(bg) Mit seinem klaren Auswärtssieg in Möllbergen untermauerte der TuS Spenge seine Ambitionen auf den Titelgewinn in der Handball-Oberliga. Verfolger TSG A-H Bielefeld quälte sich zum Heimsieg über Hamm II und bleibt somit auf Schlagdistanz, während der Rangdritte Gladbeck in Ferndorf eine derbe Abfuhr kassierte. Da auch Augustdorf/Hövelhof gewann, rutschte Möllbergen auf den zweiten Abstiegsplatz.

NW Bielefeld. Das Vier-Punkte-Spiel gegen die HSG Augustdorf/Hövelhof mit 26:32 (10:17) verloren und tief in den Abstiegskampf gerutscht – im Saisonendspurt droht dem TuS 97 ein aufreibender Kampf. Bis zum 8:8 (16.), welches Christian Niehaus per Gegenstoß erzielte, schienen die Rückstände aus der Anfangsphase stets reparierbar. Christian Trittin hatte bis hierhin bereits fünf Bälle gehalten, und auch als Augustdorf 10:8 (18.) führte, konnte Arne Kämper, der jetzt zwei Tore erzielte, noch einmal ausgleichen. „Wir hatten heute nicht das Wurfglück aus dem Rückraum, welches wir gebraucht hätten“, erkannte TuS-97-Trainer Sven-Eric Husemann, der dabei insbesondere an Leon Ludwigs und Nils Grothaus dachte. Doch auch Jakob Röttger warf viel und traf wenig. Immerhin passte das Spiel über den Kreis – Malte Begemann spielte eine starke Anfangsphase, Lukas Heins setzte in der Schlussphase deutliche Akzente. In Unterzahl, Felix Bahrenberg hatte bereits seine zweite Zeitstrafe kassiert, zog Augustdorf auf 12:10 (24.) davon. „Ich bin ganz schön enttäuscht“, musste Husemann zugeben. „Wir haben die Überzahl schlecht gespielt.“ Gästetrainer Micky Reiners, der auf Schlüsselspieler Milan Weißbach verzichten musste und vor dem Spiel ein „mulmiges Gefühl“ hatte, lobte dagegen: „Wir haben diszipliniert gespielt, wollten eine kompakte Abwehr stellen, was uns in der ersten Halbzeit gelungen ist“, so Reiners. Ohne größere Gegenwehr zog Augustdorf trotz einer Auszeit von Husemann über 15:10 (28.) zum 17:10-Halbzeitstand davon. Der sportliche Leiter des TuS 97, Thorsten Lehmeier, befand: „Wir haben die Probleme, die wir im Angriff hatten, mit in die Abwehr genommen.“ Sicher wirkte der Innenblock um Niehaus und Grothaus aber von Beginn an nicht. Später, in der 48. Minute, drohte gar ein Debakel – 16:25. Besser wurde es, als die Bielefelder sich in offensiven Abwehrvarianten wehrten. Niehaus übernahm die Spitze, später agierte auch Ludwigs fast als Manndecker. „Wir wollten unbedingt auch den direkten Vergleich gewinnen“, so Reiners, der „einfache Fehler“ bei seiner Mannschaft registrierte und deshalb frühzeitig eine Auszeit nahm (53.). Trotzdem verkürzten die Bielefelder auf 26:30 (59.), der direkte Vergleich greifbar nah, doch Augustdorfs Dusan Maric, der bei acht Siebenmetern ohne Fehler blieb, sicherte den „Sandhasen“, die die Abstiegsränge verlassen, den Triumph auf ganzer Linie. „Im Abstiegskampf ist nichts entschieden, aber wir sind jetzt mittendrin“, weiß Husemann.

 

NW Paderborn. Großer Jubel im Lager der HSG Augustdorf/Hövelhof: Nach dem 21. Spieltag der Handball-Oberliga stehen die Sandhasen erstmals seit vielen Monaten nicht mehr auf einem Abstiegsplatz. Möglich machten das der 32:26 (17:10)-Sieg beim TuS 97 Bielefeld/Jöllenbeck und die Niederlage des TuS Möllbergen gegen Primus Spenge (22:31).
Zudem positiv: Neben den direkten Vergleichen gegen Möllbergen und Ferndorf II hat Augustdorf/Hövelhof nun auch den gegen Bielefeld/Jöllenbeck gewonnen, was in der Endabrechnung unter Umständen den Ausschlag für den Klassenerhalt geben könnte. „Für uns lief es nach einer ausgeglichenen Anfangsphase spätestens ab dem 10:10 in der 22. Minute wie geschmiert“, erklärte HSG-Teammanager Udo Schildmann, dessen Schützlinge in den restlichen acht Minuten bis zur Pause auf 17:10 davonzogen.
Für den verletzten Abwehrchef Milan Weißbach spielte Nils Hegemann aus der zweiten Mannschaft im Innenblock. „Er hat seine Sache gut gemacht“, urteilte Schildmann. Und auch für Torwart Christopher Weber hatte der Teammanager ein Sonderlob parat: „Christopher war mit 15 Paraden richtig gut drauf.“ Und so hielt Augustdorf/Hövelhof den Vorsprung über 20:12 (38.) bis zum 25:16 (48.). „Dann haben wir gegen deren offensive Deckung ein bisschen Stand-Handball gespielt und zu viele Fehler gemacht“, sagte Udo Schildmann mit Blick auf die TuS-Aufholjagd. So stand es in Minute 57 aus Sicht der Hausherren nur noch 24:28. Doch vor allem der elffache HSG-Torschütze Dusan Maric bewahrte kühlen Kopf und warf seine Farben zum 32:26-Sieg.

