Der zweite  Aufstieg innerhalb eines Jahres.

Nachdem unsere Damen im dritten Anlauf im Spieljahr 95/96 endlich den Aufstieg in die Landesliga geschafft hatten, hieß das Saisonziel im ersten Landesligajahr Klassenerhalt. Lothar Bekemeier wurde als Trainer von Ralf Schwarze (HSG Löhne/Obernbeck) abgelöst. Der Kader blieb fast zusammen, der Kampf um einen Platz im unteren Mittelfeld konnte beginnen. Trainer Ralf Schwarze musste auf Katja Mülke und Nicole Walter (beide Mutterschutz) sowie auf Claudia Mülke verzichten. Dafür stand Bärbel Koch (vom VfB Holzhausen) neu im Kader. Nach fünf Spieltagen standen auf dem Punktekonto 4:6-Zähler und bis dahin konnten unsere Damen selten überzeugen. Aber dann ging ein Ruck durch unser Team. Alle weiteren Partien der Hinrunde wurden gewonnen und durch einen knappen 19:18-Erfolg über den VfB Holzhausen übernahm der VfL die Tabellenführung. Mit 16:6-Punkten sicherte sich die Schwarze-Sieben den Herbstmeistertitel. Und die Erfolgsstory ging weiter. Neun Spiele hintereinander blieb der VfL ohne Punktverlust und durch einen klaren 19:13-Heimsieg über Verfolger HC 93 Bad Salzuflen führten unsere Damen nach dem 14. Spieltag mit vier Punkten Vorsprung die Tabelle an. Dann aber zeigten unsere Damen Nerven und verloren ihre Partien bei der HSG Unterlübbe/Eickhorst (13:15) und vor eigenem Publikum gegen den TuS Lahde/Quetzen (16:20).  Sechs Spiele vor Saisonende hatte der VfL nur noch einen Zähler Vorsprung auf den Rangzweiten VfB Holzhausen.

Am vorletzten Spieltag patzten dann beide Spitzenteams. Während sich der VfL bei der TSG Harsewinkel mit einem 18:18-Unentschieden zufrieden geben musste, spielte Holzhausen in Lahde/Quetzen ebenfalls 18:18-Unentschieden. Und so kam es dann am letzten Spieltag im blauen Salon in Holzhausen zum Show-down. Um den zweiten Aufstieg innerhalb eines Jahres zu verwirklichen, benötigte der VfL in der Höhle  des Löwen unbedingt eine Punkteteilung. 150Zuschauer begleiteten ihren VfL nach Holzhausen und sie sahen lange Zeit einen überlegenen Gastgeber. Über 7:4 und 9:5 lagen die Schützlinge von Trainer Ralf Schwarze nach vierzig Minuten mit 10:6 hinten. Dann ließ der VfL-Coach Jessica Habbe und Katrin Wullbrandt durch Sylke Windel und Nicole Walter kurz decken. Und das war genau die richtige Entscheidung. Im gleichen Takt, wie das VfB-Angriffsspiel immer mehr ins Trudeln geriet, verbesserte sich das VfL-Spiel aus einer jetzt  gut zupackenden  Abwehr heraus und über ein druckvolles und effektives Angriffsspiel kam es noch zu einer überraschenden Wende. Der VfL holte Tor um Tor auf und unter dem Jubel ihrer Anhänger gelang Anja Kracht die zweite VfL-Führung zum 10:11. In den letzten fünf Minuten spielte der VfL durchweg in Unterzahl, aber den Hausherren gelang nur noch der 11:11-Ausgleichstreffer. Kurz vor dem Ende erhielten die Gastgeberinnen noch einen Siebenmeter zugesprochen und der blaue Saison kochte. VfL-Torhüterin Bettina Frerichs wurde zur Heldin. Sie hielt den von Katrin Wittemeier geworfenen Strafwurf und stürzte die VfL-Gemeinde damit in einen unbeschreiblichen Freudentaumel.

Damit war der Durchmarsch von der Bezirksliga in die Verbandsliga innerhalb von zwölf Monaten perfekt.

 

Zur Meistermannschaft gehörten:

Tor: Bettina Frerichs (22 Einsätze)

Feld: Anja Kracht (21), Sylke Windel (22), Anke Kröger (20), Bärbel Koch (22), Silke Heinrichsmeier (21), Nicole Walter (6), Heidrun Heinrich (19), Sonja Balsmeyer (20), Silke Bünemann (10), Sylke Gerken (20), Melanie Hebrock (19), Nadine Schröder (12), Nicole Semelka (6), Tanja Riepelmeier (5) und Monika Hemeier (1).

