Rückblick auf den vierzehnten Oberligaspieltag

Rückblick auf den vierzehnten Spieltag in der Oberliga

Nach dem vierzehnten Spieltag kommen nur noch zwei Teams für den Meistertitel in Frage, und zwar die beiden vor der Saison auserkorenen Topfavoriten TSG Altenhagen/Heepen (25:1-Punkte) und VfL Eintracht Hagen 2 (23:3-Punkte). Am 28.1.2023 treffen diese beiden Teams in der Bielefelder Seidensticker Halle aufeinander. Altrenhagen musste bei den Sauerland Wölfen bis zur letzten Minute um den knappen 27:29-Auswärtserfolg bangen. Inzwischen wurden auch im amtlichen Organ des Handballverbandes die Zahl der Absteiger veröffentlicht. Es werden wohl neun Teams in die Verbandsligen absteigen, da es aus heutiger Sicht vier Absteiger aus der dritten Liga West in die Oberliga Westfalen zurückkehren.

VfL Mennighüffen – TSG Harsewinkel 34:30 (14:18)

Der VfL Handball Mennighüffen hat seinen guten Lauf in der Handball-Oberliga auf spektakuläre Art und Weise fortgesetzt. Gegen die stark einzuschätzende TSG Harsewinkel gibt es am Freitagabend einen 34:30 (14:18)-Erfolg.

Diese zwei Punkte waren im Vorfeld bei den Mennighüffenern nicht eingeplant gewesen, zumal die TSG zuletzt Siege in Bommern und gegen Menden gefeiert hatte. Gerade der letzte 37:35-Erfolg gegen die „Sauerlandwölfe“ aus Menden nach 14:24-Halbzeitrückstand hat für Aufsehen gesorgt. Ein ähnliches Erlebnis sollte für Harsewinkel in Mennighüffen folgen, allerdings mit umgekehrten Vorzeichen: Der VfL macht aus einem 14:20 ein 34:30, und diese Wende kann wohl am besten Gästetrainer Manuel Mühlbrandt erklären. „Es hat die Mannschaft gewonnen, die den Sieg mehr gewollt und mehr gekämpft hat“, sagt er und schiebt enttäuscht hinterher: „In meiner Mannschaft passiert gerade etwas. Ich weiß aber nicht was.“ Großes Lob damit an die Gastgeber und ein klarer Rüffel an seine Mannschaft. Dieses Spiel durften die Gäste aus ihrer Sicht niemals verlieren, denn sie hatten die Partie bis zur 35. Minute total im Griff.

11:3-Lauf zu Beginn der zweiten Halbzeit

Die Mennighüffener erwischen den schlechteren Start und liegen nach dem 2:3 permanent in Rückstand. Die Abwehr ist völlig hilflos. Heiner Steinkühler und Luca Sewing machen im Rückraum, was sie auch wollen. Alle Würfe sitzen und die Anspiele auf die Kreisläufer Max Schlögl oder Luke Steinkamp werden auch nicht unterbunden. Auf Linksaußen darf Malik St. Claire sein ganzes Wurfrepertoire repräsentieren. Der VfL-Mittelblock funktioniert überhaupt nicht, Torhüter Tristan Frerichs bekommt nichts zu fassen und wird früh durch Tobias Bekemeier ersetzt. Trainer und Abwehrspezialist André Zwiener gefällt diese Vorstellung natürlich überhaupt nicht. Das es zur Pause „nur“ 14:18 steht, ist auch Co-Trainer Lukas Mailänder zu verdanken. Der 26-jährige Langzeitverletzte ist für die Offensivabteilung zuständig und hat das Rückraumtrio Marvin Vieregge, Tim Huckauf und Mats Luca Rinne mal wieder optimal eingestellt.

