Rückblick auf den vierten Oberligaspieltag

Rückblick auf den vierten Oberligaspieltag

 

VfL – TuS Ferndorf 2 28:23 (9:10)

Na bitte, es geht doch. Nach drei schweren Pleiten zum Auftakt fuhr der VfL am vierten Oberligaspieltag die ersten Punkte ein. Gegen die Reserve des TuS Ferndorf gelang ein 28:23-Sieg und damit gab der VfL die rote Laterne in der Tabelle erst einmal ab. Nachdem der VfL sich in den ersten drei Partien durchschnittlich 35 Gegentore eingefangen hatte,war die Abwehr von Andre Zwiener, der den beruflich verhinderten Tomek Tluczynski vertrat, gut eingestellt und stand gerade im Innenblock ausgezeichnet. Und so konnte sich zu Beginn der Partie der Rückraum der Gäste überhaupt nicht durchsetzen. Für die ersten fünf Tore des TuS war allein Rechtsaussen Jan Wicklein verantwortlich. Auf der anderen Seite lief es im Angriff des VfL auch noch nicht richtig. Das lag unter anderem am starken Gästetorhüter Jan Niklas Brozinski. Der hielt sogar gegen den sonst so sicheren Siebenmeterschützen Daniel Danowsky zweimal in Folge. Dazu scheiterte Mats Köster gleich viermal freistehend von Rechtsaußen am Gästekeeper.In der ersten Halbzeit hielt der bärenstarke Torhüter Tobias Bekemeier seinen VfL im Spiel. Trotzdem sah es zu Beginn der zweiten Hälfte beim 9:12 nicht gut für die Grünen aus. Doch die Heimmannschaft behielt die Ruhe und plötzlich platzte auch der Knoten in der Offensive. Tim Huckuaf lenkte das Spiel und die beiden Neuzugänge Mats Rinne und Tim Held zeigten sich treffsicher. Und auf der Gegenseite verzweifelten die Ferndorfer immer mehr an dem „Zwiener-Abwehrsystem“ und Tobias Bekemeier, der insgesamt auf zwanzig Paraden kam. Die Gastgeber gingen beim 17:16 wieder in Führung und blieben nach dem 20:18 bis zum Ende vorn. Der VfL setzte sich auf 25:20 ab und hatte die Vorentscheidung geschafft. Aushilfstrainer Sepp Zwiener war natürlich zufrieden und meinte: „Es war eine geschlossene starke Mannschaftsleistung, alle haben mitgezogen“. Und Ferndorfs Spielertrainer Leon Sorg stellte fest: „Der VfL hatte heute den größeren Willen“.

Tore: Tim Held (7), Tim Huckauf (7/4), Mats Rinne (5), Daniel Danoswsky (4/1), Luke Heinrichsmeier (3) und Mats Köster (2.)

 

Im ostwestfälischen Löhne war für die Ferndorfer Reserve beim uralten Oberliga-Rivalen VfL Mennighüffen durchaus mehr drin. „Wir hätten zur Halbzeit wesentlich deutlicher als mit 10:9 führen müssen. Wir haben mal wieder zu viele gute Torchancen ausgelassen, um uns frühzeitig abzusetzen“, erzählte der junge Spielertrainer Leon Sorg. Die Ferndorfer waren die bessere Mannschaft, insbesondere weil sie bissig in der Abwehr waren, hinter der einmal mehr Torhüter Niklas Broszinski überragte.

Die Gastgeber hatten sich zwar auf Ferndorfs Rückraumspieler, insbesondere Leon Sorg und den in den bisherigen Partien starken Rückkehrer Luca Nenne-Kolb, eingestellt, aber dafür hatte Jan Wicklein einen sehr guten Lauf. Bis zum 12:9 hatte der Linkshänder zumeist von Rechtsaußen kommend bereits acht Tore erzielt. Später kam er dann nicht mehr so zum Zuge. Am Ende hatte er 10/3 Tore auf dem Konto.

Nach der Pause wurden die Gastgeber stärker. Sie brachten sich über Willenskraft und Kampf allmählich ins Spiel. Bis zum 18:18 (48.) hielten die Ferndorfer ihren Vorsprung, auch als dies in Unterzahlphasen vermehrt Kraft kostete. Ab der 50. Minute kippte die Partie zugunsten der Ostwestfalen. Der TuS brach von 19:20 auf 20:25 (55.) spielentscheidend ein.