 

Neben Bettina Frerichs ragten Anja Kracht und Sylke Windel aus dem Team heraus. Anja und Sylke erzielten 55,97% aller Treffer.

 

 

In der Saison 1995/96 machten zum ersten Mal unsere Damen von sich reden. Die von Lothar Bekemeier trainierte Truppe schaffte in dieser Spielzeit den Aufstieg in die Landesliga. In der Bezirksliga Staffel 1 patzten unsere Damen zunächst bei ihren Heimauftritten.Zum Saisonauftakt kam man vor eigenem Publikum gegen SC Bielefeld (11:11) und TVG Nordhemmern/Mindenerwald (13:13) nur zu zwei Unentschieden. Dann aber wurden unsere Damen immer stärker und übernahmen am siebten Spieltag bei 12:2-Punkten die Tabellenführung. Am achten Spieltag kam es dann in der Mennighüffer Sporthalle zum Derby mit der HSG Löhne/Obernbeck. Kurz nach dem Wechsel führte der VfL mit 10:8-Toren. Die HSG konnte beim 10:10 ausgleichen, doch danach erhöhte der VfL auf 14:10 und gewann verdient mit 15:12-Toren. Während bei der HSG Petra Wellpott sechsmal ins Schwarze traf, führte auf seiten des VfL Anja Kracht mit zehn Treffern die Torschützenliste an. In der nächsten Partie zeigten unsere Damen bei der Bundesligareserve  des HSV  Minden/Minderheide eine beeindruckende Vorstellung und siegte überraschend mit 14:16-Toren. Dabei waren Nicole Walter und Sylke Windel jeweils viermal erfolgreich.

Am letzten Hinrundenspieltag gab es dann für die Truppe von Lothar Bekemeier die erste Niederlage und die fiel gleich richtig heftig aus. Die HSG Unterlübbe/Eickhorst führte zur Pause mit 9:6 und in der zweiten Hälfte warfen unsere Damen nur noch einen Treffer und gingen mit 19:7-Toren unter. Betreuer Werner Kubin meinte nach dem Spiel: „Die waren heute einfach besser. Aber das Fehlen von Anja Kracht und Nicole Walter hat uns schon erheblich geschwächt“.

Trotzdem wurden unsere Damen mit 18:4-Punkten Herbstmeister. Am vierzehnten Spieltag mussten unsere Damen die Tabellenführung an die TVG Nordhemmern/Mindenerwald abgeben. Bei den Germanen setzte es die zweite Niederlage und die fiel wiederum ganz deutlich aus. Beim 26:14 war der VfL chancenlos.

Mit einem tollen Schlussspurt holten sich unsere Damen dann doch noch den Meistertitel. Acht Spiele in Folge blieb der VfL ungeschlagen und stieg als Meister mit 38:6-Punkten und 353:289-Toren in die Landesliga auf. Am letzten Spieltag sollte die Meisterschaft erst  entschieden werden, als die Truppe von Lothar Bekemeier auf den Rangzweiten HSG Unterlübbe/Eickhorst traf. Ein Unentschieden reichte dem VfL zum Aufstieg. Über 200 Zuschauer in der Mennighüffer Sporthalle sorgten für einen Rekordbesuch bei einem Damen-Handballspiel. Im ersten Abschnitt blieben Tore Mangelware. Erst Sekunden vor dem Halbzeitpfiff erzielte Anja Kracht per Siebenmeter das 4:2 für ihren VfL. Nach dem Wechsel dominierte der VfL die Partie und spätestens beim 8:3-Zwischenstand war der Widerstand der Gäste gebrochen.  Torhüterin Bettina „Betze“ Frerichs war mal wieder eine Bank und brachte die HSG-Angreiferinnen  schier zur Verzweiflung. Am Ende siegte der VfL deutlich mit 12:7-Toren und danach kannte der Jubel keine Grenzen mehr.