Die beiden Trainer drehen in der Pause offenbar an den richtigen Stellschrauben. Steinkühler und Sewing werden offensiver gedeckt und kommen in der zweiten Halbzeit nur noch auf zusammen drei Treffer. Dann sieht VfL-Abwehrchef Marco Büschenfeld nach 35 Minuten seine dritte Zeitstrafe und kann sich auf der Tribüne um seine Kinder Frieda und Fritz kümmern. Erstaunlicherweise kommt danach die Trotzreaktion der Hausherren. Der wieder eingewechselte Tristan Frerichs läuft zu seiner Höchstform auf, und auf der anderen Seite treffen Vieregge und Co. nach Belieben. Mennighüffen spielt die Angriffe lang und am Ende erfolgreich aus. 14:20, 20:21, 25:23(48.) und 29:25 (56.) lauten die Stationen. Luke Heinrichsmeier erzielt zum 30:28 seinen einzigen aber ungeheuer wichtigen Treffer und Rechtsaußen und Mats Köster macht mit seinen beiden Toren bis zum 32:28 das „Wunder von Mennighüffen“ klar. Lukas Mailänder ist natürlich hochzufrieden: „Hut ab vor unserer Mannschaft. Es war ein toller Kampf.“ Und damit ist die Stimmung auf der am Tag darauf folgenden Weihnachtsfeier im Mühlenwerk natürlich gesichert gewesen.

VfL Handball Mennighüffen: Frerichs, Bekemeier, Hoock; Schrewe, Schaaf, Vieregge (9), David, Büschenfeld, Walter (1), Köster (5), Heinrichsmeier (1), Held, Rinne (7), Huckauf (10/3), Harre (1).



Zum Auftakt des letzten Spieltags diesen Jahres in der Handball-Oberliga kassierte die TSG Harsewinkel eine bittere 30:34 (14:18)-Auswärtsniederlage beim VfL Mennighüffen. Nur zwölf Tore gelangen den Gästen in dieser vorher von TSG-Trainer Manuel Mühlbrandt als für „den zweiten Saisonteil sehr wichtig“ betrachteten Partie. 

Mit 13:13-Punkten muss sich das Team im dichten Mittelfeld wieder nach unten absichern. Statt eine unnötige Niederlage wieder gut zu machen, kassierte Harsewinkel eine Schlappe, die nach einer Sechs-Tore-Führung nie hätte passieren dürfen. „Ich bin deshalb in diesem Moment etwas ratlos“, sagte der Trainer. 

Dank der Rückraumtreffer von Heiner Steinkühler (5) und Luca Sewing (7) dominierte das von mehr als 60 mitgereisten Harsewinkelern unterstützte Mühlbrandt-Team den ersten Durchgang und setzte sich mit direkt nach Wiederanpfiff auf

14:20 ab. Doch vom Rückstand zeigten sich die Gastgeber genauso wenig beeindruckt, wie durch die dritte Zeitstrafe für Marco Büschenfeld (35. Minute). Beim 20:21 war der VfL wieder dran, sodass sich Manuel Mühlbrandt zur Auszeit gezwungen sah. Doch die Torflaute der TSG endete erst in der 43. Minute mit dem Treffer des mittlerweile eingewechselten Florian Bröskamp zur erneuten Führung (21:22). Doch beim 25:23 (47.) hatte das Team von Trainer Andre Zwiener die Parte gedreht. Mennighüffen war am Drücker, zog auf 29:25 davon. Drei Tore in Serie brachten die TSG noch einmal auf 29:28 heran, doch auch die Schlussphase gehörte den Gastgebern.  Es hat die Mannschaft gewonnen, die den Sieg mehr gewollt und mehr gekämpft hat. Wir verlieren die Struktur, machen Fehler und die Köpfe gehen runter“, so Mühlbrandt. Zwar schaffte es die Abwehr immer wieder, den Gegner bis vors Zeitspiel zu zwingen, doch kurz vor dem Pfiff fiel dann doch das Tor.“Nicht die bessere Mannschaft hat gewonnen, aber die, die sich voll reingehängt hat“, so Mühlbrandt, der den erkälteten Rückraumspieler Jannis Hoff nicht einsetzten konnte. TSG Harsewinkel: Schröder/Hendrich – Indeche, Schmitz, Braun, Lindenthal (1), Steinkamp (4), Wunsch, Kalter, St. Claire (5), Brown, Fl. Bröskamp (2), Steinkühler (6), Hoff, Schlögl (3), Sewing (9/2) 

Das nächste düstere TSG-Kapitel

Es ist der nächste rätselhafte Auftritt der TSG Harsewinkel, die ihrer unrühmlichen Reihe „Spiele, die du niemals verlieren darfst“ am Freitagabend ein weiteres dunkles Kapitel hinzufügt. Nach 33 Minuten führt der Handball-Oberligist beim VfL Mennighüffen mit 20:14 und sieht wie der sichere Sieger aus, zumal VfL-Routinier Marco Büschenfeld gerade die dritte Zeitstrafe bekommt und nicht mehr mitwirken darf.