Haller Zeitung. SF Loxten – HSG Gevelsberg-Silschede 30:25.  Kurz vor dem Seitenwechsel gibt Loxtens Trainer Thomas Lay Timo Menger letzte Instruktionen mit auf den Weg. Seit seiner beim 24:18-Heimerfolg gegen TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck am 15. Spieltag erlittenen Prellung des Fußwurzelknochens hat der Linksaußen fünf Partien der »Frösche« verpasst. Nun steht er vor seiner Rückkehr auf das Parkett der Sparkassen-Arena. Und in den taktischen Plänen seines Trainers spielt der Flügelspieler sofort wieder eine entscheidende Rolle. Die SF Loxten führen zu diesem Zeitpunkt mit 15:13. Aber der Reihe nach. Es ist ein Spiel, das die Gastgeber aufgrund der Tabellenkonstellation nur verlieren können. Die Gäste aus Gevelsberg befinden sich als inzwischen abgestiegenes Schlusslicht (1:41 Punkte) auf Abschiedstournee aus der westfälischen Beletage. Entsprechend wäre alles andere als ein Erfolg der Hausherren für die gut 350 Zuschauer auf den Tribünen der Versmolder Sparkassen-Arena eine faustdicke Überraschung. Es kommt, wie es in solchen Spielen häufig kommen muss: Der Underdog, der mit Ausnahme der Duelle gegen die Spitzenteams zuletzt keine klaren Niederlagen kassiert hat, präsentiert sich in den ersten 30 Minuten als ebenbürtiger Kontrahent und gleicht mehrfach aus. Besonders die beiden physisch starken Kreisläufer Sam Lindemann und Rafel Dudczak sorgen in der 6:0-Formation der Versmolder für ständige Unruhe. Zwei Tore erzielt Lindemann im ersten Durchgang selbst, fünf sind es im gesamten Spiel. Damit ist er bester Torschütze der Gäste. Zusammen mit Dudczak, der in der kommenden Saison Drittligist Menden Sauerland Wölfe verstärken wird, holt er fünf Siebenmeter heraus. „Das hat uns weh getan“, sagt Lay nach der Partie über die beiden Kreisläufer, die immer wieder von Björn Rauhaus in Szene gesetzt werden. Längst hat der SFL-Coach eine Idee. „Aber ich wollte nicht, dass sie sich noch vor der Halbzeit darauf einstellen können“, sagt Lay, weshalb er erst nach dem Seitenwechsel reagiert. Also geht es über die Stationen 5:5 (8.), 10:8 (17.) und 13:12 (27.) zunächst mit einer 15:13-Führung in die Kabinen. Die Laysche Trumpfkarte heißt Menger – und sie sticht. Der Linksaußen übernimmt in der nun als 5:1-Formation agierenden Abwehr die Rolle des Vorgezogenen. Eine Maßnahme, die Sand in das Gästegetriebe streut. Dahinter verdient sich Torwart Daniel Plum mit zehn Paraden Bestnoten. Bereits vor der Osterpause hat der Routinier erfahren, dass er erstmals in dieser Saison von Beginn an den Vorzug vor Pascal Welge erhält. Auf der Gegenseite besorgen Christian Kalms (2), Marlon Meyer, Nils Patzelt und Max Schäper die Treffer zum 20:14 (38.) – was einer Vorentscheidung gleichkommt. „Ich bin zufrieden, wie wir die knifflige Aufgabe gelöst haben“, sagt Lay und lobt sein Team für die Steigerung in Abwehr und Angriff.

WP Gevelsberg. Es bleibt bei der miesen Serie. Nach dem Remis am ersten Spieltag hat es die HSG Gevelsberg-Silschede nicht geschafft, einen Zähler zu gewinnen. Auch bei den SF Loxten setzt es eine Niederlage. Die Gastgeber aus Versmold behielten vor allem dank einer desolaten Gevelsberger Leistung nach der Pause mit 30:25 (15:13) die Oberhand. Die erschreckend blamable Niederlagen-Serie hat sich auf 25 in Folge ausgebaut. Täglich grüßt das Murmeltier: Denn Gevelsberg begann gar nicht mal so schlecht. In Daniel Schrouven als Linksaußen sowie André Bekston in der Mitte gestalteten die Gäste um Trainer Norbert Gregorz die Partie ganz passabel. Die eine oder andere Führung sprang sogar heraus. Die erste Welle lief gut an, die meisten der dreizehn Tore vor dem Seitenwechsel sind dieser Wellen entsprungen. Überdies zeigte die Abwehr sich stabil. Sam Lindemann zusammen mit Bekston bildeten eine effektive Phalanx gegenüber den Gastgeber-Angriffen. Erstmals nach seiner Knie-Verletzung dabei war Christian Scholz. Zusammen mit Bastian Olschinka verlieh er der Abwehrreihe eine gewisse Stabilität. Doch war auch klar zu erkennen, dass es Scholz noch an Spielpraxis fehlt. „Er hat aber gute Ansätze gezeigt“, freute sich Norbert Gregorz nach der Begegnung. Doch die Freude des Trainers endete erstmals nach etwa 20 Minuten, als die Gevelsberger einbrachen, sich zu viele Fehler erlaubten. Immerhin fing sich die Gevelsberger Mannschaft mit der Hereinnahme von Mittelmann Björn Rauhaus, so dass es bis zur Pause wieder ansehnlicher aus Sicht der Gäste wurde. Der Abstand konnte verkürzt werden. Schade nur, dass kurz vor der Pausen-Sirene Gevelsberg unglücklich noch einen Treffer hinnehmen musste. Christian Kalms baute die Führung der Gastgeber vor dem Seitenwechsel noch auf zwei Treffer aus. In der Pause schworen sich die Gevelsberger ein. „Wir haben uns vorgenommen, kämpferisch weiter dagegen zu halten, spielerisch mit unseren Kombinationen vielleicht die Partie noch zu drehen“, so Gregorz. Doch was auf dem Parkett geschah, ließ ihm die Zornesröte uns Gesicht steigen. Nichts gelang. Im Gegenteil. Vier katastrophale Fehler, die die Gastgeber auszunutzen wussten, vergrößerten die Führung der SF Loxten. Schlimmer noch als die Fehler war die Einstellung, die einige – längst nicht alle – Spieler an den Tag legten. Teils einfache Fehler, Ballverluste, Gegenstöße der Gastgeber – und bei den Gegenstößen gab es immer wieder HSG-Akteure, die gar nicht daran dachten, noch mit zurück zu laufen, um Schlimmeres zu verhindern. „Ich habe den Eindruck, dass einige Spieler die Saison abgehakt haben“, ärgerte sich Gregorz. „Das ist eine Einstellung, die nicht hinnehmbar ist.“ Sein Ärger führte dazu, dass die Kabinen-Ansprache nach der Begegnung zur Gardinen-Predigt wurde. „Ich bin sehr laut geworden“, so Gregorz, der indes auf die Inhalte nicht eingehen wollte. Nur soviel verriet er: „Es wird am Montag beim Training Tacheless geredet. So geht das nicht, wir sind einiges unseren Zuschauern und unseren ehrenamtlichen Helfern schuldig.“

