(bg) Fünftes Spiel, fünfter ungefährdeter Sieg: Die TSG A-H Bielefeld wird in der Handball-Oberliga weiter ihrer Favoritenrolle voll gerecht und freut sich jetzt auf das am Freitag steigende Derby bei Aufsteiger TuS 97. Überhaupt dominieren die Ostwestfalen, denn Mennighüffen und Neuling Möllbergen sorgen weiter für positive Schlagzeilen. Der dritte Aufsteiger aus Ferndorf feierte seinen ersten Sieg und gab die Rote Laterne an die HSG Gevelsberg-Silschede weiter.
NW Bad Oeynhausen. Das vorgezogene Spiel in der Handball-Oberliga am Freitagabend zwischen dem VfL Mennighüffen und der HSG Augustdorf/Hövelhof war aus spielerischer Sicht ganz bestimmt keine Augenweide. Dafür lieferten sich beide Mannschaften eine Abwehrschlacht aus dem Bilderbuch, in der beide Mannschaften des Öfteren die Grenzen des Erlaubten berührten. Am Ende setzte sich der VfL mit 25:23 (13:10) durch und ist neuer Tabellenführer. Zu Beginn wirkten die Mennighüffener etwas übermotiviert, schlossen zu früh ab und lagen folgerichtig mit 0:4 (5.) zurück. Erst danach begannen sie Handball zu spielen und drehten, angeführt von den beiden überragenden Rückraumspielern Marco Büschenfeld und Pascal Schumann, die Partie über 13:10 zur Halbzeitpause und später sogar mit der 18:12-Führung (40.). In dieser Phase hatte auch VfL-Torwart Calvin Born seine Glanzzeit. Eine Wende nahm das Spiel, als sich Schumann bei einer Abwehraktion am rechten Knöchel verletzte und für einige Zeit das Feld verließ. Die Augustdorfer holten auf und kamen beim 20:20 (51.) erstmalig wieder zum Ausgleich. Pascal Schumann biss auf die Zähne, kam erneut zum Einsatz und markierte die 22:21-Führung (53.), Tomasz Tluczynski erhöhte per Siebenmeter auf 23:21 (54.). Sven Suton und Felix Bahrenberg brachten die HSG auf 23:23 (56.) heran und die Spannung steigerte sich ins Unerträgliche. Als Tomasz Tluczynski dann einen Siebenmeter verwarf, lag es in der Hand der HSG, das Spiel zu kippen, doch die leistete sich einen Fehlpass. Pascal Schumann wuchtete den Ball zwei Minuten vor dem Abpfiff zum 24:23 ins Netz, eine Minute vor Schluss hielt VfL-Keeper Calvin Born einen Wurf aus dem halbrechten Rückraum von Sebastian Rumniak. Pascal Schumann ließ sich vom angezeigten Zeitspiel der Schiedsrichter nicht beeinflussen und versenkte cool den Ball per Wurf aus dem Rückraum zum 25:23, zwanzig Sekunden waren noch zu spielen. Im Gegenzug „fällte“ Ulrich Neumann den Augustdorfer Felix Bahrenberg und wurde zurecht disqualifiziert. Der abschließenden Siebenmeter gestaltete Sven Suton als Aufsetzer, der neben dem Tor landete. Danach war Feierabend, die Mennighüffener trafen sich zum Freudentanz und sangen „Spitzenreiter, Spitzenreiter“.
NW Paderborn. Die HSG Augustdorf/Hövelhof wartet in der Handball-Oberliga weiterhin auf den ersten Sieg dieser Spielzeit. Beim VfL Mennighüffen unterlag die HSG knapp mit 23:25 (10:13) und verpasste damit den erhofften Befreiungsschlag nur denkbar knapp. Dabei erwischte das Senne-Ensemble in einer wahren Abwehrschlacht den deutlich besseren Start und führte mit 4:0 (5.) und 5:1 (6.). Die Gäste legten dabei eine recht harte Gangart an den Tag. Vor allem HSG-Rechtsaußen Dusan Maric langte zu und traf zunächst VfL-Akteur Lukas Mailänder im Gesicht, ehe er für einen Ellenbogen-Einsatz gegen den ehemaligen HSG-Akteur Pascal Schumann eine Zeitstrafe kassierte. Der Überraschungs-Zweite aus Mennighüffen zeigte sich davon aber unbeeindruckt und passte sich der besagten harten Gangart an. Und so glich der VfL zum 5:5 (12) aus und holte sich beim 9:8 (22.) die erste eigene Führung. Zur Pause durften sich die Hausherren über einen 13:10-Vorteil freuen und starteten ihrerseits stark mit einem zügigen 18:12 (40.) in die zweite Halbzeit. HSG-Spielmacher Sven Suton läutete mit seinem Treffer zum 20:20 (51. ) dann eine spannende Schlussphase ein, in der für beide Teams alles möglich war. Der VfL legte durch den zehn Mal erfolgreichen Pascal Schumann und den ehemaligen polnischen Nationalspieler Tomasz Tluczynski zwar vor, für Augustdorf/Hövelhof stellten Suton und Felix Bahrenberg aber den 23:23-Gleichstand (56.) her. Als Mennighüffens Tomasz Tluczynski dann einen Siebenmeter verwarf, lag es in der Hand der HSG, das Spiel zu kippen, doch die Gäste vergaben diese Chance. Wieder Schumann machte dann mit einem Doppelschlag den Deckel zum 25:23 für die Gastgeber drauf und HSG-Trainer Micky Reiners bilanzierte: „Unsere ersten 15 Minuten waren gut. Dann haben wir aber leider den Faden verloren, waren zu unkonzentriert und haben uns nicht mehr an die besprochenen Sachen gehalten. In der zweiten Hälfte haben sich die Jungs dann richtig reingebissen, beim 23:23 hat uns eine nicht nachvollziehbare Entscheidung der Schiedsrichter aber den Ballbesitz – und damit auch einen möglichen und verdienten Punkt – gekostet.“
Haller Zeitung. Es passte alles zusammen am Samstagabend in der Sparkassen-Arena: Rund 600 Zuschauer verliehen der Partie einen stimmungsvollen Rahmen, die Loxtener Fans unter ihnen waren nach den wenig ergiebigen Ergebnissen der vergangenen drei Wochen mit der Hoffnung auf eine Trendwende angereist. Und sie wurden nicht enttäuscht.