Was sich anschließend abspielt, lässt sich kaum in Worte fassen. Gegen ersatzgeschwächt angetretene Gastgeber verliert die TSG die folgenden 27 Minuten mit 10:20 und folglich das Spiel mit 30:34 (18:14). „Irgendwas passiert gerade in dieser Mannschaft. Aber ich weiß nicht, was“, ist Trainer Manuel Mühlbrandt vollkommen konsterniert. „Ich bin unfassbar enttäuscht. Es ist traurig, was nach dem 20:14 vorne und hinten passiert ist.“

Vorne, also im Angriff, schießt der Harsewinkeler Rückraum mit Luca Sewing, Heinrich Steinkühler und Florian Bröskamp (zusammen nur vier Feldtore in Halbzeit zwei) Fahrkarte um Fahrkarte und wirft mit unplatzierten Abschlüssen VfL-Keeper Tristan Frerichs zum Helden. Jannis Hoff sitzt 60 Minuten auf der Bank und kann nicht helfen. „Er ist verletzt und konnte die ganze Woche nicht trainieren“, klärt Mühlbrandt auf. Hinten, also in der Abwehr, lässt sich die TSG von Tim Huckauf (10/3), Marvin Vieregge (9) und Mats-Lennart Rinne (7) zum Narren machen. Fast jeder Mennighüffener Angriff mündet in einem Zeitspiel, doch meist ist einer aus diesem Trio mit dem letzten noch möglichen Wurf doch noch erfolgreich.

Wir verlieren alle Eins-gegen-Eins-Situationen und haben überhaupt keinen Zugriff mehr. Spielerisch sind wir die bessere Mannschaft und haben auch mehr Qualität. Aber wenn man dann aufhört zu kämpfen und überheblich wird, dann holt man den Gegner eben zurück ins Spiel. Dieses Thema haben wir seit Wochen. Mennighüffen hat gekämpft, Blut geleckt und geht daher auch als verdienter Sieger von der Platte“, sagt Manuel Mühlbrandt.

Beim 21:21 (43.) hat der VfL erstmals seit dem 3:3 wieder ausgeglichen und die Zuschauer reiben sich verwundert die Augen. Während der im Bröskamp-Doppeldeckerbus angereiste TSG-Anhang verzweifelt versucht, die Mannschaft mit „Defense, Defense“-Rufen aus der Lethargie zu reißen, johlt das Mennighüffener Publikum bei jedem Treffer, der den Rückstand reduziert, vor Begeisterung auf. Marco Büschenfeld, der auf der Tribüne neben dem erkrankten Arne Kröger Platz genommen hat, pusht seine Mannschaft derart, dass seine kleine Tochter große Augen bekommt – so hat sie den Papa offenbar noch nie gesehen.

Malik St. Claire bringt die TSG beim 23:22 (44.) ein letztes Mal in Führung. Dann legt der VfL ein 27:24 vor (51.), beim 28:29 aus Harsewinkeler Sicht (57.) sind die Gäste noch einmal in Reichweite eines Punktes. Doch der VfL enteilt wieder auf 32:28 und die TSG Harsewinkel überwintert als Tabellenneunter mit 13:13 Punkten auf dem aktuell ersten Abstiegsplatz. Denn am Freitag hatte der Handballverband Westfalen mitgeteilt, dass nach derzeitigem Stand aus der Oberliga am Saisonende neun Mannschaften absteigen werden.