In der Saison 1991/1992 machte die männliche A-Jugend des VfL mit ihrem legendären Trainer Bernd Sander von sich reden. In den Aufstiegsspielen zur Bezirks- bzw. Oberliga verwies  der VfL den großen Favoriten TuS Spenge auf den zweiten Platz und schaffte völlig überraschend den Aufstieg in die Oberliga. In der Partie gegen den TuS Spenge hatte der VfL Heimrecht und die vielen Fans sahen eine ganz spannende Begegnung. Der TuS Spenge lag knapp mit 19:20 in Führung, als der VfL mit dem Schlusspfiff noch einen Freiwurf zugesprochen bekam. Spielmacher Andre Torge ließ sich nicht lange bitten und überwand den Spenger Abwehrblock und auch Torhüter Georgios Triantafillou, der heute als Manager unserer ersten Herrenmannschaft tätig ist. Ein 20:20 stand auf der Anzeigetfael und danach kannte der Jubel keine Grenzen mehr.

In zwei Staffeln mit je zehn Teams ging es die Saison 1991/92. Der VfL spielte  in der Staffel 1 um Punkte. Die Gegner hießen Spvg. Versmold, TVSoest, TV Emsdetten, TSG Altenhagen/Heepen, SuS Oberaden, TV Lemgo, TuS Hiltrup, TV Hille und Friesen Telgte.

Der VfL wurde von vielen Experten als Punktelieferant angesehen. Doch die Truppe von Trainer Bernd Sander wuchs in vielen Partien über sich hinaus und belegte nach sechs Spieltagen mit 7:5-Punkten den fünften Rang. Nach der Hinrunde hatte unsere Truppe 9:9-Zähler auf ihrem Konto.

Am Saisonende rangierte unsere A-Jugend mit 15:21-Punkten und 364:367-Toren auf dem achten Tabellenplatz. Die beste Leistung zeigte der VfL am letzten Spieltag, als unsere A-Jugend  vor eigenem Publikum den großen Favoriten TV Emsdetten mit 24:20-Toren besiegte. Andre Torge (10/4) und Dennis Eichhorn (8/2) waren die erfolgreichsten Werfer.

Staffelsieger wurde der TV Soest mit sieben Punkten Vorsprung vor der TSG Altenhagen/Heepen.

 

Zu dem Team gehörten:
Tor:Thilo Womelsdorf, Chester Stallmann, Ahmet Arslan

Feld: Stefan Kassebaum, Nils Eikmeier, Markus Kassing, Michael Schaaf, Guido Tiemann, Dennis Eichhorn, Phana Horn, Erol Seker, Meiko Haselhorst, Dirk Jacobsen und Andre Torge.

Trainer: Bernd Sander

Betreuer: Günter Eichhorn, Karl-Heinz Sander

Die Tore erzielten Dennis Eichhorn (131/47), Andre Torge (123/49), Michael Schaaf (31), Phana Horn (24), Erol Seker (23), Guido Tiemann (13), Dirk Jacobsen (9), Stefan Kassebaum (6), Markus Kassing (2), Meiko Haselhorst (1) und Nils Eikmeier (1).

 

 

Ein Jahr später, nämlich in der Saison 1992/1993 liebäugelten schon viele VfL-Fans mit dem Aufstieg in die Regionalliga. Vor dieser Spielzeit standen Jochen Borcherding (Union Bad Salzuflen), Jens Binek  (Bad Bramstedt), Miachael Meynert (HSG Spradow), Carsten Berg (Laufbahnende), Andre Rolfsmeier (VfL II) und Hans-Jürgen Coors (Co-Trainer VfL) nicht mehr im Kader.Trainer Günter Meyer konnte mit Torhüter Herbert Pohl (TSV GWD Minden), Andre Zwiener (TVG Nordhemmern) und Uwe Sonntag (SV Brackwede) drei hochkarätige Neuzugänge präsentieren. Dazu stießen mit Torhüter Dirk Radert sowie Andre Torge und Dennis Echhorn drei hoffnungsvolle Eigengewächse zum Oberligakader. Trainer Günter Meyer rechnete sich mit seiner Truppe  einen Platz zwischen drei und fünf aus.

In der Vorbereitung hatte der VfL das Nationalteam aus Kuwait zu Gast. Der VfL bot eine tolle Vorstellung, musste aber am Ende in eine 20:25-Niederlage einwilligen.

Der VfL startete mit einem 20:15-Derbysieg über den TV Lenzinghausen in die Saison. Nach Siegen in Welper und gegen Hattingen kassierte unsere Truppe am vierten Spieltag beim Topfavoriten TV Schwitten eine unglückliche 17:18-Niederlage. Nach drei weiteren Siegen belegte der VfL mit 12:2-Punkten den zweiten Tabellenplatz. Am elften Spieltag übernahm der VfL nach einem klaren 22:14-Heimerfolg über den TuS Lücklemberg die Tabellenführung. Am letzten Hinrundenspieltag unterlag die Truppe von Günter Meyer beim Hasper SV mit 25:27-Toren und musste den Teutonen aus Riemke die Tabellenführung überlassen.

