Rückblick auf den letzten Oberligaspieltag

Rückblick auf den letzten Spieltag in der Oberliga

Die beiden Spitzenteams TSG Altenhagen/Heepen und VfL Eintracht Hagen 2 lösten ihre Aufgaben souverän und fuhren Kantersiege ein. Der Kampf um die begehrten Tabellenplätze sieben und acht ist im vollen Gange. Die Verlierer des Spieltages heißen TuS Möllbergen und HC Westfalia Herne. Beide Mannschaften lagen in Bommern bzw. Ferndorf kurz vor dem Ende noch vorn, aber am Ende reichte es nur für Herne zu einem Unentschieden. Der vom Mennighüffer Urgestein Andre Torge trainierte TuS Möllbergen holte aus den letzten fünf Spielen 0:10-Punkte und rutschte auf einem Abstiegsplatz ab (Rang zehn). Herne holte aus den letzten sieben Partien magere 1:13-Zähler. Um die begehrten Plätze sieben und acht streiten sich der Sester TV (27:23), HC Westfslia Herne (25:23), TSG Harsewinkel (25:25), TuS Möllbergen (24:24), der VfL (24:26) umd der TSV Hahlen (23:27). Neben den bereits abgestiegenen HVE Villigst/Ergste und HSC Haltern/Sythen können der TuS Volmetal, die HSG Gevelsberg/Silschede und TuS Ferndorf 2 für die Verbandsliga planen. Die Überraschung des Spieltages gab es in Menden, wo die Sauerland Wölfe durchgängig führten, aber am Ende gwann der CVJM Rödinhausen knapp mit 32:33 gewann.

01.04.2023 VfL – TuS Volmetal 34:26 (14:14)

Der VfL hat in der Oberliga seine Chancen auf den Klassenerhalt gewahrt. Gegen den Drittligaabsteiger TuS Volmetal gab es einen deutlichen 34:26 (14:14)-Sieg, der allerdings mühevoller war als es das Ergebnis aussagt. Gegen die körperlich robusten Gäste taten sich die Hausherren lange Zeit schwer, aber in der Oberliga muss eben jeder Sieg hart erarbeitet werden. Das ist dem VfL jetzt schon zum vierten Mal in Folge gelungen. Die Begegnung begann völlig ausgeglichen. Bis zum 6:5 hatte der Halblinke Marvin Vieregge vier Treffer für die Gastgeber erzielt. Dann traf er bei einer Abwehraktion seinen Gegenspieler Luca Sackmann im Gesicht und sah dafür von den Schiedsrichtern Arne Wohl und Hermann Mehlig die rote Karte. „Eine Zeitstrafe hätte es wohl auch getan“, so sein Kommentar. Denn ansonsten verteilten die Unparteiischen in der sehr fairen Begegnung nur sechs Zeitstrafen. Die Disqualifikation von Vieregge musste Mennighüffen erst einmal verdauen, es kam zu einem Bruch im Spiel. Aus dem 7:5 wurde ein 7:8 und lange Zeit konnte Volmetal immer vorlegen. Dabei profitierten die Hagener vom Zusammenspiel von Rückraumakteur Jonas Brieden und Kreisläufer Maximilian Kandolf. Beide kamen zusammen auf zwölf Treffer. Als Trainer Ralf Heinemann dem Duo in Durchgang zwei eine längere Verschnaufpause gönnte, drehte sich die Partie zu Gunsten der Heimmannschaft. Mennighüffen ging beim 18:17 (37. Minute) nach längerer Zeit wieder in Führung und gewann immer mehr die Oberhand. Das lagt im Angriff besonders am überragenden Tim Huckauf. Sieben Feldtore und sieben Strafwürfe versenkte er ohne Fehlversuch im Taler Kasten. „Das kann ich aber nur mit Unterstützung der gesamten Mannschaft“, blieib der Torjäger bescheiden. Auch wenn die Gäste trotz des fast sicheren Abstiegs gute Moral zeigten, bleiben die Gastgeber geduldig. Im zweiten Spielabschnitt wurde die Abwehrarbeit immer besser, Volmetal fand kaum noch Lösungen und wurde zu Fehlern gezwungen. „Was wir vorne verdaddelt haben, ist nicht mehr normal. So kannst Du kein Spiel gewinnen“, meinte Gästetrainer Ralf Heinemann. Seine Trainerkollegen André Zwiener und Lukas Mailänder schauten lieber auf ihre eigene Mannschaft: „Wir haben uns in der Abwehr enorm gesteigert und so muss es in den nächsten Spielen auch weitergehen.“ Dann wollen auch die Minis der eigenen Jugendspielgemeinschaft LöMO wieder dabei sein. Sie hatten als Einlaufkinder fungiert und anschließend mit ihren Eltern für tolle Stimmung in der Halle gesorgt. „Diese Unterstützung tut uns richtig gut“, stellte Lukas Mailänder für seine Mannschaft fest.

