(bg) Das Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen den beiden erklärten Titelfavoriten der Handball-Oberliga geht unvermindert spannend weiter, denn weder der TuS Spenge noch die punktgleiche TSG A-H Bielefeld gaben sich am 15. Spieltag eine Blöße, bauten ihren Vorsprung auf den VfL Gladbeck vielmehr auf sieben Zähler aus. Die Kellerkinder Augustdorf/Hövelhof und Gevelsberg-Silschede gingen erneut leer aus.

Haller Kreisblatt. Es war ein denkwürdiger Abend, über den man in Loxten wohl noch in vielen Jahren sprechen wird: Wie die Sportfreunde vor dem Handball-Oberligaspiel gegen den TuS 97 Bielefeld/Jöllenbeck bekanntgaben, hat Klaus-Peter Reinert eine nach ihm benannte Stiftung gegründet, die dem Verein nachhaltig sein finanzielles Auskommen sichern soll. Eine Million Euro hinterlegt der langjährige Privatsponsor. Von den Erträgen, die dieses Kapital erwirtschaftet, sollen in Zukunft alle Abteilungen profitieren – „vom Babyturnen bis zur ersten Mannschaft“, wie der 75-Jährige sagte. Rosige Aussichten also für den Verein, hinter denen die Leistung des sportlichen Aushängeschildes im Anschluss nicht zurückstehen sollte: Nach zwei Auswärtsniederlagen in Folge knüpften die „Frösche“ vor rund 550 Zuschauern in eigener Halle an den starken Auftritt vor drei Wochen gegen Mennighüffen an. Von der ersten Minute an präsentierten sich die Gastgeber hellwach, überzeugten vor allem in der Defensive und hatten schon beim 14:6 zur Halbzeitpause einen sicheren Vorsprung herausgespielt. Am Ende sicherte der 24:18-Erfolg zwei wichtige Zähler auf dem Weg zum Klassenerhalt.

NW Bielefeld. Der TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck hat sein Auswärtsspiel in Loxten deutlich mit 18:24 (6:14) verloren. „Da war wirklich gar nichts gut“, musste TuS-97-Trainer Sven-Eric Husemann zugeben. Gegen die wirksame 6:0-Abwehr der Gastgeber kam der Rückraum der Jöllenbecker wenig bis kaum zum Zug. Leon Ludwigs (zwei Tore) und Nils Grothaus (ein Tor), die für Torgefahr aus dem Bielefelder Rückraum sorgen müssen, blieben unwirksam. Die Bielefelder lagen schnell mit 2:6 (13.) in Rückstand und taten sich auch in der Folge schwer. Eine doppelte Unterzahl – Kämper und Grothaus hatte es erwischt – nutze Loxten, um den ohnehin schon komfortablen 8:4-Vorsprung auf 10:4 (18.) auszubauen. „In dieser Phase tat das natürlich besonders weh“, berichtete Husemann, dessen Mannschaft zunächst einmal daran denken musste, den Schaden zu begrenzen, als eine Aufholjagd zu starten. Lediglich Arne Kämper konnte sich mit drei Toren nennenswert in die Torschützenliste eintragen. Husemann formulierte es so: „Die Abwehr von Loxten ist nicht zu knacken gewesen. Und wenn, dann stand immer noch ein guter Pascal Welge im Tor.“ Nach einer Auszeit der Bielefelder (6:10, 20.) baute Loxten seinen Vorsprung bis zur Halbzeitpause auf 14:6, nach Wiederbeginn gar vorentscheidend auf 16:6 (35.) aus. Husemann versuchte in einem time-out (20:12, 47.), noch einmal den so dringend benötigten Impuls zu setzen, doch auch in der 5:1-Abwehrformation veränderte sich wenig. Trotz nur 24 kassierter Gegentore und einiger gehaltener Bälle von David Weinholz sei auch die Abwehr „nicht so gefestigt“ (Husemann) gewesen, wie zuletzt gegen Möllbergen. In der unteren Tabellenregion unterlag Hamm II in Möllbergen, Hemer gewann etwas überraschend in Mennighüffen. Immerhin Augustdorf verlor erwartungsgemäß gegen Tabellenführer Spenge. „Eine komische Liga“, formulierte Husemann. Eine Chance, deutlich ruhigeres Fahrwasser zu erreichen, haben die Jöllenbecker durch die klare Niederlage in Loxten vertan. „Das setzt uns in den kommenden Spielen unter Druck“, weiß Husemann.

 