Sauerland-Wölfe – TSG Altenhagen/Heepen 27:29 (13:13)

Beim 29:27-Auswärtserfolg in Menden ist der Tabellenführer aus Bielefeld in den entscheidenden Momenten präsent. Die Sauerland-Wölfe haben zwischenzeitlich die Zähne gefletscht und führten mit vier Toren, die Handballer der TSG A-H Bielefeld haben sich davon aber nicht beeindrucken lassen. Im Duell der Drittligaabsteiger setzten sich die Gäste mit 29:27 (13:13) durch und haben mit dem Erfolg einen ihrer Verfolger abgeschüttelt.
TSG-Trainer Niels Pfannenschmidt erlebte in der Anfangsphase das von ihm erwartet „schwere Spiel. Wir sind nicht gut reingekommen. Das lag aber auch am Gegner, der es in der Abwehr gut gemacht und uns zu Beginn vor einige Aufgaben gestellt hat.” Seine Mannschaft sei nicht so beweglich wie sonst gewesen und habe auch ihr Tempospiel nicht so wie gewünscht durchbringen können. So erspielten sich die Mendener vor vollen Tribünen und mit Unterstützung ihres Publikums einen 10:6-Vorsprung (18. Spielminute).
Es fehlte an allen Ecken und Enden, da waren wir nicht präsent”, meinte Pfannenschmidt. Eine starke Phase von Torhüter Nils Dresrüsse und eine verbesserte Arbeit des Innenblocks mit Dominik Waldhof und Alexander Engelhardt brachte die TSG jedoch wieder zurück ins Spiel und zum 13:13-Ausgleich zur Halbzeit. „Wir haben uns in der entscheidenden Phase gesteigert. Es war wichtig, vor der Pause auszugleichen”, so Pfannenschmidt.
Der TSG-Trainer musste am Samstagabend auf Dennis Doden verzichten. Der Torwart hatte über Knieprobleme geklagt. „Wir wollten kein Risiko eingehen und haben ihn rausgelassen”, erklärte Pfannenschmidt. Doden soll nun von der Pause bis zum 2. Januar profitieren und wieder fit werden. In der zweiten Halbzeit vermochte sich zunächst keine der beiden Mannschaften abzusetzen. Niels Pfannenschmidt: „Es ging Tor um Tor. Wir sind immer noch nicht richtig ins Tempospiel gekommen. Manchmal hat man einen nicht so guten Tag.” Mag das spielerische Niveau nicht so hoch wie sonst gewesen sein, so bewies die TSG jedoch enormen Kampfgeist. Lagen die Teams in der 39. Spielminute beim 18:18 noch gleich auf, begann sich die TSG in der 52. Spielminute über eine 24:23-Führung binnen vier Minuten auf 27:24 abzusetzen.
Das war die entscheidende Phase in der zweiten Halbzeit, in der die Gäste die Weichen auf Sieg stellten. „Wir haben keine Glanzleistung gezeigt, aber uns dann zum Sieg gegen einen guten Gegner gekämpft”, sagte Pfannenschmidt. Der TSG-Trainer lobte seine Mannschaft ausdrücklich für diese „tolle Leistung” und ihren Einsatz. Der Sieg zum sportlichen Jahresausklang beschert dem Oberliga-Tabellenführer eine beeindruckende Bilanz. Wir stehen mit 25:1 Punkten vorn. Das liest sich gut. Wir haben den besten Angriff und die beste Abwehr der Liga. Inklusive der Vorbereitung haben wir in dieser Saison noch kein Spiel verloren”, zählte Pfannenschmidt auf: „Das ist eine herausragende Leistung. Das habe ich der Mannschaft auch gesagt und dafür hat sie sich die Pause jetzt auch verdient.”
TSG: Dresrüsse/Nikel; Heidemann (3), Bruns, Bechtloff (3), Engelhardt (3), Summa, Braun (5/1), Waldhof (5), Ullmann, Plaß (3), Schöße (7).



HC Westfalia Herne – TuS Volmetal 40:27 (22:7)

Vollkommen indisponiert präsentierte sich Handball-Oberligist TuS Volmetal im letzten Spiel des Jahres 2022 beim starken Aufsteiger Herne. Nach einer katastrophalen ersten Halbzeit kassiert die Rode-Sieben am Samstagabend eine verdiente 27:40-Klatsche.