VfL: Bekemeier, Frerichs, Toll; Korf, Vieregge (4), Kolios (1), Kröger (4), Büschenfeld (2), Köster (2), Heinrichsmeier (3), Held (2), Huckauf (14/7), Harre (2).

TuS Volmetal: Witt; Albrecht, Moog, Henkels (1), Pfänder (1), Mehlhorn, Brieden (4), Jähnichen, Sackmann (1), van Wieringen (4/3), Kandolf (7), Heidemann (5), Denissov (2), Kowalski (1).

TSG Altenhagen/Heepen – TSG Harsewinkel 42:25 (17:9)

Souverän und meisterlich fertigte Oberliga-Spitzenreiter TSG Altenhagen-Heepen gestern Abend im ausverkauften „Heeper Dom“ vor 750 Zuschauern die chancenlose TSG Harsewinkel ab. 42:25 (17:9) lautete der Endstand in der 45 Minuten lang einseitigen Partie. 

Allerdings hatten sich die Gäste fast 20 Minuten lang teuer verkauft. Gleich dreimal (beim 0:1, 1:2 und 4:5) lag die „Gäste-TSG“ sogar in Führung. Ein Knackpunkt war für Trainer Mühlbrandt die beim 5:5 frei aus sechs Metern von Max Schlögl vergebene Chance zur erneuten Führung. „Da sind wir wieder in so eine Negativ-Situation gekommen“, machte der Trainer die Klatsche aber längst nicht nur an eigenen Fehlern fest. „Man sieht sofort die Qualität, die diese Mannschaft hat. Sie können beliebig wechseln und sie haben einen Lauf.“ 

Bis zum 9:8 in der 19. Minute hielten die Harsewinkeler mit. Doch dann folgte eine neunminütige Phase ohne Gästetor. Als Heiner Steinkühler in der 28. Minute endlich wieder einnetzte, war die Vorentscheidung gefallen, denn die Bielefelder waren in dieser Zeit auf 16:9 davongezogen. Mit insgesamt 19 Toren von den Außenpositionen, mit einer starken Abwehr vor einem hervorragenden Torwart Nils Doden, mit insgesamt 7:0-Toren trotz Unterzahl und Top-Qualität aus dem Rückraum zogen die Gastgeber Tor um Tor davon. „Ich muss der Mannschaft ein Kompliment machen, wir brauchen eigentlich keine Pause“, bilanzierte Altenhagen-Trainer Niels Pfannenschmidt, dem 16 gesunde und auch eingesetzte Spieler zur Verfügung standen. 

Die Harsewinkeler auf aktuell Nichtabstiegsrang acht dagegen, bei denen neben Sewing auch die angeschlagenen Robert Indeche (Bauchmuskelzerrung) und Luke Steinkamp gar nicht sowie Heiner Steinkühler und Flo Bröskamp nur dosiert spielen konnten, haben die Pause bis zum Soest-Spiel am 22. April bitter nötig. 

20 Minuten lang konnte die TSG Harsewinkel am Freitagabend dem Tabellenführer der Handball-Oberliga Paroli bieten. Dann häuften sich die Fehler – und die TSG A-H Bielefeld spielte nach dem 9:8 ihre ganze spielerische und individuelle Klasse aus. 42:25 (17:9) hieß es am Ende vor 739 Zuschauern im ausverkauften „Heeper Dom“.