Tore Ferndorf: Jan-Niklas Broszinski, Alexander Graf; Jan Wicklein (10/3), Luca Nenne-Kolb, Leon Sorg (je 4), Leon Baust (2), Dario Barth, Peter Scholemann, Leander von Mende (alle 1), Florian Schneider, Lennart Schipper, Jan Niklas Klein, Sören Dischereit, Benjamin Seifert.

 

Soester TV – HSC Haltern/Sythen 38:25 (17:11)

Soest bot vor knapp 170 Zuschauern eine in fast allen Belangen überlegene Vorstellung. Eine gute Erklärung gab es beim Blick auf den Kader der Gäste. Gleich fünf Stammkräfte fehlen dort derzeit. „Der Sieg geht für Soest in Ordnung“, sagte Daniel Schnellhardt vom HSC. „Wir waren eigentlich gut vorbereitet, aber mit unserer Rumpftruppe und mit Spielern der zweiten Mannschaft war das heute einfach zu schwer.“
Dennoch soll das die tolle Leistung der Soester nicht schmälern. Gute Torhüter: Bruyn hielt 40 Minuten richtig gut, hatte mehr Einsatzzeiten, dafür traf Muhr sogar zweimal selbst ins gegnerische Tor. Die Deckung arbeitete über 60 Minuten sehr konzentriert. Und im Angriff funktionierte auch ziemlich viel, die Kreisläufer waren gut eingebunden und die Außen schossen sehr sicher. Überragender Mann in einer sehr starken Soester Mannschaft war sicherlich Jan Wiesemann, der nicht nur fast jeden seiner Würfe im Tor versenkte und dabei sieben Tore erzielte, sondern auch mit tollen Anspielen seine Mitspieler in Szene setzte. Immerhin, die Anfangsphase war vom Ergebnis her spannend. Denn einen ersten kleinen Vorsprung – Dörnemann traf nach neun Minuten zur ersten Drei-Tore-Führung (6:3) – verspielte Soest noch einmal, traf in den folgenden sieben Minuten nur einmal. Doch nach dem 7:7 durch Gadow verdiente sich Soest den nächsten Vorsprung durch gute Deckungsarbeit. Lasse Müller legte wieder vor – und Kapitän Luis Gran, der insgesamt wieder ein starker Taktgeber war, traf erst ins leere Tor und stellte dann per Siebenmeter den Drei-Tore-Abstand wieder her.
Wir haben sehr konzentriert und auf hohem Niveau gespielt; vorne wie hinten“, lobte Loer und wusste auch die kleine Schwäche-Phase einzuordnen. „Wir haben unsere Leistung gehalten und sind ruhig geblieben. Haltern hat sich bis dahin gut gewehrt, aber dauerhaft konnten sie uns nicht standhalten, da wir dauerhaft mit sieben Feldspielern angegriffen haben“, so Loer. Schon zur Pause war beim 17:11 eine Vorentscheidung gefallen. Nach der Pause ging nur noch um die Höhe, weil Soest stabil blieb: Wiggeshoff mit einem Wurf quer über das Feld ins leere Tor stellte den ersten Zehn-Tor-Vorsprung her (28:18; 47.), Dörnemann knackte die 30er-Marke (30:19; 49.), Luca Jünger sorgte für den Endstand (38:25).

Haupttorschützen Soest:Luis Gran (8/4), Jan Wiesemann (7), Lars Wiggeshoff (7) und Luca Jünger (5). Bei Haltern /Sythen trafen Maxi Beumer (9), Johannes Beumer (6) und Leon Köppen (5) am besten.



TSG Altenhagen/Heepen – TuS Volmetal 40:22 (19:9)

Der Topfavorit TSG Altenhagen/Heepen ließ den Drittligaabsteiger TuS Volmetal mehr als schlecht aussehen. Am Ende hatte es vierzig Mal im Volmetaler Kasten eingeschlagen. Nils Strahtmeier (9) und Florian Scgösse (7/4) trafen für den neuen Tabellenführer aus Bielefeld am besten.

Das war heftig: Bei der TSG A-H Bielefeld kassiert der TuS Volmetal am Samstagabend eine derbe 22:40-Niederlage. Mehr noch: Gegen den ostwestfälischen Meisterschaftsfavoriten wird ein Klassenunterschied deutlich.