Zu Beginn der Rückrunde lief es dann nicht mehr rund. Beim TV Lenzinghausen traf Fido Gast zwei Sekunden vor dem Abpfiff zum knappen 22:21-Auswärtssieg. Gegen DJK Welper patzte der VfL das erste Mal vor eigenem Publikum. Eine 16:10-Pausenführung reichte nicht zum Sieg. Welper nahm beim 25:25-Unentschieden vor 350Zuschauern überraschend einen Punkt mit. Als unsere Truppe am 16.Spieltag beim Aufsteiger TuS Hattingen mit 20:23 verlor, rutschte sie in der Tabelle auf Rang vier ab. TV Schwitten (26:6), Teutonia Riemke (25:7) und Tura Bergkamen (24:8) lagen vor unserer Mannschaft (23:9).

Danach wurde Spitzenreiter Schwitten in Mennighüffen entzaubert. Die Meyer-Sieben spielte groß auf und schlug Schwitten klar mit 28:23-Toren. Dabei traf Fido Gast gleich dreizehnmal für seinen VfL. Beim SV Herbede setzte Fido noch einen drauf. Beim 29:27-Auswärtssieg erzielte er trotz Manndeckung sage und schreibe 16 Tore. Und am neunzehnten Spieltag übernahm der VfL wieder die Tabellenführung. Auch diesmal wurde der Tabellenführer in Mennighüffen gestürzt. Nach dem 25:21-Sieg über den HC Tura Bergkamen feierten die knapp 500 Zuschauer ihr Team mit Standing Ovations. Zu diesem Zeitpunkt hatte der VfL eine Heimbilanz von 19:1-Punkten aufzuweisen. Beim heutigen Zweibundesligisten TuS Ferndorf spielte der VfL weit unter seinen Möglichkeiten und verlor nach der klaren 14:19-Niederlage den Platz an der Sonne an den TV Schwitten. Im nächsten Spitzenspiel mussten sich auch die Teutonen aus Riemke in Mennighüffen geschlagen geben. Der neunfache Torschütze Bernd Wienecke traf mit dem Schlusspfiff zum 24:23 ins Gästetor und danach kannte der Jubel keine Grenzen mehr. Bei der HSG Ahlen machten die Schiedsrichter dann die Titelträume des VfL zunichte. Beim Stand von 21:20 für den VfL wurden Uwe Sonntag und beim nächsten Angriff Bernd Wienecke siebenmeterreif gefoult. Diese Fouls wurden nicht geahndet und Ahlen kam durch zwei Gegenstoßtore zu einem umstrittenen 21:22-Sieg.

Mit einem 28:27-Heimerfolg gegen den Hasper SV beendete unsere Truppe mit 38:14-Punkten die Saison als Tabellendritter. Meister wurde der TV Schwitten (39:13) vor HC Tura Bergkamen (39:13-Punkte). In der besten Oberligasaison fuhr der VfL eine Heimbilanz von 25:1-Punkten ein.

VfL Handball Mennighüffen – Nostalgie Nr. 4

In seinem sechsten Oberligajahr erwischte es unsere erste Handballmannschaft und nach Beendigung der Spielzeit 1987/88 stieg die Truppe, die in der Saison von Karl-Heinz Steinmeier(1.Halbserie) und Werner Gerkensmeier (Rückrunde) trainiert wurde, in die Verbandsliga ab.

Die Vorsitzenden unseres Vereines, nämlich Rainer Schindler und Horst Mamet, wollten auf jeden Fall den freien Fall verhindern und durch die Verpflichtung von Trainer Günter Meyer und dem neuen Leitwolf Fido Gast vom TSV GWD Minden sollte die Rückkehr ins westfälische Oberhaus kurzfristig erfolgen.

Aber der Saisonstart in die Spielzeit 1988/1989 ging daneben. Nach sieben Spielen belegte der VfL mit mageren 2:12-Punkten den letzten Tabellenplatz in der Verbandsliga. Aber in den weiteren siebzehn Partien gab unsere Truppe nur noch neun Zähler ab und beendete die Spielzeit mit 27:21-Punkten noch als Tabellenvierter.