NW Bielefeld. Nachdem der ASV Hamm-Westfalen II in der nur spärlich gefüllten Seidensticker-Halle mit 20:18 (44.) in Führung gegangen war, war die Stimmung auf dem Tiefpunkt. Relativ emotionslos erkämpfte sich die TSG A-H Bielefeld, die zahlreiche Rückschläge personeller Art wegstecken musste, aber doch noch einen 28:26 (15:15)-Erfolg.
„Der Sieg war wichtig, auch als Zeichen. Wir mussten einfach dranbleiben“, erklärte Kapitän Carl-Moritz Wagner. Das erste Spiel nach der deutlichen Abfuhr gegen den TuS Spenge sollte unbedingt gewonnen werden, zumal Hamm II ohne seine Leistungsträger David Wiencek (verletzt) und Kim Voss-Fels, der auf Grund einer Familienfeier fehlte, angereist war. Doch die Ausgangssituation war keineswegs einfach. Nils Prüßner und Gustav Rydergård saßen zwar im Trikot auf der Bank, konnten aber auf Grund ihrer Blessuren nicht eingesetzt werden. Arne Kröger fehlte ohnehin. „Wir haben über 60 Minuten gekämpft. Luca kann man, denke ich, hervorheben, er hat sehr gut getroffen“, lobte Geburtstagskind und TSG-Trainer Michael Boy, nicht ohne zu vergessen, dass es ein mühsamer und kaum überzeugender Sieg war. „Wir haben in der ersten Halbzeit gegen die offensive Abwehr der Gäste gute Lösungen gefunden“, beschrieb Michael Boy die Angriffsleistung seiner Schützlinge. „Aber in der Abwehr fehlte der Kontakt zum Gegner“, so Boy, dessen Mannschaft zunächst 5:7 zurück lag (15.), später mit 12:10 (25.) führte.
Nach Wiederbeginn präsentierte sich Hamm, das bis zum 22:20 (50.) führte, als das etwas bessere Team. Marius Kastening, in der Schlussphase hauptsächlich auf der linken Rückraumposition eingesetzt, blieb zuvor unauffällig, erzielte jetzt aber die wichtigen Tore zum 19:20, 20:21 und 23:23. Tobias Fröbel, Kreisläufer, übernahm als insgesamt vierter Akteur die Spielmacherposition, nachdem Johannes Krause und Jonas Zwaka angeschlagen ausschieden. „Dass es kein Galaauftritt werden würde, war klar“, meinte Fröbel, der sich auf „Handball einfach“ besann und immer wieder Shooter Luca Sewing in Wurfposition brachte, der auch zuverlässig traf. Über 25:23 (56.) lag die TSG immer knapp vorn. „Am Ende des Tages bleibt Handball ein Ergebnissport“, bilanzierte Fröbel, der anschließend noch über die verschärfte Personalmisere bei den Bielefeldern sinnierte: „Im Saisonendspurt wird sich unsere Situation wohl kaum noch verbessern.“

Westf. Anzeiger. Eine 26:28 (15:15)-Niederlage bei der TSG Altenhagen/Heepen, aber viel Lob vom Hammer Trainergespann Tobias Mateina und Jens Gawer Zwar kehrten die Oberliga-Handballer des ASV Hamm-Westfalen vom Liga-Zweiten aus Ostwestfalen mit leeren Händen heim, doch beim Verfolger des Spitzenreiters aus Spenge zeigten die personell angeschlagenen Gäste dennoch eine Klasse-Leistung. „Meine Mannschaft hat sich vorbildlich an die taktische Ausrichtung gehalten und so waren wir über weite Strecken der Partie ein ebenbürtiger Gegner“, sagte Mateina. Ohne die verletzten David Wiencek und David Spiekermann und den privat verhinderten Kim Voss-Fels hatten sich die Gäste bei der nach wie vor um den Aufstieg kämpfenden TSG nicht viel ausgerechnet. Doch die Gastgeber waren nach der bitteren 27:36-Vorwochenpleite in Spenge angezählt. Eine schnelle Hammer 4:1-Führung (5.) passte da ins Bild. „Mit einer offensiven Abwehr, die auch bissig kämpfte, konnten wir Bielefeld überraschen“, erklärte der ASV-Coach, der auch gezwungen war, die Offensive seiner Mannschaft umzustellen. Doch der umsichtige Eike Jungemann sowie Vincent Saalmann und Jan Pretzewofsky lösten ihre Aufgaben wirkungsvoll. Über 5:4 und 8:6 blieben die Hammer lange vorn. Bielefeld kämpfte verzweifelt, drehte den Rückstand zwischenzeitlich in eine 11:9-Führung (23.), doch nach dem Kabinengang (15:15) ergriffen die Hammer wieder die Initiative durch Treffer des Kreisläufers Denis Richter sowie durch Pretzewofsky, Jungemann und Tröster, die ihr Team nach dem 17:17 (37.) wieder bis zum 23:21 (50.) in Führung warfen. Doch die Hammer Hoffnung auf einen Drei-Tore-Vorsprung erfüllte sich nicht. Als wenig später Melf Krause eine Zwei-Minuten-Strafe kassierte, verspürte Bielefeld Rückenwind. Zwei Treffer von Nico Sewing führten die Ostwestfalen nach dem 23:23 (53.) wieder mit 25:23 (55.) nach vorn. Auch drei Anschlusstreffer (25:24, 26:25 und 27:26) reichten aber nicht aus, um das Spiel noch einmal zu kippen.