Gestern haben wir gnadenlos aufgezeigt bekommen, wo unsere Schwachstellen liegen und wie viel Arbeit noch auf uns wartet. Altenhagen war uns in allen Belangen haushoch überlegen: Individuell, spielerisch und mental“, zieht Trainer Marc Rode ein ernüchterndes Fazit. Vor allem dem Tempospiel der Gastgeber hatten die Volmetaler kaum etwas entgegenzusetzen.

Die 1:0-Führung durch Jonas Brieden blieb die einzige im gesamten Spiel für die Gäste. Nach dem 3:4-Anschlusstreffer (9. Spielminute) durch Nick Albrecht, mit acht Treffern erfolgreichster Torschütze der Volmetaler, brachen bei den Grünweißen alle Dämme. Beim 3:7 (13.) bat Trainer Marc Rode seine Schützlinge zur ersten Auszeit. An den Kräfteverhältnissen auf dem Spielfeld änderte sich in der Folge jedoch nichts: Über 4:10 (17.) und 7:16 (25.) aus Volmetaler Sicht gingen die drückend überlegenen Ostwestfalen beim Halbzeitstand von 9:19 mit einer vorentscheidenden 10-Tore-Führung in die Kabine.

Nach der Pause änderte sich wenig an dem einseitigen Spielgeschehen. Ein kurzes Aufbäumen der Gäste nach Wiederanpfiff, dann zündeten die Bielefelder erneut den Turbo und enteilten uneinholbar. Mit dem bärenstarken Außenspieler Nils Strathmeier und Torgefahr von allen Positionen wurden die Volmetaler in der zweiten Halbzeit förmlich überrollt. Beim 13:27 (45.) war das Spiel längst entschieden. Bis zum Abpfiff und Endstand von 22:40 gelang der Rode-Sieben nicht einmal Ergebniskosmetik.

Es ist gut, dass wir jetzt erstmal spielfrei haben, uns sortieren und die Niederlage im Training in Ruhe aufarbeiten können. Nach dieser Klatsche ist klar, wo wir stehen und, dass es für uns eine verdammt harte Saison wird“, so Rode abschließend.



SG Menden Sauerland Wölfe – VfL Eintracht Hagen 29:29 (15:13)

Das war ein ganz tolles Derby in einer sehr gut gefüllten Mendener Kreissporthalle. Am Ende jubelte die Eintracht, die knapp zehn Minuten vor dem Ende bei einem 6-Tore-Rückstand noch wie der sichere Verlierer ausgesehen hatte. Aber der Reihe nach: In den ersten 30 Minuten funktionierte das Rückzugsverhalten der Hagener nicht. Der zunächst geplante doppelte Spezialistenwechsel spielte Menden in die Karten, weil die Eintracht zu oft „blind“ zur Bank sprintete, anstatt zunächst zu verteidigen. Gegen den aufgebauten SG-Angriff funktionierte das grün-gelbe Kollektiv hingegen, das 13:15 zur Pause ging in Ordnung. Nach Wiederanpfiff setzten sich die Wölfe dann allmählich ab. Den einen Hauptgrund aus Hagener Sicht gab es nicht, wohl aber viele kleine Mosaiksteinchen. Hier ein technischer Fehler, dort liegen gelassene Großchancen oder eine nachlässige Abwehraktion: Beim 27:21 (51.) durch Rafael Dudczak sprach alles für die Gastgeber. Doch die Eintracht zeigte Moral. Nun mit Wesley Umejiego im Tor, der gleich mehrere wichtige Bälle parierte, knabberte die Prokopec-Sieben Tor um Tor von ihrem Rückstand ab. Top-Torschütze Jaap Beemsterboer, aber auch Youngster Arvid Dragunski setzten nun die Akzente. Den viel umjubelten 29:29-Ausgleich vier Sekunden vor dem Ende erzielte Julian Pallasch.

