Rückblick auf den letzten Oberligaspieltag

Rückblick auf den letzten Spieltag in der Oberliga

Die Titelfavoriten überstanden den letzten Spieltag unbeschadet. Während Tabellenführer TSG Altenhagen/Heepen im Kreisderby den CVJM Rödinghausen in einer wilden Partie mit 41:34 bezwang, kam der Zweite VfL Eintr. Hagen in Mennighüffen zu einem knappen 25:29-Auswärtssieg. Bis zum 24:24 spielte unser Team auf Augenhöhe, aber am Ende fehlte bei dem sehr dünnen Kader die Kraft, um für eine Überraschung zu sorgen. Ganz wichtige Punkte im Abstiegskampf verbuchten die TSG Harsewinkel (28:22 gegen Möllbergen) und der Soester TV (36:34 gegen Herne).

TSG Harsewinkel – TuS Möllbergen 28:22 (11:10)

Mit einer bärenstarken Abwehrleistung hat die TSG den von gut 400 Harsewinkeler Zuschauern entsprechend gefeierten 28:22 (11:10)-Sieg im „Hasenbau“ über den TuS Möllbergen eingefahren. Die zwei Punkte waren ganz wichtig für die Tabelle. Das Erfolgserlebnis hatte ebenso viel Bedeutung für das angeknackste Selbstvertrauen nach 1:7-Punkten. Dabei musste das Team von Manuel Mühlbrandt mit den erkrankten Heiner Steinkühler und Kevin Brown auf die beiden erfahrensten Akteure verzichten. „Doch eine extrem heiße und junge Mannschaft hat heute konzentriert das umgesetzt, was vorgegeben war“, feierte Mühlbrandt den Heimsieg als Resultat einer Top-Trainingswoche. Die vor allem im ersten Durchgang zahlreichen Fehlwürfe (Sewing, St. Claire) im Angriff wurden durch die Defensivarbeit mit Biss, Aggressivität und bedingungslosem Einsatz kompensiert. Und dann war da noch der 60 Minuten lang durchspielende Keeper Felix Hendrich mit 19 Paraden und zwei erzielten Treffern in leere gegnerische Tor. „Keine Ahnung, wann ich mal zwei Tore gemacht habe. Wichtiger war die Leistung der Jungs vor mir, die es mir dadurch leicht gemacht haben“, sagte Hendrich, der nach überstandener Corona-Erkrankung erst seit dieser Woche wieder im Training war. Mit Tempogegenstößen, insgesamt drei Treffern ins verwaiste Tor und endlich auch Abprallertoren setzten sich die Gastgeber nach Wiederanpfiff kontinuierlich gegen ersatzgeschwächte Gäste ab. So wirkte sich die schwache Quote von Haupttorschütze Luca Sewing nicht aus. Beim 20:15 (46.) betrug der Vorsprung erstmals fünf Tore, spätestens beim 26:18 (55.) stand der Sieg fest.

Hier muss man anders auftreten“, war TuS-Trainer Andre Torge enttäuscht von seiner dezimierten Mannschaft.

TSG Harsewinkel: Schröder/Hendrich (2) – Indeche (2), Schmitz, Braun (3), Lindenthal, Steinkamp (4), Wunsch, Kalter (1), St. Claire (3), Fl. Bröskamp (2), Hoff (1), Schlögl (3), Sewing (7/3)



VfL Handball Mennighüffen – VfL Eintr. Hagen 2 25:29 (17:16)

Der VfL Handball Mennighüffen hat in der Oberliga seine zweite Niederlage in Folge einstecken müssen und ist vom Klassenerhalt ziemlich weit entfernt. Allerdings sind die Punkte gegen den Aufstiegskandidaten VfL Eintracht Hagen II auch nicht unbedingt einzuplanen gewesen. Mennighüffen unterliegt trotz ansprechender Leistung mit 25:29 (17:16). Das Endergebnis täuscht noch über den wahren Spielverlauf hinweg. 150 Sekunden vor Schluss steht es 25:26 und die Grün-Weißen können noch auf einen Punktgewinn hoffen. Am Ende ist es wohl auch eine Frage der Kraft, die dem dezimierten Kader des VfL in der zweiten Spielhälfte irgendwann ausgeht. Mit Daniel Danowsky, Fynn Walter und Mats Luca Rinne fehlen drei Stammkräfte die nicht gleichwertig zu ersetzen sind. Das wird vom Trainergespann Lukas Mailänder und André Zwiener aber auch nicht versucht. Ergänzungsspieler wie Simon Harre, Fabian Schaaf oder Jona David sitzen 60 Minuten auf der Bank.