Als Knackpunkt der Partie sah Manuel Mühlbrandt bereits die Szene beim Spielstand von 5:5 an, als Kreisläufer Max Schlögl an Dennis Doden scheiterte. „Und unsere erste Überzahl haben wir mit 0:3 verloren. Danach sind wir in einen negativen Lauf reingekommen“, sagte „Mühle“. Als „Wahnsinn“ bezeichnete es der TSG-Coach, wie beim Gastgeber im Angriff gearbeitet wurde. „Da hat man die ganze Qualität gesehen“, konnte Mühlbrandt oftmals gar nicht so schnell gucken, wie schnell die Bielefelder „abräumten“ und immer wieder ihre Außen in exzellente Abschlusspositionen brachten. Nicht von ungefähr waren es am Ende 19 Gegentreffer, die die Harsewinkeler von außen kassierten.

Bei uns hat sich Angriff hingegen alles im Stehen abgespielt“, meinte „Mühle“, der seine Mannschaft immerhin 15 Minuten lang „präsent“ sah. „Die Jungs hatten auch Bock auf das Spiel. Aber dann geht es uns aus der Hand und Altenhagen macht es dann unfassbar gut. Auch durch unsere Fehler, denn wir haben das Spiel im Sechs gegen Fünf nicht hinbekommen.“ Die ersten drei Überzahl-Situationen der TSG Harsewinkel gingen mit 0:7 Toren verloren.

Ich muss meiner Mannschaft ein großes Kompliment machen. Wir trainieren auf einem riesigen Niveau und haben das Selbstverständnis, das uns Anfang des Jahres ein wenig gefehlt hatte, wieder reinbekommen. Es ist ungemein schwierig, Woche für Woche heiß zu sein und die Leistung abzurufen“, sagte der Bielefelder Trainer Niels Pfannenschmidt, der bis tief in die zweite Halbzeit wild gestikulierend an der Seitenlinie entlang tigerte und mit seiner grimmigen Miene oftmals aussah, als würde seine Mannschaft nicht mit zehn Toren führen, sondern einem Rückstand hinterherlaufen. Das leichte Lächeln um seine Lippen wurde dem Coach nach der Schlusssirene schon als „Gefühlsausbruch“ ausgelegt.

Erfreut haben dürfte Pfannenschmidt, dass sich sein Sommer-Neuzugang Malik St. Claire bei seinem künftigen Klub mit einer hundertprozentigen Quote von der Siebenmeter-Linie vorstellte – und damit sogar seinen Gegenüber Florian Schöße ausstach, der in dieser Disziplin einmal an Maik Schröder scheiterte. Positiv aus Harsewinkeler Sicht: Moritz Herzog aus der 2. Mannschaft kam in den Schlussminuten zu seinem ersten Saisoneinsatz im Oberligateam und erzielte sogar zwei Tore.

Für die TSG Harsewinkel und Trainer Manuel Mühlbrandt steht nun die lang ersehnte Osterpause an, weiter geht es erst am 22. April mit dem Auswärtsspiel beim Soester TV. „Wir freuen uns auf eine Woche ohne Halle und ohne Handball“, sagte Manuel Mühlbrandt. Der Coach fuhr am Sonntagvormittag in den Urlaub auf die Nordseeinsel Norderney, wo er bis Donnerstag verweilen wird. Am Freitag besteigt „Mühle“ dann mit einer kleinen Gruppe, der auch die TSG-Spieler Jonas Kalter und Florian Bröskamp angehören werden, den Flieger in Richtung Mailand. Das Programm: Serie-A-Fußball mit den Partien AC Mailand – FC Empoli am Karfreitag, der in Italien kein Feiertag ist, und am Samstag Atalanta Bergamo – FC Bologna. Am Sonntag geht es dann zurück nach Ostwestfalen.