Als Mann des Abends in einer von Beginn an hochkonzentriert zu Werke gehenden Gastgebermannschaft entpuppte sich Max Schäper. „Er war im Angriff heute unser absoluter Schlüsselspieler“, bestätigte Trainer Thomas Lay nach der Partie. Selbst die langen Kerls in der Soester Hintermannschaft schienen beeindruckt, als sich der Ex-Hörster nach wenigen Minuten zum ersten Mal vor ihnen hochschraubte und quasi in der Luft zu stehen schien. Zwar gelangen Schäper, der in der Oberliga zum ersten Mal von Beginn an ran durfte, insgesamt »nur« zwei Treffer, mit seiner Schnelligkeit, seinem Mut zum Risiko und dem guten Auge für seine Nebenleute war er aber ein ständiger Unruheherd vor dem Soester Tor.
Abwehr-Angriff-Wechsel mit Kim Harting klappt perfekt
Hilfreich ohne Frage auch, dass der Youngster zwischenzeitlich immer wieder Luft holen durfte, denn der Abwehr-Angriff-Wechsel mit Kim Harting klappte nahezu perfekt. „Kim hat hinten einen super Job gemacht“, gab Schäper das allgegenwärtige Lob für seine Leistung an den Mannschaftskameraden weiter. Nur neun Gegentreffer in der ersten Halbzeit sprechen eine klare Sprache: Die griffige Defensive der Sportfreunde war der Grundstein zu ihrem zweiten Saisonsieg. So kamen die Soester, immerhin als Tabellenfünfter angetreten, mit ihrem permanenten, durch einen siebten Feldspieler erzeugten Überzahlspiel nur selten zum Zug. Beim 8:5 (22.) für Loxten trat Gästetrainer Dennis Lohse das erste Mal wutentbrannt gegen die Wand. Über 12:7 (27.) hatten die Hausherren spätestens zur Pause ihr Selbstvertrauen wiedergefunden.
Die Vorentscheidung in der Partie fiel zwischen der 40. und 42. Minute – und sie wurde vom Gegner großzügig unterstützt: Loxten führte 15:14, als Soest das eigene Tor wieder einmal entblößt hatte und sich einfache Ballverluste leistete. Christian Kalms und Nils Patzelt ließen sich die Chance nicht entgehen. Schließlich gönnte sich auch noch Torwart Pascal Welge einen erfolgreichen Distanzwurf aufs leere TV-Gehäuse. Nach dem 20:14 spielte Loxten völlig frei auf. Sehenswert wie Schäper vor dem 22:17 Kreisläufer Jan Patzelt in Szene setzte. Nach der Partie resümierte er wie wohl alle Loxtener Fans zutreffend: „Das hat heute richtig Spaß gemacht.“
Soester Anzeiger. Dirk Lohse schlug die Hände vorm Gesicht zusammen. Gut zehn Minuten vor dem Ende des Gastspiels der Soester Oberliga-Handballer bei den Sportfreunden Loxten war diese Geste aber nicht der Leistung seiner zu diesem Zeitpunkt schon nahezu hoffnungslos in Rückstand geratenen Schützlinge zugedacht. Vielmehr störte den Trainer des STV eine Entscheidung der Unparteiischen, die daraufhin eine Zeitstrafe gegen die Soester Bank aussprachen. Nach dem Spiel war diese Unstimmigkeit aber schnell ausgeräumt, denn den Unparteiischen bescheinigte Lohse eine gute Leistung, was er von seiner Truppe nicht behaupten wollte: „Der Anfang noch okay, doch zunehmend haben wir uns immer wieder an der Abwehr der Gastgeber festgebissen, haben uns viele Ballverluste geleistet, haben uns immer wieder Gegenstöße eingefangen.“ Das ist die Ursache für die deutliche 24:29-Niederlage des STV, der nicht anzuknüpfen verstand an die zuletzt starken Auftritte. Nach anfänglicher Führung (4:5, 18.) klappte das Anspiel an den Kreis ebenso wenig wie Abschlüsse aus dem Rückraum. Lediglich über die Außen lief es zufriedenstellend. Das konnte aber nicht verhindern, dass zur Pause ein 9:13-Rückstand zu Buche stand.
Danach gingen die Soester aggressiver zu Werke, kamen durch Max Picht auf 13:14 heran (37.). Nach dem 14:15 aber leistete sich der STV sieben Minuten ohne Torerfolg, kassierte in dieser Phase aber fünf Gegentore bis zum 14:20. Das war schon die Vorentscheidung zugunsten einer starken Loxtener Mannschaft, deren Defensive inklusive Torwart den Soestern häufig den Zahn zog. Auf Soester Seite waren die zuletzt angeschlagenen Spieler wie Bekel, Loer und Schönle einfach nicht wieder in der Verfassung, die sie vor ihren Zwangspausen hatten. Immerhin ließen sie sich nicht hängen und hielten das Ergebnis im Rahmen.
IKZ Hemer. HSV Hemer – TuS Bielefeld/Jöllenbeck 36:30 (20:13).Hallensprecher Ditze Tuschen freute sich bei der Verabschiedung des Publikums über ein „tolles Handballspiel“, es gab viel Beifall von den Rängen, aber natürlich auch sogleich die passende Einordnung. Mit Jöllenbeck stellte sich der in dieser Saison bislang schwächste Gegner im Grohe-Forum vor, und dennoch war es nicht selbstverständlich, dass die Hemeraner den Aufsteiger so souverän in die Schranken wiesen. Die Ausgangslage war wenig vielversprechend. Marvin Rosian (Rückenverletzung) und der formstarke Moritz Frenzel (lädierte Wurfhand) blieben auf der Bank, wo der an der Schulter verletzte Max Klein 40 Minuten lang verharrte. Angesichts des kleinen Kaders war das ein empfindlicher Einschnitt, den die Mannschaft aber mit großer Geschlossenheit und enormer Leidenschaft kompensierte. Große Wechseloptionen gab es nicht, es kam auf jeden an. Und so spielte das Team von der ersten Minute an konzentriert und engagiert und zeigte die oft vermisste Entschlossenheit zum erfolgreichen Abschluss.