Vor der Saison 1989/1990 galt der VfL als ganz hoher Titelfavorit in der Verbandsliga. Mit Christoph Radkte (Bielefelder TG), Jochen Borcherding (TSV GWD Minden 2), Udo Neidiger (VfB Holzhausen) sowie den Torhütern Michael Meynert (HCE Bad Oeynhausen) und Hans-Jürgen „Bommel“ Coors (TuS Nettelstedt 2) wurde das Team verstärkt.

Neben dem VfL wurden die Mannschaften von SC Bielefeld und TVG Nordhemmern hoch gehandelt. Und der VfL wurde den hohen Erwartungen gerecht. Am neunten Spieltag übernahm die Truppe von Günter Meyer mit 15:3-Punkten die Tabellenführung und gab sie dann auch bis zum Saisonende nicht mehr ab. Am elften Spieltag kam es in der Mennighüffer Sporthalle zum Gipfeltreffen mit SC Bielefeld. Fido Gast war nicht zu bremsen und traf gleich 13mal für sein Team. Nach einer 8:4-Führung zog der VfL auf 15:4 davon und feierte nach einem 17:7-Pausenstand einen tollen 33:20-Kantersieg. Am Ende wurde der VfL mit 40:8-Punkten hochverdient Meister der Verbandsliga. Am letzten Spieltag schickte der VfL den Tabellenzweiten TVG Nordhemmern mit einer 30:23-Packung auf die Heimreise. Am Saisonende hatte der VfL neun Punkte Vorsprung auf den Zweiten Nordhemmern und stieg nach zwei Jahren verdient wieder ins westfälische Oberhaus auf.

In der Oberligasaison 1990/1991 waren neben dem VfL mit der TSG Altenhagen/Heepen, dem TuS Spenge, dem TV Lenzinghausen, Eintracht Oberlübbe und dem TSV GWD Minden 2 fünf ostwestfälische Teams am Start.

Der Saisonstart ging völlig in die Hose. Nach fünf Partien hatte man 1:9-Punkte auf dem Konto und belegte den letzten Tabellenplatz. Nach zwölf Spieltagen hatte sich unser Team bei 12:12-Punkte ins Mittelfeld vorgearbeitet.

Danach lief es nicht mehr rund und am Saisonende lag unsere Mannschaft bei 20:32-Zählern auf dem drittletzten Tabellenplatz. Während RE Schwelm und TSV GWD Minden abstiegen, schaffte die TSG Altenhagen/Heepen mit 44:8-Punkten die Versetzung in die dritte Liga. Vizemeister wurde unser Kreisrivale TuS Spenge.

Höhepunkt dieser Spielzeit war die Partie zwischen dem hohen Favoriten TuS Spenge und dem VfL. Unsere Truppe spielte groß auf und hatte den TuS am Rande einer Niederlage. Erst sechs Sekunden vor dem Abpfiff erzielte Andreas Morsch den 25:25-Auslgeichstreffer für Spenge. Während beim TuS Vladimir Vukoje mit zehn Treffer die Torschützenliste anführte, traf Volker Schröder achtmal für den VfL.      

   

In seinem dritten Oberligajahr kämpfte die erste Mannschaft des VfL wieder um den Klassenerhalt, schaffte diesen aber bereits am drittletzten Spieltag. Am Saisonende belegte der VfL mit 20:28-Punkten den zehnten Tabellenplatz. Zunächst war Spielertrainer Günter Rubin der verantwortliche Trainer, aber nach vier Spieltagen bei 2:6-Punkten gab Günter die Verantwortung auf der Trainerbank an Harald Tiemann ab. Günter blieb dem VfL aber als Spieler erhalten. Sein mit großen Erwartungen gestarteter Nachfolger Harald Tiemann machte es nicht besser und trat nach 3:13-Punkten überstürzt von der Mennighüffer Handballszene ab. VfL-Urgestein Werner Gerkensmeier übernahm zu Beginn der Rückrunde wieder seinen VfL und schaffte nach einer tollen Aufholjagd noch souverän den Klassenerhalt mit seinen Grün-Weißen. VfL Kamen (10:38- Punkte) und der Kreisrivale SC Herford (14:34-Zähler) stiegen in die Verbandsliga ab. Meister wurde überlegen mit vier Punkten Vorsprung Union Bad Salzuflen. Am 20.Spieltag empfing der VfL den späteren Meister. Über 1100 Zuschauer sahen in der Ausweichhalle des Löhner Gymnasiums dieses Topspiel. Der VfL führte mit 17:14-Toren und hatte den späteren Meister auf der Rolle. Doch dann musste Günter Rubin nach seiner dritten Zeitstrafe auf der Tribüne Platz nehmen und am Ende gewannen die Gäste glücklich mit 22:23-Toren.