So einen Auftritt wie in den ersten dreißig Minuten habe ich bisher weder als Spieler noch als Trainer jemals erlebt“, erklärt ein konsternierter Marc Rode nach Schlusspfiff. „Es hat uns heute an so ziemlich allem gefehlt, was man für erfolgreichen Handball benötigt: Einsatz, Disziplin, Körpersprache, Emotionen, Cleverness, Spielfreude, Abschlussqualität. Egal, wen wir eingewechselt haben, da haben sich leider alle nahtlos eingefügt.“

Ohne die erkrankten Linksaußen Denissov und Pfänder misslang den Gästen schon der Start in die Partie gehörig. Beim Stand von 0:4 nach gerade einmal fünf Spielminuten sah sich Rode bereits gezwungen, die erste Auszeit zu nehmen. Ohne Erfolg, denn die lautstarke Ansprache verpuffte in der Folge völlig wirkungslos.

Ich habe irgendwann aufgehört zu zählen, wie viele Bälle wir dem Gegner vorne einfach in die Hände gespielt oder mit ungenauen Pässen vertändelt haben. Das war schlichtweg Arbeitsverweigerung. Da gibt es auch nichts schön zu reden“, so Rode weiter. In der Tat: Im eigenen Angriff reihte sich bei den Gästen Fehler an Fehler und die zahlreichen unvorbereiteten Abschlüsse waren leichte Beute für den überragenden Ex-Volmetaler Jörn Maiß im Tor der Hausherren. Die Unzulänglichkeiten der Rode-Sieben wusste Herne indes durch Tempogegenstöße konsequent mit schnellen Toren zu bestrafen.

Ohne jegliches Aufbäumen ließen sich die Volmetaler bei Spielständen von 2:10 (14.) und 3:20 (25.) vom Aufsteiger nach allen Regeln der Kunst vorführen. Beim Pausenstand von 7:22 war die Partie längst entschieden und die Gäste nur noch auf Schadenbegrenzung aus.

Die Pause nutzte Trainer Marc Rode, um seine Spieler neu einzustellen und um die Abwehr umzustellen. Nachdem die 6:0- und 5:1-Deckungsformationen in den ersten dreißig Minuten gegen flinke Herner kaum Zugriff gefunden hatten, stellte die nach Wiederanpfiff verordnete offene Manndeckung die Gastgeber indes vor erhebliche Probleme. Mit Kapitän Jonas Heidemann im rechten und Noah van Wieringen im linken Rückraum, Robin Gerber auf Linksaußen und Maxi Kandolf am Kreis wirkte das Gästeteam nun deutlich präsenter.

Dank zahlreicher Abspielfehler und abgefangener Bälle gelang es den Talern, den Rückstand bis zur 40. Spielminute auf neun Tore Differenz zu verkürzen (16:25). Angeführt von der nun starken Achse Van Wieringen und Kandolf keimte bei den Gästen etwas Hoffnung auf. Die Chancen, sich weiter heranzuarbeiten, zerschlugen sich allerdings schon wenig später: Nachdem Rechtsaußen Philipp Moog beim Siebenmeter einen Kopftreffer gegen Westfalia-Keeper Maiß landete, folgte die obligatorische rote Karte postwendend.

Das hat unserer Manndeckung dann leider den Rest gegeben, weil uns in der Folge ein entscheidender Spieler für diese Deckungsvariante fehlte“, erklärt Rode. Die eher unfreiwillige Rückkehr zu der wackeligen 6:0-Abwehr nutzten die Herner bis zur 52. Spielminute, um sich erneut auf 16 Tore Differenz abzusetzen (19:35). Bis zum Endstand von 27:40 gelang den Gästen immerhin noch ein wenig Ergebniskosmetik.