NW Bad Oeynhausen. Um im Handball ein Ergebnis mit nur einem Tor Unterschied zu erklären, kann nahezu jede Spielsituation herhalten. So ist es auch bei der 20:21 (10:9)-Niederlage des VfL Mennighüffen in der Handball-Oberliga gegen den HSV 81 Hemer.
Kernstück dieser Handballschlacht sind zwei exzellente Deckungsreihen. Sowohl der VfL als auch Hemer bevorzugen die 6:0-Variante, die beide Mannschaften hervorragend beherrschen. Auch die Leistungen der Torwarte können sich sehen lassen. Auf Seiten der Hemeraner zeigt Patrick Spiller eine herausragende Leistung, bei den Mennighüffenern ist es Daniel Habbe, der sich trotz Grippeerkrankung zwischen die Pfosten stellt. Auffällig ist zudem, dass beide Mannschaften eine unfassbare Fehlwurfquote produzieren, die die nur gut 100 Zuschauer reichlich nerven. Und um Schluss sorgen die beiden Schiedsrichter Magnus Heywinkel und Carsten Korte vom TSV Oerlinghausen mit einigen Freiwurfentscheidungen, Zeitstrafen und Entscheidungen gegen die angreifende Mannschaft zumindest für Staunen. Das machen sie aber auf beiden Seiten, so dass sich die Waagschale diesbezüglich im Ausgleich befindet. Den Mennighüffenern wird schnell klar, dass dieses Spiel sehr viel Kraft und Nerven kosten wird. „Wir wussten, was auf uns zukommt“, sagt Rückraumspieler Lukas Mailänder, der eine starke Partie abliefert. Sie wussten von der knallharten Deckung der Gäste, wobei es Moritz Frenzel in der 24. Minute (8:7) etwas übertreibt. Bei einem Durchbruch auf der linken Rückraumposition rammt er Mennighüffens Pascal Schumann derart um, dass dieser auf den Hinterkopf fällt. Schumann wird unter anderem von Mannschaftsarzt Marian Kolodziejczyk behandelt. Eine Gehirnerschütterung sei es laut Kolodziejczyk nicht. Und so kann Schumann zumindest in der zweiten Halbzeit wieder mitmachen. Die Zeitstrafe gegen Frenzel halten wohl viele in der Sporthalle für schmeichelhaft. Die wahrscheinlich wichtigste Phase des Spiels erleben die Zuschauer nach der Halbzeitpause, als der VfL weiterhin mit vielen Fehlwürfen auffällt und Hemer seine Abwehrformation nach zehn Minuten auf Fünf-plus-Eins umstellt. Bastian Frenzel nimmt die Mittelposition des VfL aus dem Spiel, was durchaus Wirkung zeigt. Die Gäste setzen sich vom 13:13 (36.) auf 17:13 (43.) ab, wobei das 15:13 durch einen Weitwurf von Tobias Schetters ist, – Mennighüffens Trainer Zygfryd Jedrzej hatte die Torwartposition aufgelöst. Hier ist es besonders auffällig, dass es dem VfL im Angriff nicht gelingt, die Hemeraner Deckung, die sich nach nur zehn Minuten wieder in die 6:0-Formation umstellt, auseinander zu spielen. Der VfL versucht es überwiegend mit Parallelstoßen, während die Gäste ihre Kreuzungen zelebrieren und damit erfolgreicher sind. Die 20:16-Führung (51.) für Hemer ist wieder ein Weitwurf, jetzt erzielt von Christian Klein. Auch der zweite Versuch von „Siggi“ Jedrzej, auf den siebten Feldspieler zu setzen, geht damit in die Hose.
Die Schlussphase wird noch einmal sehr spannend, weil beide Mannschaften den Sieg wollen. Beim 18:20 (55.) stellt Jedrzej ebenfalls seine 6:0-Formation auf 5:1 um, mit Lukas Mailänder als Vorgezogenem Als Tomasz Tluczynski drei Minuten vor dem Abpfiff per Siebenmeter auf 19:21 verkürzt, brennt die Luft in der Sporthalle, zumal im Gegenzug Marvin Rosian von Linksaußen nur den Pfosten trifft. Das kann Tluczynski auch, wie er im folgenden Angriff zwei Minuten vor Schluss beweist. Wieder verlieren die Hemeraner den Ball (58:40), doch Mennighüffen schlägt daraus kein Kapital, weil Marco Büschenfeld der Ball auf den Fuß fällt. Der VfL spielt nun eine offene Manndeckung, bei der die Gäste aber einen kühlen Kopf bewahren und den Ball geduldig spielen. Zwanzig Sekunden vor dem Abpfiff wirft Christian Klein aufs Tor – und trifft wieder nur den Pfosten. Mit dem Schlusspfiff krönt Lukas Mailänder seine starke Leistung mit seinem fünften Treffer zum 20:21-Endstand – doch das Spiel ist verloren. „Wenn du so viele Chancen vergibst, dann kannst du nicht gewinnen“, sagte ein gefrusteter VfL-Trainer Zygfryd Jedrzej. Die vielen Fehlwürfe, auch von den Außenpositionen, sieht auch Tomasz Tluczynski als einen der Gründe für die Niederlage an. „Wir haben in der zweiten Halbzeit den Faden verloren. Im Angriff haben wir viele Bälle verworfen und dadurch einfache Tore kassiert“, sagt VfL-Mittelmann Marco Büschenfeld, der aber auch die starke Deckungsleistung der Hemeraner anerkennt. „Sie haben sich gut auf uns eingestellt.“

IKZ Hemer. VfL Mennighüffen – HSV Hemer 20:21 (10:9). Das Tief ist überwunden, Hemers Handballer haben ihren zweiten Rückrundensieg gelandet und stabilisieren sich offenbar auf gutem Niveau. Denn der Erfolg beim heimstarken VfL war nicht unbedingt zu erwarten, und er fiel sogar deutlicher aus, als es das Resultat besagt. „Abwehrtechnisch war das von beiden Seiten eine richtig gute Leistung, und die Torhüter haben ausgezeichnet gehalten,“ lobte Trainer Tihomir Knez. „Wir hätten drei oder vier Treffer mehr erzielen können, aber nach einem solchen Sieg will ich nicht meckern.“ Entschlossen zupackenden Abwehrreihen war es zu verdanken, dass in der sehr ausgeglichenen ersten Hälfte zunächst nur wenig Tore fielen – lediglich vier bis zur achten Minute. In dieser Phase mangelte es den ohne Max Klein angetretenen Gästen an Durchschlagskraft aus dem Rückraum. „Da fehlt uns manchmal einfach das Selbstvertrauen, um im richtigen Moment abzuziehen“, ergänzte der Coach. Bis zur Pause setzte sich keine Mannschaft nennenswert ab, und die Gäste schafften es auch, ihre insgesamt vier Zeitstrafen im ersten Durchgang weitgehend schadlos zu überstehen. Den Gleichstand zur Pause vergab Moritz Frenzel mit einem Siebenmeter-Fehlwurf, aber im zweiten Abschnitt legte der HSV gleich den entscheidenden Zwischenspurt hin, als er aus dem 12:13 ein 17:13 machte. Wichtig waren in dieser Phase nicht zuletzt Marvin Rosians Treffer aus dem Rückraum. Mennighüffen reagierte auf den deutlichen Rückstand und brachte bei eigenem Angriff wiederholt den siebten Feldspieler. Im Heimspiel gegen Möllbergen hatte eine solche Maßnahme den Hemeranern viele Probleme bereitet, doch in Löhne fand die Mannschaft das passende Rezept. Die Abwehr um den erneut viel Sicherheit ausstrahlenden Thorsten Kötter agierte sehr beweglich, und es gelangen in dieser Phase zwei Würfe ins leere Tor. „Die Absprache am eigenen Kreis funktioniert jetzt einfach viel besser, und wir haben auch weniger Schwierigkeiten mit den gegnerischen Kreisläufern“, freute sich Knez über die Fortschritte. Mennighüffen mühte sich nach Kräften, das Blatt noch einmal zu wenden, doch die Gäste behielten kühlen Kopf, kämpften vorbildlich und ließen den Gegner nicht näher als auf zwei Tore herankommen. Und wenn der Ball kurz vor Schluss bei eigener 21:19-Führung nicht am Pfosten gelandet wäre, hätte der dritte Auswärtssieg auch deutlicher ausfallen können.  Trainer Tihomir Knez: „Auch in diesem Spiel haben wir eine sehr gute Abwehrleistung gezeigt, und Patrick Spiller hat hervorragend gehalten. Hier zeigen wir die Konstanz, die uns im Angriff noch nicht ganz gelingt. In der Hinrunde haben wir  nur einen Punkt aus den beiden ersten Spielen geholt, jetzt sind wir mit vier Punkten  gestartet. Damit bin ich sehr zufrieden, und wahrscheinlich kommt die Spielpause zum  falschen Zeitpunkt. Zumal wir in dieser Saison schon zweimal nach einer Pause Probleme hatten.“