Auf der anderen Seite muss auch Hagen auf einige Akteure wie den Top-Torschützen Jaap Bemsterboer verzichten aber der Tabellenzweite hat einen so breiten Kader, dass die Ausfälle nicht entscheidend ins Gewicht fallen. Das Spiel beginnt mit hohem Tempo, nach nicht einmal drei Minuten Steht es 3:3. Dann gelingt den Gastgebern ein Zwischenspurt zum 6:3. Der ist zwar beim 7:7 schnell wieder aufgebraucht aber die Hausherren merken, dass heute vielleicht doch was geht. Auch vom 9:11-Rückstand lassen sie sich nicht schocken. Die Begegnung kann noch einmal gedreht werden. Die Grünen nehmen eine knappe Führung mit in die Pause. Das liegt an einem wieder einmal guten Spielmacher Tim Huckauf, am Halblinken Arne Kröger und am treffsicheren Rechtsaußen Mats Köster. In der Abwehr steht der Innenblock mit Marco Büschenfeld und Luke Heinrichsmeier relativ gut. Es gibt auch Lob vom gegnerischen Trainer Pavel Prokopec: „Mennighüffen hat uns immer wieder vor neue Aufgaben gestellt, wir sind froh, dass es am Ende für uns knapp gereicht hat.“ Vor neue Aufgaben wird aber auch der VfL in der zweiten Halbzeit gestellt. Hagen kommt mit einer neuen Deckungsformation und kann den gegnerischen Rückraum weitestgehend ausschalten. Besonders über halblinks kommen Arne Kröger und Marvin Vieregge gegen Abwehrmann Jan Bednar nicht mehr durch. Was noch auf das Tor kommt, wird zunehmend eine Beute von Schlussmann Nils Thorben Schmidt. Nur acht Tore der Hausherren in Hälfte zwei sprechen eine deutliche Sprache. Die volle Bank der Gäste ist am Ende wohl ausschlaggebend für den Erfolg. „Wir haben ihnen aber alles abverlangt“, weiß Trainer Lukas Mailänder. Und dafür gibt es auch den verdienten Applaus des heimischen Publikums.

VfL Handball Mennighüffen: Bekemeier, Frerichs; Korf, Vieregge, Schaaf, Kröger (4), Büschenfeld, David, Köster (9), Heinrichsmeier (4), Held (1), Huckauf (7/2).

VfL Eintracht Hagen II: Schmidt; Haak, Knutzen (2), Bednar (1), Meier (1), Panisic (2), Funke (2), Queckenstedt (3), Ingwald, Kister (4), Dragunski (10/2), Quittmann (1), Schneider (3).

 

VfL Mennighüffen – VfL Eintracht Hagen U23 25:29 (17:16).

 Beim „Siegerbier danach“ machte im Spielerkreis jene Formulierung die Runde, die kein Trainer so richtig gerne hört. „Ein gutes Pferd springt nicht höher als es muss…“, hieß es da sinngemäß, nachdem die Eintracht erst auf den letzten Metern den Sieg beim VfL Mennighüffen festgezurrt hatte.

Sebastian Schneider, der Cheftrainer Pavel Prokopec (A-Lizenz-Fortbildung) am Samstagabend auf der Bank vertrat, brachte es anschließend auf den Punkt: „Wenn man oben mitspielen will, muss man vor allem diese Spiele gewinnen, in denen nicht alles von alleine läuft.“ Und genau das tat die Eintracht…

Mit einigen personellen Problemen waren die Grün-Gelben nach Mennighüffen gefahren. Kurzfristig fielen Julian Pallasch, Jaap Beemsterboer und Marc Ingwald aus. Entsprechend schleppend fand der Tabellenzweite ins Spiel. „Das wirkte alles ein wenig unkonzentriert. Wir haben unser Spiel nicht durchgebracht“, bilanzierte Schneider zur Pause. 17:16 lagen die Gastgeber zu diesem Zeitpunkt vorne.

Und es blieb weiter eng mit wechselnden Führungen. Erst in der Schlussphase – und das zeichnet die Eintracht in dieser Saison aus – wurde das Ruder noch einmal herumgerissen. Mehrere starke Paraden von „Toto“ Schmidt und ein wesentlich besser funktionierender Rückraum waren die Faktoren dafür, dass die Eintracht in den letzten neun Minuten nur noch ein einziges Gegentor zuließ, ihrerseits aber noch sechsmal traf (Kister/2, Knutzen/2, Bednar und Queckenstedt).