Spiller und Schetters zu Beginn die Erfolgsgaranten
Die Erfolgsgaranten der Anfangsphase waren Keeper Patrick Spiller, der die Kollegen Trittin und Weinholz auf der Gegenseite um Längen ausstach, sowie Tobias Schetters, der fünf der ersten sechs Hemeraner Tore erzielte. Er gab ebenso wie Christian Klein die Richtung vor, der gut die Bälle verteilte und zuverlässig aus dem Rückraum traf. Gestützt auf eine bewegliche Deckung, die entschlossen zupackte und somit etliche gute Tempogegenstöße einleitete, gewann der HSV immer mehr an Sicherheit und zeugte auch einige sehenswerte Kombinationen.
Jöllenbeck ließ viel zu und konnte sich beim Gang in die Kabine schon nicht mehr viel ausrechnen. Dass die Mannschaft aber nicht kampflos eine peinliche Abfuhr hinnehmen wollte, merkte man ihr nach dem Wechsel an, doch die Hausherren kamen ihnen mit einigen Nachlässigkeiten auch entgegen. Schetters‘ Siebenmeter-Fehlwurf gleich zu Beginn war symptomatisch für das, was eine Weile folgte. Anstatt mit der klaren Führung im Rücken in Ruhe die Angriffe aufzuziehen und auf die passende Lücke zu warten, wurde viel zu schnell abgeschlossen, was dem Gegner einige leichte Gegenstoßtreffer ermöglichte.
Dass bei Zeitstrafen und Siebenmeterentscheidungen ein ziemliches Ungleichgewicht herrschte, trug auch dazu bei, dass sich die Hemeraner nach dem Wechsel nicht weiter absetzten. Jöllenbeck fehlten jedoch die Mittel, um ihnen gefährlich zu werden. Zumal auf Spiller weiterhin Verlass war, der den Ostwestfalen mit einigen Glanzparaden jede Hoffnung auf eine spannende Schlussphase nahm. Näher als auf fünf Tore kamen sie nicht heran. 30:25 hieß es nach 51 Minuten, aber dann legte der HSV zu und setzte sich wieder ab. Aber der klare Sieg sollte nicht den Blick für die Realität verstellen, denn gegen viele andere Oberligisten könnte die Mannschaft in dieser Besetzung Probleme bekommen.
Tihomir Knez (HSV): „Wenn man alles zusammen nimmt, war das heute wirklich in Ordnung. Wir haben einige Sachen geändert, und das hat ganz gut funktioniert. Wir haben endlich aus dem Rückraum getroffen, und vor allem in der ersten Halbzeit wurden die Vorgaben gut umgesetzt. Nach der Pause gab es einige technische Fehler und Unaufmerksamkeiten in der Abwehr. Bei uns sind die Erwartungen hoch, aber heute sollten wir einfach den Sieg genießen.“
Eric Husemann (TuS): „Wir haben von der ersten Minute an keinen Zugriff bekommen, ich glaube, wir haben nicht einen Zweikampf gewonnen. Nach der Pause haben wir einige Male den Abstand verkürzt, weil die Angriffsleistung besser wurde, aber dann haben wir gleich wieder Gegentore durch individuelle Fehler kassiert.“
NW Bielefeld. Wenn die Legende von der verpatzten Generalprobe, die eine glänzende Premiere nach sich zieht, stimmt, dann kann der TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck mit ganz breiter Brust in das anstehende Derby gegen die TSG A-H Bielefeld gehen. Die Jöllenbecker blieben beim Auftritt gegen den HSV Hemer nämlich einigermaßen chancenlos und verloren mit 30:36 (13:20). „Das war eine klare Angelegenheit. Wir haben die über 60 Minuten nicht in den Griff bekommen“, stellte TuS-97-Trainer Sven-Eric Husemann geknickt fest. Er und sein Team waren mit nicht wenig Hoffnung auf einen Erfolg ins Sauerland gereist. Doch statt den wurfgewaltigen Rückraum des HSV auszubremsen, luden Angriffsfehler die Gastgeber zu Gegenstößen ein. Die Folge: Ein früher 2:7-Rückstand. „Die Abwehr stand schlecht und auch die Torhüter haben wenig zu fassen bekommen“, musste Husemann eingestehen. So lief sein Team dem Rückstand hinterher, der in der 37. Minute sogar auf acht Tore angewachsen war (16:24). Nach einer guten Dreiviertelstunde tat sich ein kleiner Lichtblick auf. Der TuS 97 hatte vom 20:28 auf 25:30 verkürzt. „Das war so ein Moment, in dem du denkst, dass vielleicht noch ein Ruck durch die Mannschaft gehen könnte“, formulierte Husemann seine Hoffnung in dieser Phase des Spiels. Immerhin standen seine Schützlinge auch in Überzahl auf dem Feld. „Doch dann haben wir sie im Innenblock wieder zu einfachen Toren eingeladen“, klagte der Bielefelder Coach. Hemer enteilte zum vorentscheidenden 33:26 (55). Nur ein Bielefelder tat etwas für sein Selbstvertrauen: Rückraumspieler Arne Kämper erzielte zehn Tore. Für ihn kann das Derby kommen.