Mindener TB. Frederik Altvater war die Enttäuschung ins Gesicht geschrieben. Der Mittelmann unterlag mit dem Handball-Oberligisten TuS 09 Möllbergen dem ASV Hamm-Westfalen II – und dass, obwohl die Schwarz-Gelben bis zur 48. Minute nicht einmal zurücklagen. „Das ist unfassbar bitter“, sagte Altvater nach der 27:28 (15:12)-Heimniederlage. Für ein Happy End hätte Martin Damm sorgen können. Doch der Zugang wurde beim finalen Tempogegenstoß an seinem Trikot gezogen und zu Fall gebracht: ein Regelverstoß, den die Schiedsrichter mit einem Freiwurf, und nicht mit einem Siebenmeter ahndeten. „Das war eine Verhinderung einer Tormöglichkeit. Für mich war es ein klarer Siebenmeter“, meinte TuS-Trainer André Torge, und auch Altvater sagte: „Aus meinem Blickwinkel war es ein Siebenmeter.“ Beide mussten mit ansehen, wie der Freiwurf von Patrick Kurz im Abwehrblock der Gäste landete. Trotz eines leidenschaftlichen Auftritts standen die Schwarz-Gelben am Ende mit leeren Händen da, und waren dementsprechend enttäuscht. „Diese Niederlage tut richtig weh“, sagte Torge. In der ersten Hälfte überzeugte ihn seine Mannschaft mit einer kompakten Deckung und einem konsequenten Angriffsspiel. „Unsere Einstellung hat von der ersten Minute gepasst. Wir haben uns richtig reingehauen“, lobte Altvater seine Mitspieler. In der Vergangenheit hatten die Möllberger oftmals Startschwierigkeiten. Gegen die Hammer Reserve erspielten sie sich schnell eine Zwei-Tore-Führung. In den ersten 30 Minuten lagen die Hausherren nicht einmal zurück. Doch die Energieleistung hatte ihren Preis: Nach dem Seitenwechsel häuften sich beim TuS die technischen Fehler und Fehlwürfe. Auch die Stabilität in der Deckung ließ nach. „Uns sind die Kräfte ausgegangen“, gab Altvater zu. Die ohnehin schon ersatzgeschwächten Möllberger mussten nach 46 Minuten auch noch ohne Simon Witte auskommen. Der Routinier handelte sich Mitte der zweiten Hälfte seine dritte Zeitstrafe ein. Nach 48 Minuten geriet das Torge-Team zum ersten Mal in Rückstand. Am Aufschwung der Hammer Reserve hatte Kim Voss-Fels großen Anteil: Der Rückraumshooter erzielte sechs der insgesamt neun Feldtore in den letzten 20 Minuten. Die Schwarz-Gelben dagegen ließen auch beste Chancen aus und liefen stets einem knappen Rückstand hinterher.

Westf. Anzeiger. Eine beispielhafte Teammoral und eine ebenso beherzte Aufholjagd – das waren die Bausteine des ASV Hamm-Westfalen II, die im Handball-Oberligaduell beim TuS Möllbergen zum 28:27 (12:15)-Auswärtssieg führten. „Wir wollten gewinnen und unseren Weg in das gesicherte Mittelfeld der Rangliste fortsetzen“, atmete ASV-Coach Tobias Mateina nach dem Erfolg beim Tabellennachbarn auf. „Das haben wir eindrucksvoll geschafft.“ Sein Team bestätigte bei den heimstarken, aber personell angeschlagenen Ostwestfalen den Aufwärtstrend, der sich in den vergangenen Wochen abzeichnete. „Wir haben die Nerven behalten und den Kampf angenommen“, erkannte Mateina. Und ein wenig Glück gehabt: „Wir hätten uns nicht beschweren können, wenn in den Schluss-Sekunden ein Strafwurf gegen uns gepfiffen worden wäre.“ In der Heimarena spielten die Gastgeber exakt so, wie es der ASV-Trainer erwartet hatte. Bissig in der Abwehr und mit vielen kämpferischen Mitteln auch druckvoll im Sturm. Da die Hammer zunächst keine gute Trefferquote hatten, blieb der TuS in der gesamten ersten Spielhälfte durchweg mit zwei oder drei Toren vorn. Selbst der 11:11-Ausgleich (23.) nach zwei ASV-Toren von Dennis Richter, bewirkte keinen Schub beim Gast, der mit einem 12:15-Rückstand in die Pause ging. Erst dann wurden die Hammer wach gegen die hart zur Sache gehenden Gastgeber. Dominik Weigel rackerte in der Abwehr, und vorne legten David Wiencek sowie die ASV-Rückraumachse Kim Voss-Fels und David Spiekermann einen höheren Gang ein. „Da waren wir das präsentere Team“, stellte Mateina fest. Treffer von Vincent Saalmann und Spiekermann brachten den ASV mit 21:20 (47.) und 23:21 (51.) erstmals nach vorn. Doch der Anschluss zum 28:27 weckte noch einmal Hoffnung beim TuS. Und tatsächlich verspielte der ASV in den Schlusssekunden erneut den Ball – die daraus resultierende Konterchance der Hausherren ließen die Hammer aber nicht mehr zu. „Das war hart an der Grenze zum Strafwurf für Möllbergen“, freute sich Mateina daher über das Happy End für sein Team.