Im Jahr 1985 gab es noch zwei große sportliche Höhepunkte in Mennighüffen. In der Zeit vom 31.3. – 4.4.1985  war die Mannschaft von Aritma Prag aus der ersten CSSR-Staatsliga zu Gast in Mennighüffen. Der VfL spielte gegen die Gäste 22:22-Unentschieden. Zwei Tage später unterlag eine Löhner Stadtauswahl den Pragern mit 18:22-Toren. Im Aufgebot der Stadtauswahl, die sich aus Aktiven des FAW Melbergen, des TV Löhne, des TV Obernbeck und des VfL zusammensetzte, standen mit Dirk Kelle (späterer Nationalspieler) und Wilhelm Hagemeier (TVO, später GWD Minden) zwei weit über den heimischen Raum bekannte Spieler. Die Ausrichtung dieser  Partie hatte der FAW Melbergen übernommen und bekam von allen Seiten viel Lob für diese gelungene Veranstaltung.

Im November 1985 richtete der DHB ein Turnier für Junioren­Nationalteams aus. Neben Deutschland nahmen die CSSR, Schweden, Dänemark und Ägypten an diesem Turnier teil. Der VfL hatte sich beim Deutschen Handballbund für die Ausrichtung eines Spieltages beworben und hatte den Zuschlag für den dritten Turniertag erhalten. In der Sporthalle des Löhner Gymnasiums  trafen im ersten Spiel die Teams von Dänemark und Ägypten aufeinander. Die Dänen gewannen diese Partie mit 25:20-Toren. Im Hauptspiel traf die deutsche Auswahl dann auf Schweden und wurde von den Nordländern, bei denen Mats Wilander viermal erfolgreich war, demontiert. Am Ende siegte Schweden sehr deutlich mit 31:22-Toren.

Westfalenhandball 04_2021

SG Hamm, Soester TV, VfL Kamen, RSV Altenbögge, ASV Uentrop, TuS Jahn Dellwig, TV Hille, TuS Nettelstedt 2, VfB Holzhausen, TV Germ. Nordhemmern, TuS Jöllenbeck, TuS Eintracht Minden und TuS Brake so hießen die Gegner unserer ersten Herrenmannschaft in der Verbandsligasaison 1981/1982. Das Saisonziel der Truppe von Trainer Werner Gerkensmeier hieß Klassenerhalt. Mit Wolfgang Meier, Dietmar Löper, Enes Ganibegovic, Reinhold Koch, Klaus Budde, Martin Albsmeier und Werner Stelze standen junge und hungrige Eigengewächse in der Vorbereitungszeit im Aufgebot.

Der Saisonstart ging zunächst daneben. Nach vier Spieltagen rangierte der VfL mit 2:6-Punkten auf dem elften Tabellenplatz. Durch einen 18:17-Heimsieg gegen den VfB Holzhausen und den ersten Auswärtssieg beim 20:24 gegen RSV Altenbögge hatte man ein ausgeglichenes Punktekonto und war in der neuen Liga angekommen.  Nach Beendigung der Hinserie lag unsere Truppe mit 12:14-Zählern auf dem neunten Tabellenplatz. Herbstmeister wurde ganz überlegen der VfL Kamen, der bei 22:4-Punkten bereits sechs Zähler Vorsprung auf den Tabellenzweiten SG Hamm aufwies.

In der Rückrunde wuchs der VfL über sich hinaus und holte aus acht Partien tolle 13:3-Punkte. Der Lohn war der vierte Tabellenplatz in der Verbandsliga. Der Rückstand auf den Tabellenzweiten TV Nordhemmern betrug nur zwei Punkte und da in der Saison 1981/82 zwei Teams aus der Verbandsliga in die Oberliga aufstiegen, träumten zu diesem Zeitpunkt viele VfL-Fans von einem erneuten Aufstieg. Am 25.4.1982 kam es dann in der Mennighüffer Sporthalle zum Gipfeltreffen gegen den Tabellenführer VfL Kamen. 550 Zuschauer feuerten die Gerkensmeier-Sieben frenetisch an, aber nach einer 18:16 und 19:17-Führung verloren die Hausherren am Ende etwas unglücklich mit 22:23-Toren. Dabei trug sich Klaus Gerkensmeier zehnmal in die Torschützenliste ein. Das war es dann wohl mit den Aufstiegshoffnungen. Bei noch vier ausstehenden Spielen hatte der Tabellenzweite Nordhemmern vier Punkte Vorsprung auf den VfL. Am 23.Spieltag gewann Nordhemmern vor eigenem Publikum ganz knapp mit 16:15 gegen den Tabellendritten TuS Nettelstedt 2. Der VfL gab sich beim TV Hille keine Blöße und fuhr beim 16:19-Erfolg zwei weitere Punkte ein.