Eintracht: Schmidt, Umejiego – Schlotmann, Pallasch (2), Beemsterboer (9), Knutzen (1), Bednar, Panisic (5), Queckenstedt (1), Ingwald (3), Kister, Dragunski (2), Schneider, Jukic (6/3)

In einem hochklassigen Handball-Match trennen sich die SG Menden Sauerland und Eintracht Hagen 2 mit einem 29:29-Remis. Lange Zeit sahen die Wölfe wie der sichere Sieger der Partie aus, verpassten aber den entscheidenden Punch, um die zwei Punkte zu gewinnen. Es war alles bereitet für einen tollen Handball-Abend. Die Mendener Kreissporthalle war gut gefüllt und das Aufeinandertreffen der noch verlustpunktfreien Teams aus Menden und Hagen versprach ein attraktives Spiel. Und die Zuschauer sollten nicht enttäuscht werden. Von Beginn an legten beide Teams ein extrem hohes Tempo an den Tag und suchten den schnellen Torerfolg. Nach zehn Minuten erzielte Hagen mit dem Treffer zum 5:7 erstmalig einen doppelten Torabstand. Die SG egalisierte aber durch Tore von Jonas Schulte und Dominik Flor schnell zum 7:7. Insgesamt kam die Mendener Abwehr nun immer besser mit dem Hagener Rückraum klar und konnte erneut auf einen bärenstarken Kevin Peichert zwischen im SG-Tor bauen. Die Wölfe schafften es nun, sich immer weiter abzusetzen. Unter dem Jubel der heimischen Zuschauer erzielte Dominik Flor die 14:10 Führung (23. Spielminute). Mit einem verdienten 15:13 Vorsprung ging es für beide Teams zur Halbzeit in die Kabine. Auch im zweiten Abschnitt sollte sich erst einmal wenig an den Kräfteverhältnissen ändern. Zwar ließ sich die Eintracht auch von einem 17:13 nicht beeindrucken und kam in der 37. Minute mit dem 18:17 wieder auf einen Treffer an die Wölfe heran. Aber die SG hatte die richtigen Antworten parat und setzte sich bis zur 49. Minute auf 26:20 ab. Eigentlich ein recht beruhigender Vorsprung, den sich das Team von Andy Palm mit einem bis hierhin sehr starken Auftritt auch verdient hatte. Hagen konnte auf 27:23 verkürzen und bekam eine Zeitstrafe gegen sich ausgesprochen. Ausgerechnet in dieser entscheidenden Spielphase fand der nächste Mendener Angriff seinen Weg nicht in das Hagener Tor und im Gegenzug wurde Tim Brand mit einer Zeitstrafe vom Feld geschickt. Hagen verkürzte und nach einer undurchsichtigen Situation zwischen dem gegnerischen Torhüter und Jonas Schulte im Kampf um den Ball, wurde der Mendener Außenspieler ebenfalls für zwei Minuten des Feldes verwiesen. In doppelter Überzahl kam Hagen auf 27:26 heran und das Spiel war wieder offen. Jeder Angriff zählte nun, Nick Surowka behielt die Nerven und traf zum 28:26 für Menden. Einen Hagener Treffer konnten die Wölfe beantworten und lagen mit 29:28 in Front. Den gefühlt entscheidenden Gäste-Angriff wurde von der Mendener Abwehr gut „bearbeitet“ und Kevin Peichert fing den Wurf kurz vor Schluss ab, Menden lag einen Treffer vorne und hatte ca. 20 Sekunden vor Spielschluss den Ball. In dieser Situation spielte sich Luca Giacuzzo frei und konnte den folgenden Wurf leider nicht im gegnerischen Tor unterbringen. Hagen hatte noch wenige Sekunden, um den Ausgleich zu erzielen und nutze diese letzte Chance. Vier Sekunden vor Spielschluss schafft der Gast den Treffer und glich zum 29:29 aus. Dieses Unentschieden gegen einen starken Gegner fühlt sich für die Wölfe und die Anhänger wie eine Niederlage an. Die Mannschaft hat alles in die Waagschale geworfen und sich auf dem Feld für den Erfolg zerrissen. Die Leistungen beider Mannschaften waren eines Top-Spiels würdig. An dieser Stelle wünschen wir dem Hagener Spieler Arvid Dragunski gute Besserung. Im Trainer-Talk nach dem Spiel äußerte sich Wölfe-Trainer Andy Palm: „Ich möchte mich zuerst bei den Zuschauern für die super Stimmung in der Halle bedanken. Wir haben heute ein sehr gutes Spiel beider Mannschaften gesehen. Als Trainer ist man eher unglücklich über den einen Punkt. Wir haben kurz vor Schluss den Ball und liegen in Führung. Da hätten wir nicht mehr auf das Tor werfen dürfen. Dann kommen wir eben in das Zeitspiel und können das Spielfeld wahrscheinlich als Sieger verlassen. Wenn wir oben in der Liga mitspielen möchten, dann müssen wir in diesen Situationen cleverer sein. Wir wussten, dass es gegen Hagen ein schweres Spiel werden würde, haben über weite Strecken sehr gut gespielt und verdient geführt. Dann vergeben wir einige Möglichkeiten und müssen uns nun mit dem Punkt zufriedengeben.“