 

NW Herford. Die Wechselgerüchte rund um den TuS Spenge  sorgten, so hieß es, für Unruhe innerhalb der Mannschaft des Handball-Oberligisten. Davon aber war im OWL-Derby nichts zu merken: Der Spitzenreiter glänzte zwar nicht, erfüllte aber mit einem 30:24 (18:13)-Arbeitssieg gegen den Tabellenvorletzten seine Pflicht voll und ganz. 15 Spieler standen TuS-Trainer Heiko Holtmann im Heimspiel zur Verfügung, nur 13 bot er auf: Justus Clausing und Leon Prüßner standen bereit, um auf dem Spielbericht nachgetragen zu werden – aber irgendwie bestand dafür in einem auf nicht besonders hohem Niveau stehenden Spiel keine Notwendigkeit. „Ein entspannter Abend“, fasste Holtmann zusammen.  Nur einmal, beim 1:2, lagen die abstiegsgefährdeten Gäste in Führung. Dann aber bestimmte Spenge ganz schnell das Geschehen und verpasste schon in der Anfangsphase deutlichere Führungen als das 5:2 oder 7:4, weil die Mannschaft sich zu viele Fehlversuche leistete und HSG-Torhüter Robin Wetzel stark hielt. In der Summe aber machte Spenge einfach weniger Fehler als der Gast und baute so seinen Vorsprung kontinuierlich aus, wobei die Partie schon früh eine Vorentscheidung erlebte, als der Spitzenreiter sich von 11:9 in der 18. auf 14:9 in der 22. Minute absetzte – dieser Vorsprung hatte bis zur Pause Bestand. Einmal noch hatte Gästetrainer Micky Reiners Hoffnung, als sein Team beim Spielstand von 21:17 in Ballbesitz war, aber ohne Tor blieb. Spenge konterte zum 24:17 und hatte die Partie damit endgültig entschieden. Dass die Gastgeber sich im Gefühl des sicheren Sieges in der Folge einige Unkonzentriertheiten leisteten, hatte ebenso wenig Einfluss auf den Spielausgang wie mehrere fragwürdige Schiedsrichter-Entscheidungen, die eher dem Spitzenreiter zugute kamen. Und so endete die Partie mit dem erwarteten Ergebnis. Elf Meisterschaftsspiele sind nun noch bis zum Saisonende zu bestreiten. Sicher ist, dass Spenge zehn Siege und ein Unentschieden ganz sicher zu Meisterschaft und Aufstieg reichen. Am nächsten Wochenende aber geht?s erst einmal im Pokalwettbewerb weiter.

NW Herford. Die Spatzen pfeifen es von den Dächern, dass Handball-Oberligist TuS Spenge in der kommenden Saison ohne Sebastian Reinsch, Sebastian Kopschek (beide zum TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck) und Leon Prüßner (zum Longericher SC) auskommen muss. Eine offizielle Bestätigung gibt es dafür noch nicht, diese drei Wechsel aber scheinen sicher zu sein. Seine Personalplanungen für die nächste Spielzeit will der Verein am kommenden Donnerstag vorstellen. Aus gewöhnlich gut unterrichteten Kreisen war indes zu hören, dass drei weitere Akteure den TuS Spenge verlassen werden, nämlich Torhüter Bastian Räber sowie die beiden Rückraumspieler Lasse Bracksiek und Justus Clausing – damit ständen insgesamt sechs Spieler aus dem zur Zeit 15-köpfigen Aufgebot künftig nicht mehr zur Verfügung. Entscheidend für die Personalplanungen in Spenge war der Termin 31. Januar: Bis zu diesem Tag bestand für Verein wie Spieler die Option, auslaufende Verträge zu verlängern – oder eben auch nicht. Am Donnerstag allerdings sollen im Rahmen einer Pressekonferenz auch Neuzugänge vorgestellt werden. Einer von ihnen könnte nach NW-Informationen Luca Werner (26) sein, der zur Zeit beim Drittligisten Ahlener SG unter Vertrag steht. Der Rückraumspieler war zuvor der TSG A-H Bielefeld, bei Follo HK in Norwegen und beim TBV Lemgo aktiv. Werner ist momentan verletzt, gilt ansonsten aber vor allem als Defensiv-„Bank“ im Innenblock des Drittligisten.