Soester TV – HSG Gevelsberg-Silschede 36:28 (22:13)

Überragende 14 Minuten reichten dem STV für einen souveränen Heimerfolg im Freitagabend-Spiel. Mit dem achten Sieg im zehnten Spiel verabschiedet sich STV-Trainer Max Loer in den Skiurlaub, sein Team genießt nun eine freie Trainingswoche. Und da parallel auch der direkte Tabellennachbar Harsewinkel erwartungsgemäß in Altenhagen verlor, ist der Erfolg doppelt wertvoll. Holprig ging es los in der gut besuchten Bördehalle. Die ersten vier Angriffe waren allesamt Siebenmeter – 2:2. Und es blieb zerfahren – weil Soest noch Abstimmungsschwierigkeiten in der Abwehr offenbarte, mit der schnellen Mitte der Gäste Probleme hatte und so in den ersten 13 Minuten insgesamt vier Zeitstrafen kassierte. Da Gevelsberg das aber nicht ausnutzen konnte, war der STV auch da schon mit 7:6 in Führung. Und spielte sich danach in einen wahren Rausch. Bruyn hielt, was zu halten war, vorne fielen die Tore entweder per Tempospiel und im gebundenen Spiel, meist eingeleitet vom überragende Luis Gran, der allein im ersten Durchgang zehn Mal einnetzte und am Ende auf 15 Treffer kam. Die ersten zehn Minuten nach der Pause ärgerten Loer dann sehr. „Das ist ja oft so, wenn man zu früh zu hoch führt“, zuckte er nach Spielende mit den Schultern. Der Neun-Tore-Vorsprung schmolz schnell, ein 5:1-Lauf der Gäste sorgte für verwunderte Augen. Doch wieder war es Gran, der das Spiel an sich riss. Zwei Tore, eine Vorlage – er war an den ersten drei Treffern in Durchgang zwei wieder beteiligt. Spätestens nach einem Doppelschlag durch Tischer zum 27:19 war die Messe gelesen. Den Elf-Tore-Vorsprung beim 34:23 konnte Soest nicht ganz halten. Das lag auch an vielen Wechseln, weil Loer der jungen Garde eine Chance gab. Aber auch deren Leistung war trotz Ergebniskosmetik der Gäste gut. So blickte Loer vor der Abfahrt in seinen Urlaub in viele zufriedene Gesichter und lobte sein Team: „Ich bin rundum zufrieden. Nach den schlechten zehn Minuten nach der Pause haben wir uns zurück gefightet.“ Ein Sonderlob bekam natürlich sein Spielmacher Luis Gran: „Er war überragend und hat vieles erleichtert.“ Doch auf den Rest der Mannschaft vergaß Loer nicht: „Auch die Jungen haben es ordentlich gemacht, sie trainieren gut und haben sich das verdient.“ Soester TV: Bruyn, Muhr; Gran (15, 8/7), Dörnemann, Möllenhoff (4), Vukoja (1), Vogt, Wiggeshoff (3), Schuerhoff, Wiesemann (3), Voss-Fels, Müller (1), Tischer (3), Holznagel, Falkenberg (6).



VfL Eintracht Hagen U23 – HSC Haltern-Sythen 43:30 (25:11)

14 Plätze trennen die Grün-Gelben und die Gäste aus der Seestadt in der Tabelle, ein Abstand, der sich im Halbzeitergebnis exakt widerspiegelte. „Wir waren sehr fokussiert, aggressiv in der Abwehr und haben ein gutes Umschaltspiel gehabt“, nannte Pavel Prokopec jene Qualitäten, mit denen die 14-Tore-Pausenführung herausgespielt wurde. Dass der Eintracht-Coach gewohnt wechselfreudig agierte, tat dem Spielfluss keinen Abbruch. Als es in die Kabinen ging, war die Frage nach dem Sieger längst beantwortet.

Am zweiten Spielabschnitt hatte der tschechische Alt-Internationale weniger Freude. 19 Gegentore in 30 Minuten gegen einen relativ limitierten Kontrahenten belegen, wo die Schwachstellen jetzt lagen. „Wir waren in der Abwehr zu passiv und haben zu viele Würfe zugelassen“, monierte Prokopec. Lukas Meier, Chris Funke, Aurel Haak, Arvid Dragunski und Co. hatten dank ihrer Offensivqualitäten zwar keine Mühe, den komfortablen Vorsprung sicher zu verwalten, „aber es gibt Gegner, die es bestrafen, wenn man die Konzentration nicht bis zum Schluss hochhält“, weiß der Eintracht-Übungsleiter, der im Gegensatz zur vorausgegangenen Partie bei Villigst-Ergste diesmal nicht aktiv ins Spielgeschehen eingriff.