Am drittletzten Spieltag empfing der VfL in der Mennighüffer Sporthalle den Tabellenzweiten Nordhemmern zum Gipfeltreffen. Wieder einmal standen 550 Fans hinter ihrem VfL. Nach einer ausgeglichenen ersten Hälfte setzte sich der VfL in Durchgang zwei auf 10:8, 15:13 und 17:15 ab. Nordhemmern glich noch einmal zum 17:17 aus, doch die beiden letzten Treffer dieser Partie erzielte der VfL und wahrte durch einen hart umkämpften 19:17-Sieg seine Aufstiegschancen.

Am vorletzten Spieltag musste der VfL beim ASV Uentrop unbedingt gewinnen, um im Aufstiegsrennen zu bleiben. Die Gastgeber zogen mit ihren harten Gangart dem VfL den Zahn. Über 6:2 und 10:5 führte der ASV beim Pausenpfiff mit 14:10 und erhöhte nach Wiederbeginn sogar auf 19:13. Doch nach 45 Minuten lief es für den VfL. Mit einem unbändigen Kampfgeist verkürzten die Gäste bis auf 19:17 und schafften beim 22:22 den Gleichstand. Uentrop konterte und zog wieder auf 24:22 davon. Zu diesem Zeitpunkt standen nur noch neunzig Sekunden auf der Uhr. Klaus Gerkensmeier glich eine Minute vor dem Ende zum 24:24 aus und wenig später markierte Kalla Steinmeier den 24:25-Siegtreffer. Trainer Werner Gerkensmeier jubelte man diesem nicht mehr für möglich gehaltenen Sieg: „Jetzt habe ich wirklich Lust, noch einmal aufzusteigen“.

Vor dem letzten Spieltag belegten hinter dem souveränen Meister VfL Kamen der VfL, SG Handball Hamm und Nordhemmern mit jeweils 31:19-Zählern die Plätze zwei bis vier. Der VfL hatte mit plus 31 sieben Tore Vorsprung auf die SG Handball Hamm.

Nordhemmern gewann am letzten Spieltag mit 21:23-Toren beim Meister Kamen. Und Hamm gewann beim Absteiger TSV Altenbögge klar mit 17:23-Toren. Und so musste der VfL gegen den TuS Brake unbedingt gewinnen, um den Aufstieg in die Oberliga perfekt zu machen. Wiederum vor ausverkauftem Haus tat sich der VfL in Durchgang eins sehr schwer. Brake lag zwischenzeitlich mit 5:7-Toren vorn und beim Stand von 12:11 ging es in die Kabinen. Zehn Minuten nach dem Wiederbeginn war die Entscheidung gefallen. Beim 21:14 war das Spiel entschieden und am Ende siegte der VfL standesgemäß mit 31:23-Toren. Damit war der zweite Aufstieg innerhalb von dreizehn Monaten perfekt.

Folgende Spieler wurden eingesetzt:

Tor: Kalla Neuhaus, Eckhard Dreier

Feld: Bernd Sander, Ulli Wellpott, Lothar Bekemeier, Klaus Gerkensmeier, Kalla Steinmeier, Enes Ganibegovic, Jürgen Schmidt, Wolfgang Krieger und Werner Stelze.

Die Tore erzielten Lothar Bekemeier (11/2), Kalla Steinmeier (8), Jürgen Schmdt (6), Klaus Gerkensmeier (3) und Bernd Sander (3).