NW Paderborn. Die HSG Augustdorf/Hövelhof hat das OWL-Derby beim TuS Spenge erwartungsgemäß verloren. Im Duell mit dem Oberliga-Tabellenführer musste sich die HSG auswärts 24:30 (13:18) geschlagen geben und bleibt so mit fünf Punkten Rückstand auf das rettende Ufer Vorletzter. Beim Spitzenreiter, der vor diesem Aufeinandertreffen zehn Mal hintereinander siegreich geblieben war, hielten die Sandhasen eine Viertelstunde gut mit und lagen lediglich 6:7 (14. Spielminute) im Hintertreffen. Dann setzten die Hausherren zu einem kleinen Zwischenspurt an – und hatten sich bereits acht Zeigerumdrehungen später beim 14:9 (Minute 22) ein komfortables Tor-Polster erspielt. Zur Pause prangte ein 18:13 für den TuS von der Anzeigetafel, der die Begegnung nach dem eigenen 21:17 (40.) durch drei Treffer in Serie zum 24:17 (Minute 44) endgültig entschied. Über 29:22 (54. Spielminute) für die Gastgeber hieß es schlussendlich 30:24. „Die Ansätze waren da. In der Summe haben wir ein knapperes Ergebnis aber verpasst, weil wir zu viele Fehler gemacht haben. Wollen wir die Sache hier enger gestalten, dürfen wir einfach nicht so viele Bälle herschenken“, resümierte HSG-Teammanager Udo Schildmann. Der Fokus der Verantwortlichen in der Senne liegt nun auf den Wochen der Wahrheit, die mit dem nächsten Oberliga-Auftritt am 17. Februar daheim gegen Möllbergen beginnen. „Die wichtigen und entscheidenden Spiele, die wir unbedingt gewinnen müssen, kommen jetzt alle. Bis dahin sollte es uns auch gelingen, mit Jakob und Til unsere beiden Winter-Neuzugänge ins System zu integrieren und die Abläufe mit den beiden zu festigen“, so Udo Schildmann.

WP Gevelsberg. Unter anderen Umständen wäre der geneigte Zuschauer mit dem Gefühl einer guten Handball-Unterhaltung nach Hause gegangen. Doch angesichts der schauderhaften Situation in der Handball-Oberliga für die HSG Gevelsberg-Silschede macht sich nach dem 21:24 (10:10) gegen den Soester TV vorwiegend Frust und Enttäuschung breit. Es bleibt bei zehn Punkten Rückstand zum rettenden drittletzten Platz – bei jetzt nur noch 22 Punkten, die in den letzten elf Saisonspielen noch zu vergeben sind. Dabei war es gar nicht so schlecht, wie sich die Gevelsberger gegen die favorisierten Gäste aufgestellt hatten. Insbesondere die Abwehr stand stark und stabil, ließ kaum eine zuende gespielte Kombination von Soest zu. Der Rückraum, insbesondere der Lenker Max Loer, kam kaum zur befürchteten Entfaltung. „Wir sind ein Risiko eingegangen, was die Jungs gut gemacht haben“, lobte HSG-Trainer Norbert Gregorz. Der Preis war, dass über links Max Picht oft zum Zuge kam. Der Spieler mit der Trikotnummer 77 erzielte bis zu seiner Disqualifikation nach üblen Foul an Christopher Schrouven (51.) sieben Tore über die Außenbahn. Keeper Bastian Olschinka, der im übrigen einen starken Abend erwischt hatte, war jeweils machtlos. Insbesondere kurz vor und kurz nach der Pause machte sich so etwas wie Zuversicht unter den etwa 350 Zuschauern in der Halle West breit. Zunächst glich Tobias Fleischhauer zum 10:10-Pausenstand aus. Nach dem Seitenwechsel war es erneut Fleischhauer, dann Sam Lindemann, die für die HSG eine Zwei-Tore-Führung her­auswarfen. Mehr noch: Zwanzig Minuten vor dem Ende gab es gar eine 16:13-Führung. Erneut traf Tobias Fleischhauer, diesmal mit einem Fernwurf aufs leere Tor, als Soest ohne Keeper, mit siebtem Feldspieler agierte. Die Halle wurde wach, es lag was in der Luft. Doch anstatt mit den sich bietenden Möglichkeiten die Führung auszubauen, holte Soest auf, traf zum 16:16 (43.), schaffte gar die eigenen Führung. Indes macht sich mehr und mehr bemerkbar, dass es Soest verstand, Björn Rauhaus aus dem Spiel zu nehmen. Mal stand Picht, mal Robin Bekel ihm auf den Füßen. Schließlich spielte der HSG-Regisseur vorwiegend in der Defensive. Dazu paarte sich eine ausbaufähige Chancen-Verwertung – verbunden mit Alu-Pech. Allein Christopher Schrouven traf dreimal die Latte vom gegnerischen Gehäuse. Kevin Kliche, der ausschließlich für Strafwürfe aufs Parkett kam, landete zwei Tore von der Marke, traf einmal das Alu, scheitert zweimal am überragend disponierten Gäste-Keeper Birk Muhr.

Soester Anzeiger. Der Soester TV hat sein Oberliga-Auswärtsspiel bei Schlusslicht HSG Gevelsberg-Silschede mit 24:21 (10:10) gewonnen. Der Tabellenletzte spielte allerdings viel besser, als es der Tabellenplatz hätte vermuten lassen. Es entwickelte sich schnell das von Dirk Lohse erwartete schwere Spiel und das auf recht hohem Niveau. „Gevelsberg hat sicherlich nicht wie ein Abstiegskandidat gespielt“, lobte der STV-Trainer den Gegner nach dem Spiel.

Wahrlich hatte seine Mannschaft mangels Shootern im Rückraum so ihre Probleme mit der kernigen 6:0-Deckung der Gastgeber, die ordentlich zupackte. So entwickelte sich schon vor der Pause ein offener Schlagabtausch – allerdings der Abwehrreihen und Torhüter; auch Soests Muhr und HSG-Keeper Olschinka waren richtig gut drauf. Soests erste Führung durch Schönle (4:5; 9.) holte sich Gevelsberg bald zurück, kassierte dann aber zwei Zeitstrafen (Schrouven und Wohlgemuth). Soest spielte das gut aus, traf seinerseits dreimal in Serie. Vukoja traf zur ersten Zwei-Tore-Führung der Partie nach knapp 17 Minuten (5:7).