Westfalia Herne ist solch ein Kaliber. Gegen den aktuellen Rangneunten kassierten die Grün-Gelben im November mit 33:35 die bisher einzige Saisonniederlage. Nach dem spielfreien Oster-Wochenende gibt es am 15. April in Herne ein Wiedersehen.

Eintracht: Schmidt, Umejiego – Haak (5), Pallasch, Beemsterboer (4), Knutzen (1), Richter (1), Bednar (2), Meier (6), Panisic (4), Funke (6), Ingwald, Dragunski (10/4), Quittmann (3), Schneider (1)



Sauerland Wölfe Menden – CVJM Rödinghausen 32:33 (19:17)

Ungläubige Blicke auf dem Spielfeld und der Tribüne nach einem Handballspiel, bei dem die Gäste zwei Punkte aus der Mendener Kreissporthalle entführten. Fast die gesamte Spielzeit hatten die SG-Handballer in Führung gelegen, um den Gast am Ende zum finalen Treffer einzuladen. Eine äußert bittere und unnötige Heimniederlage.

Im Verfolgerduell des Oberligadritten gegen die viertplatzierte Mannschaft aus Rödinghausen, zeigten die Wölfe im ersten Spieldrittel, wie man gegen die Ostwestfalen zum Erfolg kommen kann. In der Abwehr aufmerksam, wurden die Räume zugeschoben und dem Gegner mehrmals der Ball abgenommen. Das nutzten die Wölfe, um immer wieder mit hohem Tempo auf die noch nicht formierte gegnerische Abwehr zu gehen und den schnellen Torerfolg zu finden oder einen Tempogegenstoß im Rödinghauser Gehäuse unterzubringen. Bis zur 22. Spielminute lief dieses Konzept blendend, Menden führte mit fünf Treffern und konnte es auch verschmerzen, dass die eigenen Torhüter keine Hand an den Ball bekamen, da auch die Keeper der Gäste nach jedem Mendener Wurf den Ball aus dem Tor holen mussten. Dann stellte die SG ihr Angriffsspiel um, nahm die Geschwindigkeit aus dem eigenen Spiel und wollte das Ergebnis bis zu Pause scheinbar verwalten. Das führte dazu, dass man nicht mehr zu leichten Toren kam und sogar einige Bälle verlor. Die Ostwestfalen nutzten ihre Möglichkeiten und hatten bis zur Halbzeit auf 19:17 verkürzt. Im zweiten Abschnitt konnte sich die SG nach 35 Minuten wieder auf vier Tore Vorsprung absetzen, aber Rödinghausen verkürzte und blieb immer mit ein oder zwei Toren Rückstand in gefährlicher Schlagdistanz. Nach 43 Minuten war der Vorsprung gänzlich aufgebraucht, Rödinghausens Christian Krenz erzielte mit einem seiner zwölf Treffer den 23:23 Ausgleich. Erneut schafften es die Mendener Handballer, sich einen Vorsprung von zwei Toren zu erarbeiten und gingen mit einer 28:26 Führung in die letzten zehn Spielminuten. Nach 53 Minuten erzielte Jonas Schulte das 30:28 und die darauffolgenden vier Minuten ohne eigenen Treffer sollten den Wölfen in der Rückschau den Sieg kosten. Denn diese Zeit nutzte der CVJM, um den Ausgleich zu erzielen. Nach der 31:30 Wölfe-Führung durch Jonas Schulte wurde Max Klein mit einer Zeitstrafe auf die Bank geschickt – und die Mendener Bank fühlte sich in dieser entscheidenden Spielphase von dem Schiedsrichter-Gespann benachteiligt. Allerdings hatte man es über die gesamte Spielzeit selbst in der Hand, das Spiel für sich zu entscheiden und nach 59:09 Minuten beim Spielstand von 32:32 eigenen Ballbesitz. Mittelmann Christian Klein wollte den finalen Angriff aufbauen, spielte den Ball auf die rechte Seite zum eigenen Mitspieler, hatte aber nicht gesehen, dass sich mit Marvin Stender ein Spieler des Gegners an der Seitenlinie „versteckte“. Stender spurtete auf das Feld, fing den Ball ab und netzte zur ersten Rödinghauser Führung im zweiten Abschnitt ein. Die SG hatte noch 30 Sekunden, um zumindest einen Punkt im „Wolfsbau“ zu behalten, bekam aber den Ball nicht kontrolliert zu Rafael Dudczak durchgespielt. Mit 32:33 verloren die Wölfe das Spiel gegen den direkten Verfolger. Nic Preuss, Nils Rehmus, Kevin Peichert, Dominik Flor (4), Christian Klein (8), Timo Schulte, Jonas Schulte (8), Nick Surowka, Rafael Dudczak (4), Johannes Degenhardt, Marcel Tarlinski (5), Max Klein (3), Nils Flor, Patrick Müller, Felix Sagner. Beim CVJM Rödinghausen trafen die beiden Eigengewächse Corbinian Krenz (12/3) und Marvin Stender (6) am besten.