„Das 29:25 klingt deutlicher als es letztlich war. Wir hätten uns auch über ein Unentschieden nicht beschweren können“, bilanzierte Sebastian Schneider. Weiter geht es für die Eintracht am kommenden Samstag mit einem Heimspiel gegen den TuS Ferndorf II.



 

TuS Ferndorf 2- TSV Hahlen 30:27 (15:15)

 

Viel Applaus erhielten die Ferndorfer Spieler. Trotz aussichtsloser Lage gaben sie alles und rangen in einem spannenden Kampfspiel die körperlich überlegenen Gäste aus Ostwestfalen mit Tempo und Spielwitz nieder. Zugleich zogen sie nach Mennighüffen vor einer Woche jetzt Hahlen tiefer in den Keller. Somit entwickelte sich Abstiegskampf pur: packend und ausgeglichen.

Der TuS hatte sich zwar in drei Minuten von 9:9 auf 12:9 (22.) abgesetzt. Leon Baust tankte sich zweimal durch, und Dario Barth vernaschte frech den Keeper mit zwei Hebern von Linksaußen. Doch vier Minuten später war zum 14:15 alles wieder futsch. Nach der erneuten Wende von 16:18 auf 19:18 in nur drei Minuten wurde es hochspannend. Bei vier Lattentreffern des TuS war Pech im Spiel. Für die Schlüsselszenen sorgte Keeper Alex Graf, der kurz vor Schluss zunächst einen Siebenmeter und danach eine Freistellung plus Nachwurf viel umjubelt abwehrte. Jeweils im Gegenzug legte Ferndorf postwendend zwei Tore zum entscheidenden 29:27 nach. 

Alexander Graf, Nils Thies; Luca Nenne-Kolb (9), Jan Wicklein (7/3), Dario Barth (5), Leon Sorg (5), Leon Baust (2), Jan Niklas Klein (2), Lennart Schipper, Sören Dischereit, Justus Lemmle, Benjamin Seifert, Florian Schneider, Kai Ronge.

 

 

Soester TV _ HC Westfalai Herne 36:34

Großer Jubel in Rot auf dem Feld und auf der Tribüne. Das war ein ganz, ganz wichtiger Erfolg für den Soester TV, der damit den Kontakt zu den Teams auf Platz acht hält. Am Freitag hatten schon Harsewinkel und Bommern mit Siegen vorgelegt.

15 Minuten gespielt: Soest ist richtig gut in der Partie. Die Sonderbewachung durch Möllenhoff oder Müller gegen Hernes Topmann Oskar Kostuj fruchtet. Soest kommt immer wieder zu Ballgewinnen. Und vorne findet Soest auch im Positionsspiel gute Lösungen. Spielstand: 10:8. 20 Minuten: Erste Drei-Tor-Führung für Soest zwischenzeitlich für Soest durch Schnorfeil (13:10). Und auch eine Unterzahl nach Zeitstrafe für Jünger übersteht der STV gut. Hinten läuft es weiter gut, mittlerweile mit Birk Muhr zwischen den Pfosten. Spielstand: 14:11. Auszeit Soest nach 23:52 Minuten: STV-Trainer Max Loer zieht die „Grüne Karte“. Es gibt Redebedarf; Soest hat etwas den Faden verloren, führte schon 15:11. Vorne gehen dem STV etwas die Ideen aus, jetzt ist Herne wieder auf ein Tor herangekommen (16:15). Pause: Mit einem 18:18 gehen die Teams in die Kabine. Soest hatte sich schon einmal abgesetzt, doch sind die Teams hier bislang ebenbürtig. Für Soest bietet sich eine große Chance, wichtige Punkte in der Tabelle zu holen. Dafür muss die Leistung so gut bleiben und Kostujs Kreise müssen eingeengt bleiben. Hernes Topspieler kommt trotz Sonderbewachung bislang auf fünf Tore. Bester Werfer der Partie ist bislang Soests Kapitän Luis Gran mit sechs Treffern. 35 Minuten gespielt: Es geht wild weiter – Gran für Soest und Meier für Herne vergeben Siebenmeter. Weitere klare Chancen lassen die Teams aus, ehe Krebitke ins leere Soester Tor trifft – Soest greift nun mit sieben Feldspielern und leerem Tor an. Spielstand: 18:19. 40 Minuten durch: 21:23 – Herne hat es geschafft, sich einen kleinen Vorsprung zu erarbeiten, führt seit Klamanns Treffer zum 18:20. Außerdem profitiert Herne von einer sehr harten Zeitstrafe gegen Möllenhoff. 45 Minuten rum: Soest ist dran, gleicht immer wieder aus und versucht es nun mit doppelter Manndeckung. Müller kümmert sich um Kostuj und Möllenhoff steht Kornisarek auf den Füßen. 50 Minuten gespielt: Es bleibt eng, Herne liegt noch immer vorne. Soest hat eine doppelte Überzahl nach zwei Zeitstrafen gegen Herne nicht entscheidend genutzt. Immer noch ein Tor Rückstand: 29:30. Aber es ist noch alles drin. 54. Minute: 33:31! Möllenhoff trifft ins leere Tor. Und Tischer legt einen Gegenstoß nach! Auszeit Herne. 56. Minute: Gran trifft per Siebenmeter zum 35:32. 58. Minute: Zeitstrafe gegen Soests Schnorfeil, Kostuj bringt Herne per Siebenmeter auf 35:34 heran. Noch 55 Sekunden: Kostuj wirft Siebenmeter an den Pfosten. Hernes Torwart hält gegen Müller. Noch 20 Sekunden. Möllenhoff erobert den Ball. Und trifft 5 Sekunden vor dem Ende zum Sieg ins Herner Tor.