NW Bielefeld. Die HSG Gevelsberg-Silschede hatte sich ordentlich auf die Gastgeber eingestellt. Direkt im ersten Angriff konnte sie ihren gewichtigen Kreisläufer gegen Nils Strathmeier in Position bringen, der dann auch prompt das 1:0 für die Gäste erzielte. Doch der individuellen Überlegenheit der TSG A-H Bielefeld war nach 28. gespielten Minuten kaum etwas engegenzusetzen. Die Bielefelder gewannen nach mäßiger erster Halbzeit souverän mit 38:26 (19:14). „Uns fehlte in der Abwehr immer ein halber Schritt, die letzte Konsequenz. Ab der 20. Minute wurde es besser, in der zweiten Halbzeit dann sogar richtig gut“, erkannte TSG-Trainer Michael Boy. Über 4:4 (9.) und 9:7 (15.) blieb es zunächst ausgeglichen – auch weil sich TSG-Keeper Max Kroll einige haltbare Bälle fing und nach 15 Minuten Felix Hendrich weichen musste. Abwehrrecke Gustav Rydergård wollte lieber über den couragierten Auftritt der Gäste sprechen: „Ich mag es nicht, wenn wir nur über unsere Leistung reden. Gevelsberg hat einigermaßen gut gespielt und hatte viel Wurfglück. Ich habe aber nie Angst gehabt, dass sie über 60 Minuten so spielen können“, meinte Rydergård. Johannes Krause, der in der Anfangsphase schon vier Treffer erzielt hatte, Julius Hinz per Nachwurf nach einem vergebenen Siebenmeter und Strathmeier bauten die TSG-Führung auf 12:8 (18.) aus. Gevelsberg verkürzte noch einmal (14:16, 28.), doch nach drei schnellen Treffern war die Führung schon beim Seitenwechsel deutlich – 19:14. Der ehemalige TSGer Norbert Gregorz, jetzt Trainer der HSG Gevelsberg, lobte Gäste und Gastgeber: „Wir haben 28 Minuten sehr, sehr gut gespielt. In der Summe haben wir dann aber zu viele Fehler gemacht, die die TSG mit viel Tempo bestraft hat. Bielefeld ist aber auch nicht unsere Kragenweite, ist individuell hervorragend besetzt“, erkannte Gregorz.
An den Torschützen der Gastgeber nach Wiedergebinn lässt sich erahnen, wie der Spielverlauf zu Gunsten der jetzt hochüberlegenen Bielefelder kippte: Prüßner, Hinz, Strathmeier, Hinz und Kastening – dann wieder Strathmeier und Hinz sprechen für eine Menge Tempo aus einer guten Abwehr – 30:17 (45.). „Unsere Deckung stand zunehmend besser“, erkannte Strathmeier, neben Hinz der Hauptprofiteur der Leistungssteigerung. Die TSG spielte schnell, und Strathmeier traf später auch aus unmöglichen Situationen. „Da war sicher auch etwas Glück dabei“, meinte er – doch Klasse war es auch.
WP Gevelsberg. Nein, der Spielplan meint es bisher nicht gut mit dem Handball-Oberligisten HSG Gevelsberg/Silschede. Auch am fünften Spieltag war der Gegner, die TSG A.H. Bielefeld, eine Nummer zu groß für die Gevelsberger, die sich am Ende mit 38:26 (19:14) erneut deutlich geschlagen geben mussten. Dabei zeigte die HSG gerade in der ersten Halbzeit eine durchaus ansprechende Leistung und hielt lange mit dem Topfavoriten mit. In der Anfangsviertelstunde setzte die Mannschaft von Trainer Norbert Gregorz die Vorgabe, die eigenen Angriffe geduldig vorzutragen, sehr gut um. Sebastian Breuker hatte gerade den Anschluss zum 9:8 erzielt, als die Gevelsberger zum ersten Mal ein klein wenig von dieser Linie abwichen und Bielefeld mit drei Treffern in Serie zum ersten Mal ein kleines Polster aufbauen konnte. Doch die Gevelsberger fingen sich wieder und gestalteten das Spiel in der mit knapp 900 Zuschauern besuchten Seidenstickerhalle bis zur 28. Minute weiter ausgeglichen. Im eigenen Ballbesitz haben die Gregorz-Schützlinge die Gelegenheit, wieder bis auf ein Tor zu verkürzen – doch die Gelegenheit bleibt ungenutzt, die HSG verliert zwei weitere Male den Ball und liegt nach einer starken ersten Halbzeit mit fünf Toren zurück. Obendrein kassiert Tobias Fleischhauer eine Zeitstrafe. „Das war ein totaler Aussetzer, das darf uns einfach nicht passieren“, so Trainer Gregorz. In Überzahl erzielen die Ostwestfalen dann zu Beginn des zweiten Spielabschnitts zwei weitere Treffer, der Rückstand beträgt inzwischen stattliche sieben Tore. Die HSG machte genau dort weiter, wo sie unerfreulicherweise gegen Ende des ersten Durchgangs aufgeholt hat und produziert zu viele Ballverluste. „Das hat Bielefeld dann konsequent mit Tempo bestraft“, so Gregorz, der mit ansehen musste, wie die Gastgeber bis zum 33:18 nach 50 Minuten aufdrehten. Das Spiel war da schon längst entschieden. Erfreulich waren dann wieder die letzten zehn Minuten in denen Gregorz den deutlichen Rückstand dazu nutzte, neue Varianten zu testen. So durfte Jannik Still seine ersten Minuten in der Oberliga sammeln und wusste durchaus zu überzeugen, auch Tobias Fleischhauer zeigte, dass er auf Rückraum-Mitte eine adäquate Alternative sein kann. Bis zum Spielende konnte so noch ein wenig Ergebniskosmetik betrieben werden, an der erneuten Niederlage war aber nicht mehr zu rütteln. „Bielefeld ist sicherlich nicht unsere Kragenweite, das haben sie gestern gezeigt“, so HSG-Trainer Gregorz nach dem Spiel. „Dennoch müssen wir unsere Aussetzer besser in den Griff bekommen“, mahnt der Wuppertaler, der trotz des wenig ergiebigen Saisonstarts mit 1:9 Punkten keineswegs in Panik verfällt: „Wenn wir die Aussetzer reduzieren können, dann sehe ich gute Chancen dass wir uns demnächst auch endlich belohnen.“ Die nächste Gelegenheit bietet sich kommenden Samstag in eigener Halle. Gegner ist dann mit dem TuS Spenge aber ein weiteres Topteam der Liga. Eine Überraschung gegen die favorisierten Spenger täte der HSG sicherlich gut.