TuS Ferndorf 2. – Westfalia Herne 31:31 (14:17)

Ein unbefangener Zuschauer hätte nicht geglaubt, dass dieses sehenswerte, temporeiche und bis zur letzten Sekunde packende Match mit vielen toll herausgespielten Toren Abstiegskampf pur war. Völlig gerechtfertigt gab es auch keinen Verlierer. Die konsternierten Herner fühlten sich jedoch als solche, weil sie 58 Minuten in Führung lagen, aber in den letzten viereinhalb Minuten ihren Vier-Tore-Vorsprung nach 27:31 nicht nach Hause brachten und somit nach 1:13 Punkten noch ein Stück tiefer in den Abstiegsstrudel gerissen wurden.

Auslöser war bei 28:31 ein umstrittener Siebenmeter plus Zeitstrafe gegen Herne. Luca Nenne-Kolb verwandelte. Anschließend eroberten sich die Ferndorfer bei Überzahl zwei Mal den Ball und versenkten die Konter zum 31:31. Sogar der Siegtreffer war noch drin, war aber kaum zu schaffen, weil Luca Nenne-Kolb mit der letzten Aktion einen Freiwurf gegen eine Sechs-Mann-Mauer und den Torhüter hätte verwandeln müssen. Aber die Anspiele von Nenne-Kolb auf den überragenden Kreisläufer Leander von Mende (11 Tore) waren allein das Eintrittsgeld wert. Nenne-Kolb (6/3), Leon Baust (5), Florian Schneider, Leon Sorg (beide 3), Kai Ronge (2) und Arvid Pötz besorgten die anderen Tore. Für den Aufsteiger aus Herne, der nunmehr seit sieben Spielen nicht mehr gewonnen hat, trafen Oskar Kostuj (9) und Fabian Scheunemann (5/4) am besten.

 

HVE Villigst/Ergste – TSV Hahlen 30:31 (13:19)

Die Hausherren führten nur einmal in dieser Partie und das war beim 1:0. Bis zum 13:13 in der 20.Minute konnte sich kein Team absetzen. Dann aber nahm der HVE eine Auszeit von zehn Minuten und Hahlen hatte durch einen 1:6-Lauf bis zur Pause eine klare 13:19-Führung herausgeworfen. Und bis zum 24:29 lief bei den Gästen alles nach Plan. Doch plötzlich zeigte der TSV Nerven und die Hausherren kamen zurück ins Spiel. Sie verkürzten bis auf 29:30, ehe Maik Dittrich neunzig Sekunden vor dem Ende mit seinem Treffer zum 29:31 alles klar machte.

 

TuS Bommern – TuS Möllbergen 31:29 (17:16)

Der Gast aus Möllbergen kassierte in Bommern die fünfte Niederlage in Folge, obwohl Neuzugang Kim Kliever vom Drittligisten Nordhemmern das erste Mal mitwirkte. Die Partie war während der gesamten Spielzeit hart umkämpft. Sechs Minuten vor dem Ende gingen die Gäste mit 25:27 in Front und konnten zu diesem Zeitpunkt auf was Zählbares hoffen. Aber innerhalb von 170Sekunden machte Bommern diese Hoffnung zunichte. Durch einen 4:0-Lauf zog Bommern auf 29:27 davon und gewann am Ende mit 31:29. Bommern freute sich über zwei weitere „big Points“ und hat den Klassenerhalt so gut wie sicher.