Das war aber nicht mehr als ein kleiner Zwischenstopp, denn Gevelsberg blieb dran, dank eigener Wurfgewalt und einer Zeitstrafe gegen Max Loer.

Beim 8:8 durch Lindemann war der Ausgleich wiederhergestellt. Und vor der Pause blieb es umkämpft. Beide Teams vergaben noch einige Chancen – entweder trafen sie Pfosten und Latte oder scheiterten an Muhr und Olschinka. Das 10:10 zur Pause stand für zwei gute Abwehrleistungen in einem umkämpften Spiel. Schon vor der Pause hatte Lohse Bekel als „Bewacher“ für Spielmacher Rauhaus vor die Abwehr beordert, anschließend brachte er auch vermehrt den siebten Feldspieler. Doch zunächst schien die Partie in Richtung Gevelsberg zu kippen. Die HSG traf nun besser, gleich sechsmal in den ersten zehn Minuten nach Wiederbeginn. Soest hatte dagegen Probleme, fing sich das 16:13 gar von HSG-Keeper Olschinka ins verwaiste Tor. Jetzt war auch die Kulisse da – der Gevelsberger Anhang sah hoffnungsvoll dem ersten Saisonsieg entgegen. „Da hätte das Spiel auch für Gevelsberg kippen können“, wusste Lohse. Doch der STV blieb komplett cool. „Soest ist hier sehr souverän aufgetreten. Wir haben es ihnen sehr schwer gemacht, aber haben uns durch Fehler und Zeitstrafen selbst zurückgeworfen“, sagt HSG-Trainer Norbert Gregorz.

Tatsächlich kassierte bald Wohlgemuth eine Zeitstrafe, allerdings auch Soests Tischer. Weil nun aber STV-Torwart Muhr besser an die Bälle kam, hatte plötzlich Soest Oberwasser. Mit Tempo und gutem Überzahlspiel im Siebener-Angriff war nun fast jeder Soester Angriff ein Tor. Picht beendete einen Soester 6:1-Lauf mit dem 17:19 (49.). Auch eine Rote Karte für ihn, der einmal mehr bester STV-Feldtorschütze war, bremste Soest nicht aus. Gevelsberg wehrte sich, doch der Gast blieb stabil, ließ sich die sichere Führung nicht mehr nehmen – und feierte schließlich einen verdienten, wenn auch hart erkämpften „Auswärtssieg!

Auswärtssieg!“ im Soester Jubel-Kreisel nach Spielschluss.

NW Bielefeld. Pflichtaufgaben zu erledigen, macht selten Spaß. Unter diesem Gesichtspunkt war beim 26:18 (14:9)-Sieg der TSG A-H Bielefeld gegen den TuS Ferndorf II auch kein hochklassiges Unterhaltungsprogramm zu erwarten. Die Begeisterungsfähigkeit der 450 Fans in der Heeper Sporthalle wurde allerdings bisweilen auf eine etwas härtere Probe gestellt.
Fast alle Zwischenstände deuten darauf hin, dass die Bielefelder der Sauerländer Zweitvertretung in allen Belangen überlegen waren. Und trotzdem rümpften nicht nur Fans sondern auch einige Spieler im Anschluss die Nase. Da war nämlich die Phase rund um die 50. Minute. Die TSG war mit Schwierigkeiten in die zweite Halbzeit gestartet. Johannes Krause hatte gegen eine extrem offensive Deckung der Gäste die Mittelposition von Marius Kastening übernommen und erklärte später, was er erwartet hatte: „Wir hätten einfach den Ball laufen lassen müssen. Wenn man gegen eine offensive Deckung spielt, muss man die Gegner hinterherrennen lassen.“  Um die 40. Minute herum schien Spielfreude aufzukommen. Die TSG setzte sich von 14:10 über 17:10 auf 19:11 ab. Doch viele Treffer waren nicht spielerisch heraus gearbeitet, sondern vor allem von den Halbspielern Sewing und Kröger in Eins-gegen-Eins-Situationen regelrecht ins Tor gewühlt. „Wir hatten einen Plan. Dass der gegen eine solche Deckung nicht immer aufgeht, ist doch normal, aber letztlich ist der Sieg vollkommen in Ordnung“, bewertete TSG-Coach Michael Boy im resoluten Klartext-Ton die Leistung. Weil es vorne eben doch öfter klemmte, Kröger traf zweimal den Pfosten, holte Ferndorf, das im Angriff sehr begrenzte Möglichkeiten hatte, zum 18:20 auf. Wer weiß, wie die Partie verlaufen wäre, wenn Arne Kröger nicht zum 21:18, und später Kastening ins leere Ferndorfer Tor zum 22:18 getroffen hätten. Dass die Gäste am Ende fast neun Minuten kein Tor mehr erzielten, lag auch an der ersten Bielefelder Abwehrreihe mit Prüßner, Rydergård, Krause und Kastening in der Mitte. Die stand in der Schlussphase, besonders sicher, und auch Torwart Maximilian Kroll hatte einen guten Tag. Er hatte schon für das Highlight der ersten Hälfte gesorgt, als er in der 23. Minute gleich drei Würfe in Folge parierte. Zwei Minuten später bekam er nach einer weiteren erfolgreichen Parade das verklebte Spielgerät nicht unter seinem Hintern weg gerollt. Da war er also doch, der Unterhaltungswert. „Wir hätten uns einfach ein paar Mal mehr belohnen müssen, wenn wir gute Chancen rausgespielt hatten“, sagte Trainer Boy, „acht Tore Vorsprung am Ende sind in Ordnung“. Sie hatten sich alle einen etwas ruhigeren Abend gewünscht, aber es war eben eine unliebsame Pflichtaufgabe, die letztlich klar gelöst wurde.