NW Herford. Heiko Holtmann, Trainer des Handball-Oberligisten TuS Spenge, hatte vor der Partie gegen Lit Tribe Germania auf ein „ordentliches Spiel“ und natürlich den ersten Heimsieg seiner Mannschaft gehofft. All diese Hoffnungen erfüllten sich beim Spenger 32:28 (19:13)-Erfolg über den ostwestfälischen Rivalen. Holtmann aber erlebte es nicht – er hütete mit einer starken fiebrigen Erkältung das Bett und wurde auf der Bank vom Sportlichen Leiter des TuS, Heiko Ruwe, vertreten. Besonderen Grund zur Freude aber hatte Co-Trainer Sebastian Cuhlmann, denn der hatte am Spieltag Geburtstag und fühlte sich nach der Partie reichlich beschenkt. Das lag vor allem daran, dass die Spenger zumindest eine Halbzeit lange eine ansprechende Deckungsleistung zeigten, wobei die anfängliche 3:2:1-Formation zunächst vor allem Probleme mit der individuellen Klasse von Nordhemmerns Neuzugang Julien Knickmeier hatte und die später praktizierte 6:0-Deckung noch ein wenig stabiler wirkte. Und weil es auch das Schiedsrichtergespann zumindest in den ersten 15 Minuten nicht wirklich schlecht mit den Gastgebern meinte, wandelten die einen anfänglichen Rückstand schnell in eine knappen Führung um, die sie noch ausbauten, als Lit sich plötzlich einer mit zwei Kreisläufern angreifenden Heimmannschaft entgegen gestellt sah. Weil die Gäste sich nun im Angriff mehr Fehler leisteten als die Spenger, weil zudem TuS-Torhüter Bastian Räber einmal mehr einen „Sahnetag“ erwischte und allein in der ersten Halbzeit zwölf Paraden zeigte, wuchs der Vorsprung der Spenger mehr und mehr an, woran auch eine Auszeit der Gäste nichts änderte. Und dennoch: Irgendwie war sich niemand der rund 400 Zuschauer beim 19:13-Pausenstand und auch nicht beim 20:13 (32.) kurz nach dem Seitenwechsel sicher, dass der Sieg schon gutgeschrieben werden könnte. Die Gästemannschaft nämlich zeichnet es bekanntlich aus, dass sie niemals aufgibt. Und das war auch beim Gastspiel im Kreis Herford so. Angesichts des deutlichen Vorsprungs wirkten die Spenger zudem nicht mehr so konzentriert wie zuvor und leisteten sich gegen eine nun offensiver deckende Lit-Mannschaft viele Fehler im Angriff, fällten mehrfach die falsche Entscheidung und hatten zudem Probleme mit einer zwischenzeitlich wahren Flut von Zeitstrafen. „Ich wusste zum Teil gar nicht, wen ich aufs Feld schicken sollte“, kommentierte Heiko Ruwe das. Und so wurde es noch einmal eng, ganz eng. Beim 22:21 und beim 26:25 in der 44. und 52. Minute hatte das Team aus der Gemeinde Hille jeweils den Anschluss hergestellt. Zum Ausgleich aber reichte es nicht. Einerseits, weil da mit Bastian Räber ein Klasse-Torwart zwischen den Spenger Pfosten stand. Andererseits, weil es die Hausherren schafften, sich jeweils im entscheidenden Moment Ruhe zu gönnen und mit durchdachtem Angriffssspiel zum erfolgreichen Abschluss zu kommen.
Mindener TB. Sie hatten den Favoriten am Rande der Niederlage, doch der entscheidende Wirkungstreffer gelang nicht. Und so kassierten die Oberliga-Handballer von Lit Tribe Germania am Samstagabend beim TuS Spenge eine 28:32 (13:19)-Niederlage. Die Gastgeber, bei denen der sportliche Leiter Heiko Ruwe den verhinderten Trainer Heiko Holtmann vertrat, feierten damit den ersehnten ersten Heimsieg. Danach hatte es zunächst aber nicht ausgesehen. Die Germanen bestimmten die Anfangsminuten und führten nach dem dritten Treffer von Julien Knickmeier mit 5:3 Toren (8. Minute). Mit einer Auszeit brachte Ruwe sein Team mit einem Abwehrwechsel von 3:2:1 auf 5:1 in die Spur. Aus dem 3:5 machte Spenge gestützt auf den überragend haltenden Torwart Bastian Räber ein 7:5 und schob sich über 13:8 und 16:9 bis zur Halbzeitpause auf 19:13 nach vorn. „Wir haben zu viel verworfen und hatten Probleme in der Abwehr gegen das Spiel mit zwei Kreisläufern“, begründete Germanen-Coach Daniel Gerling den Rückstand. Doch in der Pause rauften sich die Gäste zusammen. Spenges 20:13 durch Fabian Breuer konterte die Lit-Sieben zum 20:16 (35.) und 21:19 (39.). Beim 22:21 (Lucas Rüter/43.) waren die Gäste dran und kämpften sich auch nach dem 26:23 auf 26:25 sowie nach dem 30:26 auf 30:28 heran. Doch die Wende gelang den Gästen nicht. Spenges Toptorjäger Sebastian Kopschek und Phil Holland machten mit den Treffern zum 31:28 und 32:28 den Deckel auf den ersten Heimsieg drauf. „In der ersten Halbzeit haben wir vieles richtig gemacht. Die zweite Halbzeit war durchwachsen, aber in der Summe war es ein verdienter Sieg“, kommentierte Heiko Ruwe. Sein Gegenüber Daniel Gerling lobte sein Team trotz der Niederlage: „Es macht einfach Spaß, mit dieser Mannschaft zu arbeiten. Egal wie der Spielstand lautet: Alle ziehen an einem Strang.“
WP Siegen. TuS Ferndorf II – ASV Hamm-Westfalen II 27:26 (12:12). Der Bann ist gebrochen. Im fünften Anlauf hat die Ferndorfer Reserve den ersten Oberliga-Sieg eingefahren und den letzten Platz an Gevelsberg-Silschede abgetreten. Enorm positiven Einfluss auf das Spiel des Aufsteigers hatte das Mitwirken von Mattis Michel und Erik Irle aus dem Ferndorfer Drittliga-Kader. Michel knüpfte trotz der Doppelbelastung nahtlos an seine herausragende Leistung am Samstag im Spitzenspiel gegen Krefeld (sieben Tore) an, Irle kam zugute, dass er tags zuvor nicht eingesetzt worden war und gegen die Hammer Reserve vor Tatendrang sprühte. Nach dem 0:1 übernahm Ferndorf mit einem ersten guten Lauf zum 4:1 das Kommando und blieb bis zum 11:7 voll auf Kurs. „Bis dahin hat vieles geklappt“, lobte Feldmann. Was folgte, war ein unerklärlicher Einbruch mit vier Gegentoren in Folge zum 11:12. Zudem verletzte sich Torwart Cedric Keuper am Knie und musste durch Niels Thies ersetzt werden. Ferndorf ließ sich davon aber nicht schocken, kam konzentriert aus der Kabine, übernahm schnell wieder die Führung, zog durch drei Tore binnen gut 90 Sekunden auf 19:15 (42.) weg, doch entwickelte sich die ganze Sache für die aufopferungsvoll kämpfenden Grünschnäbel doch noch zur Zitterpartie. Als Vincent Sahlmann Hamm zum 25:26 sogar wieder auf Schlagdistanz brachte, drohte der Sieg zu entgleiten, aber zwölf Sekunden vor Schluss verwandelte Linus Michel einen Abpraller zum 27:25 ein – die Entscheidung.