 

IKZ Hemer. HSV Hemer – Soester TV 28:27 (17:13). Sie feierten mit kurzer Verzögerung, aber dann umso intensiver, denn als Christian Klein den Ball mit der Schlusssirene zum hauchdünnen 28:27-Erfolg gegen Soest ins Tor beförderte, mussten erst noch die Schiedsrichter bestätigen, dass der Erfolg regulär zustande gekommen war.   Unmittelbar nach der Entscheidung der Referees, die insgesamt keine gute Figur abgaben und die Gastgeber nicht nur einmal krass benachteiligten, hatte Gästetrainer Dirk Lohse intensiven Gesprächsbedarf. Zwar zweifelte er nicht daran, dass der Sieg der Hausherren verdient war, wohl aber daran, dass er korrekt zustande gekommen war. Vor allem das Kampfgericht hatte er im Visier, während seine Spieler sich sportlich mit der Niederlage abfanden, klagte der Übungsleiter an. Letztlich konnte dieses Verhalten den Triumph der Hemeraner Rumpftruppe gegen den Tabellenvierten nicht schmälern. Noch am Morgen des Spieltages hatte auch der angeschlagene Sideri absagen müssen, so das HSV-Coach Tihomir Knez nur sieben Akteure zur Verfügung hatte, die überhaupt so etwas wie Oberligaerfahrung vorweisen konnten. Bis zum 4:6 (10.) schien dann auch alles normal für die Gäste zu laufen, die zudem mit einigen einsamen Entscheidungen der Referees leben mussten. Besonders krass waren zwei zeitgleiche Zwei-Minuten-Strafen gegen Hemer, unmittelbar nach der ersten HSV-Führung. Doch die Hausherren überstanden diese Phase schadlos, mehr noch: Moritz Frenzel verwandelte einen Strafwurf zum 8:6. Das gab Sicherheit und Selbstvertrauen, doch auch beim 15:10 durch M. Frenzels Gegenstoß (26.) kreiste bereits die Frage nach dem HSV-Kräftehaushalt über dem Grohe Forum. Auch nach dem Seitenwechsel wirkte das Team noch unbeeindruckt. Youngster Thorben Voigt machte das Spiel seines Lebens und Christian Klein setzte einen Dreher zum 20:15 (35.) in die Maschen. Soest sendete ein Lebenszeichen mit dem 21:19 (38.), doch Hemer blieb mit sechs Leuten auf Kurs. Als M. Frenzel zum 27:21 (52.) traf, waren es noch acht Minuten, die es zu überstehen galt, doch dann wurde es eng. Lukas Rosenbaum kassierte seine dritte Zeitstrafe und Soest, das acht Siebenmeter zugesprochen bekam und damit doppelt so viele wie Hemer, holte Tor um Tor auf. Bekel traf zum 27:25 (57.), und die Gastgeber spürten den heißen Atem des Gegners. Der vermutlich erlösende HSV-Treffer wollte nicht gelingen. Als Schnorpfeil 63 Sekunden vor Schluss ausglich, drohte sogar eine Niederlage. Geschickt gelang es den Hausherren jedoch, die verbleibende Zeit herunterzuspielen, und just in letzter Sekunde setzte Christian Klein zum Wurf an, dessen Auswirkungen Zuschauer und Spieler in einen kollektiven Jubel stürzten.

Soester Anzeiger. 30 Sekunden vor dem Ende lagen der Soester TV und der HSV 81 Hemer gleichauf. Hemer war im Ballbesitz und die Schiedsrichter zeigten schon passives Spiel an, aber abgepfiffen wurde nicht. Stattdessen ein Pfiff gegen Soest und ein letzter Freiwurf für den Gastgeber. Zwei Sekunden waren da noch auf der Uhr, ehe Christian Kleins Abschluss mit der Schlusssirene den Weg ins Tor fand. Am Ende stand ein knapper, aber verdienter 28:27 (17:13)-Erfolg für Hemer, wie STV-Trainer Dirk Lohse befand: „Wir haben einfach schwach gespielt. Die Gesamtleistung hat nicht gepasst.“ Dabei hätte es in der Schlussphase trotz eines zwischenzeitlichen Sechs-Tore-Rückstands beinahe noch zum einem Punktgewinn gereicht. 27:21 (53.) führte der Tabellenachte aus dem Sauerland, doch dann wachten die Soester auf. Zunächst verwandelte Max Loer einen Siebenmeter, dann traf Max Picht. Hemer reagierte, wechselte den Torwart – anstelle von Patrick Spiller stand nun Maximilian Müller zwischen den Pfosten. Mit Erfolg, denn Müller parierte einen Siebenmeter von Max Loer. Die Aufholjagd des STV ging anschließend trotzdem munter weiter. Schlussendlich konnte Fabian Schnorfeil mit seinem sechsten Treffer 63 Sekunden vor dem Ende den 27:27-Ausgleich erzielen. Hemer hatte den Ball, spielte die Zeit herunter und nutzte die letzte Gelegenheit, um doch noch den Siegtreffer zu erzielen. „Wir haben zu spät ins Spiel gefunden“, haderte Lohse, der befand, dass bei seiner Mannschaft keine richtige Meisterschaftsstimmung aufkommen wollte: „Das war ein Frühlingseinbruch. Schon in der Vorbereitung auf das Spiel stimmte die Einstellung überhaupt nicht.“ Die Anfangsphase gestaltete der STV noch ausgeglichen. Jan Franke traf in der 19. Minute zum 9:8-Anschlusstreffer. Soest verlor aber völlig den Faden und hatte Glück, dass Hemer zur Halbzeit nur mit 17:13 führte.  „Es fehlte der Zugriff in der Abwehr. Wir haben viele Zweikämpfe verloren und den Gegner mit schlampigen Anspielen zu vielen Tempogegenstößen eingeladen“, sprach Lohse von einem unterdurchschnittlichen Auftritt: „Zehn, zwölf Treffer haben wir so kassiert.“ Nutznießer bei den Gästen war einmal mehr Moritz Frenzel, der beste Torschütze der Oberliga kam insgesamt zu elf Toren.