Wir haben uns heute durch die Bank weg unterirdisch präsentiert. Von der Kritik ausnehmen möchte ich Noah, Maxi und Nils Leicht, die für seltene Lichtblicke gesorgt haben. Für das Auftreten meines Teams möchte ich mich auch noch einmal bei allen mitgereisten Fans entschuldigen. Die Weihnachtstage nutzen wir jetzt, um den Kopf frei zu bekommen. Ab Januar greifen wir dann mit neuen Kräften wieder voll an“, so Rode abschließend.

Tore: Van Wieringen, Kandolf (je 6); Heidemann, Leicht, Moog, Mehlhorn (je 3); Gerber, Brieden, Jähnichen (je 1).

Zeitstrafen: Herne 4 / Volmetal 4



HSC Haltern/Sythen – CVJM Rödinghausen 25:31 (13:15)

Der CVJM gewann das letzte Spiel des Jahres 2022 mit 31:25 (15:13) in Haltern. Mit einigen angeschlagenen Spielern und ohne den fehlenden Spielführer Corbinian Krenz ging es dezimiert in die schwere Auswärtspartie beim Tabellenvorletzten.

Nach holprigem Start und einem 0:4 Rückstand konnten die Gäste sich allerdings über die Stationen 3:5 , 6:10 und 9:10 auf 11:11 in Minute 20 herankämpfen und durch einen 18:8- Lauf das Spiel am Ende drehen und einen sicheren 25:31-Auswärtserfolg einfahren.

Somit verabschiedete sich der CVJM mit 16:10 Punkten und Tabellenplatz sechs in die kurze Winterpause . Bei den Gästen trafen Marvin Stender (8), Malte Heininger (6), Felix Bahrenberg (4) und Maurice Götsch (4) am besten. Halterns Torjäger Julian Schrief kam dieses Mal nicht auf Touren und traf nur viermal ins CVJM-Tor.

 

VfL Eintracht Hagen U23 – HSG Gevelsberg-Silschede 39:29 (19:11):

Dem Anlass geschuldet, wurde beim „Siegerkreis“ der Hagener Gastgeber statt „Derbysieger, Derbysieger…“ diesmal „Weihnachtsfeier, Weihnachtsfeier…“ skandiert. Für die passende gute Laune in der „3. Halbzeit“ hatten die Grün-Gelben mit einem ungefährdeten Erfolg über den Stadtnachbarn selbst gesorgt.

Es war vor 100 Zuschauern in der Sporthalle Mittelstadt ein Duell ohne die etatmäßigen Chefcoaches. Sowohl Eintracht-Trainer Pavel Prokopec als auch sein HSG-Pendant Sascha Simec hüteten daheim das Bett. Eintracht-Abteilungsleiter Sebastian Schneider vertrat Prokopec und musste verletzungsbedingt auf Lukas Meier und Jonas Queckenstedt verzichten. Bei der HSG fehlte krankheitsbedingt auch der Ex-Hagener Nils Rüggeberg.

Zum Spiel: Bis zum 2:3 (Philippi/6.) lag der Gast in Führung, dann sorgte ein 6:0-Lauf der Eintracht binnen sieben Minuten rasch für klare Verhältnisse. Bis auf 8:3 zog Hagen davon – Basis war eine stabile Abwehr, aus der heraus die Eintracht aufs Tempo drückte. Bis zur Pause wuchs dieser Vorsprung auf 19:11, in der Summe war das Spiel der Gastgeber solide, aber auch nicht mehr.

Nach Wiederanpfiff änderte sich daran nichts. Gevelsberg, mit seinen Top-Torschützen Christopher Schrouven (7/3), Benedict Philippi (6) und einem guten Christian Scholz im Tor, hielt den Abstand mehr oder weniger konstant, die Eintracht tat nicht mehr als nötig, konnte sich aber weiterhin auf die individuelle Qualiät von Arvid Dragunski, Lukas Kister, Jaap Bemsterboer, Chris Funke & Co verlassen. 

Als einziger Verfolger von Tabellenführer TSG Altenhagen-Heepen, der das Top-Spiel des Wochenendes in Menden mit 29:27 gewann, geht die Eintracht mit zwei Zählern Rückstand in die Weihnachtspause. Weiter geht es am Samstag, 14. Januar 2023, mit dem Auswärtsspiel beim Rangfünften SF Loxten.