Westf. Anzeiger. Auswärts war die Oberliga-Sieben des ASV Hamm-Westfalen bislang ungeschlagen. Doch jetzt hat es die Youngster von Coach Tobias Mateina ausgerechnet bei der bislang noch punktlosen Drittliga-Reserve des TuS Ferndorf erwischt. Nach Erfolgen in Spenge und Loxten unterlagen die Hammer bei der „Ausbildungsmannschaft“ von Trainer Michael Feldmann mit 26:27 (12:12) – das Schlusslicht indes freute sich über das erste Erfolgserlebnis in der Saison. Dabei waren die Hammer mit festen Absichten angetreten: „Wir gehen als Favorit in das Spiel, und dieser Rolle wollen wir auch gerecht werden“, forderte Mateina von seinem Team. Von der Favoritenrolle waren die Hammer beim Schlusslicht dann allerdings meilenweit entfernt. „Meine Mannschaft hat jegliche Einstellung zum Gegner vermissen lassen. Doch in der Oberliga gibt es kein Team, das man im Vorbeigehen schlagen kann. Wenn die Jungs das nicht kapieren, erleben sie in der laufenden Saison noch so manche böse Überraschung“, ärgerte sich Mateina über den Auftritt seiner Truppe.
In den vorangegangenen Begegnungen bestachen Kim Voss-Fels und seine Mitspieler selbst gegen Top-Teams wie Mennighüffen mit einer stabilen Abwehr und mit sehr viel Tempo im Sturm. Doch diese Stärken zeigten die Gäste in Ferndorf nicht. Geradezu unentschlossen wirke die Hammer Abwehr, die Offensive lief sich oftmals in der Deckung des Tabellenletzten fest. Das bemerkte Mateina, der bereits in der sechsten Minute die Grüne Karte zum Time-Out zog. Doch am emotionslosen Auftritt der Gäste änderte sich danach nichts. Ferndorf spielte weiter bissig, kam oftmals zu einfachen Toren und überzeugte insbesondere durch Kreisläufer Mattis Michels, der alleine in den ersten 30 Minuten sechs TuS-Treffer erzielte. „Auf diesen Spieler hatten wir absolut keinen Zugriff“, stellte Mateina fest. Obwohl der Liga-Letzte mit zwei Strafwürfen scheiterte, führte das Team fast ständig und lag gegen Ende der Hälfte gar mit 8:5 (18.) und 11:7 (24.) vorn. Wie aus heiterem Himmel drehten fünf Hammer Treffer in Folge durch Luca Tröster (2) Dennis Richter, Phil Schrage und Jan Pretzewofsky das Treffen zum 11:12-Zwischenstand (27.) um. Kurz vor dem Seitenwechsel zogen die Gastgeber zwar wieder gleich, doch waren die Hammer wieder im Spiel.
Natürlich hatte Mateina auf eine ähnliche Aufbäum-Phase seiner Mannschaft wie kurz vor der Pause gehofft. Doch der Wunsch des Hammer Trainers erfüllte sich nicht. „Da war kein Feuer im Spiel, keine Emotionen, und die Körpersprache signalisierte mir nichts Gutes“, stellte der ASV-Coach fest. Schnell lagen die Gastgeber wieder mit 16:13 und 20:16 vorn, zwischenzeitlich weckten drei Hammer Treffer von David Wiencek, Voss-Fels und Richter zum 21:19-Anschluss neue Hoffnungen bei den Gästen.
Und tatsächlich eröffnete sich für den ASV in den nachfolgenden Minuten noch einmal eine echte Großchance. Denn als der TuS gleich zwei Zeitstrafen (Irle und Klein) kurz hintereinander kassierte, der ASV also in doppelter Überzahl spielte, stand das Treffen auf der Kippe. Doch selbst die zahlenmäßige Überlegenheit auf dem Feld nutzte den Gästen nichts. Ferndorf setzte zum 22:19-Vorsprung sogar nach – David Spiekermann kassierte in dieser Phase seine zweite Zeitstrafe und wurde in der 53. Minute gar disqualifiziert. Das Treffen blieb zwar spannend – der ASV kämpfte sich immerhin bis zum 26:25 (58.) heran – doch als TuS-Akteur Linus Michel in der Schlussminute das 27. Tor für seine Mannschaft erzielte, stand die Hammer Niederlage endgültig fest.