Nach der Halbzeit erhöhte Klein auf 20:15 (35.), ehe Soest abermals zeigte, was mit einer engagierten Leistung möglich gewesen wäre. Mit vier Toren in Folge verkürzte der STV auf 19:20 (38.). Doch dann gab es erneut einen Bruch im Soester Spiel. Hemer baute den Vorsprung peu à peu aus. Mit einem Siebenmeter erzielte Frenzel das 27:21 (52.).

Abschließend zogen die Soester wieder an, hatten am Ende aber das Nachsehen, weil sie den letzten Freiwurf nicht ausreichend verteidigten.

 

Mindener TB. Den Handballern des TuS 09 Möllbergen drohte im Oberliga-Duell mit dem TuS Spenge ein Debakel: Nach 20 Minuten lag der Drittletzte gegen den Tabellenführer mit 4:14 zurück. Immerhin sorgten die Portaner in der restlichen Spielzeit für Schadensbegrenzung. „Wir haben uns zusammengerissen“, sagte TuS-Keeper Dominic Donnecker nach der 22:31(8:17)-Niederlage. Das größte Defizit der Möllberger war von der ersten Minute an erkennbar: Es fehlte die Torgefahr. „Wir waren vorne zu harmlos, hatten viel zu leichte Ballverluste und haben über die erste und zweite Phase keine Tore geworfen“, stellte 09-Trainer André Torge seiner Offensive ein schlechtes Zeugnis aus. Auch Donnecker stellte fest: „Wir haben keinen Weg zum Tor gefunden. Es war schwer gegen die Spenger Deckung.“ Im Hinspiel gelang es den Schwarz-Gelben, bis zur 48. Minute in Schlagdistanz zu bleiben. Im ersten Vergleich in dieser Saison setzte sich Spenge erst in der Schlussphase von 23:18 auf 33:19 ab. Im Rückspiel fiel die Entscheidung schon deutlich früher. Zwischen der sechsten und 20. Minute erzielte das Torge-Team nur einen einzigen Treffer. Das bestrafte der Aufstiegsaspirant und löste sich von 3:3 auf 14:4. „In dieser Phase haben wir sechs, sieben Gegenstoßtore kassiert“, sagte Torge: „Wir haben vorne zu viele falsche Entscheidungen getroffen.“ Marcel Richter befürchtete zu diesem Zeitpunkt das Schlimmste. „Ich dachte, dass Spenge über 60 Minuten so weitermacht. Sie sind sehr professionell“, meinte Möllbergens Co-Trainer: „Aber in der zweiten Hälfte wurden die Stammkräfte geschont. Das kam uns entgegen.“ Nach dem Seitenwechsel gelang es den Hausherren, das Spiel zu beruhigen. Im Angriff agierte das Torge-Team nun geduldiger, in der Defensive konnte vor allem der eingewechselte Donnecker überzeugen. „Er hat ein starkes Spiel gemacht“, sagte Richter über seinen Schlussmann. Der gab das Lob an seine Vorderleute weiter: „Wir haben versucht, am Ball zu bleiben. In der zweiten Hälfte standen wir teilweise echt gut.“ Mit der Neun-Tore-Niederlage konnten die Möllberger am Ende leben. Wichtig war den 09-Trainern, dass sich ihre Spieler nach dem deutlichen Rückstand nicht aufgegeben haben. „Spenge hat mit Abstand die beste Mannschaft der Oberliga. Es war ein Klassenunterschied. Aber auf der zweiten Hälfte müssen wir aufbauen. Da konnte man sich unser Spiel besser anschauen“, sagte Richter.