 

TSG Altenhagen/Heepen – CVJM Rödinghausen 41:34 (18:18)

 

Am Ende war es dem Stande gemäß. Der Aufstiegsanwärter TSG A-H Bielefeld hat den OWL-Kontrahenten CVJM Rödinghausen in der Handball-Oberliga mit einem 41:34 auf die kurze Heimreise geschickt und seine Spitzenposition gewahrt. Rödinghausen hat noch sieben Punkte Vorsprung vor dem ersten Abstiegsrang. Doch hinter den kühlen Fakten steckte lange ein heißes Derby voller Kampf und Emotionen. Beide Teams legten keinen Wert auf Abwehrarbeit und so fielen in den sechzig Minuten sage und schreibe 75 Tore. Der CVJM lag im ersten Durchgang mit 13:15 und 14:16 vorn, ehe man sich beim Stand von 18:18 in die Kabinen verabschiedete. Nach der Pause hielten die Gäste bis zum 20:20 noch mit, ehe der hohe Titelfavorit durch einen 5:0-Lauf zum 25:20 alles klar machte. Während bei den Hausherren Florian Schösse (11) und Nerdin Vunic (7) am besten trafen, feuerte beim CVJM Malte Heininger aus allen Rohren und trug sich gleich dreizehnmal in die Torschützenliste in.



Sportfreunde Loxten – HSG Gevelsberg/Silschede 36:31 (19:16)

Lange Zeit hielten die abstiegsbedrohten Gäste die Partie bei den Fröschen offen. In der 20.Minute stand ein 11:13 auf der Anzeigetafel. In den verbliebenen zehn Minuten bis zum Pausenpfiff drehten die Sportfreunde das Spiel und lagen beim Seitenwechsel mit 19:16 vorn. Und in der 39.Minute war beim Spielstand von 24:19 die Vorentscheidung gefallen. Über 28:23 gewann Loxten standesgemäß mit 36:31-Toren. Bei Loxten überzeugte ein starkes Rückraumtrio, das auch die Torschützenliste anführte. Aaron von Ameln (10/3), Philipp Harnacke (9) und Simon Schulz (8) waren sehr treffsicher. Bei den Gästen führten Simon Skupin (8/6) und Benedict Philippi (7) die Torschützenliste an.



TuS Bommern – HSC Haltern/Sythen 34:31 (16:17)

Die Hausherren mussten zunächst den Schock über die frühe Verletzung ihres Leistungsträger Ole Vesper verkraften. Und so lag der Tabellenvorletzte aus Haltern in Durchgang eins immer in Front. Mit 4:8, 8:12 und 13:16 lagen die Gäste klar vorn. Bis zur Pause hatte sich der TuS bis auf 16:17 herangekämpft. In Durchgang zwei blieb es bis zur 44.Minute beim Zwischenstand von 24:24 eng. Danach setzte sich Bommern auf 29:26 ab und fuhr am Ende den erwarteten 34:31-Heimsieg ein. Bei den Hausherren überragte Jan-Jürgen Matthies, der gleich dreizehn Treffer erzielte. Für Haltern traf Johannes Beumer achtmal ins Schwarze.