Mindener TB. Die Handballer des TuS Möllbergen segeln weiter im Aufwind durch die Oberliga. Der Aufsteiger trotzte gestern dem VfL Gladbeck beim 28:28 (15:15) einen Punkt ab und mischt als Tabellendritter weiter im Kreis der Topmannschaften mit. Ins Derby bei Lit Tribe Germania am kommenden Sonntag in der Bürgerhalle Holzhausen gehen die Möllberger mit breiter Brust. Jubeln oder trauern? Die Frage stellte sich den Gastgebern in der Möllberger Sparkassen-Arena nicht. Nach dem Abpfiff rissen sie die Arme hoch und verbuchten den siebten Punktgewinn im fünften Saisonspiel als klares Plus. „Die Saison ist noch jung, da bedeuten 7:3 Punkte noch nicht viel. Wir wissen, wo wir herkommen“, zählte Rückraumspieler einen weiteren Zähler für den Klassenerhalt. Das bestätigte auch Mitspieler Jan Camen: „Wir sind gerade mal so aufgestiegen. Wir können mit dem Punkt heute absolut zufrieden sein“, zeigte der neunmalige Torschütze Realitätssinn. Realität war aber gestern Nachmittag auch, dass der TuS die Hand sogar an zwei Punkten hatte. Fast die gesamte zweite Halbzeit waren die Schwarz-Gelben einem Rückstand hinterhergerannt. In der 58. Spielminute endlich gelang den herausragenden Camen zum 28:27 die erste Führung. Nun wollte das Team mehr. Nach dem Ausgleich Gladbecks durch Marcel Giesbert spielten die Möllberger in einem exzellenten Angriff Simon Witte auf Rechtsaußen frei. Doch der Linkshänder, zuvor noch Schütze des 27:27, scheiterte an Gästekeeper Sebastian Büttner. „Das ist natürlich super ärgerlich“, kommentierte der Möllberger Routinier: „Im Nachhinein war für uns heute sogar ein Sieg möglich.“ Die letzte Spielminute stand dann im Zeichen der Torhüter. Möllbergens in der 45. Minute für den guten Jannis Finke eingewechselter Dominic Donnecker wehrte den letzten Gästewurf ebenso ab, wie Büttner den natürlich über Camen ausgespielten finalen Angriff der Gastgeber. „Am Ende haben wir zwei hundertprozentige Chancen liegen gelassen“, bedauerte TuS-Trainer André Torge die Fehlwürfe von Witte und zuvor von Sebastian Berg beim 25:26 ebenfalls von Rechtsaußen. Doch wie seine Spieler war der Coach stolz auf die Leistung. „Das war 60 Minuten ein heißer Kampf auf Augenhöhe. Am Ende hatte das heute keinen Sieger verdient“, urteilte der Coach und lobte sein ohne die verletzten Rückraumspieler Patrick und Leon Richter spielendes Team: „Einige Spieler mussten heute 60 Minuten marschieren. Das war eine exzellente kämpferische Einstellung. Die Mannschaft hat nie aufgegeben, das zeichnet uns aus. Wir haben jetzt sieben Punkte. Die kann uns keiner mehr nehmen.“
WAZ Gladbeck. Mit gemischten Gefühlen kehrte der VfL Gladbeck vom Auswärtsspiel bei TuS Möllbergen 09 zurück. Einerseits erleichtert, dass es am Ende immerhin zum Remis reichte, andererseits ärgerten sich Trainer Sven Deffte und seine Schützlinge allerdings über die vergebene Chance, mit einem Sieg im Gepäck die Heimreise antreten zu können.
45 Minuten lang hatten die Gladbecker das Spielgeschehen gut im Griff. Nach einer ausgeglichenen ersten Halbzeit, in der die Deffte-Sieben sechs Minuten brauchte, um durch Marcel Giesbert das erste Tor zu erzielen, übernahmen die Gäste zunehmend die Spielkontrolle. Wechselte die Führung im ersten Durchgang noch stets hin und her und gelang es Möllbergen dort sogar zwischenzeitlich mit zwei Toren Vorsprung in Führung zu liegen, waren die zweite 30 Minuten durch die Gladbecker geprägt.
Unmittelbar nach Wiederanpfiff zog der VfL zum ersten Mal in der Partie nach Treffern von Tim Krause, Dustin Dalian und Sebastian Janus auf zwei Tore davon – und sollte diesen auch zunächst verwalten. Erst nach knapp 40 Minuten war das Spiel wieder ausgeglichen – Björn Sankalla sorgte mit einem Doppelschlag allerdings schnell wieder für den alten Abstand. Die Gladbecker dominierend und auf dem Weg zum Sieg. Möllbergen wechselte den Torhüter – Gladbeck verlor kurz die Kontrolle. Christoph Enders kassierte eine Zwei-Minuten-Strafe wegen Meckerns, wollte sich gar nicht mehr beruhigen und bekam gleich noch einmal zwei Minuten obendrauf. Möllbergen nutzte die Gunst der Stunde und glich aus.
„In dieser Phase waren wir nicht cool genug. Wir waren zu dieser Zeit die bessere Mannschaft und hätten uns absetzen müssen, sind aber noch glimpflich aus der Situation herausgekommen“, fasste Sven Deffte das Geschehen auf dem Parkett zusammen. Das Spiel stand nun auf Messersschneide, der VfL immer wieder mit einem Tor vorne, absetzen konnte sich das Deffte-Team allerdings nicht. Als noch etwas mehr als zwei Minuten auf der Uhr standen, gelang Möllbergen ein Doppelschlag – plötzlich führten die Gastgeber mit 28:27. Marcel Giesbert glich postwendend aus – in der Schlussminute vergaben die Gladbecker die Chance auf den Sieg. „Vom Spielverlauf ist das Remis okay. Mich ärgert, dass wir den Gegner stark gemacht haben. Wir haben richtig gute Lösungen gegen die Manndeckung gefunden und eine gute Einstellung an den Tag gelegt. Das Problem ist, dass wir schon vergangene Woche etwas haben liegen lassen“, sagte Sven Deffte.