NW Herford. Das war schon eine Demonstration der Stärke, die Handball-Oberligist TuS Spenge in seinem Gastspiel beim TuS Möllbergen ablieferte. Mit ihrem 31:22 (17:8) landeten die Spenger bereits den 17. Meisterschaftsspielsieg in Folge und verteidigten damit natürlich auch die Tabellenführung souverän. „Wir werden nicht wie immer spielen – das kann man gegen Spenge nicht machen“, sagte Möllbergens Trainer André Torge noch vor der Partie. Er hatte sich eine besondere 5+1-Deckungsvariante einfallen lassen. Lange Zeit wurde Phil Holland manngedeckt, immer wieder kam zudem ein Möllbergener Abwehrspieler nach vorn und sorgte für 4:2- oder 3:2:1-Deckungsformationen der Gastgeber. Interessierte das den Tabellenführer? Nicht im geringsten! Der spielte im Angriff enorm schnellen Handball, war über die Außenpositionen und vom Kreis erfolgreich und stellte zudem einmal mehr eine ganz, ganz sichere Deckung, die das Team von der Porta zu Fehlern zwang. Und so war die Begegnung auch nur bis zum 3:3 halbwegs ausgeglichen, dann zündete der Spitzenreiter den Turbo und ging – gestützt auch auf einen einmal mehr sehr starken Kevin Becker im Tor – über 8:4 bis zur 20. Minute mit 14:4 in Führung. Die Partie war entschieden, woran auch die Tatsache, dass Möllbergen es im Angriff zwischenzeitlich mit sieben Feldspielern versuchte, nichts änderte.  Die Gastgeber verzweifelten mehr und mehr, wussten in Deckung wie Angriff nicht mehr wirklich, was sie gegen diesen übermächtigen Gegner tun sollten. „Ich habe nicht gedacht, dass wir nach den Höhepunkten zuvor so schnell wieder in den Alltag zurückfinden würden“, freute sich TuS-Trainer Heiko Holtmann. Und er verzieh es seinen Mannen sogar, dass die in der Folge das Ergebnis nur noch verwalteten. „Wir haben einen Gang zurückgeschaltet, aber wir hätten jederzeit wieder hochschalten können“, erklärte der stark auftrumpfende Linksaußen Leon Prüßner. So etwas wie Spannung kam in der Möllbergener Sparkassen-Arena tatsächlich nicht mehr auf, die außerordentlich faire Partie hatte im zweiten Durchgang Freundschaftsspiel-Charakter. Der Spitzenreiter versuchte dies und das, wirkte dabei zum Teil gar aufreizend lässig, wechselte personell durch und steuerte einem klaren Sieg entgegen, während der Konkurrent im Titelkampf, die TSG A-H Bielefeld, zwischenzeitlich in ihrem Heimspiel sogar hinten lag, um dann doch noch knapp zu gewinnen. Die Altenhagener übrigens müssen am kommenden Freitag bei den abstiegsgefährdeten Möllbergenern antreten. Und dann erhofft sich André Torge vielleicht sogar einen Befreiungsschlag im Kampf um den Klassenerhalt: „Die sind anfälliger als Spenge“, drückte er indirekt seinen Respekt vor dem jüngsten Gegner aus, dem übrigens vor der samstäglichen Partie in Möllbergen vom Hallensprecher noch zum Einzug ins Pokalendspiel gratuliert wurde. Und jetzt fehlen „nur“ noch fünf Siege bei sechs noch ausstehenden Begegnungen, um den Aufstieg feiern zu können.

 

NW Bad Oeynhausen. Nein, nachösterlichen Handball wollten beide Mannschaften nicht spielen. Schließlich hat das Duell in der Handball-Oberliga zwischen dem VfL Mennighüffen und LiT Tribe Germania so etwas wie Derbycharakter. Herausgekommen ist eine äußerst intensives Spiel, bei dem beide Mannschaften des Öfteren bis an die Grenzen des Erlaubten gingen, manchmal auch darüber hinaus. Am Ende gewann der VfL mit 22:17 (12:7).
Was erlaubt ist, entscheiden die Schiedsrichter. Und die Unparteiischen Ragulan Srijeevaghan und Carsten Umbescheidt ließen beide Mannschaften gewähren. Was sie nicht mochten, war zu viel Gequatsche. Das hatten beide Mannschaften schnell herausgefunden, Gäste-Trainer Daniel Gerling spätestens nach der Zeitstrafe gegen sich zum Ende der ersten Halbzeit. Beide Mannschaften schenkten sich nichts, wobei das Foul von Jannik Borcherding beim 17:10 (42.) an Pascal Schumann durchaus eine Rote Karte verdient gehabt hätte. Er rammte Schumann bei einem erweiterten Gegenstoß den linken Arm ins Gesicht. Schumann wurde behandelt, Borcherding bekam eine Zeitstrafe. LiT Tribe Germania, was übersetzt in etwa heißt „Leistung im Team vom Stamme der Germanen“ spielte keineswegs uninspiriert oder sogar schwach. Die Mannschaft von Daniel Gerling fand gegen die herausragende 6:0-Deckung des VfL keine Mittel. Egal, was sie auch versuchten – sobald sie sich auf acht Metern dem Bollwerk näherten, tat es weh. Die Mennighüffener hatten auf alles eine Antwort. Sie mussten nur darauf achten, dass sie ihre Gäste ins Positionsspiel brachten. Dazu brauchte es im Angriff ein hohes Maß an Disziplin, denn die Germanen sind nicht nur stark, sie sind auch schnell. Deutlich wurde das in der Phase, als Nordhemmern vom 11:19 (46.) aus seiner Sicht zum 15:19 (52.) aufholte. Ein paar Fehler zuviel und die Germanen jagten davon. Wenn Jannik Gartmann in dieser Phase seinen Tempogegenstoß zum möglichen 16:19 nicht weit über das Tor des erneut überragenden Daniel Habbe geworfen hätte, wäre das Spiel möglicherweise gekippt. Doch Ulrich Neumann nutzte den Pfostenabpraller von Tomasz Tluczynski um auf 20:15 (53.) für den VfL zu erhöhen. Den Deckel machte „Tomek“ Tluczynski dann mit seinem einzigen Treffer zum 21:15 drauf. „Wir haben heute vieles richtig gemacht“, sagte ein zufriedener Maik Dittrich. Der 33-jährige Rechtsaußen durfte sich nicht nur über den Sieg in der Schlacht mit den Germanen freuen, sondern auch persönlich über eine starke Leistung mit sechs Treffen von seiner Position.
Beim VfL Mennighüffen fehlten übrigens Jeremy Krone, der privat verhindert war, sowie Mittelmann Marco Büschenfeld. „Ich bin heute Morgen aufgestanden und das Knie war geschwollen. An Handballspielen war da nicht zu denken. Ich muss jetzt erst einmal zum Arzt“, sagte Büschenfeld, der in seiner Zeit beim TuS Spenge schon einmal Knorpelverletzungen im Knie zu überstehen hatte.