TSG Harsewinkel – CVJM Rödinghausen 41:30 (20:13)

Vor fast genau einem Jahr hatte der CVJM Rödinghausen die TSG Harsewinkel in dessen „Hasenbau“ nach allen Regeln der Handballkunst auseinandergenommen. Doch die TSG verpasste sich zwölf Monate später einen Selbsthilfekurs in Trauma-Beseitigung.

Nach einem glorreich heraus gespielten 41:30 (20:13)-Sieg der Harsewinkeler zogen die Herforder am Samstag mit gesenktem Haupt und nach einer vermutlich deftigen Kabinenpredigt von ihrem Trainer Thomas Lay wieder aus dem Kreis Gütersloh ab – mit schönen Grüßen vom Tabellenführer.

Die Höchststrafe begann schon in der zweiten Minute, als TSG-Keeper Maik Schröder einen Siebenmeter von Julius Hagemann fing. Mehr geht aus Sicht eines Torwarts nicht. Schröder sorgte in einer Hälfte voller Kampf und Kuriositäten auch für weitere Hingucker, etwa als er sich in der 11. Minute einen Ball, den er schon mit der Brust gehalten hatte, beim Fang-Versuch durch die Beine selbst ins Tor legte. Die Rubrik „Kacktor des Monats“ gibt es beim Handball aber zum Glück nicht. Der kleine Schnitzer des ansonsten wieder bärenstarken Schlussmannes passte in der ersten Viertelstunde noch ins Bild. Die TSG machte sich das Leben schwer, indem sie mehrere hundertprozentige Chancen vergab. So wie Jannis Hoff in der 8. Minute, der beim Gegenstoß so einsam vor dem CVJM-Keeper stand, dass er sich sogar erlauben konnte, den ersten Wurf und, nachdem er sich in aller Seelenruhe den Ball erneut geschnappt hatte, auch Versuch Nummer zwei zu vergeben.

Wir mussten den Kampf annehmen. In der ersten Viertelstunde hat das noch nicht so geklappt“, gab Co-Trainer Christoph Dammann später zu. Und wie kam die TSG in den Lauf, der zum höchsten Heimsieg seit Urzeiten führte? Zunächst mit einem Kniff von Trainer Manuel Mühlbrandt, der im Angriff einen siebten Feldspieler brachte. So zogen zwei Kreisläufer die kompakte CVJM-Deckung auseinander, um Räume für die Rückraumschützen zu schaffen oder Kreisanspiele zu ermöglichen. Noch effektiver war allerdings das konsequente Tempospiel der Gastgeber, die konzentriert in der Abwehr arbeiteten und durch etliche Gegenstöße dem Gegner kaum Gelegenheit boten, seine gefürchtete Defensive aufzubauen. Vom 8:8 (15.) setzten sich Mühlbrandts Schützlinge auf 16:10 (23.) ab. In der 21. Minute hatten die leicht ersatzgeschwächten Gäste Glück, dass Linksaußen Marvin Stender nach einem Foul am schnellen Malik St Claire nicht die Rote Karte, sondern nur eine Zeitstrafe sah. Der Griff in den Wurfarm war durchaus rotwürdig.

Auf der anderen Seite flog Keeper Schröder mit Rot raus, nachdem er beim Gegenstoß von der Seite an den konternden Spieler herangelaufen war. Diese Aktion spielte sich bereits nach der Pause ab (41.) und hatte keine Auswirkungen auf den Spielverlauf. Denn Felix Hendrich, offenbar beflügelt vom gerade mit bester Note bestandenen Staatsexamen, knüpfte an die starke Leistung seines Kollegen an. Das Harsewinkeler Dream-Team im Tor läuft in dieser Saison wieder wie ein Uhrwerk. Der eingewechselte Jonas Kalter erhielt die Ehre, das 40. Tor zu erzielen und wird dafür wohl eine Kabinenparty schmeißen müssen.