Vor allem mit Blick auf die Chancenverwertung wäre mehr als das Remis möglich gewesen – sechs, sieben Mal vergaben VfL-Angreifer freistehend. Mit nun 4:6-Punkten rangieren die Gladbecker auf Rang elf. „Zumindest ein 6:4 hätten wir haben sollen“, stellte Deffte fest. Schon am kommenden Samstag gibt es die Gelegenheit, die Bilanz auszugleichen.
VfL Mennighüffen – HSG Augustdorf/Hövelhof 25:23 (13:10). VfL-Tore: Pascal Schumann (10), Marco Büschenfeld (7/2), Arne Halstenberg (3), Jonas Köster (2), Tomasz Tluczynski (2/2), Ulrich Neumann (1). HSG-Tore: Felix Bahrenberg (7), Dusan Maric (5), Sebastian Rumniak (5), Sven Suton (3/1), Florian Hengsbach (1), Nico Schmeckthal (1), Dominik Schmidt (1).
Spfr. Loxten – Soester TV 29:24 (13:9). SF-Tore: Nils Patzelt (6), Timo Menger (6), Jan Patzelt (6), Christian Kalms (3/1), Pascal Welge (2), Paul Blankert (1), Thilo Stinhans (1), Heinrich Steinkühler (1), Max-Leroy Schäfer (1), Kim Harting (1), Maximilian Harnacke (1). STV-Tore: Max Loer (8/5), Max Picht (4), Fabian Schnorfeil (3), Axel Loer (2), Julian Vukoja (2), Jan Franke (2), Benni Haake (1), Robin Bekel (1), Leon Wolff (1).
HSV 81 Hemer – TuS Bielefeld/Jöllenbeck 36:30 (20:13). HSV-Tore: Tobias Schetters (10/2), Christian Klein (9), Antonio Mrcela (3), Lars Henkels (3), Bastian Frenzel (3), Torsten Becker (3), Lukas Rosenbaum (2), Maximilian Klein (2), Alessio Sideri (1). TuS-Tore: Arne Kämper (10/3), Daniel Meyer (6), Till Kraatz (5), Christian Niehaus (3/3), Malte Begemann (2), Jakob Röttger (2), Nils Grothaus (1), Moritz Klapdohr (1).
TSG A-H Bielefeld – HSG Gevelsberg-Silschede 38:26 (19:14). TSG-Tore: Julius Hinz (9/4), Nils Strathmeier (7), Marius Kastening (7), Johannes Krause (5), Nils Prüßner (4), Tim Schuwerak (2), Till Kirsch (1), Jonas Zwaka (1), Luca Sewing (1), Arne Kröger (1). HSG-Tore: Christopher Schrouven (6/4), Andre Bekston (5), Tobias Fleischhauer (5), Sam Lindemann (4), Sebastian Breuker (4), Leonard Stippel (1), Jannik Still (1).
TuS Spenge – LiT TRIBE GERMANIA 32:28 (19:13). TuS-Tore: Phil Holland (10/5), Sebastian Kopschek (8), Leon Prüßner (4), Oliver Tesch (2), Sebastian Reinsch (2), Gordon Gräfe (2), Fabian Breuer (2), Bastian Räber (1), Filip Brezina (1). LiT-Tore: Lucas Rüter (6/1), Jan-Eric Speckmann (5), Julian Knickmeier (5), Jannik Gartmann (3), Jannik Borcherding (3), Marvin Mundus (3/2), Nico Kruse (2), Patrik Borgmann (1).
TuS Ferndorf II – ASV Hamm-Westfalen II 27:26 (12:12). TuS-Tore: Mattis Michel (10/4), Erik Irle (5), Leon Sorg (5), Fabian Paul (3), Linus Michel (3/1), Jan Niklas Klein (1). ASV-Tore: Phil Schrage (5), Dennis Richter (4), Jan Pretzewofsky (4), David Spiekermann (3/1), Kim Voss-Fels (3), Luca Tröster (2), David Wiencek (2), Maximilian Zyska (2), Vincenz Saalmann (1).
TuS Möllbergen – VfL Gladbeck 28:28 (15:15). TuS-Tore: Jan Camen (9), Frederic Altvater (5), Sebastian Berg (4), Alexander Wiemann (3), Fabian Arning (3), Patrick Kurz (2), Simon Witte (2). VfL-Tore: Max Krönung (7), Dustin Dalian (7), Marcel Giesbert (6), Björn Sankalla (5/4), Tim Krause (2), Sebastian Janus (1).
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(bg) Der Spenger Phil Holland schon sich mit seinen zehn Treffern gegen LiT an die Spitze der Handball-Oberliga-Torjägerliste. Max Loer (Soest) verbesserte sich auf Rang zwei, dicht gefolgt vom Bielefelder TSG-Akteur Julius Hinz. Der pausierende Hemeraner Moritz Frenzel rutschte hinter Lucas Rüter (LiT) und Felix Bahrenberg (Augustdorf) auf Platz sechs ab. Hier die Top 20:
Phil Holland (Spenge) 40/16
Max Loer (Soest) 37/15
Julius Hinz (A-H Bielefeld) 36/11
Lucas Rüter (LiT) 32/16
Felix Bahrenberg (Augustdorf) 31
Mattis Mic hel (Ferndorf II) 30/5
Moritz Frenzel (Hemer) 30
Maric Dusan (Augustdorf) 30/10
Tobias Schetters (Hemer) 28/6
Björn Sankalla (Gladbeck) 28/10
Nils Grothaus (Bielefeld) 27
Frederic Altvater (Möllbergen) 27/1
Daniel Meyer (Bielefeld) 27/9
Sebastian Breuker (Gevelsberg) 26
Dustin Dalian (Gladbeck) 26
Jan-Eric Speckmann (LiT) 26/5
Marius Kastening (A-H Bielefeld) 25
Max Picht (Soest) 25
Sebastian Berg (Möllbergen) 25/6
David Wiencek (Hamm II) 25/11