Mindener TB. Die Handballer von Lit Tribe Germania gelten als eine Torfabrik der Oberliga. In den vergangenen beiden Partien jedoch wurde die Mannschaft von Daniel Gerling ihrem Ruf nicht gerecht. Auf die 21:23-Heimniederlage gegen die Sportfreunde Loxten folgte am gestrigen Sonntag die nächste Enttäuschung: Die Germanen verloren das OWL-Derby beim VfL Viktoria Mennighüffen mit 17:22 (7:12). „Das war eine absolute Nicht-Leistung, ein grottenschlechtes Spiel von uns. Mit der Höhe der Niederlage sind wir noch gut bedient“, sagte Lit-Coach Daniel Gerling. Auch Rückraumspieler Jona Finke wirkte nach dem schwachen Auftritt ratlos: „Es ist schwer, dafür Worte zu finden. Bei 22 Gegentoren müssen wir gewinnen. Aber wir haben über 60 Minuten keine Angriffsleistung gebracht.“ Bereits in der Anfangsphase zeichnete sich ab, dass das Duell Achter gegen Sechster kein torreiches werden würde. In den ersten 15 Minuten fielen insgesamt nur acht Treffer. Es stand 4:4. Dann verloren die Gäste im Angriff den Faden. In den folgenden zwölf Minuten gelang lediglich Jannik Borcherding ein Treffer. Der VfL setzte sich auf 12:5 ab. „Wir hatten zu wenig Druck, zu wenig Zweikampfstärke und zu wenig Durchschlagskraft“, bemängelte Gerling: „Mit dieser Leistung holst du keinen Punkt.“ Die Trotzreaktion der Germanen ließ lange auf sich warten. Bis zur Mitte der zweiten Hälfte warf das Gerling-Team magere zwölf Treffer und lag mit 12:19 zurück. Als Lucas Rüter und Nico Kruse nach 49 Minuten auf 15:19 verkürzten, kam zum ersten Mal nach dem Seitenwechsel ein Hauch von Spannung auf. Eine mögliche Aufholjagd der Gäste wollte Mennighüffens Trainer Zygfryd Jedrzey mit einer Auszeit unterbinden. In der Folge hatte Lit dennoch mehrfach die Möglichkeit, zu verkürzen. Erneut stand den Rot-Weißen aber ihre Chancenverwertung im Weg. Finkes Fazit: „Uns haben die einfachen Tore gefehlt.“

WP Siegen. Die „zweite Welle“ des TuS Ferndorf hat den VfL Gladbeck regelrecht versenkt. Der durch den flinken Linkshänder Kevin John und Rückraumakteur Luca Schneider aus der „Ersten“ verstärkte Oberliga-Aufsteiger feierte beim 33:22 (17:13) seinen siebten Heimsieg und gleichzeitig den deutlich klarsten Erfolg einer spannenden Saison, in der noch fünf Mannschaften den zweiten Absteiger neben Gevelsberg-Silschede ausspielen. „Wir wollten Gladbeck von Beginn an mit unseren Emotionen und dem entsprechendem Einsatz einschüchtern. Das ist uns prima gelungen“, lobte TuS-Trainer Michael Feldmann seine Schützlinge. Ausschlaggebend für den ungefährdeten Erfolg über einen offensiv ratlosen Tabellendritten war die ebenso aggressive wie bewegliche 3-2-1-Abwehr, hinter der Hilmar Gudmundsdottir eine starke Partie lieferte. Mit einem 4:0-Lauf zur 7:2-Führung (10.) sendeten die Ferndorfer eine erste Duftmarke. Allerdings kassierten sie auch einige Zeitstrafen, was Gladbeck routiniert nutzte und bis auf zwei Tore (10:8, 12:10) herankam. Mehr aber ließen die Kreuztaler nicht zu, setzten sich trotz drei vergebener Gegenstöße bis zum Seitenwechsel auf vier Tore ab. Es blieb bis zum 18:15 (33.) halbwegs spannend, doch als die Hausherren mit einigen Schnellangriffen ihr Polster ausbauten, gingen die Köpfe beim VfL nach unten. „Das haben wir genutzt und uns auf 215:25 abgesetzt“, freute sich Feldmann darüber, wie frühzeitig seine Schützlinge alle Zweifel am so dringend benötigten Sieg zerstreuten, durch den man von Möllbergen und Augustdorf/Hövelhof bleibt. Ein Sonderlob gab es für Rechtaußen John, der sich bei seinen zehn Treffern nur zwei Fehlwürfe erlaubte.

WAZ Gladbeck. Mit 22:33 ist der VfL Gladbeck in Kreuztal unter die Räder gekommen: Doch Trainer Sven Deffte weiß diese Niederlage bei TuS Ferndorf II einzuordnen. Gegen den VfL Gladbeck haben sich die abstiegsbedrohten Ferndorfer nämlich mit Spielern ihrer Drittliga-Mannschaft verstärkt, die ohne Punktverlust bereits als Aufsteiger in die 2. Bundesliga feststeht. „Die komplette rechte Angriffsseite der ersten Mannschaft war bei Ferndorf dabei“, erklärte Deffte. Im Rückraum zog Julian Schneider (drei Tore) die Fäden, auf Rechtsaußen wirbelte Kevin Tobias John, den die Gladbecker nicht in den Griff bekamen. Mit zehn Treffern war John am Sonntagabend der erfolgreichste Werfer auf dem Parkett. In der 3. Liga erzielte der Rechtsaußen bisher 65 Tore. Dass es in Kreuztal so eine Hohe Klatsche für den VfL geben würde, war nach den ersten 30 Minuten nicht abzusehen. Die Gladbecker begannen gut, hielten in Durchgang eins ordentlich dagegen. Dennoch liefen sie immer einem Rückstand hinterher. Der Einbruch kam nach dem Wechsel. „In der zweiten Halbzeit haben wir den Kampf vermissen lassen“, ärgerte sich Sven Deffte. Als die Ferndorfer von 18:15 auf 25:15 davonzogen und das Spiel für die Gladbecker gelaufen war, schickte Deffte die jungen Spieler aufs Feld. So erhielten Tim-Frederic Neumann und Fynn Blissenbach Spielpraxis in der Oberliga. „Nächste Woche gegen Hemer erwarte ich ein anderes Gesicht von meiner Mannschaft“, fordert Deffte. Mit einem Sieg könnten die Gladbecker Platz drei in der Handball-Oberliga festigen.