Das war ein Spiel wie aus einem Guss“, lobte Dammann und übersah großzügig, dass Rödinghausen nie und nimmer auf 30 Tore gekommen wäre, wenn die TSG bis zum Schluss weiter so konsequent verteidigt hätte, wie bis zur 52. Minute (36:23). Gästetrainer Lay konnte sich dann einen Spruch nicht verkneifen: „Ihr habt euch super weiterentwickelt – Glückwunsch jetzt schonmal zu einer Top-Drei-Platzierung in dieser Saison.“ Etwas früh, aber die TSG ist mit 8:0 Punkten weiter Mitglied einer elitären Spitzengruppe.

TSG: Schröder/Hendrich – Indeche (4), Braun (6), Lindenthal (1), Wunsch, Kalter (1), St.Claire (3), Brown (4), Steinkühler (5), Hoff (6), Schlögl (1), Sewing (10/3). Bei den Gästen führten Malte Heiniger (7), Marvin Stender (6), Tell Brüggemeier (5) und Felix Bahrenberg (5) die Torschützenliste an.



TuS Bommern – HVE Villigst/Ergste 36:18 (18:8)

Das war mal eine Wohltat für die Seele: Vom Anfang bis zum Ende beherrschte Oberligist TuS Bommern die Partie gegen HVE Villigst-Ergste nach Belieben, feierte nach den jüngsten Niederlagen einen beeindruckenden 36:18 (18:8)-Erfolg – den ersten in dieser Saison vor eigenen Rängen. Bereits in er 24.Minute hatte der TuS beim 15:5 einen Vorsprung von zehn Buden heraus geworfen. Die Gäste waren in dieser Partie einfach überfordert und kassierten am Ende eine deftige 36:18-Klatsche. Beim TuS präsentierte sich Maxi Büchel in einer Topfform. Er erzielte allein 12 Treffer für seine Farben.Ole Vesper belegte mit fünf Treffern den zweiten Rang in der Torschützenliste..



HSG Gevelsberg/Silschede – TSV Hahlen 32:28 (15:12)

Die HSG konnte gegen den Aufsteiger aus dem Mindener Land im vierten Spiel den ersten Saisonsieg feiern. Personell sah es bei den Hausherren immer noch angespannt aus, denn nur zwölf Spieler waren auf dem Spielberichtsbogen eingetragen. Beim Stand von 20:20 in der 38.Minute nahm HSG-Trainer Simac seine Auszeit und fünf Minuten später war die Partie entschieden. Durch einen 5:0-Lauf setzten sich die Hausherren auf 25:20 ab und brachten diesen Vorsprung souverän ins Ziel. Während bei der HSG Simon Skupin mit elf Treffern überragte, war bei den Gästen Lasse Klöpper siebenmal erfolreich.



Spotfreunde Loxten – TuS Möllbergen 30:21 (12:8)

Handball-Oberligist Loxten zeigt die beste Saisonleistung. Beim 30:21 über TuS Möllbergen machen die Matchwinner der beiden vorigen Spiele gemeinsame Sache.

Es war eine eindrucksvolle Revanche der Sportfreunde. Nach zwei sieglosen Partien gegen den OWL-Rivalen in der Vorsaison waren sie am Samstag die deutlich bessere Mannschaft und knüpften dort an, wo sie im Heimspiel zwei Wochen zuvor an selber Stelle aufgehört hatten. Drittliga-Absteiger Volmetal hatte seinerzeit in der zweiten Halbzeit magere sieben Mal getroffen, gegen Möllbergen ließ Loxtens bärenstarke Hintermannschaft bis zum 12:8-Pausenstand nur ein Gegentor mehr zu. In Durchgang zwei blieb die Gästetruppe vom Andre Torge bis zum 13:11 dran. Danach setzten sich die Frösche über 17:11 auf 20:12 ab und kamen danach nicht in Gefahr. Marlon Meyer (6), Aaron von Amseln (6) und Marius Pelkmann (4) trafen für die Sportfreunde am besten.