Eintracht: Schmidt, Umejiego – Schlotmann, Pallasch (1), Beemsterboer (7), Knutzen (3), Bednar, Makowiecki, Panisic (3/1), Funke (6), Ingwald (3/1), Kister (3), Dragunski (10) Schneider (3)



HVE Villigst/Ergste – TuS Möllbergen 26:36 (15:20)

Der Aufsteiger HVE Villigst/Ergste wartet in der Oberliga immer noch auf den ersten Punktgewinn. Wie schon in den Vorwochen hielt der HVE die Partie lange Zeit offen, um dann wieder einmal einzubrechen. Gegen die Torge-Sieben führten die Hausherren mit 7:6-Toren und beim 11:11-Unentschieden in der 21.Minute war die Welt für den Aufsteiger noch in Ordnung. Der TuS setzte sich dann bis zur Pause durch einen 4:9-Lauf auf 15:20 ab und erzielte zu Beginn der zweiten Hälfte die ersten fünf Buden und führte beim Zwischenstand von 15:25 mit zehn Toren Vorsprung. Danach spielten die Hausherren wieder gut mit, aber den Rückstand konnten sie nicht mehr wettmachen und kassierten beim 26:36-Endstand die dreizehnte Niederlage. Bei den Gästen führten Sebastian Berg (8) und Julian Kaatze (7) die Torschützenliste an.



Soester TV – TSV Hahlen 32:32 (16:13)

Am Ende eines wilden Rittes gab es keinen Sieger zwischen Soest und Hahlen – und keinen Verlierer. Daher konnten beide Trainer auch letztlich gut damit leben – und mussten es natürlich auch vor einer endlich einmal wieder großen Kulisse, auch dank der vielen STV-Jugendspieler, die zum letzten Spiel des Jahres eingeladen waren. So gesehen gab es nur Gewinner. Soest überwintert nach 13 von 16 Hinrundenspielen als Elfter (11:15 Punkte), Hahlen liegt auf Platz 13 (10:16). Beides sind Abstiegsränge – doch die Saison ist noch lang .Im direkten Duell hatten STV und TSV ein kurzweiliges Spiel geboten, mit einem Soester Blitzstart und 5:0-Führung. Soest verteidigte die komfortable Führung lange, auch dank eines stark aufspielenden Lennart Möllenhoffs im Rückraum (8 Tore). Nach der Pause drohte das Spiel mehrfach zu kippen, was Soest zunächst mehrfach abwendete. Letztlich gelang Hahlen – auch dank nachlassender Quote im STV-Angriff gegen den in der zweiten Hälfte stark haltenden TSV-Keeper Dominic Donnecker – doch noch die erste Führung: Nach fast 51 Minuten traf Lasse Klöpper zum 27:28. In der Schlussphase ging es hin und her. Soest holte sich nochmal die Führung – der reaktivierte Torben Voss-Fels traf mit einem seiner drei Tore vom Kreis zum 30:29. Dann übernahm wieder Hahlen, das mit Ballbesitz und Führung in die letzten 90 Minuten Sekunden ging. Doch die Soester Abwehr hielt Stand in einem fast 70 Sekunden dauernden Angriff. Und 15 Sekunden vor Schluss glich Wiggeshoff ein letztes Mal aus. Der letzte TSV-Angriff landete im Soester Block .Davor hatten beide Mannschaften ein Spiel geboten, das nicht unbedingt nach dem Geschmack aller Zuschauer war, denn beide Teams setzten auf ähnliche Spielanlagen: Stabile Deckung und Tempo. Gleichzeitig hatten beide Probleme im Positionsspiel und setzten daher früh auf den Angriff mit sieben Feldspielern – und entsprechend leerem Tor. So verschafften sich zwar beide Teams den Vorteil, permanent in Überzahl angreifen zu können. Das führte zu einigen Treffern in leere Tore – oder auch daran vorbei. Gleichzeitig aber machte dieser Umstand es den Abwehrreihen überaus schwer, da sie in Unterzahl selten gut aussahen. Gelang mal ein Ballgewinn, dann fing sich die angreifende Mannschaft schnell ein einfaches Tor. Apropos 7. Feldspieler: Bei einem Sprint in Richtung des eigenen Tores verletzte sich STV-Keeper Birk Muhr übrigens am Fuß – und konnte nicht weiterspielen. Die Diagnose steht noch aus. Soester TV: Bruyn, Muhr; Gran (4, 2/1), Wolff (6), Möllenhoff (8), Vogt, Wiggeshoff (3), Wiesemann, Voss-Fels (3), Jünger (3), Rückert, Müller (1), Tischer (5, 1/0), Holznagel.