WP Siegen. TSG AH Bielefeld – TuS Ferndorf II 26:18 (14:9). Michael Feldmann hatte seinen Jungs beim Meisterschaftsanwärter mit auf den Weg gegeben, in Abwehr und Angriff möglichst die Konsequenz an den Tag zu legen, die das Team in den vergangenen Wochen ausgezeichnet hatte. Und am Ende meinte der Coach: „Wir werden nicht enttäuscht nach Hause fahren.“ Denn vor allem in der Abwehr hatten die Ferndorfer diese Vorgaben umgesetzt. „Dass es offensiv gegen diese Abwehr schwer werden würde, war uns klar. Insofern gibt es keinen Vorwurf an die Mannschaft“, so Feldmann. Und dennoch: Als der TuS zu Beginn der 52. Minute durch Leon Sorg auf 18:20 verkürzte, selbst den Ball eroberte, schien sich eine hoch spannende Schlussphase in Ostwestfalen anzubahnen. Doch der Versuch, das leere Bielefelder Tor anzuvisieren, misslang. Der Ball flog vorbei – und vorbei waren kurz darauf auch die Gedanken an einen weiterhin spannenden Spielverlauf. Bis zum Schlusspfiff gelang den Ferndorfern kein Treffer mehr, den Gastgebern dagegen sechs. Da hatte sich die Klasse also doch noch durchgesetzt. Allerdings musste der TuS in dieser Phase die Hinausstellungen von Karl Jonas Haupt und Florian Schneider verkraften. In Unterzahl hatten die Nord-Siegerländer dann gegen die clevere TSG-Mannschaft keine Chance mehr. In den letzten Minuten wechselte Michael Feldmann munter durch, gönnte allen mitgereisten Akteuren – bis auf den angeschlagenen Fabian Paul – Einsatzzeiten.

Mindener TB. Den überragenden Torschützen in ihren Reihen hatten gestern die Gäste. Doch selbst die 15 Tore von Max Krönung reichten dem VfL Gladbeck nicht, um dem Handball-Oberligisten Lit Tribe Germania gefährlich werden zu können. Mit 36:31 (15:13) gewann die Mannschaft von Trainer Daniel Gerling verdient das Spiel gegen das Team aus dem Ruhrgebiet, das sie abgesehen von den ersten fünf Minuten auch klar dominiert hatten. „Ich glaube, das bessere Gesamtpaket hat heute den Ausschlag gegeben“, lobte Lit-Trainer Gerling. Seine Mannschaft verfügte gestern über die besseren Außenspieler, den variantenreicheren Rückraum und mit Linus Happel (13 Paraden) auch über die bessere Torwartleistung. Hinzu kam, dass die Lit-Spieler gedanklich schneller auf den Beinen wirkten, sich häufiger die Abpraller sicherten und den Ball schneller nach vorne brachten.  Den ersten entscheidenden Vorsprung warfen die Gastgeber zwischen der 15. und 21. Minute heraus, als sie sich von 6:6 auf 11:7 lösen konnten. Zwar kämpften sich die Gäste kurz vor und kurz nach der Pause noch einmal heran, doch trotz aller Anstrengungen blieb das Lit-Team souverän vorne. Die Vorentscheidung fiel zwischen der 36. und 42. Minute, als sie sich von 18:17 auf 23:17 absetzen konnten. Das hatte zum einen damit zu tun, dass die Gladbecker bei zwei freien Würfen nur Pfosten und Latte trafen, zum anderen aber auch, weil Torwart Linus Happel auf dem Posten war. „Das war aus meiner Sicht sehr entscheidend. Wenn wir eine Torwartparade brauchten, war Linus zur Stelle“, fand Jannik Borcherding nach der Partie. Sinnbild für die gute Vorstellung war aber auch das 36:29 durch Nico Kruse, der einen langen Ball von seinem Torwart im gegnerischen Kreis aus der Luft annahm und verwandelte. Für diesen Treffer gab es donnernden Applaus von der Tribüne.

WAZ Gladbeck. Den Start in die Rückrunde der Handball-Oberliga hat der VfL Gladbeck in den Sand gesetzt. Acht Tage nach der Niederlage im Spitzenspiel gegen die TSG AH Bielefeld gingen die Rot-Weißen auch in Hille bei Lit Tribe Germania leer aus. Mit 31:36 mussten sich die Gladbecker am gestrigen Sonntag geschlagen geben.  „Wenn man auswärts 31 Tore schießt, muss man eigentlich punkten“, kommentierte Sven Deffte, der Trainer des VfL, der sich trotz dieser ordentlichen Ausbeute einmal mehr noch über einige ausgelassene Chancen ärgern musste. Und obwohl er seiner Mannschaft eine gute Einstellung attestierte, betonte Sven Deffte: „Lit wollte einen Tacken mehr, Lit war galliger und aggressiver als wir.“ Eine Vorentscheidung fiel zwischen der 36. und der 43. Minute. Kein einziges Tor brachte der  VfL in dieser Phase trotz einiger wirklich guter Möglichkeiten zustande. Die  Gastgeber hingegen trafen konstant und zogen von 18:17 auf 23:17 davon. Sven Deffte reagierte erst mit einer Auszeit und ein paar Minuten später mit einem Torwartwechsel. Für den glücklosen Sebastian Büttner kam Andor Schneider in den Kasten. Ungeachtet dessen gelang es den Rot-Weißen aber nicht mehr, das Team aus Nordhemmern ernsthaft in Bedrängnis zu bringen. Und so belegen die Gladbecker nach der 31:36-Niederlage zwar weiterhin den dritten Tabellenplatz, der Vorsprung des VfL vor dem Soester TV (24:21 bei der HSG Gevelsberg Silschede) und dem gestrigen Gegner aus Hille beträgt nunmehr noch ein Punkt. Erfolgreichster Spieler der Gäste war einmal mehr Kapitän Max Krönung. 15/4 Treffer standen nach den 60 Minuten für den Rückraumshooter zu Buche. Ebenfalls eine starke Quote erreichte Björn Sankalla, der es auf neun Tore brachte. Lange Zeit hatte es den Anschein, als ob Krönung und Sankalla alleine gegen Lit Tribe Germania spielen würden. Erst in der 43. Minute war in Linksaußen Florian Bach erstmals ein anderer VfLer als die beiden Scharfschützen erfolgreich.