TuS Bielefeld/Jöllenbeck – HSG Augustdorf/Hövelhof 26:32 (10:17). TuS-Tore: Leon Ludwigs (5), Arne Kämper (5/1), Till Kraatz (3), Lukas Heins (3), Daniel Meyer (3), Christian Niehaus (3/1), Malte Begemann (2), Nils Grothaus (1), Jakob Röttger (1). HSG-Tore: Dusan Maric (11/8), Sebastian Rumniak (5), Dominik Schmidt (5), Felix Bahrenberg (4), Til Kirsch (3), Nico Schmeckthal (2), Jakob Pritschert (2).

Spfr. Loxten – HSG Gevelsberg-Silschede 30:25 (15:13). SF-Tore: Marlon Meyer (6/4), Max-Leroy Schäper (4), Christian Kalms (4), Jan Patzelt (4), Heinrich Steinkühler (3), Nils Patzelt (3), Marian Stockmann (2), Timo Menger (2), Kim Harting (1), Paul Blankert (1). HSG-Tore: Sam Lindemann (5), Sebastian Breuker (4), Andre Bekston (3), Björn Rauhaus (3), Daniel Schrouven (3/2), Leonard Stippel (2), Björn Wohlgemuth (2), Christopher Schrouven (2/1), Jannik Still (1).

TSG A-Bielefeld – ASV Hamm-Westfalen II 28:26 (15:15). TSG-Tore: Julius Hinz (9/5), Luca Sewing (7), Johannes Krause (5), Marius Kastening (3), Nils Strathmeier (2), Tim Schuwerak (1), Carl-Moritz Wagner (1). ASV-Tore: Vincenz Saalmann (7), Eike Jungemann (6), Jan Pretzewofsky (5/2), Dennis Richter (4), Luca Tröster (3), Phil Schrage (1).

HSV 81 Hemer – Soester TV 28:27 (17:13). HSV-Tore: Moritz Frenzel (11/4), Christian Klein (7), Torben Voigt (6), Maximilian Klein (2), Lukas Rosenbaum (1), Antonio Mrcela (1). STV-Tore: Max Loer (8/6), Fabian Schnorfeil (6), Max Picht (4), Benni Haake (3), Jan Franke (3), Robin Bekel (2), Anton Schönle (1).

TuS 09 Möllbergen – TuS Spenge 22:31 (8:17). TuS 09–Tore: Thorben Hanke (4), Alexander Wiemann (3), Jan Camen (3), Frederic Altvater (3/3), Patrick Kurz (2), Martin Damm (2), Fabian Arning (1), Lukas Eickenjäger (1), Leon Richter (1), Patrick Richter (1), Simon Witte (1). Spenger Tore: Leon Prüßner (8), Nils van Zütphen (4), Sebastian Kopschek (4), René Wolff (3), Phil Holland (3/2), Gordon Gräfe (2), Fabian Breuer (2), Filip Brezina (2), Oliver Tesch (2), Justus Clausing (1).

VfL Mennighüffen – LiT TRibe Germania 22:17 (12:7). VfL-Tore: Maik Dittrich (6), Jonas Köster (4), Pascal Schumann (3), Malte Ames (2), Julian Peitzmeier (2), Ulrich Neumann (2), Lukas Mailänder (1), Daniel Habbe (1), Tomasz Tluczynski (1). LiT-Tore: Julian Knickmeier (7/4), Jannik Borcherding (3), Nico Kruse (2), Lucas Rüter (2), Jona Finke (1), Jonas Hehemann (1), Kim-Patrick Kliver (1).

TuS Ferndorf II – VfL Gladbeck 33:22 (17:13). TuS-Tore: Kevin John (10), Mattis Michel (7), Michel Sorg (5/2), Leon Sorg (4), Lucas Schneider (3), Erik Irle (2), Linus Michel (1/1), Jonas Haupt (1). VfL-Tore: Dustin Dalian (4), Fynn Blissenbach (4), Björn Sankalla (3/1), Felix Brockmann (2), Alexander Kramer (2), Max Krönung (2), Tim Neumann (2), Pascal Kunze (1), Christoph Enders (1), Florian Bach (1).

(bg) Der Hemeraner Moritz Frenzel konnte trotz seiner elf Tore gegen Soest seine Führung in der Torschützenliste der Handball-Oberliga nicht weiter ausbauen, da auch Hauptverfolger Dusan Maric (Augustdorf) so häufig traf und ebenfalls die 150-Marke knackte. Rang drei festigte der Bielefelder Julius Hinz. In den jetzt 15-köpfigen „Club der Hunderter“, zogen der Möllberger Frederic Altvater und der Ferndorfer Kreisläufer Mattis Michel ein. Hier die Spitzengruppe:

Moritz Frenzel (Hemer) 159/15

Dusan Maric (Augustdorf) 152/71

Julius Hinz (A-H Bielefeld) 141/44

Max Loer (Soest) 139/72

Björn Sankalla (Gladbeck) 133/35

Max Krönung (Gladbeck) 123/17

Phil Holland (Spenge) 119/48

Christian Klein (Hemer) 111/8

Julian Knickmeier (LiT) 109/36

Felix Bahrenberg (Augustdorf) 105

David Wiencek (Hamm II) 104/36

Mattis Michel (Ferndorf II) 102/23

Tomasz Tluczynski (Mennighüffen) 102/31

Frederic Altvater (Möllbergen) 101/36

Daniel Meyer (Bielefeld/J.) 95/39

Sebastian Reinsch (Spenge) 93/4

Leon Sorg (Ferndorf II) 92

Jannik Borcherding (LiT) 92/5

Max Picht (Soest) 91/4

Nils Grothaus (Bielefeld) 88

 

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