TuS Ferndorf 2 – Sportfreunde Loxten 23:31 (11:14)

Die 2. Mannschaft des TuS Ferndorf konnte die negative Bilanz der Nordsiegerländer Handballer am letzten Spieltag des Jahres nicht retten. Damit war gegen den Tabellendritten aus Versmold allerdings auch nicht zu rechnen, denn der junge Spielertrainer Leon Sorg musste erneut sechs verletzte bzw. kranke Spieler ersetzen. Die, die die Ferndorfer Farben vertraten, gaben zwar bis zur letzten Sekunde alles. Sie ließen auch zu keinem Zeitpunkt die Köpfe hängen, waren aber letztendlich gegen einen körperlich überlegenen und erfahrenen Gegner überfordert.

Loxten tat über weite Strecken auch nicht mehr als erforderlich. Den Gästen genügte eine stabile Abwehr, die entweder Bälle eroberte oder Fehler provozierte. Dann schalteten sie blitzschnell auf Konter um. Allein acht Tempogegenstöße führten zum 11:14-Pausenstand. Die Gastgeber hatten sogar bis zum 5:4 (9.) geführt. Danach gelang neun Minuten lang wenig. Und bereits beim 6:10 zeichnete ab, dass die Partie zu einer klaren Sache wird. Die Ferndorfer stemmten sich aber immerhin noch bis zum 10:11 (25.) dagegen, weil die Gäste etwas früh bereits zurückschalteten.
Somit hielt die TuS-Reserve bis fünf Minuten nach der Pause beim 14:17 die Hoffnung hoch. Danach brachen die Gastgeber aber bis auf 16:26 ein. Vergebene Torchancen wurden postwendend bestraft. Dabei verhinderte Keeper Alexander Graf sogar einen noch deutlicheren Rückstand. Immerhin wollten die Ferndorfer nicht zweistellig verlieren. Und das schafften sie auch. Das war sicherlich auch ein Verdienst des A-Jugendlichen Arvid Pötz, der zweifellos zur Entdeckung der letzten Wochen geworden ist. Mit sieben Treffern, davon sechs ab der 50. Minute wurde er sogar zum besten Torschützen der Partie. Den Rest der Ferndorfer Ausbeute teilten sich Leon Sorg (5), Benjamin Seifert (3), Kai Ronge (3/2), Leon Baust (2), Sören Dischereit, Niklas Klein und Peter Scholemann (je 1).

Arg dezimiert, aber mit breiter Brust, machten sich die Sportfreunde auf den Weg ins Siegerland.

Ohne 5 (Kraak, Schulz, M. Harnacke, N. Patzelt, Schröder), dafür aber mit zwei Akteuren (Temme + Dreger) aus der Reserve kamen wir auf 12 Spieler auf dem Tablot, da sich auch P. Harnacke wieder die Schuhe schnürrte.

Am Ende siegten wir souverän mit 23-31 (11-14).

2 wichtige Punkte vor Weihnachten und ein über die gesamte Spielzeit souveräner Auftritt.

60 Minuten Spielzeit hatte heute auch Jan-Lukas Temme auf Rechtsaußen, da die beiden etatmäßigen RA verletzungs- bzw / krankheitsbedingt ausgefallen sind.

Mit 5 blitzsauberen Toren ein starker Auftritt von „Temme“.

Die Oberliga-Frösche überwintern mit 20:6 Punkten auf einem starken 3. Platz. Bei Loxten führten Marlon Meyer (7) und Aaron von Ameln (6) die Torschützenliste an.