Vor genau vierzig  Jahren schaffte die erste Handballmannschaft des VfL Mennighüffen den Aufstieg in die Verbandsliga. Und zwar genau am 9.5.1981 musste die Truppe von Trainer Werner Gerkensmeier am letzten Spieltag der Landesligasaison 1980/1981 beim Tabellendritten  BG Gütersloh antreten. Vor dieser Partie lag der VfL mit 41:9-Zählern an der Tabellenspitze.  Der hohe Titelfavorit SC Bielefeld (39:11) hoffte auf einen  Ausrutscher des VfL beim Tabellendritten.  Das Hinspiel  gegen Gütersloh hatte der  VfL vor eigenem  Publikum ganz knapp mit 17:16-Toren gewonnen  und so war man sich der Schwere  der Aufgabe durchaus bewusst. Gut 300Zuschauer  begleiteten  unsere Truppe  nach Gütersloh. Neben drei voll besetzten Busse  machten  sich viele Fans mit ihren PKWs auf den Weg zur Sporthalle  „Am Anger“.  Dabei war das Nervenkostüm  der Truppe vor dem Spiel arg angekratzt. Lothar Bekemeier hatte eine Verletzung noch nicht voll auskuriert und Trainersohn  Klaus Gerkensmeier war durch eine Grippe geschwächt. „Unser Optimismus  ist gedämpft“, war seitens  der Mannschaft zu hören. Man wusste um die Schwere der Aufgabe, wusste um die Heimstärke der Blau-Gelben. Und es war bekannt, dass eine Niederlage  das Meisterschafts-Aus bedeuten konnte.

Doch schon nach wenigen Minuten war von diesem angekratzten Nervenkostüm  nichts mehr zu spüren. Kalla Steinmeier nahm den Gütersloher Torjäger Hubesch, der in der Saison 1981/1982 zum TuS Spenge wechselte,  in Manndeckung  und schaltete den besten Werfer der Hausherren  lange Zeit lang gut aus.  Nach der schnellen  1:0-Führung  der Gütersloher entwickelte der VfL sein Spiel. Über 1:3, 3:6, 6:6 und 9:9 lag der VfL beim Pausenpfiff mit 9:11-Toren vorn. Was sich dann jedoch im zweiten Abschnitt abspielte, ist kaum noch zu beschreiben. Als der beste VfL-Akteur, Spielführer Jürgen Schmidt, beim Stande von 13:13 einen Siebenmeter  vergab, drohte  die Wende in der Partie. Die vielen VfL-Fans ahnten nichts Gutes. Fürwahr: Gütersloh übernahm  die Führung. In der 44.Minute  stand es 15:13 für die Hausherren. Die Fans bauten  ihren VfL moralisch wieder auf. Sprechchöre, Anfeuerungsrufe,  jede Aktion wurde beklatscht und bejubelt. Die Wende kam erneut – zugunsten  des VfL. Klaus Gerkensmeier und  Lothar Bekemeier sorgten  für den Ausgleich.  Klaus Gerkensmeier  verwarf  dann noch einen Siebenmeter. Dann die Vorentscheidung: Trainer Werner Gerkensmeier  wechselte  Schlussmann  Karl-Heinz Neuhaus für Eckhard Dreier ein. Und Kalla Neuhaus wuchs über sich hinaus. Er parierte einen Siebenmeter  von Bermpohl. Jürgen Schmidt erzielte im Gegenzug die Führung. Rubesch glich nochmals zum 16:16 aus. Die Entscheidung fiel  fünf Minuten vor dem Spielende,  als  Lothar Bekemeier  und Jürgen Schmidt den VfL mit 16:18 in Führung warfen. Und dann Jubel auf  der Trainerbank, als Rubesch einen Siebenmeter  nicht im Tor von Kalla Neuhaus unterbringen  konnte. Der sympathische  Coach Werner Gerkensmeier  schmunzelte: „Ein wahrer Teufelskerl, unser Karl-Heinz Neuhaus“.  Der VfL kassierte nur noch einen Gegentreffer und nach dem hart umkämpften  17:19-Erfolg kannte der Jubel  keine  Grenzen  mehr. Der VfL verabschiedete sich von seinen Fans mit einer  Ehrenrunde. Die überreichten Blumen wurden in die Zuschauermenge  geworfen. Trainer Werner  Gerkensmeier wurde auf  den Schultern  der Spieler  durch die Halle getragen. In der Kabine  floss  der Sekt  in Strömen.

 

Der VfL schaffte den Aufstieg in die Verbandsliga  in folgender Aufstellung:

Tor: Karl-Heinz Neuhaus und Eckhard Dreier

Feld: Bernd Sander, Ulrich Wellpott, Lothar Bekemeier, Klaus Gerkensmeier, Karl-Heinz Steinmeier, Udo Siebner, Wolfgang Meier, Jürgen Schmidt, Wolfgang Krieger und Gerald Knierim.

 

Die Tore erzielten Jürgen Schmidt (10/4), Lothar Bekemeier  (4), Karl-Heinz Steinmeier  (3), Klaus Gerkensmeier (2)