Spfr. Loxten – TuS Bielefeld/Jöllenbeck 24:18 (14:6). SF-Tore: Heinrich Steinkühler (6/4), Marian Stockmann (4), Max-Leroy Schäper (4), Nils Patzelt (3), Jan Patzelt (3), Thilo Stinhans (2), Paul Blankert (1), Kim Harting (1). TuS-Tore: Daniel Meyer (4/1), Arne Kämper (4/1), Till Kraatz (3), Lukas Heins (3), Leon Ludwigs (2), Nils Grothaus (1), Christian Niehaus (1/1).

VfL Mennighüffen – HSV 81 Hemer 20:21 (10:9). VfL-Tore: Lukas Mailänder (5), Tomasz Tluczynski (5/4), Marco Büschenfeld (4/3), Malte Ames (3), Jonas Köster (2), Pascal Schumann (1). HSV-Tore: Moritz Frenzel (7), Tobias Schetters (4/1), Marvin Rosian (4), Christian Klein (2), Bastian Frenzel (2), Torsten Kötter (1), Lukas Rosenbaum (1).

TuS 09 Möllbergen – ASV Hamm-Westfalen II 27:28 (15:12). TuS-Tore: Sebastian Berg (8), Simon Witte (5), Frederic Altvater (5/4), Alexander Wiemann (4), Patrick Kurz (2), Lukas Eickenjäger (2), Thorben Hanke (1). ASV-Tore: Kim Voss-Fels (9), David Spiekermann (6), Vincenz Saalmann (4), Dennis Richter (3), David Wiencek (2/1), Dominik Weigel (1), Jan Pretzewofsky (1), Jannis Bihler (1), Eike Jungemann (1).

TuS Spenge – HSG Augustdorf/Hövelhof 30:24 (18:13). TuS-Tore: Sebastian Reinsch (8), Sebastian Kopschek (7), Filip Brezina (4), Phil Holland (3/3), Nils van Zütphen (2), Oliver Tesch (2), Gordon Gräfe (2), Marcel Ortjohann (1), René Wolff (1). HSG-Tore: Dusan Maric (8/4), Felix Bahrenberg (5), Dominik Schmidt (4), Milan Weissbach (3), Til Kirsch (2), Jakob Pritschert (1), Sebastian Rumniak (1).

HSG Gevelsberg-Silschede – Soester TV 21:24 (10:10). HSG-Tore: Sebastian Breuker (5), Sam Lindemann (4), Tobias Fleischhauer (4), Kevin Kliche (2/2), Andre Bekston (1), Björn Wohlgemuth (1), Leonard Stippel (1), Jannik Still (1), Christopher Schrouven (1), Sebastian Olschinka (1). STV-Tore: Max Loer (8/4), Max Picht (7), Julian Vukoja (4), Anton Schönle (2), Fabian Schnorfeil (2), Leon Wolff (1).

TSG A-H Bielefeld – TuS Ferndorf II 26:18 (14:9). TSG-Tore: Arne Kröger (6), Julius Hinz (5/2), Nils Strathmeier (5), Luca Sewing (3), Nils Prüßner (3), Marius Kastening (3), Gustav Rydergård (1). TuS-Tore: Leon Sorg (5), Erik Irle (4), Fabian Schneider (4), Jan Niklas Klein (2), Michel Sorg (1), Linus Michel (1), Jonas Haupt (1).

LiT Germania Tribe – VfL Gladbeck 36:31 (15:13). LiT-Tore: Julian Knickmeier (9/2), Marvin Mundus (7), Nico Kruse (5), Kim-Patrick Kliver (4), Lucas Rüter (3), Jannik Gartmann (3), Jannik Borcherding (3), Jona Finke (2). VfL-Tore: Max Krönung (15/4), Björn Sankalla (9/1), Marcel Giesbert (3), Sebastian Janus (2), Florian Bach (1), Fynn Blissenbach (1).

(bg) Mittlerweile haben nach Moritz Frenzel (HSV Hemer) zwei weitere Akteure der Handball-Oberliga eine dreistellige Ausbeute auf ihrem Konto, gehören nun auch der Gladbecker Max Krönung, der sich mit 15 Treffern die Tageswertung sicherte, und der Augustdorfer Dusan Maric dem noch recht exklusiven „Club der Hunderter“ an. Der bisherige Rangzweite (A-H Bielefeld), rutschte hinter denn Gladbecker Björn Sankalla auf Platz fünf ab. Hier die Spitzengruppe:

Moritz Frenzel (Hemer) 113/10

Max Krönung (Gladbeck) 101/15

Dusan Maric (Augustdorf) 101/43

Björn Sankalla (Gladbeck) 96/25

Julius Hinz (A-H Bielefeld) 96/30

Max Loer (Soest) 95/48

Phil Holland (Spenge) 88/35

Daniel Meyer (Bielefeld/J.) 84/34

David Wiencek (Hamm II) 81/31

Felix Bahrenberg (Augustdorf) 79

Julian Knickmeier (LiT) 79/23

Sebastian Reinsch (Spenge) 77/4

Mattis Michel (Ferndorf II) 75/21

Max Picht (Soest) 72/4

Tomasz Tluczynski (Mennighüffen) 72/20

Frederic Altvater (Möllbergen) 71/23

Lucas Rüter (LiT) 71/25

Jannik Borcherding (LiT) 68/4

Marco Büschenfeld (Mennighüffen) 68/32

Sebastian Berg (Möllbergen) 67/12

Jannik Gartmann (LiT) 66/2

Christian Klein (Hemer) 64

Leon Sorg (Ferndorf II) 64

 

 

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