Soests Trainer Max Loer, dem die schwache Wurfausbeute auch nicht gefallen hatte und der sie als Hauptursache für die gefühlte Niederlage sah. Er sah sein Team insgesamt gegen eine robust und an der Grenze des Erlaubten verteidigende CVJM-Truppe als das bessere an: „Spielerisch waren wir sicherlich besser, aber von der Quote her sicherlich nicht.“ Dadurch lag Soest schon zur Pause unnötig hinten. In die 2. Hälfte startete Soest hellwach in der Deckung, zwang Rödinghausen zu vielen unvorbereiteten Abschlüssen. Die Folge: Ballgewinne im Deckungsverbund oder durch Muhrs Paraden. Doch blieb die Trefferquote schwach. Einige Bälle wurden auf dem Transportweg nach vorne verloren – die CVJM verteidigte auch gut rückwärts – oder sie landeten am Pfosten oder bei Keeper Koch. Dennoch: Soest drückte weiter aufs Gas, zwang Rödinghausen zu Fehlern (und Zeitstrafen) und traf besser. Zumindest eine Zeitlang. Gran – wie immer sicher vom Punkt – stellte nach gut 40 Minuten den Anschluss per Siebenmeter her (20:19). Doch Rödinghausen blieb vorn, weil Soest weiter Chancen-Wucher betrieb. Für die Soester Zuschauer war es zum Haareraufen, doch der STV blieb im Spiel (23:21; 44.). Eine doppelte Überzahl-Situation brachte Soest eine Viertelstunde vor Schluss noch mal ins Spiel. Vom fünf Toren (26:21) verkürzten die Gäste auf drei. Die Gäste blieben dran, weil Birk Muhr hinten kaum noch einen Ball über die Linie ließ. Schönle vom Kreis erzielte exakt fünf Minuten vor dem Ende den Anschlusstreffer zum 26:25. Schönle gelang auch der Ausgleich vom Kreis, doch noch einmal legten die Gastgeber vor – führten 90 Sekunden vor dem Ende mit 28:26. Dass wir trotzdem noch einen Punkt geholt haben, freut uns natürlich schon“, sagte STV-Trainer Loer. Sein Team bewies Moral, und Kapitän Gran seine Coolness. Zunächst verkürzte er 70 Sekunden vor dem Ende auf ein Tor. Dann brachte Keeper Muhr den STV mit einer weiteren Parade 30 Sekunden vor dem Ende in die Nähe eines Punkts. Den stellte Gran mit einem Siebenmeter in allerletzter Sekunde sicher. Der Soester Jubel hielt sich in Grenzen, war doch in Rödinghausen mehr drin als nur der eine Punkt. Die erste Hälfte begann so, wie es die Trainer Lay und Loer erwartet hatten. Beide Seiten stellten gute Abwehrreihen, die das gebundene Spiel – von beiden Teams nicht gerade das Prunkstück – erschwerten. Mit gewonnenen Bällen ging es zügig nach vorne. Und dabei wechselte die Führung munter hin und her. Rödinghausen lag nach zehn Minuten mit 5:3 vorne, was auch daran lag, dass Soest einige Chancen liegen ließ. Auch ein Verdienst von Rödinghausens Keeper Jan-Hendrik Koch. Das besserte sich aus Soester Sicht bei einer ersten Überzahl-Phase, die schloss Luis Gran mit einem Siebenmeter zum 6:5 für Soest ab. Auch das Soester Kreisläufer-Spiel wurde besser, gleichzeitig die Quote bei den Gastgebern. Bis zum 8:8 blieb es eng. Und weil beide Mannschaften aufs Tempo drückten, entwickelte sich teilweise ein wilder Schlagabtausch. Jetzt wieder mit einem Vorteil für die Gastgeber, die das leere STV-Tor zweimal trafen (12:10). Soest blieb beim siebten Feldspieler – mit bedingtem Erfolg. Bis zur Pause baute der CVJM den Vorsprung aus – auch dank einer Kombination aus Soester Abschlussschwäche und guten Paraden des CVJM-Keepers.

Beim CVJM waren Malte Heiniger, Alec Büttner und Florian Hilker jeweils fünfmal erfolgreich. Bei Soest trafen Luis Gran (9), Anton Schönle (6) und Jan-Ole Zülsdorf (5) am besten.



Sportfreunde Loxten – TuS Bommern 28:22 (14:11)

Ersatzgeschwächte Sportfreunde Loxten besiegen TuS Bommern in der Handball-Oberliga mit 28:22. Im entscheidenden Moment setzt der Rückraum die Wirkungstreffer. „Wir hätten es uns heute leichter machen können“, atmete Trainer Michael Boy tief durch. Und Vorsitzender Andy Evers hatte nach eigenem Bekunden „einige graue Haare mehr“. Bis zum deutlichen 28:22 (14:11)-Endergebnis gegen TuS Bommern mussten die Oberliga-Handballer der Sportfreunde Loxten ein hartes Stück Arbeit verrichten. Die Gäste lagen zwar nur einmal beim Stand von 2:3 vorn, ließen sich aber nie richtig abschütteln. Und sie zeigten den Sportfreunden 55Minuten lang die Zähne. Nach dem Wechsel zogen die Frösche auf 16:12 davon und viele Fans glaubten schon an die Vorentscheidung. Aber weit gefehlt. Die Gäste glichen in der 41.Minute zum 16:16 aus und dann blieb es bis kurz vor dem Abpfiff sehr spannend. In der 55.Minute erzielte Ole Vesper den 23:22-Anschlusstreffer für den TuS. Und dann blieben die Gäste bis zum Ende ohne weiteren Treffer. Loxten markierte die letzten fünf Tore dieser Partie und gewann am Ende noch klar mit 28:22-Toren. Bei den Sportfreunden führten Simon Schulz (5/4), Gerrit Jungmann (4), Maxi Harnacke (4), Philipp Harnacke (4), Jonas Zwacka (4) und Marlon Meyer (4) die Torschützenliste an. Für die Gäste trafen Ole Vesper (7) und Felix Groß (6) am besten.